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Erlösers die Engel herabsteigen. Diese guten Geister waren bei der Vollendung des Erlösungswerkes ihrem Herrn immer zur Seite. Sie sahen mit erstauntem Sinne und mit der heiligsten Verwunderung an, wie tief er sich erniedrigt hatte, wie er ein Knecht aller Knechte, ja der Geringste auf der Erde geworden war. Ein Engel von Himmel erschien ihm und stärkte ihn, Luc. 22, 43. da er den Kelch des Zornes bis auf die Hefen trinken mußte. Sie sahen seinen Kampf mit der Hölle an, die er besiegte. Welch einen Eindruck mußte ihnen das machen, da seine erstaunenswürdige Liebe zu verdammten Geschöpfen ihn als einen Missethåter, 'ale einen Verbannten, ja als ein Opfer des ewigen Todes darstellte! Nun, da er aus seinem Grabe hervorgeht, so werden sie aufs Neue zu Evangelisten, zu Boten . gebraucht. Sie erscheinen in hellen, weisen und glånzenden Kleidern; nur mit dem Unterschiede, daß wir nicht vor diesen seinen Dienern erschrecken, weil wir wissen, daß sie uns eine frohe Botschaft bringen. Wir sehen

ein leeres Grab, und in demselben die Stätte, da der Herr gelegen. Die Furcht und das Entseßen der Weiber war so groß, daß sie auch kein Wort reden konnten. Sie entsetzten sich, wie es im Texte heißt, und Lukas sagt: Sie erschraken und schlugen ihr Angesicht nieder zu der Erde. Darum redete ihnen der Engel zu und sprach zu ihnen: Entsehet euch nicht! Jeht war es keine Zeit sich zu fürchten. Dieser Bote Gottes erschien nicht wie der Würgengel in Egypten, zu tödten, sondern eine Botschaft voller entzückender Freude zu bringen. Er war einer ihrer Mitknechte, die das Zeugniß Jesu haben. Darum sollten sie sich nicht fürchten. Ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten." Dieser Abgesandte des Herrn giebt dem Heilande den Namen des Gekreuzigten. Er schämt sich

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keit unsers Herrn gedenken, ohne daß das Andenken feines Kreuzes in unsern Herzen funkelte? Wir, die sein Kreuz eigentlich angeht und deren ganze Seligkeit vom Kreuze herstammt, sollten das nicht ohne Unterlaß in unsern Herzen mit uns herumtragen? So můß: ten wir gottesvergessene Menschen sein. Er ist auferstanden und ist nicht hie." Der Fürst des Lebens ist nicht mehr todt im Grabe. Euer Bürge hat bis auf den letzten Heller Alles bezahlt und ist auf freien Fuß gestellt.,,Siehe da die Stätte, da sie ihn hinlegten!" Der Engel bekräftiget ihnen die Nachricht von der Auferstehung des Herrn auf eine doppelte Art. Einmal erinnert er sie an die eigenen Worte des Heilandes, welche sie ehedem von ihm gehört hatten. Ge denket daran, wie er euch sagte, da er noch in Galilåa war und sprach: Des Menschen Sohn muß überantwortet werden und am dritten Tage auferstehen. Luc. 24,6,7. Demnächst verwies er sie auf das ledige Grab und auf die Stelle, wo sein Leichnam war hins gelegt worden. Nehmet den Augenschein. Ihr sehet nur ein leeres Grab. Und eben das ist es, was wir auch sehen und wenn wir es ein wenig genau besichtigen, so finden wir noch die Leinen gelegt und das Schweis tuch, das Jesu um das Haupt gebunden war, nicht bei die Leinen gelegt, sondern beiseits eingewickelt an einem besondern Orte. Joh. 20, 6, 7.

Die II. Frage, die ich beantworten will, ist diese: Was glauben wir? Wir glauben: Daß allen Feinden, die uns ehedem in ihrer Gewalt gehabt haben, ihre Macht über uns genommen ist, und daß alle Hindernisse unserer Seligkeit nunmehro weggeschafft find. Die Feinde, die uns chedem in ihrer Gewalt hatten, waren die Sünde, der Teufel und alle sein Heer, der Tod und die Hölle. Daß nun der Arm des Herrn sich hier in seiner Stärke bewiesen und durch seine siegreiche Macht alle diese Feinde zu Boden geschlagen,

so daß wir uns nunmehro als Errettete, als Erlöste von allen Sünden. vc:n Tode und von der Gewalt des Teufels ansehen können, davon ist sein leer gefundenes Grab, als welches von seiner Auferstehung ein offenbarer Beweis ist, ein redender Mund. Wir sind nunmehr Erlöste des Herrn! Unsere Erlösung ist uns durch feine Auferstehung gewiß gemacht und versiegelt. Dar= auf gründet sich unser Glaube. Wir sind Erlöste des Herrn! Man wird sie nennen das heilige Volk, die Erlösten des Herrn. Jes. 62, 12. Das ist der Name, der uns jezt zukómmt und mit dem wir aus Gnaden genennet sind. Was wir heißen, das sind wir in der That. Erlöste des Herrn. Der Herr, der uns erlöset hat, ist er, Jesus Christus unser Heiland. Er, der sich Hos. 13, 14. dazu anheischig gemacht hatte: Ich will fie erlösen aus der Hölle und vom Tode erretten. Ihn

rsteht der Erzvater Jakob, wenn er seine Enkel segnet in dem Namen des Engels, der ihn erlöset hatte von allem Uebel; 1. Mos. 48, 16. Er wird gemeinet, wenn die Kirche jener alten Tage ihr sehnendes Verlangen nach ihm, Ps. 14,7. zu erkennen giebt: Ach! daß die Hülfe aus Zion über Israel kåme und der Herr sein gefangenes Volk erlösete! Und wenn es Pf. 130,7,8. heißt: Israel hoffe auf den Herrn; denn bei dem Herrn ist die Gnade und viel Erlösung bei ihm. Und er wird Israel erlösen aus allen seinen Sünden. Daß er, Jesus von Nazareth der Gekreuzigte, das nun ist, solches bes zeugen die Schriften des neuen Testaments von Anfange bis zu Ende, als welche uns überall zurufen: Die Erlösung ist durch Jesum Christum geschehen. Róm. 3, 24. Jesus Christus hat sich selbst für uns gegeben, auf daß er uns erlösete von aller Ungerechtigkeit. Tit. 2, 13. Jesus hat uns von dem zukünftigen Zorne erlöset. 1. Thess. 1, 10. Er hat ausgezogen die Fürstenthume und Gewaltigen und sie zur Schau getragen öffentlich und einen

Wir können also an der Person unsers Erlösers nicht irren, es sei denn, daß wir, aller dieser Zeugnisse ungeachtet aus einer rasenden Todfeindschaft ihm diesen Namen, diese Ehre, welche ihm allein gebührt, streitig zu machen suchten. Die Erlösten find wir alle. Die Wohlthaten des Verdienstes Jesu find allgemein und gehen allen Menschen an. Denn er hat sich selbst ge= geben für Alle zur Erlösung. 1. Tim. 2, 6. Aber welches ist denn die Gefangenschaft, aus welcher wir erlóset sind? Wir lagen unter der Gewalt der Sünde und des Satans, des Todes und der Hölle. Die Macht der Finsterniß, die uns gefangen hielt, war groß und stark. Und da war freilich unserer Seits kein Rath, keine Kraft noch Hülfe. Kein Bruder konnte den andern erlösen; es kostete zu viel. Der Teufel hatte einmal durch die Sünde über uns gewonnen, dadurch wir in den Tod verfallen waren und spottete nur unserer in unsern Ketten. Denn weil er in der Finsterniß dieser Welt herrschen konnte, so hatte er durch unsere eigene Verdüsterung und innerliche Neigung zum Bósen den größten Vortheil über uns. Wir saßen nun eben einmal in Finsterniß und Schatten des Todes und da konnte er uns in seinen Banden halten und in seiner grimmigen Macht über die Menschen herfahren, daß sie seinem Willen ergeben sein mußten. Die Sünde führte eine tyrannische Herrschaft über uns. Wir waren Sclaven, die sich von ihr stets mußten reizen und besiegen lassen und es traf bei uns ein, was Petrus schreibt: ,,Von welchem jemand überwunden ist, des Knecht ist er worden." Wir lagen daher auch unter der Macht der Hölle und des ewigen Todes. Um der Sünde willen hatte die Hölle Macht, alle Menschen zu verschlingen. Ja! wir trugen schon bei lebendigem Leibe die Hölle mit uns herum, indem unser Zustand verdammlich war, und nach dieser Zeit wartete ein Pfuhl auf uns, der mit Pech und Schwefel brennet.

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Ach! wenn wir diesen jämmerlichen Zustand erwägen, so muß uns unsre Errettung ja wohl wichtig und theuer Daraus konnte uns nun Niemand helfen, als der Held, dem unsere ganze Streitsache auszurichten und unsern verworrenen Handel auszumachen, übergeben war. Darzu ist erschienen der Sohn Gottes, daß er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Joh. 3, 8. Das war ein Geschäft, dem Niemand, als er gewach sen war. Die Art und Weise, wie er diese Erlösung ausgeführt und wie er uns aus der Hand unserer Feinde errettet, drückte er selbst bei dem Propheten Jesaias 63,3,4 also aus: Ich trete die Kelter alleine und ist Niemand unter den Völkern mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorne und zertreten in meinem Grimme. Daher ist ihr Vermögen auf meine Kleider gesprühet und ich habe alle mein Gewand befudelt. Denn ich habe einen Tag der Rache mir vorgenommen. Das Jahr, die Meinen zu erlösen, ist kommen. Die Kelter ist nichts anders als die Hölle, wo der ewige und unaufhörliche Zorn Gottes herrschet. Wenn nun der Heiland sagt: Ich trete die Kelter alleine, so will er uns damit zu verstehen geben, daß er den Zorn Gottes, der sich über die Sünden der Menschen geoffenbaret, getragen und daß er in seinem Leiden die Angst der Hölle empfunden. Wenn er aber fortfährt: Ich habe sie gekeltert in meinem Zorne und zertreten in meinem Grimme! So gehet das Wort sie! auf die Trauben, welche in der Kelter waren; und dadurch versteht man mit Recht die Sünde, den Teufel und alle sein Heer, den Tod und die Hölle. Das waren die Trauben in der Kelter des göttlichen Zorns. Wie nun die Trauben, wenn man sie zer= quetscht und zertritt, zu leeren Hülsen werden, die keine Kraft haben und nichts mehr taugen; so zeigt unser Siegesfürst hiemit an, daß er alle seine und un

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