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Ertheilen!

Gregor.

Den will am Altar ich Dir
Komm! ich führe Dich.

(reicht ihm die Hand)

Faß Muth,

Mein Sohn! Und auch zu mir Vertrauen! War
Ich streng, so war's um Deiner Seele willen,
Die Pflicht gebot es mir, doch jetzt ist ihr
Genügt, und darf des Herzens Stimme frei
Ich sprechen lassen und Dich froh begrüßen.
Heinrich.

Du bist so gütig, Heil'ger Vater! Ich
Hab' diese Milde nicht von Dir erwartet,
Sie löst das Eis von meiner Brust, daß es
In sanfte Demuth sich ergießt.

(Verwandlung.)

(Alle langsam ab.)

(Dadurch zu vermeiden, daß bei Erweiterung der Bühne gleich links ein Altar ist, zu dem dann Gregor Heinrich führt.)

Vierzehnter Auftritt.

Schloßkirche zu Canossa.

Heinrich von Gregor geführt. Mathilde. Agnes. Hugo. Eberhard. Goseneck. Damiani. Ministrant 2.

Gregor

(schreitet zum Alkar, betet erst leise, dann laut).

O sacrum convivium in quo Christus sumitur: recolitur memoria passionis ejus, mens impletur gratia et futurae gloriae nobis pignus datur. Panem de coelo praestitisti eis. Ministrant.

Omne delectamentum in se habentem.

Gregor.

Deus qui nobis sub sacramento mirabili passionis tuae memoriam reliquisti: tribue quaesumus, ita nos corporis

et sanguinis tui sacra mysteria venerari: ut redemptionis tuae fructum in nobis jugitur sentiamus.

regnas in saecula saeculorum. Amen!

Qui vivis et

(betet wieder leise, nachdem er die Hostie ergriffen, laut:)

Corpus Domini nostri Jesu Christi custodiat animam meam

in vitam aeternam. Amen!

Weil man denn mich der gräßlichsten Verbrechen

Und schwersten Sünden arg bezüchtigt hat,

Daß ich durch Simonie St. Peters Stuhl
Bestiegen und auch dann noch fernerhin
Vor Gott vielfach sehr bös gefrevelt hätte
So rufe ich obwohl ich das als unwahr
Durch viele höchst gewissenhafte Zeugen
Bekunden könnte, dennoch Gott zum Zeugen,

Indem des Herren heil'gen Leib ich jezt
Genießen werde als ein Zeugniß meiner

Gewissen Unschuld —; während mich der Herr
Gleich auf der Stelle hier verderben soll,
Wenn ich so frevelhaft gesündigt habe! -

(bricht die Hoftie und genießt die Hälfte, zu Heinrich :)
Auch Du mein Sohn! bist schwerer Sünden angeklagt
Bist Du von Deiner Unschuld und der Falschheit
Der Gegner überzeugt —, so gib ein Zeugniß:
Nimm hin des Herren Leib und thu' wie ich!

(hält Heinrich die Hostie hin, der sie aber nicht hinnimmt.)

Heinrich.
(für sich).

Ha, was ist das! Werd' ich mit Schmach selbst hier

Am Altar noch besprißt, damit ja nicht

Der Friede des Empfanges keimen kann?!

Wohlan! so sprosse Gift aus dieser neuen

Entehrenden Versuchung!

Doch - ich widersteh'!

(zu Gregor:)

Rein, Heil'ger Vater! Das darf nicht geschehen --,
Da griff ich Deinem Urtheil vor, und außerdem

Sind wir ja allzumal doch Sünder und
Ermangeln jenes Ruhms, den wir an Gott

Doch haben sollen! Dann auch, weil die Feinde
Hier doch nicht gegenwärtig sind, und diesen
Daher wohl selbst auch solches Gottesurtheil
Doch nicht genügte -: darum danke ich!

(abbrechend :)

Du hast vom Banne mich gelöst, ich bin
Jest wieder frei, und Dir wie mir ist gut,
Daß diese Stätte ich verlasse um

Nach Reggio in Eil zurückzukehren!

(Ab mit Goseneck, Eberhard und Hugo.)

Gregor.

Ist das die Stimmung des Entbanntsein? — Ihn
Treibt es mit fieberhafter Haft von hier!

Das ist nicht gut und scheinet mir bedenklich!

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Vierter Akt.

Zu Reggio.

Die Wunde brennt

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Erster Auftritt.

Heinrich (allein).

Ich fühl's das ist ein bös

Geschwür, das äußerlich geschlossen ist
Doch innerlich, im Grund der Wunde, statt
Zu heilen, gift'gen Eiter zeugt! Es ist
Ein Dolchstich mit dreikant'gem Dolche und
Der heilet nicht, nein, nie! niemals! Er heißt
Canossa! Einen Balsam freilich gibt's,

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Der löst die Lymphe, daß die böse Wunde
Sich endlich schließt und schmerzbefreit ausheilt,
Daß sie vernarbt, und mit der Zeit sogar
Die starke Narbe selbst unkenntlich wird! -
Ich bin entbannt; - der Fluch gelöst —, indeß
Den Werth der Sühnung hat die Art vernichtet!
Im tiefsten Innern ward des Bannes Lösung
Ein neuer und bei weitem schlimm'rer Fluch,
Den keine Menschenhand jemals vermittelnd
Auflösen kann! Mit Doppelgift bin ich
Dreifach besprigt! Die Lauge der Erkenntniß
Zerreißt den Schleier meiner Jugend -, löst
Den Glauben an die Heiligkeit des Papsts und
Vergiftet mir mit eklem Teufelstrank

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Durch jene Schlucht die Felswand hoch, die jede
Verlegte Ehre zu der Sühne klimmen muß!
Es gibt da weiter nichts —, haarscharf ist da
Der Weg gezeichnet und es sei! Ich nehme
Jhn auf den Manneskampf um meine Ehre! —

beliebig zu aptiren.

Dann erst bin ich gesühnt! Und das verdanke
Ich eurer schurk'schen Felonie! ihr Fürsten!
Daß ihr das konntet, davon trägt die Schuld
Theils Gottfrieds Tod, und andrerseits liegt es
Im Lehnsverhältniß unsres Reichs. - Da wo
Der Herrscher auf den guten Willen der
Vasallen angewiesen ist, und diese

Jedwede Hülfe schwerer noch, als sie

Werth ist, sich schnöd' bezahlen lassen —: da
Ist das gekrönte Haupt der Spielball eitlen
Ehrgeizes, feiler Habsucht und der kleinlichsten
Intriguen! - Dies verflucht' Verhältniß führt
Nothwendig zum Ruin des ganzen Neichs

Das muß sich ändern!

Deutschland ist der Mittelpunkt
Europas, seine Herrscher müssen all'
Die anderen an Macht weit überstrahlen!
Wo führet dies Vasallenwesen hin? -
Die Herzogthümer sind an sich beinah
Schon kleine Königreiche —: sollte Deutschland,
So viel es Herzogthümer hat, dereinst
Sich gar in so viel Königreiche spalten,
Die ohne ein verein'gend Haupt den alten,
Zum Theil ererbten Groll und Haß, durch Neid
Und Mißgunst aufgestachelt, gegen sich

In wildem Streit mit blut'gem Schwerte kehrten?
Der Sachse ist dem Schwaben feind -: wird sich
Der Norden und der Süden stets bekämpfen
Und nie einander sich verstehen lernen?!

Heinrich IV. Th. 3.

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