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berühren, was die Evangelischen in der Vorrede zu der Confession gegen den Kaiser erklärt haben. Sie berufen fich nämlich unter andern auf das kaiserliche Ausschreiben und wie es darin heiße, daß eines jeden. Gutdünken und Meinung über den Zwiespalt im heiligen Glauben und der christlichen Religion in Liebe und Gütigkeit gehört, ersez hen und erwogen, und dann zu einer einigen christ lichen Wahrheit zu bringen getrachtet, was aber nicht recht gelehrt, zu beiden Seiten abgethan werden solle. Diesem zufolge hätten sie nun ihr Glaubensbekenntniß und wie nach der heiligen Schrift in ihren Landen gepredigt und gelehrt werde, schriftlich in deutscher und lateiz nischer Sprache hiemit überreichen wollen, und seyen in aller Unterthänigkeit erbörig, wenn die andern Churfürsten, Fürsten und Stånde, als der Gegenpart, ihre Meinung und Opinion, auch also übergeben würden, sich mit ihnen von bequemen und billigen Wegen zu unterreden, und so viel immer möglich zu vereinigen, auch Alles in Liebe und Gütigkeit zu verhandeln, und zu einer einigen wah ren Religion nach dem kaiserlichen Ausschreiben und nach göttlicher Wahrheit führen zu helfen.

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Die Geschichte hat einige bekannt gewordene Urtheile der damals Anwesenden über das angehörte Glaubensbekenntniß aufbewahrt, um damit den Eindruck zu beweis sen, den das öffentliche Vorlesen auch auf die Gegner der Reformation gemacht hatte. Spalatinus schreibt, daß der Herzog Wilhelm von Bayern, nachdem er die Confession angehört hatte, den Churfürsten von Sachsen freundlich angesprochen und in seiner Herberge. versichert habe, so habe man ihm von dieser Sache und Lehre zuvor nicht gesagt. Und zu dem Dr. E&k, dem bekannten Feinde Luthers, soll er nach dem Zeugnisse desselben Spala: tinus geäußert haben: Man håtte ihm viel Anderes von Luthers Lehre gesagt, als er in dem Bekenutz nisse gehört habe, und ihn vertröstet, daß diese Lehre widerlegt werden könnte. Darauf habe Dr. Ed erwie

dert,, mit den Båtern getraue er sich die Confession zu wis derlegen, aber mit der heiligen Schrift nicht. Secken dorf schreibt nach Coelestin, daß der Bischof von Augsburg sagte: Was vorgelesen wurde, ist reine, lautere Wahrheit; wir können es nicht läugnen. Der ErzBischof von Salzburg soll nach dem Berichte des Cocz lestin bezeugt haben: Er wünsche wohl, daß es mit der Messe und mit dem Verbote der Speisen und anz dern Satzungen anders wäre, aber daß ein einziger Mönch sie alle reformiren und unruhig machen wolle, sey nicht zu ertragen. Dergleichen günstige Urtheile finden sich noch mehrere.

Der Kaiser säumte nicht, die vorgelegte Confession in Berathung zu nehmen. Schon am folgenden 26. Juni mußten zu dem Ende die katholischen Stände vor ihm erscheinen. Obgleich bei dieser Versammlung einige Stimmen laut wurden, welche ohne weitere Rücksichten zu harten Vorkehrungen riethen, so wurde doch nach dem Vorschlage des påbstlichen Legaten Campegius, der indeß nicht sowohl aus dem Wunsche, den Streit durch eine genaue Prüfung der Lehre der Gegner zu vermitteln, hervorgegangen war, als vielmehr aus der Absicht, den günstigen Eindruck, den die Confession gemacht hatte, zu vertilgen, beschlossen, das Glaubensbekenntniß der Protestanten vor allen Dingen untersuchen und widerlegen zu lassen; die Entscheidung sollte dann dem Kaiser anheimgestellt werden. Die Widerlegung wurde am nächs sten Tage in dffentlicher Reichsversammlung 19 Thevs logen von dem Gegentheile aufgetragen, unter denen sich die erbittersten Feinde Luthers und der Refor mation befanden. Ihre Namen sind: Johann Ec, Johann Faber, Johann Cochläus, Augustinus Marius, Conrad Wimpina, Paul Haug, Andreas Roß, Conrad Colli, Cons rad Thonan, Bartholomåus Using, Johann Mensing, Petrus Speiser, Arnold von Wes

fel, Medardus, Augustinus von Fotelin, Wolfgang Redorfer, Hieronymus Monting, Matthias Gretz, Johann Dietenberger. Diese Gelehrten brauchten zur Lösung ihrer Aufgabe 6 volle Wochen, während welcher Zeit die Religionsangelegenheiten nicht öffentlich auf dem Reichstage verhandelt

wurden.

Desto häufiger verkehrte man privatim; die Evangelischen unterhielten in dieser Zeit auch einen lebhaften Briefwechsel mit Luthern. Vorher hatte sich derselbe oft über den Mangel an Nachrichten von den Freunden in Augsburg beklagt, deren heilige Sache ihm so sehr am Herzen lag. Er hegte auch immer den Wunsch, felbst dort erscheinen zu können, denn sein Aufenthalt In Koburg mochte ihm nicht recht gefallen, zumal da seine körperlichen Leiden nicht nachließen und er auch von großer geistlicher Anfechtung nicht verschont war. Sein fester, lebendiger Glaube hielt ihn jedoch aufrecht, so daß er noch viele Andere tröstete und vorzüglich die oft hart bedrängten Vertheidiger des Evangeliums auf dem Reichss tage mit einem kräftigen christlichen Zuspruch intere stüßen konnte. Dabei arbeitete er mit unermüdeter Thås tigkeit. Er beschäftigte sich mit einer Uebersetzung der Propheten und mit einer Erklärung der Psalmen, übersetzte auch zu seiner Erholung einige Fabeln des Aesop, ja er schrieb sogar nebenbei scherzhafte Briefe an gute Freunde, wie z. B. einen über den Reichstag der Dohlen und Krås hen bei Koburg. In den ersten Zeiten seines Aufenthals tes zu Koburg hatte er eine Schrift verfertigt, die die Aufschrift führte: Vermahnung an die ganze Geistlichkeit, versammelt auf dem Reichstage zu Augsburg Anno 1530. Die Aufgabe derselben war, zu zeigen, daß feine Lehre in der Schrift gegründet sey, daß sie bisher schon viel Gutes gestiftet habe, und daß sie die Kirche in den jezigen Zeiten dringend bedürfe; darum solle man aufhören, sie feruer zu verfolgen. Er deckt aber auch mit

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Martin Luther.

Unser Bekenntniß scheuet das Licht nicht und weiß zu singen: ich rede von deinen Zeugnissen vor dem König

und bestehe nicht mit Schanden.

Rach Lucas Kranach.

Aus Luthers Briefen.

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