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Das Uebersetzungsrecht ist vorbehalten.

Prolog.

Es wird ein Bild an Euch vorüberziehen
Aus einer Zeit, die vielfach jezt uns fremd;
Daher gestattet mir, durch ein erläuternd Wort
Die längst entschwund'nen Sitten und in vielem
Der Zeiten Fortschritt hier erst zu erklären.
Vor allem war die Kirche eins , noch war die
Reformation nicht eingeschritten, die
Die Christen in Altgläub'ge Katholiken
Und in die Protestanten schneidig theilte.

Mithin, wenn hier von Christen wird gesprochen,
Gilt stets es vom Katholicismus. Aber

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Auch selbst in ihm, in dem kathol’schen Glauben,
Hat sich unendlich vieles seit der Zeit,

Die sich vor Eurem Blick entrollen wird,
Verändert. Damals war der Geistliche

Beweibt es stand ihm frei, den Bund der Ehe
Für sich vor Gott und Menschen abzuschließen.
In diese Sitte, dieses ethische

Gesez der Liebe, griff der Papst Gregor
Mit eh'rner Hand und löste mit Gewalt,
Was so lang' fest zu Recht bestanden hatte,
Mit manchem anderen Geseß und Herkommen
Erschütternd auf; und ob dies selbst ein Grund
Zu seinem Sturze ward: sein Werk lebt theilweis

Heinrich IV. Th. 3.

VI

Nach fast neunhundert Jahren jezt noch fort
Im Cölibate des kathol'schen Priesters.

Wenn dann so hier und dort wohl einiges
Jezt wunderbar erscheint, so denkt daran,
Daß damals weder Post, noch Eisenbahn,
Geschweige Telegraph das, was die Welt
Erschüttert und erregt, verbreitete;
Und somit viele Zeit vonnöthen war,
Um zwischen Deutschland und Italien
Und umgekehrt die Nachricht auszutauschen.
Zum Beispiel, daß der Gegenkönig Rudolf
Gewählt, erfuhr der König lang nachher.

Die Wohlthat einer Druckerei hat damals
Kein Menschengeist geahnt ; des Denkens Segen,
Den jezt der Buchstab all' und jedem fast
Theilhaftig macht und in die Welten trägt,
Gewährte wen'gen Auserwählten nur
Mühsam die Feder.

Mit der Druckerei

Wohlthat erfand der Mensch die schwarze Kunst
Des Pulvers, die des Kampfes Art und Weise
Gewaltsam über Haufen warf.

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Damals,

Als König Heinrich und der Papst Gregor
Im Streite der Idee und auch der Waffen,
Im Gegenkönig Rudolf, sich bekämpften,
War alles das noch nicht, und daher mag,
Wenn hier und dort Befremdliches Euch aufstößt,
Was jezt wohl unbegreiflich scheinen muß,
Der Zeiten Zustand die Erklärung geben.

Canossa.

Dramatisches Gedicht in fünf Akten.

Heinrich IV. Th. 3.

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