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diges findet, und sich in keine solche Gestalt verliebt, in welcher dich unser Glaube am Holze hängen, und deinen erblaßten Leichnam ins Grab legen sieht. Über eben daran haben wir auch ein gewisses Merkmal, daß unsere Liebe zu Dir keine Vernunft noch Natur, sondern aus Gnaden in unsern Herzen Durch den heiligen Geist ausgegossen ist, da wir dich um deiz ner Wunden willen, und in demselben lieben können, weil du uns, deine Feinde, auf eine so unerhörte Art geliebet hast, daß du dir hast lassen Wunden schlagen, dich erbärmlich richten zu, um zu heilen unsre Plagen, um zu sehen uns in Ruh; ach! du hast zu unserm Segen, lassen dich mit Fluch beleagen! Tausend, tausendmal sey dir, liebster Jesu, Dank dafür. Deine Liebe zu unsern armen Seelen ist unbeschreiblich, und wer fie nicht erfährt, dem ists unglaublich. Darum laß uns dieselbe so schmecken, daß wir uns am Thaue deiner Wunden laben, und von den Nachttropfen deines blutigen Angstschweißes bis in die Ewigkeit hinein leben. Laß uns, wie dort Moses auf einem Steinfelsen ftand, auf dir, dem uns zu Gute ges schlagenen Felsen des Heils ohne Unterlaß ruhen, und in deinen Deffnungen deine Stimme hören: Meine Laube in den Felslöchern, in den Steinrißen. Und bleib uns all unfre Währungszeit, wie dermaleinst in der Ewigkeit, immer in den Augen, recht anzusehen, wie deine heil'gen fünf Wunden stehen, du Marterlamm! Amen.

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Am ersten Ostertage.

Großer Siegesheld! Du bist gestorben um unserer Sünde willen, und um unserer Gerechtigkeit willen wieder auferweckt. Du hast dein Leben niedergelegt zum Lösegelde, aber es auch wieder genommen. Denn du hattest Macht dazu. Alle Kraft des alten Drachen, hast du woll'n zu Schanden machen, durch Das Lösegeld, deines Bluts, o Held! und es ist dir gelungen. Du bist darum in die Welt gekommen, uns arme Menschen aus der Sclaverei des Satans, der Sünde und des Todes zu erlösen. Der Weg dazu war dein Lod. Darum legtest bu deinen Leib ins Grab, an den Ort, da wir auch zu seiz ner Zeit hingelegt werden. Weil du aber nicht Zeit hattest, und auch nicht länger brauchtest im Tode zu bleiben, so standest du durch deine Gotteskraft auf, und hast die Verwesung

Grabe. Nachdem du also den Tod durch deinen Lob am Kreuze verschlungen, so bliebest du im Grabe, so lange du wolltest, deine dir bestimmte Zeit. Hernach gingst du heraus, und wandeltest unter den Deinigen, so lange du es für nöthig fandest. Nun lebest du! du ewiger Sohn Gottes, ins Baters Schooße. Nun müssen sich alle Kreaturen vor dir beugen, und alle Zungen bekennen, daß du der Herr bist zur Ehre Gottes des Vaters. Du hast bis aufs Blut gekämpft, gestritten, gesiegt, überwunden, und hast dich gesetzt auf den H. Stuhl der Majestät. Wir bitten dich, du wollest an diesem Feste, das du uns nach deiner Barmherzigkeit wieder haft erleben lassen, deine Segenshand über uns von Neuem aufheben, damit es deinem Worte gelinge, wozu du es sendest. Wir erinnern uns an eine Verheißung, die dir dein Bater gegeben hat, daß du deine Lust sehen, und die Fülle haben sollst, darum, daß deine Seele gearbeitet hat. Wir wollten gerne deiner Seelenarbeit zum Lohne seyn. Du hast deine Luft an armen Maden, und lässest fie dir gefallen. Du hast dir was Schlechtes zum Lustspiele erlesen. Wir glauben, daß die Seligkeit derer groß ist, die du in deinem Herzen dafür erkennest, daß sie deine Lust, und ein Lohn deiner Blutsauren Mühe find. Eine höhere Seligkeit können wir uns nicht vorstellen. Wir flehen zu dem Ende, du wollest uns derselben aus Gnaden theilhaftig machen. Amen.

Geliebte! An dem Tage, da der Heiland, nach: dem er am Kreuze entschlafen und ins Grab gelegt war, aus dem Grabe sein Haupt empor hob und auferstand, war es wohl recht, als ob die alte Verheißung Gottes: Ich will Himmel und Erde bewegen! noch einmal in ihre Erfüllung gegangen wåre. Unsere Augen sind noch zu blöde, durch jenen Vorhang zu dringen, und wir sind nicht im Stande, die Freudenlieder zu beschreiben, welche in den Wohnungen der vollendeten Gerechten zu der Zeit gesungen worden, da unter ihnen das Wort geschallt: Der Herr ist auferstanden! So viel aber können wir uns doch vorstellen, da wir Engel Gottes auf der Erde sehen, da wir Engel predigen hören, daß auch dort die Thronen und Cherubim, die Fürstenthümer und Obrigkeiten, die auserwählten Seligen mit dem Lobe eines so auserwählten Siegers auf

eine außerordentliche Art sich werden beschäftigt haben, und nun dem Preise ihres Herrn in Ewigkeit zu Diens sten stehen. Ward der Himmel über dieser Nachricht bewegt, so blieb auch die Erde dabei nicht unempfindlich. Sie zitterte. Sie bebte. Und nicht nur unter den Feinden unsers Herrn, sondern auch unter seinen Freunden entstanden die größten Bewegungen. Die Ersten erschraken vor einer Botschaft, welche ihnen doch gleichfalls zu Gute und zu ihrem Segen erscholl, daß sie sich hätten bekehren können und sollen, von ihrer Bosheit. Seine Anhänger wurden, da das Gericht von seinem Leben, von seinem wieder Dasein sich verbreitete, in solche Regungen geseht, daß sie oft nicht wußten, was sie denken und ob sie demselben Glauben zustellen sollten oder nicht. Weil ihnen indessen daran gelegen war, weil auf dieser Wahrheit die Grundveste ihres Glaubens beruhete, der sonst eitel gewesen wåre; so machten sie allerhand Versuche, um derselben gewiß und so überzeugt davon zu werden, daß kein Zweifel bei ihnen weiter Statt finden konnte und kein Widerspruch im Stande war, sie wankend zu machen. Aus der Ursache geschah es, daß seine bisher zerstreuten Freunde gleich nach erhaltener Nachricht von seiner Auferstehung selbst zum Grabe gingen, und nicht gingen, sondern liefen. Wenn sie nun der Augenschein von der Wahrheit dessen, was ihnen war gesagt worden, belehrte, so glaubten sie, wenigstens für die Zeit, und es traf bei ihnen ein, was Joh. 20,8. von einem unter ihnen steht: „Da ging auch der andere Jünger hinein, der am ersten zum Grabe kam und fahe und glaubte es." Wenn sie sahen, so glaubten sie. Und so läßt sichs freilich am besten glauben, ob das gleich nicht eigentlich glau ben heißt. Indessen ließ sich der Heiland in die Schwachheit derer, die seine Zeugen und Boten an die Welt seyn sollten, herunter, und that noch mehr, als daß er sie das leere

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alle ihre Wünsche, um sie nur zur göttlichen Gewißheit derjenigen Wahrheit zu bringen, womit sie nachher ihren Text, den sie predigten, beweisen mußten und konnten.

Meine Lieben! Da Himmel und Erde über die Auferstehung ihres Schöpfers und Erlösers in eine solche Bewegung gesetzt werden, woher kommt es denn, daß unter uns eine so große Stille herrscht? Der Herr it wahrhaftig auferstanden! Luc. 24, 34. Das is der Beweis unsers Glaubens, und das Siegel unserer erhabensten Hoffnung, wenn wir uns in Wahrheit Christen nennen. Auch unser Versammlungsort ist in die sen Tagen mit dieser Stimme erfüllt, und wir hören, wie überall in der Christenheit, lauter Zeugnisse von Rechtfertigung und Frieden, Leben und Seligkeit. Die Auferstehung des Heilandes giebt uns die Vollendung seines großen Opfers zu erkennen, dadurch er uns eine ewige Versöhnung erworben hat. Sie ist die Quelle, aus welcher uns eine lebendig machende Gnade zufließt, kraft deren wir tüchtig gemacht werden, in seinem Reiche zu leben, und ihm zu dienen. Sie macht und von seiner Herrlichkeit zum Voraus gewiß, und er theilt uns die Hoffnung, daß wir dieselbe nach den Ablaufe unserer Tage auch sehen, und an derselben Theil haben sollen, welche Hoffnung schon ein Vor schmack ist, der unsere Seelen mit einer himmlischen Süßigkeit erfüllt. Aber woher kommt es, muß ich noch einmal fragen, daß wir dabei so ungemein sill find, daß wir nicht bewegt noch geändert werden, sondern bleiben, wie wir sind, ohne Glauben, ohne Kraft, ohne Hoffnung? Leugnen, verwerfen wir etwa diesen Sah: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden? Nein! das kann ich von keinem unter uns sagen. So viel ich weiß, bekennen wir uns Alle zu demselben. müssen wohl mit sehenden Augen nicht sehen, und mit hörenden Öhren nicht hören. Was ists Wunder,

Bir

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wir nicht glauben? Was, ists Wunder, daß die Gnade der Rechtfertigung unser Herz nicht belebt, davon die Auferstehung Jesu so ein kräftiger Beweis ist, daß wir keine Ruhe für unsere Seelen haben, daß wir unserer Blindheit überlassen bleiben! Wenn wird sich das åndern? Das weiß ich nicht. Aber das weiß ich: Wenn uns daran wird gelegen seyn, daß er für uns gestor= ben ist; wenn wir die Predigt von seinem Tode an uns werden kraftig seyn lassen, so, daß wir durch den Glauben an dieselbe das Leben empfangen und die Gnade des Gekreuzigten in unsern erstorbenen Seelen sich verherrlichen kann, so wird auch das Wort von seiner Auferstehung uns ein Wort des Lebens zum Leben werden. Wir werden, sobald wir das Wort: Jesus lebt! mit neuen Ohren hören, mit den Weibern und Jüngern Gesellschaft machen und mit ihnen zum heiligen Grabe wallfahrten. Nicht mit den Füßen unfers Leibes, als von welcher Pilgerschaft man weder Befehl noch Verheißungen aufweisen kann, sondern wir werden unsere Wallfahrt zu demselben mit dem Herz zen, Sinnen, Gedanken und Begierden anstellen. Wer am ersten unter uns zu dieser heiligen Ståtte kommt, da der Herr gelegen hat, der wird im Geiste hinein. gehen, so gut wie der Jünger hineinging, von dem wir eben gehört haben. Da darf ich einem jeden, wer nur Lust dazu hat, zurufen, was dort Philippus zu Nathanael sagte: Komm und sieh es! Joh. 1,46. Der erste Eintritt bringt uns gewiß in eine solche Bewegung, die Leib und Seele durchdringt, indem der Geruch des todten Marterleichnams uns entgegen schlägt. Und wenn wir von dem Feuer der Liebe in demselben Nichts fühlten, so müßten wir lebendig todt seyn. Kommet nur! Gehet hinein! Das Grab ist effen. Es ist ent fiegelt. Der Stein ist weg! Die Hüter find fort. Ihr werdet eben das sehen, was die Weiber, was die Jünger sahen. Und wenn ihr sehet, so glaubet, weil

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