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Vierter Akt.

Jm Vatikan.

Erster Auftritt.

Gregor. Mathilde (sizend an einem Tisch, worauf eine Bibel).

Mathilde.

Es ist der tiefe Sinn mir nicht recht faßlich.

Mit zweifelloser Sicherheit scheint mir

Es aus der Bibel nicht erweisbar —, sagt doch

Timotheus Capitel, drei, im zweiten Vers,

Oportet autem episcopum irreprehensibilem esse et unius

uxoris virum.

Gregor.

Halt Dich doch nicht daran, daß dorten steht,

Es sei der Bischof eines Weibes Mann;
Geb' ich auch zu, daß schwerlich jene Stelle.'
Symbolisch ist gemeint, obgleich durchaus
Die Möglichkeit sich nicht ausschließen läßt -:
Jch aber sage Dir, Corinther eins,

Der erste Vers im siebenten Capitel,

de quibus autem mihi scripsistis bonum esset homini mulierem

non tangere

Das ist der Kern, der Lehre Halt und Stamm.

Und eben dort im sieb'nten Verse heißt es

velim quidem ut omnes homines sint ut ego sum.

Und das, bedenke, war im Anfang nur

Des Christenthums. Die wahre Lehre bildet

Sich immer mehr und lauter aus und deshalb
Befehle ich die Ehelosigkeit

Der Geistlichen, wie da geschrieben steht:

»Es ist dem Menschen gut, daß er ein Weib nicht Berührt!«< - Und ebenso, daß sich erfüllet:

»Ich wollte aber, alle Menschen wären

nämlich ehelos. Das ist

Wie ich bin«<
Das hohe Ziel, das wir erstreben sollen.
Ich such' in allem Gottes heil'ges Wort
Zu ehren und in Wahrheit zu erfüllen!
Wie gerne sähe ich, daß Du mit Deinen
So großen Kenntnissen und heil'gem Eifer
(küßt ihr die Stirn)
Als angestellter treuer Diener Gottes
Des wahren Glaubens reine Lehre offen
Verkünden könntest, aber Paulus sagt
Im ersten Briefe an Timotheus

Capitel zwei, Vers zwölf: »Dem Weibe aber
Gestatt' ich nicht zu lehren.« Halte ich

Nicht streng die Vorschrift?! Welche Stüße wärst
Dem Stuhle Petri Du! Das Sündliche

Zu denken ist an sich schon Sünde darum

Laß jezt! - Und wirst Du niemals auch ein Bischof

Und Erzbischof, ein Cardinal: so sei

Und bleibe stets auch so des Glaubens Stüße,

Studir' mit gleichem Eifer weiter in

Der Schrift: es sind für mich die schönsten Stunden,

Wenn ich mit Dir das Gotteswort ergründe.

Zweiter Auftritt.

Vorige. Johannes von Porto.

Johannes

(mit einem Brief.)

Ein Schreiben Erzbischofs Siegfried von Mainz.

Gregor

(liest einen Theil,

dann).

Das ist mir unklar!

(laut lefend :)

»Voll der tiefsten Neue

Und innigst um Verzeihung bittend, fleh' ich
Zu Dir, mir Buße aufzugeben, daß

Aus Todesfurcht, weil es so stürmisch herging,
Auch ich das Schriftstück gegen Dich, zu Worms
Mit unterschrieben habe; doch mein Leben

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War, wie gesagt, schwer in Gefahr und ich
Erkläre alles, was von Dir gesagt dort ist,
Für schnöde Läst’rung und für Lug und Trug
Und widerrufe hiermit feierlichst —:

Du bist der wahre Papst, vor Gott und Christum,
Der Herr der Christenheit, der rein und lauter
Den heil'gen Glauben offenbart. Das ist

Mein offenes Bekenntniß, so der Herr

Mir einstens helfe! Amen!«

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Und Du

(zum Pater:)

Laßt mir Damiani rufen!
(zu Johannes:)

lies unterdeß den Brief und wenn

Du kannst, so deute mir den Inhalt.

(übergibt den Brief. Für sich:)

Was

Geschah zu Worms? Ein Schriftstück gegen mich

Mit unterschrieben?

Und der Widerruf?

Ist etwa das die Antwort Heinrichs?

Versteh es nicht.

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Ich

(zum Pater:)

Auch Kais'rin Agnes wünsch' ich

Johannes

(den Brief zurückgebend).

Siegfried, Erzbischof von Mainz,

Hat dieses Schreiben durch ein and'res, dem
Es eingelegt war, an mich übersendet —,
Auch das ist höchst erregt geschrieben und
Gestattet keinen klaren Blick. Er schreibt

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Von Hugo Blancus, der sich gegen Dich
Erklärt und vieles schändliche gemeldet.
Er spricht vom Cölibat und der Investitur,
Daß Bischof Adalbert von Worms auf einer
Vergnügungsreise sei, in Wahrheit aber
Vom Volk vertrieben wurde, ohne daß
Der König irgend diese That gerügt.

-

Dann springt er auf den Zehnt Thüringens über,
Er sei dadurch, daß er ihm gegen Recht
Und altes Herkomm'n vorenthalten werde,
Allüberall gelähmt und könne daher

Dein Recht und das des Heil'gen Stuhles nicht
So, wie er gern es möchte und die Pflicht
Es von ihm ford're, wahren. Dann erwähnt
Er einen Punkt und gibt uns einen Wink,

Den ich Dir nur allein mittheilen kann. —

(gehen zusammen nach der andern Seite. Mathilde licft in der Bibel)

Der größte Gegner Noms und der gefährlichste
Durch seine Macht wär' Herzog Gottfried, der
Hab' sich zu Worms so weit vergangen, offen
Es auszusprechen, seinem Rechte durch
Absendung eines Heers hierher Nachdruck
zu geben.

Gregor.

-

Durch ein Heer?! Er hat die Macht

- und ich bin gegenüber der

Dazu

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ich habe

Der That, was er ausspricht, das führt er aus -,
Dem Stuhle Petri droht Gefahr
Kein Heer, das ich ihm gegenüber stellte,
Und was, was wird Mathilde dazu sagen!

Johannes.

Der, Heil'ger Vater! dürfen wir vorläufig
Das nicht mittheilen! Uebrigens erwähnt
Siegfried im Briefe, daß von ihr, als Deiner
Geliebten, bös' gesprochen werde.

Gregor.

So

Das ist der Feinde sünd'ger Leumund, den

Ich tief verachte!

Johannes.

Aber sie, ob sie

Sich nicht verlehet fühlen würde, wenn

Sie das erführe?! Uns gebricht's an Macht;
Wir müssen unsern Halt und unsre Rettung
In künstlicher Durchkreuzung dieses Planes
Zu finden streben -: Gottfried müssen wir
Unschädlich machen - er muß sterben!

Gregor.

Nimmer

Begeh' ich einen Mord! Kein Unrecht foll

Den Heil'gen Stuhl in seinem Recht verkümmern!

Niemals vollführ' ich das!

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