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unsers Unglücks, unsers ersten Hauses ́und Paradieses, aus dem wir verstoßen sind, leicht vergessen können. Sein Sterbetag hat alle unsere Tage zu Lebenstagen, zu Paradies- und Freudentagen gemacht.

Wir find verföhnt! Heut schleußt er völlig auf die Thür, zum schönen Paradeis! Der Speer des Kriegsknechts hat sie vollends aufgemacht. Hier steht ein Cherub nie dafür, Gott sei Lob, Ehr und Preis. Ich wähle mir dies Paradies und kein anderes. Ich verwünsche mich ins Heilands Herze, wenn ich nur da mein Plätzchen nicht verscherze, sonst mag ich keins. Wählet ihrs euch auch! Daß, wenn euch Jemand fragt: Bo wohnet ihr? Wo seid ihr zur Herberge? ihr antworten könnet: In des Lammes Wunden, die man nach seinem Todesschmerz nie wieder zu gefunden. Darum sind seine Wunden geöffnet, daß sie eine Herberge für die ganze Welt wären. So lange er nur hat reden können, so lange hat ers uns versichert, daß er allen Sündern, allen gottlosen Menschen, allen seinen Feinden in Liebe zugethan sei. Nun schließet sich sein Mund, und sehet! seine Seite öffnet sich, damit wir in feinem aufgespaltenen Herze die Worte unsers Textes lesen können: Ich will die Sünde der Erde wegnehmen auf einen Tag! Oder, daß wir das Testament in demselben versiegelt sehen können: „Ich will gnådig sein ih rer Untugend und ihren Sünden, und ihrer Ungerechtig keit will ich nicht mehr gedenken." Die Versöhnung, welche er am Kreuze vollbracht hat, ist absolut vollkommen, so, daß Gott selbst zur Genugthuung für unsere Sünden nichts weiter verlangt. Der Heiland darf nichts mehr dazu beitragen, und noch vielweniger ein Mensch, der ohnedem dazu nicht im Stande ist. Der sterbende Mittler ist der einige Stein, der zum Grunde unfers Heils gelegt ist. Wir haben daher auch an ihm allein satt und genug und wollen Andern, weil wir es nicht åndern können, die unselige Arbeit überlassen, da

sie sich bemühen und Alles ihr Nachsinnen dazu an= wenden, diesen Grundstein, wo nicht völlig umzuwerfen, doch demselben andere Gründe mit beizufügen, worauf man zugleich bauen müsse. Vor diesem Geschäfte, wenn es auch mit noch so vielen gleißenden Farben über= strichen würde, behůte uns lieber Herr Gott! Gott hat nun die Sünde des Landes der ganzen Welt weggenommen auf einen Tag. Nun kann kein Tag, keine Stunde mehr kommen, da es eines weitern Wegnehmens, daß ist, einer anderweitigen und widerholenden Versöhnung mehr bedürfte. Wer demnach noch in etwas Anderem, als im Blute Jesu, seine Weisheit, seine Gerechtigkeit, seine Heiligung und Erlösung sucht; wer mit seinen elenden Werken sich Etwas zu erwerben gedenkt, der schmäht die Vollkommenheit der Berdienste unsers Mittlers, als ob er nicht alles geleistet håtte, was zu unserer Aussöhnung mit Gott nöthig war. Wer dem Sohne nicht`glaubet, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibet über ihm. Joh. 3, 36. Wer aber an ihn glaubet, der ist gerecht. Róm. 10, 4.

O! höret dies Wort! Ihr! deren Herzen von Sünden schwer und vor Angst sind betrübet sehr! die ihr wisset, wer ihr seid! wo ihr von Rechtswegen hingehört! was ihr mit euren Sünden verdient habet! deren Tage unter der allerstrafbarsten Verweigerung des Gehorsams, den ihr Gott schuldig seid, verflossen find! die ihr keinen Tag aus eurem ganzen Leben záh= len könnet, von dem ihr sagen könntet: An dem Tage habe ich Gott nicht beleidiget. An dem Tage habe ich nicht gesündiget! An dem Tage habe ich alles gethan, was ich zu thun schuldig gewesen; sondern die ihr euer ganzes Leben und alle Tage in demselben, als eine an einander hangende Missethat und Sünde betrachten

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O! höret dies Wort! Ich will die Sünde der Erde wegnehmen auf einen Tag!" Das spricht der Herr Zebaoth. Fraget ihr: Ists denn geschehen? So höret die Antwort aus den sterbenden Lippen eures Freundes: Ja! ja! es ist vollbracht. Und ich habe Vollmacht, euch meinen Brüdern und Schwestern die frohe Nächricht zu bringen: Alle eure Sünden sind euch vergeben! Glaubet nur! und dann suchet eure Missethat! es wird keine da sein; und die Sünde; aber es wird keine gefunden werden. Jerem. 50, 20. Lassef Gnade, Gnade, und den Heiland nicht vergeblich gestorben sein! Nehmet die Vergebung der Sünden und damit verbundene Seligkeit umsonst und aus Gnaden hin, weil er sie uns Allen gern schenkt. Gehet hin im Frieden! Amen.

Herr! laß Dein bittres Leiden, uns reizen für und für, mit allem Ernst zu meiden, die sündliche Begier, daß uns nie komme aus dem Sinn, wie viel es Dich gekostet, daß wir erlöset sind! Wir danken Dir, daß Du uns auch an die fem Tage, an dem Tage Deines Lodes, und an die da durch auf uns zufließende Seligkeit aufs Neue haft erinnern lassen, und was kannst Du dabei für einen andern Zwed haben, als uns derselben theilhaftig zu machen? Wir haben gehört, daß Du unsere Sünden gebüßt, und mit Deinem Blute bezahlt hast alle Missethat der Welt, daß uns nunmehr, weil wir der Schuld entladen, kein Tod kann_schaden. Gelobet seyft Du, du Ursach der Ruh! wir küssen die Hand, die solche Barmherzigkeit an uns gewandt. D! schreibe diesen Tag, an welchem Du dieß große Werk vollbracht, zum Ge dächtniß so in unsere Herzen, daß die wenigen Lage unserer noch übrigen Wallfahrt lauter stille, lauter Charfreitage seyn mögen, an welchen in unsers Herzensgrunde, Dein Nam und Kreuz allein, funkle all' Zeit und Stunde, daß wir drin fröh lich seyn. Uch ja! daß unsere Augen einmal nichts mehr zu sehen taugen, als dich unsern Held, der du da liegst mit deinem Kleide in Weine gewaschen, und mit deinem Mantel in Weinbeerblute gefärbt, geschmückt in deinen Kleidern, in deinem rothen Blutgewand, das wie eines Keltertreters ist. Wir wissen wohl, daß weder unsere Vernunft, noch Natur in keinen Wunden, Striemen und Eiterbeulen etwas Liebeswür

biges findet, und sich in keine solche Gestalt verliebt, in wels cher dich unser Glaube am Holze hängen, und deinen erblaßten Leichnam ins Grab legen sieht. Über eben daran haben wir auch ein gewisses Merkmal, daß unsere Liebe zu Dir keine Vernunft noch Natur, sondern aus Gnaden in unsern Herzen durch den heiligen Geist ausgegossen ist, da wir dich um deis ner Wunden willen, und in demselben lieben können, weil du uns, deine Feinde, auf eine so unerhörte Art geliebet hast, daß du dir hast lassen Wunden schlagen, dich erbärmlich richten zu, um zu heilen unsre Plagen, um zu sehen uns in Ruh; ach! du haft zu unserm Segen, laffen dich mit Fluch bele gen! Tausend, tausendmal sey dir, liebster Jesu, Dank dafür. Deine Liebe zu unsern armen Seelen ist unbeschreiblich, und wer fie nicht erfährt, dem ists unglaublich. Darum laß uns dieselbe so schmecken, daß wir uns am Thaue deiner Wunden laben, und von den Nachttropfen deines blutigen Angstschweißes bis in die Ewigkeit hinein leben. Laß uns, wie dort Moses auf einem Steinfelsen stand, auf dir, dem uns zu Gute geschlagenen Felsen des Heils ohne Unterlaß ruhen, und in deinen Seffnungen deine Stimme hören: Meine Laube in den Felslöchern, in den Steinrisen. Und bleib uns all unfre Währungszeit, wie dermaleinst in der Ewigkeit, immer in den Augen, recht anzusehen, wie deine heil'gen fünf Wunden stehen, du Marterlamm! Amen.

Am ersten Ostertage.

Großer Siegesheld! Du bist gestorben um unserer Sünde willen, und um unserer Gerechtigkeit willen wieder auferweckt. Du hast dein Leben niedergelegt zum Lösegelde, aber es auch wieder genommen. Denn du hattest Macht dazu. Alle Kraft des alten Drachen, hast du woll'n zu Schanden machen, durch das Löfegeld, deines Bluts, o Held! und es ist dir gelungen. Du bist darum in die Welt gekommen, uns arme Menschen aus der Sclaverei des Satans, der Sünde und des Todes zu erlösen. Der Weg dazu war dein Lod. Darum legtest bu deinen Leib ins Grab, an den Ort, da wir auch zu seiz ner Zeit hingelegt werden. Weil du aber nicht Zeit hattest, und auch nicht lánger brauchtest im Tode zu bleiben, so stan dest du durch deine Gotteskraft auf, und hast die Verwesung

O! höret dies Wort! „Ich will die Sün de der Erde wegnehmen auf einen Tag!" Das spricht der Herr Zebaoth. Fraget ihr: Ifts denn geschehen? So höret die Antwort aus den sterbenden Lippen eures Freundes: Ja! ja! es ist vollbracht. Und ich habe Vollmacht, euch meinen Brüdern und Schwestern die frohe Nächricht zu bringen: Alle eure Sünden sind euch vergeben! Glaubet nur! und dann fuchet eure Missethat! es wird keine da sein; und die Sünde; aber es wird keine gefunden werden. Jerem. 50, 20. Laffet Gnade, Gnade, und den Heiland nicht vergeblich gestorben fein! Nehmet die Vergebung der Sünden und damit verbundene Seligkeit umsonst und aus Gnaden hin, weil er sie uns Allen gern schenkt. Gehet hin im Frieden! Amen.

Herr! laß Dein bittres Leiden, uns reizen für und für, mit allem Ernst zu meiden, die sündliche Begier, daß nie komme aus dem Sinn, wie viel es Dich gekostet, daß wir erlöset sind! Wir danken Dir, daß Du uns auch an die fem Tage, an dem Tage Deines Todes, und an die da durch auf uns zufließende Seligkeit aufs Neue haft erinner lassen, und was kannst Du dabei für einen andern Zwed haben, als uns derselben theilhaftig zu machen? Wir haben gehört, daß Du unsere Sünden gebüßt, und mit Deinem Blute bezahlt hast alle Missethat der Welt, daß uns num mehr, weil wir der Schuld entladen, kein Tod kann schaden. Gelobet seyft Du, du Ursach der Ruh! wir kussen die Hand, die solche Barmherzigkeit an uns gewandt. D! schreibe diesen Tag, an welchem Du dieß große Werk vollbracht, zum Ge dächtniß so in unsere Herzen, daß die wenigen Tage unferet noch übrigen Wallfahrt lauter stille, lauter Charfreitage sern mógen, an welchen in unsers Herzensgrunde, Dein Nam und Kreuz allein, funkle all' Zeit und Stunde, daß wir drin froh lich seyn. Ach ja! daß unsere Augen einmal nichts mehr zu sehen taugen, als dich unsern Held, der du da liegst mit der nem Kleide in Weine gewaschen, und mit deinem Mantel in Weinbeerblute gefärbt, geschmückt in deinen Kleidern, in dei nem rothen Blutgewand, das wie eines Keltertreters ift. Wit wissen wohl, daß weder unsere Bernunft, noch Natur in keinen Wunden, Striemen und Eiterbeulen etwas Liebeswür

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