Erfter Akt. Auf der Pfalz zu Tribu r. Erster Auftritt. Gemach des Königs. Heinrich. Gosened. Page (im Hintergrund). Heinrich. Der Wahn ist gräßlich! Papst Gregor hat mich Dem Herren, fall'n die Fürsten von mir ab und Und doch wär' das noch nicht das schwerste Loos! (vor dem Fenster wird gesungen:) Es zankten sich zwei Hunde, Ein Pudel und ein Mops, Der Pudel faßt den Mopsen In seinem eignen Haus Heinrich. So wird das Recht im Leben oft verlegt! Kennst Du des Liedchens Lehre, Sie passet auf ein Haar: Der Pudel kann behalten Ein scharf einschneid'ger Text! Ich mag nicht biss'gen Köter, Wie jedes Volkslied voll der tiefsten Wahrheit Nach Herzenslust, indessen mir die Kehle Und allegorisch -, Sich zuschnürt, daß ich kaum noch athmen kann —! Goseneck. Im Schmerze seid Ihr nicht gerecht! Ihr habt Was ahnt -: die Perle Deutschlands, Eure Gattin! Heinrich. Mein Weib und Kind! Mein Konrad, meine Bertha! Goseneck. Ihr Bild schwebt stets mir vor als Jdeal —, Sie ist das Vorbild aller Weiblichkeit, Heinrich (finster für sich). Soll dieser eine Schlag mir auch den Freund Sie an! Das läugn' ich nicht, ich liebe sie! Ich habe Sie Weihen kann und darf ich ihr Befehl ich selbst und meine Seele, fie Heinrich. So bleibet Ihr der Meine! Goseneck. Gewiß, bis auf den lezten Tropfen Bluts! Heinrich (trübe). Den, glaub' ich, wird das Schicksal von Euch fordern, Denn, Goseneck, mein Königsthron geht mir Verloren. Goseneck. Nur mit Eurem Tod! Heinrich. Das sagt Ihr! Es sind ja alle Fürsten gegen mich! Ich frage nichts nach mir —, doch diese Schmach, Daß ich das Reich nicht gegen diesen Priester Mein armer Heinrich! Zweiter Auftritt. Vorige. Bertha. Bertha. Heinrich. (Gosened zieht sich seitwärts.) Mich bedaure nicht! ..... Doch Du, daß Du mit leiden mußt, das schmerzt Mein guter Heinrich -, Gräm' Du Dich darum nicht! Der Himmel hat Uns dieses Unglück auferlegt und ich Werd' es mit Dir vereinet tragen! Ich Bertha Theurer Vater! Hugo (fie im Arm haltend). Liebe Tochter, Wein' Dich an meinem Vaterherzen aus; Die Thräne gibt uns Linderung des Schmerzes! (Pause.) Bertha. Nur Gutes kannst Du bringen, theurer Vater! Dein Hiersein gibt mir Muth und es belebt Mich wieder! Hugo. Das erhoff' ich in dem Herrn! (zu Heinrich:) Du bist gebannt, geliebter Sohn! Vom Papst Verflucht! Du thatest auch nicht klug, als Du So gegen ihn zu Werke gingst. Heinrich. Er hat Zuerst mich angegriffen und mich schnöd' In meinem Königlichen Recht gekränkt Im fehlt! Hugo. Davon nachher! Jeht wisse, daß von Rom Ich komme und für Dich vom Papst Gregor Vom Tag der Bannung Du Dich lösen kannst. Heinrich. Das thatest Du, geliebter Vater?! Hugo. རྒྱབ༔ |