ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

ten. Um nun den Landgrafen von seiner Neigung zu den Schweizern zurückzubringen, bat er Luthern in einem Briefe vom 22. Mai, deshalb an jenen zu schreiz ben. Luther hatte dieß am 20. Mai schon gethan; in seinem Schreiben heißt es unter andern: Weil ich

vernommen,

auch von mir selbst wohl denken kann, daß unser Widertheil gar fleißig und unruhig ist mit Anregen und Bemühen, damit sie Ew. fürstlichen Gnaden zu ihrem Haufen ziehen möchten, und obschon ihr Anregen und Anklopfen Ew. fürstlichen Gnaden unschädlich feyn mag, so weiß ich doch wohl, welch ein gewaltiger Tausendkünstler der böse Geist ist, mit allerlei listigen Gedanken einzugeben und, wo er ja nicht mit Gewalt oder List gewinnen kann, doch zuletzt mit seinem unab läßigen Anhalten einen måde machen kann und also übertäuben. Und wenn das alles nicht wäre, so ist doch da Gottes Gebot, das uns gebeut, eins fürs andere zu sorgen und zu beten, eins das andere zu trösten, warnen, vermahnen, besuchen, stärken und kurz mit Rath und Hülfe beizustehen. Dem Gebet nach will ich mich mit gutem Gewissen wohl rühmen, daß ich zum wenigsten der fürnehmsten ja einer bin, der für Ew. fürstliche Guaden herzlich sorget und bittet, mit hoher Begierde Gott den Vater aller Gnade anrufend, daß er wolle Ew. fürstliche Gnaden als mitten unter den Wölfen, auch oh ne Zweifel nicht gar frei von bösen Geistern, sonderlich in diesen wüsten fåhrlichen Zeiten, barmherziglich erhal ten in seinem Erkenntniß und reinen Worte, dazu bez huten vor allem bösen Werk, sondern seinen Geist senden, und Ew. fürstliche Gnaden zu seinem angenehmen Werkzeug zubereiten. Neben solchem Gebet komme ich nun hie mit meinem Vermahnen und Warnen, unterthäniger, guter Meinung und bitte Ew. fürstliche Gnaden treulich und herzlich, sie wolltens mir gnådiglich zu gut halten, (denn ics ja schuldig bin und herzlich meine) auf daß Ew. füftliche Gnaden sich die süßen, guten Worte des Gegentheils nicht bewegen lassen oder vielmehr der liftis

gen Einfälle des Teufels sich nicht annehmen. Dazu ist es fährlich, eine solche neue Lehre wider so hellen, offenbaren Tert, und klare Worte Christi anzunehmen.Und weiß fürwahr, daß die Widersacher ihr eigen Gewissen selbst nicht damit stillen können, und glaube schier, wäre das Bier wieder im Fasse, sie ließen's jetzt wohl anstehen, wie ich an ihnen zu Marburg nicht einmal, gröblich genug, merkte. Aber weil sie ins Nein kommen find, können und wollen sie nicht zurück. So hörten Ew. fürstliche Gnaden selbst dazumal, daß ihre zwei bez sten Stücke stunden darauf: weil das Sacrament ein Sacrament, oder ein Zeichen wäre, könnte es nicht der Leib Christi selbst seyn, wie Oecolampadius fürz gebe, und weil der Leib müßte Naum haben, so könnte Christus Leib nicht da seyn, wie Zwinglius wollte, welches doch ja ganz faule und lose Gründe sind. Und lieber Gott, wie manchen Spruch der Schrift haben sie geführt, darinnen sie öffentlich ergriffen sind, daß sie geirret und gefehlt haben. Zu dem wissen Ew. fürstliche Gnaden, daß sie nicht bei diesem Irrthum blieben find, sondern von der Taufe, Kindertaufe, Erbsünde, der Sacramente Brauch und äußerliches Wort, ungeschickt Ding gelehrt. Solches und anderes viel müssen sich theilhaftig machen alle, die sich ihres Glaubens annehmen. Nun sollte mirs ja im Herzen Leid seyn, daß Ew. fürstliche Gnaden sich sollten theilhaftig machen aller solcher ihrer ungegründeten Sachen, losen Dünkel und ungeschickten falschen Reden und Thaten, sintemal Ew. fürstliche Gnaden sonst gnug zu schaffen und zu tragen haben ihres eigenen Amts halber, beide vor Gott und den Unterthanen, daß solche fremde und unbeständige Sache Ew. fürstlichen Gnaden auch nicht uoth ist zu bemühen, und dazu vielen ein groß Aergerniß, auch hienach zu fallen, und den jeht gefallenen eine große Stärke und Verstodung geben würde. Wenn die Sache zurecht kåme, und Ew. fürstliche Gnaden einen ewigen Stift und

Seufzer im Gewissen lassen würde, als die solches Falls Ursache gewesen, da Gott für sey. da Gott für sey. Ach, Herr Gott, es ist nicht Scherz noch Schimpf, muß fürwahr hie nicht Dünket,

Neues zu lehren; es

noch eigen Wahn

[ocr errors]

oder ungewisse Sprüche thun, es müßen helle gewaltis ge Terte da seyn, welche sie bisher nicht aufgebracht. — Weder dieses Schreiben, noch ein anderes von Mes lanchthon und Brenz vermochten die Gefinnungen des Landgrafen zu ändern. Er blieb vielmehr bei der Meinung, daß man die Zwinglianer als Brüder lieben und als Frrende ertragen müsse; sie bekennten ja einen Christum und ein Wort; ihre Lehre über das Abendmahl sei noch nicht durch die Schrift überwunden und des Frrthums - überführet worden; daß sie Bündnisse und Freundschaft suchten, sei ihnen nicht zu verdenken. demselben Tage, an welchem Luther an den Landgras fen geschrieben, gieng auch ein Brief desselben an den Churfürsten Johannes ab. Weil Luther häufig an heftigen Kopfschmerzen und Herzweh litt, so hatte ihm der Churfürst geschrieben, wie er wegen seiner Ge sundheit hochbekümmert sei und auch Gott bitte, er mos ge ihn um seines lieben Wortes willen lange erhalten Dabei überschickte er ihm Arzneyen von seinem Arzte Dr. Caspar Lindemann, um Haupt und Herz das mit zu stärken. In jenem Briefe dankt nun Luther für die herzliche Theilnahme seines Fürsten und sucht denselben über seine manchfachen Sorgen und traurigen Erfahrungen in Augsburg zu trösten. Dieser Brief ist zu trefflich, als daß er hier nicht im Auszuge mitgetheilt werden sollte.

Enad' und Fried in Christo, unserm Herrn und Heiland, Amen. Durchlauchtigster, Hochgeborner Fürst, gnådigster Herr! Ich hab nun lang verzogen mit Antwort auf E. K. F. G. erstes Schreiben aus Augsburg, an mich gnådiglich gethan, mit Anzeigung neuer Zeitung, und Vermahnung, daß ich mir die Zeit an dies

fem Ort nicht soll lassen lang seyn 2c.. Und ist fürwahr ohne Noth, daß E. K. F. G. so gnådiglich an mich denket und sorget, denn wir sollen an E. K. F. G. denken, sorgen und bitten; wie wir denn auch wahrlich und treulich thun. Die Zeit ist mir fürwahr nicht lang, wir leben als die Herren, und sind mir diese Wochen daher also verlaufen, daß michs kaum drei Lag dünkt. Aber E. K. F. G. ist und muß jetzt seyn an einem langweiligen Ort; da helf unser lieber Vater im Himmel, daß E. K. F. G. Herz fest und geduldig bleib in seiner Gnad, die er uns so reichlich erzeiget,

Denn aufs erst, so ist ja das gewiß, daß E. K. F. G. solche Mühe, Kost, Fahr und lange Weil lauterlich um Gottes Willen tragen muß, sintemal alle wüthige Fürsten und Feind kein ander Schuld zu E. K. F. G. haben, denn das reine, zarte, lebendige Wort Gottes; sonst müssen sie E. K. F. G. ja einen unschuldigen, stillen, frommen, treuen Fürsten bekennen.

daß er sein Wort so machF. G. Lande macht. Dann

Weil denn das gewiß ist, so ist's ja ein groß. Zeichen, daß Gott E. K. F. G. lieb hat, als dem er sein heiligs Wort so reichlich gönnet, und würdig Dazu macht, daß sie um desselbigen willen solche Schmach und Feindschaft leiden müssen, welches je ein tröstlich Gewissen machet. Denn Gott zum Freund haben, ist ja tröstlicher, denn aller Welt Freundschaft haben. Ueber das, so erzeigt sich der barmherzige Gore wohl noch gnädiger, tig und fruchtbar in E. K. freilich E. K. F. G. Laude die allerbesten und meisten guten Pfarrer und Prediger haben, als sonst kein Land in aller Welt, die so treulich und rein lehren, und so schönen Fried helfen halten. Es wächset jezt daher die zarte Jugend von Knäblein und Mägdlein, mit dem Catechismo und Schrift so wohl zugericht, daß mirs in meinem Herzen sanft thut, daß ich sehen wag, wie jegt junge Knåblein und Mägdlein mehr beten,

glaus

ben und reden können von Gott, von Christo, denn vorhin, und noch, alle Stift, Klöster und Schulen ge= konnt haben, und noch können.

Es ist fürwahr, solch junges Volk in E. K. F. G. Land ein schönes Paradies, desgleichen auch in der Welt nicht ist. Und solches alles bauet Gort in E. K. F. G. Schooß, zum Wahrzeichen, daß er E. K. F. G. gnädig und günstig ist. Als sollt er sagen: Wohlan, lieber Herzog Hanns, da befehl ich dir meinen edelsten Schat, mein lustigs Paradies, du sollt Vater über sie feyn. Denn unter deinem Schuz und Regiment will ich sie haben, und dir die Ehre thun, daß du mein Gårtner und Pfleger sollt seyn. Solches ist je gewißlich wahr. Das ist doch nicht anders, denn als wäre Gott selbst E. K. F. G. täglicher Gast, und Mündlein, weil sein Wort und seine Kinder, so sein Wort haben, E. K. F. G. tågliche Gäst und Mündlein sind. Weil denn Gott so reichlich in E. K. F. H. Land wohnet, daß er sein Wort so guådiglich walten låsset, daß dadurch E. K. F. G. Amt, Güter und Hab, alles in einem seligen Brauch und Dienst gehen, und eigentlich alles eitel täglich Almosen und Opfer sind, dem heiligen Wort Gottes zu Ehren dargereicht ohne Unterlaß, darzu E. K. F. G. mit einem friedsamen Herzen begabet das nicht blutdürftig, noch mordisch ist, wie jenes Theil ist, und seyn muß: so hat fürwahr E. K. F. G. groß Ursach, sich in Gott zu freuen, und an solchen großen Zeichen seiner Gnaden sich zu trösten.

Zulezt haben nun E. K. F. G. auch zuvor das treue herzliche Geber bei allen Christen, sonderlich in E. K. F. G. Landen, und wir wissen, daß unser Gebet recht ist, und die Sach gut; darum wir auch gewiß sind, daß es ans genehm und erhöret wird. O das jung Volk wirds thun, das mit seinen unschuldigen Zünglein so herzlich gen Himmel ruft, und schreiet, und E. K. F. G. als ihren lieben

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »