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Gnade, die Du ihnen schenkest, dazu lassen gesegnet seyn, daß dies Licht auch in ihrem Herzen entbrennen, und so seinen Glanz von sich geben mag. Wir sollen Dich_Alle kennen, von dem Kleinsten an bis zu dem Größten. Denn Du willst gnädig seyn unsrer Untugend, und unsern Súnden, und unsrer Ungerechtigkeit willst Du nicht mehr ges denken. So offenbare Dich uns. Denn an dem Donner Deiner Macht müssen Dich auch Deine Feinde erkennen. Aber wir wollten Dich gerne zu unsrer Seligkeit an Deinen Wunden kennen, und nicht nur unsre Finger, unsere Hand, sondern uns ganz mit Leib und Seele gläubig in dieselbe legen, und aus dieser Höhle es heraus vor der ganzen Welt bekennen: Der ist es! Mein Herr und mein Gott! Amen.

Am ersten Christtage.

bis willkommen, edler Gast, den Sünder nicht ver schmähet hast, Du kommst ins Elend her zu mir, wie foll ich's immer danken Dir! Amen.

Wenn jene Schriftgelehrten und Pharisäer zum Heilande sprachen: Meister! wir wollten gerne ein Zeichen von dir sehen: So antwortete er, und sprach zu ihnen: Die böse und ehebrecherische Art suchet ein Zeichen, und es wird ihr kein Zeichen gegeben werden, denn das Zeis chen des Propheten Jóna. [Matth. 12, 38. 39.]

Man könnte hierbei fragen: Warum der Heiland diese Gelehrte unter denen Juden darüber so hart bestrafe, und sie deswegen eine böse und ehebrecherische Art nenne?

War es denn Unrecht, Zeichen und Wunder von je

sias, für den Sohn dès lebendigen Gottes ausgab?. War es Unrecht, von einem solchen Manne Beweisthűmer seiner Sendung zu verlangen?

Das kann man nicht sagen. Was war denn der Fehler bei diesen Leuten, da sie ein Zeichen von ihm zu sehen wünschten? Wenn sie überhaupt Zeichen als Merkmale seiner göttlichen Gesandschaft gefordert hätten, so würde der Heiland das an ihnen wohl nicht getadelt haben. Sie hätten sich auf die Schriften ihrer Propheten berufen können, als welche unter andern auch das. zum Zeichen angegeben, daran man den Messias kennen. sollte, daß er die größten Zeichen und Wunder thun würde. Der Heiland that zu dem Ende auch unzähliche Wunder unter ihnen, die sie mit Augen sahen, worauf er sich Joh. 10, 37. 38. berief:,,Thue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubet mir nicht. Thuë ich sie aber, glaubet doch den Werken, wollt ihr mir nicht glauben, auf daß ihr erkennet und glaubet, daß der Vater in mir ist, und ich in ihm.";

Und warum theilte er seinen Aposteln die Kraft Wunder zu thun mit? Wenn sie nach dem Beweise ihrer göttlichen Sendung gefragt würden, so sollten sie denselben daraus herleiten; wie denn Paulus 2 Kor. 12, 12. sich gleichfalls darauf berief: . Es sind ja eines Apostels Zeichen unter euch geschehen, mit aller Geduld, mit Zeichen, und mit Wundern, und mit Thaten.

Wie kann also der Heiland die Schriftgelehrten und Pharisäer eine böse und ehebrecherische Art schelten, da rum daß sie Zeichen suchten? Der Fehler lag darin, daß sie ein gewisses, ein besonderes Zeichen, ein ganz eigen Merkmal haben wollten, wie es Matth. 16, 1. heif= set: „Da traten die Pharisäer und Saducäer zu ihm, dię versuchten ihn, und forderten, daß er sie ein Zeichen vom Himmel sehen ließe." Sie forderten ein Zeichen, welches ihren Gedanken und Meinungen, von welchen sie eingest

nommen, gemäß war. Seine Wunder, die er that, schienen ihnen nicht zulänglich genug zu seyn. Sie wollten etwas sehen, das mit ihrer hochmüthigen Einbildung überein kam. Und das Zeichen wurde ihnen nicht gegeben.

Man kann hierbei die Frage aufwerfen: Ob es erlaubt ist, bei dem Evangelio, das uns verkündiget wird, ein Zeichen zu fordern? Und diese Frage beantworten wir allerdings mit: Ja, es ist erlaubt.

Ja nicht allein das: Gott verlanget keinen Glauben an das Evangelium von uns, ohne daß wir ein Zeichen' sehen. Wenn wir aber das sehen, so kann auch unser Unglaube mit nichts mehr entschuldiget werden.

Das Evangelium ist eine frohe Bothschaft von der Gnade, von der heilsamen Enade Gottes, die allen Menschen, allen gefallenen Sündern erschienen ist. Sollen wir dieser Nachricht glauben, so können wir ein Zeichen von dem Herrn unserm Gott fordern; aber kein anderes, als welches er uns selbst gegeben.

Und was ist das für ein Zeichen? Es ist eben dasjenige, welches Gott im alten Testamente dem ungläubigen Könige Ahas, zum Zeichen der Erhaltung und Bewahrung des Volkes vor seinen Feinden, durch den Propheten Jesaias, [Kap. 7, 14.] vorlegen ließe: Darum, so wird euch der Herr selbst ein Zeichen geben: Eiche, eine Jungfrau ist schwanger, und wird einen Sohn gebähren, den wird sie heissen Immanuel. War nun gleich dies Zeichen, oder die bezeichnete Sache noch zukünftig, so war sie doch gewiß genug, und konnte im Glauben schon als gegenwärtig angesehen werden. Und was hätte Gott seinem damals bedrängten Volke vor einen stärkern Trost geben können, als dieser war? Gedenkt doch, ihr Juden! Ich will selbst aus euerem Ge

den. Sollte ich denn diesen Stamm, und dies Haus gegen seine Feinde nicht schüßen?

Wir leben, geliebte Zuhörer! in der seligen Zeit, in welcher dies Zeichen erfüllet ist. Maria ist die Jungfrau, auf welche der Prophet zielet. Von ihr heißt es, wie wir gleich hören werden: Sie gebahr ihren ersten Sohn, und wickelte ihn in Windeln, und legte ihn in eine Krippe.

Seine Geburt wurde von einem Engel Gottes den Hirten auf den Feldern zu Bethlehem bekannt gemacht. Wie nun dort der Weissager dem Volke ein Zeichen gab, damit es seiner Predigt desto eher Glauben schenken konnte; so verlangte der Engel auch hier nicht, daß die Hirten blos auf sein Wort glauben sollten. Nein! Und das habt zum Zeichen, sagte er, ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt, und in einer Krippe liegen. Da sie es nun gefunden, und gesehen hatten, breiteten fie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. [Luc. 2, 17.] Da kam ihr Glaube zur Kraft. Da wurde er ein solches brennend und scheinendes Licht, davon wir am verflossenen Sonntage gehöret haben. Ihr Glaube bekannte, was er gesehen, was er gehöret hatte.

Wir sind damals noch nicht in der Welt gewesen. Wir haben keine Erscheinung der Geister gehabt. Wir haben die Predigt, welche sie gehalten, aus ihrem eig= nen Munde nicht gehöret. Wir haben weder Maria und Joseph, weder ihr Kind, noch seine Krippe, noch seine Windeln gesehen.

Gleichwohl müssen wir glauben wie die Hirten. Gleichwohl müssen wir glauben, als ob wir alles 'mit eignen Ohren gehöret, und mit eignen Augen gesehen hätten. Sonst feiern wir das Weihnachtsfest vergebens. Sonst ist unsre Freude an demselben eitel. Aus der Urs sache wird uns eben das verkündiget, was die Engel den

Hirten predigten; damit wir glauben, und durch diesen Glauben selig werden.

Wie kommen wir zu einen solchen Glauben, der uns selig, und zu so freudigen Bekennern macht? Es ist uns erlaubt, zu der Predigt, die wir hören, zu der Nachricht, die uns gebracht wird, ein Zeichen zu bez gehren. Und es soll uns gegeben werden. Denn es heißt für alle Zeiten: Der Herr wird euch ein Zeichen geben! und:,,Das habt zum Zeichen."

Was das nun für ein Zeichen ist, und wie es uns gegeben wird; das werden wir gleich am Anfange dieses Festes hören.

Der Herr, der es weiß, daß wir nicht glauben, wenn wir nicht Zeichen und Wunder sehen, thut es denn auch an uns, damit wir glauben.

Evangelium Luc. 2, 1-14.

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Ges bot vom Kaiser Augusto ausgieng, daß alle Welt geschahet würde. 2.

Die freudeureiche Nachricht, die uns heute das Fests evangelium verkündigt, giebt uns

das Zeichen, womit uns der Hei lige Geist die Wahrheit der Menschwerdung Gottes beweis

set.

Wir erkennen und bemerken

I. Das Zeichen, welches den Hirten zum Beweise der Menschwerdung Gottes gegeben wurde;

II, das Zeichen, womit auch uns diese

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