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vergeblichen Arbeit, da fie bas Licht nimmer ausblasen werden, ein Ende machen!

Wir wollen von diesem Glauben, der ein brennend und scheinendes Licht ist, in dieser Stunde mit mehre rem handeln.

Evangelium Joh. 1, 19-28.

Und dieß ist das Zeugniß Johannis, da die Juden sandten von Jerusalem Priester und Leviten, daß sie ihn fragten: Wer bist du? 2. So sehet denn an dem Beispiele Johannis: Den Glauben, "als ein brennend und scheinendes Licht, das allen leuchtet, die im Hause find!

Laßt uns

L. In das Herz sehen, in welchem dieß
Licht brennt!

II. Auf den Schein, welchen dieß Licht
von sich giebt;

III. Wie dieser Schein allen in die Augen fällt, die im Hause sind.

"Du wollest Feuer auf uns streun, und blasen mit dem Munde drein, bis nichts mehr in der Asche liegt, und alles in die Höhe fliegt, thun's Funken nicht, so wirf die ganze Flamm' vom Gnadenstuhl herab, erwürgs tes Lamm!" Amen.

Wir sehen demnach

I. in das Herz, in welchem dieß Licht des
Glaubens brennt!

Das ist das Herz eines Menschen, der Jesum kennt, an den er glaubt. Hier fragt sich es, wie wir zu seiz

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ner Erkenntniß kommen? Jesum erkennen ist die Seele des Christenthums, und darin bestehet unser ewiges Leben. [Joh. 17, 3.] Johannes kannte ihn, und darum zeugte er von ihm. Er war nicht das Licht, sondern daß er zeugte von dem Lichte. [Joh. 1, 8.] Das her heißt es im Anfange unsers Sertés: Und dieß ist das Zeugniß Johannis!

Daß auf diese Sache etwas ankommt; ja! daß nicht nur Vieles sondern Alles daran liegt, ist. eine Wahrheit, welche die Schrift überall lehret, und die von der Erfahrung bestätigt wird. Wer den Heiz land nicht kennt, der kann keine wahre Ruhe für seine Seele, keinen Frieden in seinem Herzen haben.” Er ist und bleibt so lange ein geplagter, gemarterter und unse liger Mensch. Und wenn er gleich die Marter seines Gewissens fühlt, so kann er doch derselben nicht los werden.

So lange wir den Heiland nicht kennen, so lange ist unser Werk Mühe und in unsern Händen ist Frevel. Uns sere Gedanken sind Mühe und unser Weg ist eitel Veri derben und Schaden. Wir kennen den Weg des Fries dens nicht, und ist kein Recht in unsern Gängen. Wir sind verkehrt auf unsern Straßen, wer darauf geht, der hat nimmer keinen Frieden. Darum ist das Recht ferne von uns, und wir erlangen die Gerechtigkeit nicht. Wir harren auf's Licht, siehe, so wird's finster; auf den Schein, siehe, so wandeln wir im Dunkeln. Wir taps pen nach der Wand wie die Blinden, und tappen, als die keine Augen haben. Wir stoßen uns im Mittag als, in der Dämmerung; wir sind im Finstern wie die Tod. ten. (Jes. 59, 6-10.] Und was ists Wunder?,,Ez ist in keinem andern Heil, ist auch kein anderer Name

als der Name Jesu. [Apostelgesch. 4, 12.] Sein Erz kentniß macht uns allein gerecht und selig.

Wenn also jemand wähnt, er sey auf dem Wege zur Seligkeit; wenn er uns sagt: Ich bin anders geworden, als ich ehedem war; ich bessere mein Leben; ich befleis= fige mich täglich von Sünden abzulassen und Gutes zu thun; so darf man ihm gerade weg ins Gesicht sagen: Es ist nicht wahr; das ist kein gültiger Beweis, daß du auf dem Wege zur Seligkeit bist. Ja! Was denn? Was muß ich sonst thun? Antwort: Kennst du den Heiland? Kennst du das Lamm Gottes, unschuldig am Stamme des Kreuzes geschlachtet? Hast du an Ihm die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden, nach dem Reichthum seiner Gnade? Kannst du sagen: „Mein Freund ist in mir, und ich bin in ihm, ein unverwandter Cherubim, wir schau'n einan= der immer an, so viel er mag, so viel ich kann?" Er hat Gedanken des Friedens über mich!

♫ Wenn das ist, so bist du selig; Und wenn das nicht ist, so bist du unselig. Denn es steht in der Bis bel geschrieben, sein Erkenntniß mache die Menschen gerecht und selig. Und nichts anders. Durch sein Erkenntniß wird Er mein Knecht, der Gerechte, viele ges recht machen. Denn er trägt ihre Sünde." [Jes. 53, 11.] Darum war das des Apostels einzige Sehnsucht, ihn zu erkennen. [Phil. 3, 10.]

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Das war es, worüber Johannes die Juden be strafte:,,Er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennet!" Ihr wartet eines andern, und Er von dem alle eure Propheten weifsagen, ist wohl dreißig Jahr schon unter euch gewesen. Und das ist eine Sünde, daß ihr Ihn nicht kennet, weil ihr ihn nicht kennen wollt.

Ist nun alles daran gelegen, daß wir Ihn erken: nen, so müssen wir sehr gleichgültig gegen unsre ewige

Bohlfahrt oder rasende Feinde derselben seyn, wenn wir uns nicht erkundigen, wie wir dazu gelangen? ›

Johannes war schon im Leibe seiner Mutter mit dem Heiligen Geist erfüllet, weßwegen er in demselben dem Messias mit Freuden entgegen hüpfte. [Luc. 1, 41.] Nun ist wohl kein Zweifel, daß ihn nicht sein Vater, der Priester Zacharias, von Jugend auf in den Schriften Mosis und der Propheten sollte unterrichtet und zum fleißigen Lesen und Forschen in denselben sollte angehalten haben, wodurch in ihm das Licht, welches ihn schon in seiner Mutterleibe hüpfend machte, immer heller und und stärker geworden. Dem ungeachtet kannte ihn Johannes doch so noch nicht, wie er ihn nachher kennen lernte. Leset davon seine eignen Worte: Und ich kannte ihn nicht; sondern auf daß er offenbar würde in Israel, darum bin ich kommen zu taufen mit Wasser." Und Johannes zeugete und sprach: „Ich sahe, daß der Geist herabfuhr, wie eine Taube vom Himmel, und blieb auf ihm.“ Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte zu taufen mit Wasser, derselbige sprach zu mir: Ueber welchen du sehen wirst den Geist herabfahren, und auf ihm bleiben, derselbige ist?s, der mit dem Heiligen Geist taufet. Und ich sahe es, und zeugete, daß dieser ist Gottes Sohn." [Joh. 1, 31-34.]

Nun, da erhielte er die Bestätigung. So bald es ihm eine Stimme vom Himmel bezeugte, da war es ihm wie ein Siegel ins Herz gedrückt: Er ist es! Nun mag Er wandeln und wirken! Er mag das Werk vollbringen wozu Er gesandt ist.

Wie lernen wir aber den Heiland kennen? Er macht sich uns selbst bekannt. Und da geht sowohl auf seiner, als auf unsrer Seite etwas vor. Er kommt zu uns. Er thut sich und nahe. Er ist mitten unter uns getreten. Daß er auch nach seiner Himmelfahrt

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nen könne sehen lassen, wie es hernach auch dem Stephanus und Saulus geschah, daran ist kein Zweifel. Der Heiland hat freie Hand, und kann sich uns offenbaren, wo, wie, und wann er will. Weil er uns aber auf keine neuen unmittelbaren Offenbarungen und Erscheinungen gewiesen hat, so dürfen wir nicht darauf warten. Denn das hieße, Gott seinen Herrn vertsuchen. Er handelt mit uns durch gewiffe Gnaden, mittel, durchs mündliche Wort, darin gepredigt wird Vergebung der Sünden in aller Welt, welches ist das eigentliche Amt des Evangelii, und durch die heiligen Sacramente, die Laufe und das Abendmahl. Dadurch macht er sich uns bekannt. Dadurch giebt er sich uns zu erkennen. Dadurch kommt und nahet er uns. Er läßt uns fein Wort, das Evangelium verkündigen. Die Stimme der Rufer in der Wüsten mahlt Ihn uns ins Herz als denjenigen, dem wir Arbeit gez macht haben mit unsern Sünden, und dem wir Mühe gemacht haben in unsern Missethaten; der unsere Uebertretungen, um seinetwillen tilgt und gedenkt unsrer Sünden nicht; [Jes. 43, 24. 25.] der sichs blutsauer werden läßt um seine Braut, und sich mit uns in einen Bund begiebt, daß wir sollten Seine seyn. [Ezech. 16, 8.], Welt! Sich hier dein Leben, am Stamm des Kreuzes schweben, Dein Heil sinkt in den Tod!",,Er ist gestorben für unsre Sünden nach der Schrift; Er ist begraben; Er ist auferstanden am dritten Tage nach der Schrift." [1 Kor. 15, 3. 4.],,So lange eine Menschheit ist, so lange Jesus bleibt der Christ, so bleibet dieß das A und O, vom ganzen Evangelio, und daß dasselbige die Weisheit ist, das wißt ihr alle, die ihr Wahrheit wißt." Der ists! sagt Johannes. Und daran kennet man noch immer den Geist der Wahrheit in seinen Bothen, daß er durch fie aufs Lamm wei

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