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Dritter Akt.

Reichstag zu Worms.

Erster Auftritt.

Heinrich mit Umgebung. Speziell: Eberhard von Nellenburg. Liemar von Bremen.
Herzog Gottfried. Ulrich von Goseneck. Hezel. Hermann. Siegmund. Hidulph.
Fürsten. Bischöfe 2c.
Eberhard

(vor Heinrich mit einem Ei auf einem Silberteller).

Hier überreich' ich Eurer Majestät

Das unbegreiflich große Wunder, welches
Der Menschen sünd'ges Auge nur mit Scheu
Und bangem Staunen anzusehen wagt -:
Ein Hühnerei, auf dem ein Bafilisk
Jm wilden Kampf mit einem Adler ringt
Der Adler packt mit Klau und Schnabel
Die graus'ge Schlange bei dem Leib und Haupt,
Indeß des Unthiers Schweif in festen Ringen.
Sich um des Vogels Körper lähmend schlingt.
Drei Tage saß ohn' Futter oder Trank,
So haben es glaubwürd'ge Zeugen ausgesagt
Die Henne auf dem Nest und gackerte
Die ganze Zeit hindurch mit wildem Schrein
So eigenthümlich und so laut, daß nicht
Allein im Haus, in dem sie eigen war,

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--

Nein, daß es von der ganzen Nachbarschaft
Gehört ward, namentlich um Mitternacht
Hat weit die ganze Straße es vernommen;
Am dritten Tag schritt plößlich sie vom Nest,
Schlug dreimal mit den Flügeln und war todt
Im Neste fand sich dann dies Ei.

(übergiebt es).

Heinrich

(betrachtend).

Fürwahr

Ein wunderbar Gebild! Ein Adler mit

Dem Basilisk im schwersten Kampf. Der Adler,
Des Reiches Königliches Zeichen, und
Der Basilisk?

Ist er das Sachsenland —,

Das trot'ge Volk der Sachsen, oder ist's

Ein and'rer Feind, der ganz allmälig sich

Um uns mit engen Schlingen zieht, die Hierarchie?! (abbrechend)

Es mögen meine Näthe dieses Wunders

Bedeutung weislich zu ergründen suchen.

(giebt das Ei zurück.)

Herold.

Mit großer Dringlichkeit und unter Andrang

Von vielem aufgeregten Volke, bittet

Ein Weib hier schwere Klage vorzubringen.

Gewähret Jhr.

Heinrich.

Zweiter Auftritt.

Vorige. Arias. Clara. Martha. Volk im Hintergrund.

Heinrich

(zu der sich zu Füßen werfenden Clara).

Steht auf!

Clara.

Hochgnäd'ger König!

O helfet mir! Ein einfach Weib weiß ich
Es nicht, wie schicklich nach des Hofes Art
Ich meine Worte fassen soll! Mein Mann,
Arias hier, mit dem zehn Jahr ich schon
Verehlicht bin, will jezt.............

(fängt an zu weinen.)

Heinrich.

Faßt Euch! Ihr könnt

In solcher Stimmung keine Klage führen!

Martha

(zu Clara).

So nimm Dich doch zusammen! Du verdirbst

Ja Alles!

(zu Heinrich:)

Sie ist allzusehr ergriffen,

Erlaubt, daß ich, die Schwester, für sie spreche
Zehn Jahre lebt sie mit Arias in

Der Ehe und war immer sanft und gut

Zu ihm und hat sich stets mit ihm vertragen,
Weil sie in allem ihm den Willen that,

Und das ist bei dem Herrn! fürwahr nichts Kleines,
Da er von heftiger Gemüthsart ist

Und rechthab'risch und knick’rig, g’nau in allem,
Obgleich die Stelle überreichlich lohnt ;

da braucht

Doch war's noch immer leidlich zu ertragen.
Jeht nun, da ist von Rom doch ein Decret
Gekommen, daß kein Geistlicher ein Weib
Mehr haben soll, -- und das ist doch gewiß
Nicht richtig —, das kann doch nicht sein,
Man doch nicht grade groß gelehrt zu sein
Um einzusehn, wo das hinführen müßte,
Und, gnäd'ger Herr! Jhr könntet das doch auch
In keinem Falle dulden.....

Goseneck

(einwerfend, mehr für sich sprechend).

Nein! das geht nicht!

Da hat sie recht! Im schlimmsten Fall muß sie

Dem König Rath ertheilen!

Arias

(pathetisch).

Eure Majestät

Wird dieses Aburtheilen Roms in einer

So fünd'gen Weise nicht gestatten!

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Und gut, er will jezt meine arme Schwester,
Die für ihn viel zu gut ist, ohne all'
Und jeden andern Grund mit ihren Kindern
Verstoßen, und was soll denn dann aus ihr
Und den acht Würmern werden? Wer soll sie
Ernähren?

Clara.

Königlicher Herr! Arias

Ist auch nicht schlecht und kehrt gewiß zurück!

Heinrich.

Was habt dagegen Ihr für Euch zu sagen?

Arias.

Vor allem protestire ich, weil ich

Nur mit Gewalt hierher geführet ward;
Man hat mit frecher Hand mich roh vor Euch
Geschleppt! Hier ist das Forum nicht, wo ich,

Ein gottgeweihter, eingeseßter Priester,
Mein Handeln zu vertreten habe!

Ich

That nur, was seine Heiligkeit befahl,
Und keinem andern Richter steh' ich Rede!

Goseneck

(dazwischen).

Der Text ist alt, und nur die Melodie
Ein weniges in fis-dur umgemodelt!
Arias.

Die weltliche Gewalt hat keine Macht

An mir, ja ich verfluche sie, daß sie .............

Heinrich.

Schweigt still! Ich hab' genug gehört! Bedenkt
Euch wohl! Das was Ihr spracht ist nicht der Geist,
Der Christi Lehre mild belebt! - Jhr seid
Ein Eiferer und wilde Leidenschaft

Entsprühet Eurem Wort, statt daß es sanft
Des Christenthumes Liebe offenbaren soll —:
Ist das hier Euer Weib, mit dem zehn Jahre
Ihr ehlich habt gelebt?

(Arias schweigt)
Verweigert Jhr

Die Anwort?

Arias.

Ja!

Heinrich.

Ihr wollet mir nicht Rede stehn?

Arias.

Gewalt hat über mich allein der Papst?

Heinrich.

Wohlan! so höret denn! Weil Du die weltliche

Gewalt so schnöd' verachtest, so entziehe

Jch Deine Pfründe Dir und banne Dich

Aus meinem Reich, und weil Dein Weib und Kinder

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