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nicht ersäufen können. Sie wird uns als ein Eifer gezeigt, der eine solche Macht hat, die stärker als die Macht des Todes und des Grabes ist, deffen Herrschaft sich doch auf Alles erstreckt. Verdient eine solche Liebe nicht alle unsere Aufmerksamkeit? Sollten wir alle Kräfte unsers Verstandes wohl besser anwenden Fönnen, als wenn wir sie dem Nachsinnen dieser Liebe widmeten? Können auch Wunder gefunden werden, die unsers Nachdenkens würdiger sind, als die Wunder dieser Liebe, welche uns die Öffenbarung entdeckt, die Geheimnisse, die darin enthalten sind, die Wunder der Freundlichkeit, welche daraus hervorstrahlen, die Wunder eines im Fleische geoffenbarten, im Geiste gerechtfertigten, den Engeln erschienenen, den Heiden gepredigten, von der Welt geglaubten, in die Herrlichkeit aufgenommenen Gottes? 1. Tim. 3, 16. Kann man in seinen Betrachtungen wohl zu weit gehen, wenn man solche große Sachen vor sich hat? Die Liebe eines Gottes, der nur darum ein sterbliches Fleisch annimmt, damit er sich für Miffethäter, die sein Born foast strafen müßte, dahin geben und für seine geschworenen Feinde sterben könnte, daß sie in seiner seligen Gemeinschaft ewig mit ihm leben können; diese Liebe heißt mit Recht eine Glut, eine feurige Glut. Eine Flamme des Herrn. Allein, wenn man nun diese Liebe erwåget, kann man denn dabei ohne Gefühl bleiben? Dab glaube ich nicht. Und ihr könnet von der Wahrheit dieses Sahes, den ich behaupte, bald aus euren eige nen Empfindungen überzeugt werden, wenn ihr nur dem Rathe, den ich euch gebe, doch was ich? den euch der,Heiland selbst, Joh. 7, 17. giebt, folgen wollet: So Jemand will des Willen thun, der wirds inne werden. Wir bekennen uns alle zu der Lehre des Apostels, zum wenigsten mit dem Munde, welche er Róm. 5, 6. vortrågt:,,Denn auch Christus, da wir noch schwach waren nach der Zeit, ist für uns Gottlose gestorben.

Nun stirbt taum Jemand um des Rechtes willen; um etwas Gutes willen dürfte vielleicht Jemand sterben. Darum preiset Gott seine Liebe gegen uns, daß Chris stus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren. So werden wir je vielmehr durch ihn behalten werden vor dem Zorne, nachdem wir durch sein Blut gerecht 'worden sind." Was empfinden wir von diesem Bekenntnisse? Was macht diese Wahrheit für einen Eine druck in unsere Seelen? Ich frage darnach nicht ohne Ursache. Denn die Erfahrung dient uns für unsere Person zum Beweise der Seligkeit, die dadurch auf uns zufließt. Der Liebe Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn. Und wie gegründet ist dieser Beweis! Wenn man den Nachdruck einer Lehre fühlt, hat man da nicht für sich den sichersten Beweis, daß sie rich. tig ist? Und ist dies Gefühl nicht ein sicherer Grund, darauf man sich verlassen kann? Ich will kein blojes Gefühl zum Beweise der Seligkeit machen, deren wir uns erfreueu. Sonst müßte ich alle Secten vertheidigen und keine Träume verwerfen. Über eine Empfin dung, ein Gefühl der Seele, das aus dem richtigen Erkenntnisse einer klaren Wahrheit aus dem Worte Gottes entsteht, ist nicht nur der Natur der Seele gemäß, sondern es besteht auch hierin eine Art ihrer Vollkommenheit, und es verbinden sich damit die Wir kungen eines höhern Geistes. Wenn meine Erkenntniß gereiniget, meine Ueberzeugung gegründet, mein Herz geändert, mein Gewissen befriediget und mein Inwendiges beruhigt wird, das heiße ich Gefühl. Und wenn ich hieraus nicht urtheilen soll, wenn ich daraus auf meinen Zustand keinen Schluß machen soll, woraus soll ich denn urtheilen? Woraus soll ich denn schlie ßen? Wenn ich dadurch nicht gewiß werde, wodurch wirds denn geschehen? Ich höre: Der Liebe Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn. Dies Feuer wird in meinem Herzen angezündet. Diese göttliche

Lampe, erleuchtet meine Seele, da erfahre ich, daß es wahr ist, was wir so oft in unserer Kirche singen, und was nur aus der Erfahrung am besten kann verstanden werden: „Wenn mein Herz deiner innen wird, von deiner füßen Lieb berührt, muß sich die Zunge legen. Ich fühle mehr, als ich mein Tag mit Worten hie aussprechen mag, wenn sich die Kräfte regen, herzlich, schmerzlich, in dich strecken, daß sie schmecken, dein Erquicken. O du wundersüß Entzücken! Wenn du mich denn so herzlich liebst und dein Herz mir in Liebe giebst, so liebt dich meine Seele. Sie suchet dich zu: Tag und Nacht, bis sie dich hat hinein gebracht, in ihres Herzens Höhle, üblich, lieblich, dich zu grüßen und zu küssen, denn sie brennet, wenn sie dich ihr Herze nennet."Der Liebe Gluten sind Feuerflame men, die uns Licht machen. Sie vertreiben unsere natürliche Blindheit, Finsterniß und Unwissenheit des Herzens, die in uns ist. Sie erleuchten uns dergestalt, daß wir tüchtig gemacht werden, göttliche Dinge, die uns sonst eine Thorheit waren, zu verstehen. Diese Feuerflammen reinigen unsere Begriffe von der Gottheit und in ihrem Lichte sehen wir das Licht. Der. Liebe Gluten find Feuerflammen, die unsere von Natur kalten Herzen entflammen und erwärmen, daß wir ihn über Alles lieben, der uns zuerst geliebet hat, und der uns mit seinem Siegel, gezeichnet, daß wir ihm nicht können geraubt werden. Der Liebe Gluten, die aus den Wunden seines Hauptes, seiner Hånde und Füße, seiner Seite und seines ganzer gemarterten Leichnams herausblißen, sind Feuerflammen, die uns reinigen. Das Feuer ist das reinste Element, das keine Unlauterkeit duldet. Und dies Feuer, das vom Blute angezündet ist, und vom Blute im Brande erhalten wird, macht uns rein von allen Sünden. 1. Joh. 1, 7. Der Liebe Gluten sind Feuerflammen, feurige Lampen, dadurch

wir also mit brennenden Lampen, mit Del in unsern Gefäßen, dem Freunde unserer Seele entgegen, wenn die Stimme schallt: Auf! der Bräutigam kommt gegangen! Diese feurige Glut nun auf der Erde anzue zünden, oder auf die Erde zu werfen, das war eigent lich der Zweck, warum der Heiland in die Welt kam. Höret darüber seine eigene Erklärung: Luc. 12, 49. Ich bin kommen, daß ich ein Feuer anzünde auf Erden. Und was wollte ich lieber, denn es brennete schon. Um nichts anderes war es ihm zu thun, als daß die Predigt seines Evangeliums, des Wortes, das wie ein Feuer ist, Jerem. 23, 29. nicht nur unter den Juden, sondern auch unter den Heiden möchte verkündiget werden, damit die armen Menschen von den Finsternissen des Unglaubens und des Überglaubens errettet und durch den Glauben an ihn felig gemacht werden möch ten. Indessen sahe er vorher, daß er erst selbst der feurigen Gerechtigkeit Gottes, die über die Sünden der Welt entbrannt war, sich zum Opfer dahin geben müsse; daß er durch sein blutiges Leiden und Sterben diesem Feuer die Bahn werde machen müssen, ehe seiner Liebe Gluten die ganze Welt würden in Brand stecken tónnen. Wie aber ein Feuer nicht eingeschlossen bleibt, sondern hervorbricht, so brach auch endlich das Feuer feiner Liebe, welches in seiner Brust zu den Sündern brannte, völlig in den leßten Tagen seines Lebens aus, da er sich taufen ließ mit der Laufe, mit der Bluts und Leidenstaufe, wovor ihm so bange war, bis fie vollendet wurde. Luc. 12,50. Er starb, die schöne rothe Fluth, das allerheiligst Gottesblut, drang aus der Seite, Füß und Hand, und salbte aller Erde Land. Er stund wieder auf und sobald er aus dem Grabe kam, warf er die ersten Flåmmlein dieses heiligen Feuers in die Herzen seiner Jünger, von welchen hernach die ganze Welt, in welche sie als Boten des Lammes ausgingen, in Glut und Flammen geseht wurde. Und das wirds

demnach sein, wovon ich jezt mit Mehrerem reden werde.,,Geist des Herrn, zünde dies edle Feuer auch in unsern Herzen an!"

Unser Text. Luc. 24, 13--35. lautet also:

Und siehe, zween aus ihnen gingen an demselbigen Lage in einen Flecken, der war von Jerusalem sechzig Feldweges weit, deß Name heißt Emmaus. Und sie redeten mit einan der von allen diesen Geschichten; u. f. w.

Laßt uns miteinander erwågen:

Das felige Gefühl der vom Heilande auf der Erde ausgestreueten feu. rigen Glut.

1. Woher das Gefühl dieser feurigen Glut entsteht?

II. Wie sich dasselbe zu erkennen giebt. und offenbaret?

Vorher beten wir: O du theurer werther Brauti gam! bring dein Feuer völlig in die Flamm; gieb uns Abe folution! einen sanften Lobeton, tiefe Wurzel in den Kreuzesstamm. Amen.

1. Woher das selige Gefühl der vom Heilande auf der Erde ausgestreueten feu rigen Glut entsteht? Der Tert belehrt uns, daß es daher entsteht, wenn sich der Heiland einer Seele nähert und mit ihr wandelt, obgleich in einer unbekannten Gestalt, wenn er es so mit uns macht, wie er es mit den zween Jüngern machte, deren unser Evangelium gedenkt. Diese Leute waren Jünger Jesu, ob sie gleich nicht unter die Zahl der zwölf Apostel gehörten, wie wir daraus leicht erkennen können, wenn Lukas bald am Ende dieser Geschichte sagt:,,Sie kehr ten wieder nach Jerusalem und fanden die Elfe verfammelt." Judas, das Kind des Verderbens, hatte sich erhenkt und war an seinen Ort gegangen. Mithin bestand die Versammlung

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