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und an welchem ein so großes Werk ausgerichtet worden? Weil nun der Tag des Todes Jesu, der Tag, ; an welchem er starb, und vom zukünftigen Zorne sein Fleisch und Blut erwarb, das Siegel auf alle seine | Lebenstage sette; so hindert uns nichts, zu glauben, daß in unserm Terte ganz besonders auf diesen Tag gesehen werde, an welchem der Heiland das Werk vollendet, welches ihm sein Vater gegeben hatte, daß er es thun sollte. Joh. 17, 4. Da er kurz vor seinem seligen Vonhinnenscheiden mit Macht und Majestät rief: Es ist vollbracht! Ohne diesen Tag würden uns alle übrigen Tage des Mittlers nicht sein zu Statten ge= kommen, indem es beschlossen war, und als eine Regel in den uns unergründlichen Rechten des Heiligthums fest stand, daß ohne Blutvergießen keine Vergebung geschehen konnte. Ebr. 9, 22. Das wurde im Vorbilde, in jenen alten Tagen, durch das viele Schlachten des Mastviehes angezeigt, welches als ein Opfer auf den Altar gelegt wurde, wobei diejenigen, sowohl, welche das Vieh, als ein Sünd- und Schuldopfer brachten, als auch die Priester selbst, welche es dem Herrn darstelleten, ein demüthiges Bekenntniß ablegen mußten, daß sie des Todes schuldig wären. Darum 1 gaben sie bei ihrer Todeswürdigkeit, für sich und an= statt ihres Lebens, ein Thier dahin, dem sie mit eige= ner Hand ihre Sünden und ihr Todesurtheil auflegten. So wurde denn das Opferthier zu einem Bann und Fluch gemacht, und mußte nach dem allgemeinen Ausspruche des Gesetzes über den Sünder: Du sollst des Todes sterben! sogleich abgethan und geschlachtet werden. So mußte denn nun auch dies Vorbild im Gegenbilde fich zeigen und erfüllet werden. Und das geschah an dem Tage, da sich Jesus, nachdem er seinen Lauf vollendet, selbst zum Opfer dahin gab, um unserer Sünden willen, ein Bann und Fluch am Kreuze

schmeckte. Ebr. 2, 9. Das ist der Tag, deffen Undenken wir heute an dem sogenannten guten, stillen oder Charfreitage feiern. Der Sohn des Vaters, der Gott von Art brachte, da er ein Gast in der Welt hier ward, das Gesetz in seinen Herzen mit auf die Welt: Deinen Willen, mein Gott, thue ich gern! Diesen Willen seines Vaters richtete er in allen seinen Amtsjahren bei Nacht und Tage aus. Meine Speise ist die, daß ich thue den Willen dessen, der mich gesandt hat und vollende sein Werk. Das war sein Wahl spruch). So ward er nun endlich auch gehorsam biz zum Tode, ja zum Tode am Kreuze, da er als das Versöhnopfer für aller Menschen Sünde sich am Holze cufopfern und schlachten ließ. O Bunderlieb! o Lie besmacht! du kannst, was nie ein Mensch gedacht. Er war nun einmal ein Schaaf aus unserer Heerde geworden. Er ward abgesondert, als ein reines und unschuldiges Lamm. Unser Aller Sünde lag auf ihm. Darum nahm er auch die Strafe williglich über sich.

Er stellte sich zur Zahlung dar, für alle arme Sin ber, weil keine andere Hülfe war, zur Rettung diese Kinder; er kaufte sich die ganze Welt in diesen Marterstunden, und gab dafür, zum Lösegeld, das Blut aus seinen Wunden." Er starb zur Strafe für unsere Uebertretungen. Wir hatten kein Recht mehr zum Leben. Für uns war auf Gottes Grund und Boden kein Bleiben mehr, weil wir gesündiget und das & ben verwirkt hatten. Was thut er? Er giebt sich für uns zum Opfer dahin. Er springt in Lodes Rachen, uns frei und los zu machen von diesem Ungeheuer; den Tod nimmt er uns ab, vergråbt ihn in dem Grab; o unerhörtes Liebesfeuer! Was alle ́ Opferthiere de alten Testaments, deren Millionen geschlachtet und de ren Blut stromweise war vergossen worden, nicht aus richten konnten, das bringt er durch sein einziges Opfer zu Stande. Der Tod der Thiere, das Blut der Böde

und Kälber, konnte keinen Menschen mit Gott versöh nen. Das brachte keine wahrhaftige Versöhnung, keine wirkliche Ranzion für das Leben der Menschen zuwege. Allein an dem Tage, da das heilige, unschuldige und unbefleckte Lamm Gottes starb, und sein Blut vergoß, da ward alles versöhnt, was im Himmel und auf Erden ist. Da wurde die Sünde der Erde einmal für allemal auf Ewig weggenommen. Kein Mensch blieb unausgesöhnt. Keine Schuld_blieb unbezahlt. Und nichts von allem demjenigen, was wider uns war, blieb übrig, daß es nicht wäre vertilgt worden. " Das ist des Feinds perdienter Lohn, was kreuzigt er den Gottes Sohn? Daß er die Seelen drum verliert, und sie der Heiland mit sich führt." Das war der Tag, auf den man beinahe viertausend Jahre in der Welt gewartet hatte. Die Weiffagungen aller Propheten hatten wohl, vom Anfange der Welt an, dare auf ihr Absehen, daß der Tag kommen möchte, von dem man sagen konnte: Da, da, an dem Lage ist Alles vollbracht. Da ist dem Uebertreten gewehrt, die Sünde zugefiegelt, die Missethat versöhnt und die ewige Gerechtigkeit gebracht. Dan. 9, 24. Gottlob! wir dürfen nicht mehr auf diesen Heilstag warten. Er ist angebrochen. Er ist erschienen. Er hat Hims mel und Erde, ja die Hölle selbst, mit ihrem ganzen Heere in Bewegung gefeßt. Wie kann es anders sein? Da Himmel und Erde an diesem Lage mit einander ausgeföhnt werden, so muß das Andenken desselben, sowohl die Geister in jener Welt, als auch die Bewohner dieser Welt, auf eine solche Art rühren, die ihnen einen ewig seligen Eindruck macht. Die Teufel sahen diesen Tag mit Schrecken an, und zitterten. Sie machten wohl ein Mordgeschrei, allein das Blut bezahlte die ganze Sclaverei. Ihre Macht war dahin, und mit ihrem Rechte über die Seelen der Menschen war es aus. Es ist wahr: Der große

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Versöhnungstag der Juden im alten Testamente war ein ganz besonderer Tag, wie man davon 3. Mof. 16. mit Mehrerem nachlesen kann. An diesem Tage, hieß es, geschieht eure Versöhnung, daß ihr gereiniget werdet. Daß dieser große Versöhnungstag etwas Höheres, das noch zukünftig war, abgebildet, das sahen die Verständigen im jüdischen Volke leicht ein, als welche wohl begreifen konnten, daß der Ochsen und der Böcke Blut die Sünde nicht wegnehmen konnte. Nachdem nun der einzige und wahre Hohepriester des neuen Testaments erschienen, durch sein eigen Opfer die Sünde aufgehoben und damit aller Aufopferung der Thiere ein Ende gemacht; so wissen wir jest ge wiß, daß jener große Versöhnungstag unter Ifrael den Sterbe und Todestag unsers Jesu vorgebildet habe. Und das ist es, was uns Paulus belehrt, wenn er Ebr. 9, 11, 12. schreibt: Christus aber ist kommen, daß er sei ein Hoherpriester der zukünftigen Güter durch eine größere und vollkommnere Hütte, die nicht mit der Hand gemacht ist, das ist, die nicht also ge= bauet ist; auch nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern es ist durch sein eigen Blut ein mal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden. Dies ist der einige Tag, an welchem die Sünden der ganzen Welt, die Sünden aller Lande und aller Zeiten auf einmal getilgt und abgethan sind. Hier rufen wir des Endes aus: Wenn meine Seele den Tag bedenket, da meine Sonn zur Nacht geeilt ; da sich mein Arzt zu Tod gekränket, da seine Wunden mich geheilt; da er sein lehtes Wort gesprochen, da meinem Haupt das Herz gebrochen, so nimmt mein Glaub dies Opfer an, das mich allein versöhnen kann. An diesem Lage ist die beleidigte Gerechtigkeit Gottes dergestalt befriedigt, daß sie aufhört ihre Beleidiger zu verfolgen. Die Vergebung der Sünden ist der ganzen Welt erworben. Die Menschen, die sich dem Satan

verkauft hatten, find wieder eingelößt und das tyrannische Joch dieses starken Gewaffneten ist zerbrochen. Dieser Tag muß uns daher nie aus dem Sinne tom= men. Und wenn wir uns denselben recht zu Nuße machen, so genießen wir endlich

3. der Seligkeit, deren der Prophet in den legten Worten des Textes gedenkt: „3u derselbigen Zeit, spricht der Herr Zebaoth, wird Einer den Andern la= den unter den Weinstock und unter den Feigenbaum." Kommet! zehret von seinem Brode und trinket des Weins, den er schenket. Trinket aus den blut'gen Wunden! ihr auserwählten Stunden, was wird Einem da bewußt! Und daher kam es, sobald der Heiland sein seliges Zeugniß vollendet, seinen Leib zum Opfer ge= geben und seine Martertaufe ausgestanden hatte, daß er zu seinen Leuten sagte: Nun ist es Zeit! Gehet hin in alle Belt und prediget das Evangelium aller Kreatur! Marc. 16, 15. Nun gehet, und prediget in meinem Namen Buße und Vergebung der Sünden allen Völkern. Gehet im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes und rufet den Frieden in der Welt aus. Die Seligkeit ist allen Menschen erworben. Ladet zu derselben ein, wen ihr findet! Und sie gingen aus und predigten an allen Orten und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch mitfolgende Zeichen. Marc. 16, 20..

Geliebte in dem Herrn! So ist denn der gegenwärtige Tag ein Tag guter Botschaft für uns Menschen. Es war ein unglücklicher Tag für unsern Stammvater Adam und dessen ganze Nachkommenschaft, als derselbe aus dem Paradiese getrieben ward und da Gott vor den Garten Eden den Cherubim mit einem blosen hauenden Schwerde lagerte, zu bewahren den Weg zu dem Baume des Lebens. Aber Gottlob! der heutige Tag, der Todestag des andern Adams hat Al

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