Mädchen, sprich! Ich frage, gib mir Kunde: Stehst mit höhern Geistern du im Bunde? It's die Sprache, lüg' mir nicht, Die man in Elysten spricht?
Die Entzückung an Laura.
Laura, über diese Welt zu flüchten
mich in Himmelmaienglanz zu lichten,
Wenn dein Blick in meine Blicke flimmt; Aetherlüfte träum' ich einzusaugen,
Wenn mein Bild in deiner sanften Augen Himmelblauem Spiegel schwimmt.
Leyerklang aus Paradieses-Fernen, Harfenschwung aus angenehmern Sternen
Ras ich in mein trunknes Ohr zu ziehn; Meine Muse fühlt die Schäferstunde, Wenn von deinem wollustheißen Munde Silbertöne ungern fliehn.
Amoretten sch' ich Flügel schwingen, Hinter dir die trunknen Fichten springen, Wie von Orpheus' Saitenruf belebt; Nascher rollen um mich her die Pole, Wenn im Wirbeltanze deine Sohle
Flüchtig, wie die Welle, schwebt.
Könnten Leben durch den Marmor fächeln,
Felsenadern Pulse leihn;
Träume werden um mich her zu Wesen, Kann ich nur in deinen Augen lesen: Laura, Laura mein!
Das Geheimniß der Reminiscenz.
Ewig starr an deinem Mund zu hangen, Wer enthüllt mir dieses Glutverlangen ? Wer die Wollust, deinen Hauch zu trinken, In dein Wesen, wenn sich Blicke winken, Sterbend zu versinken?
Fliehen nicht, wie ohne Widerstreben Sklaven an den Sieger sich ergeben, Meine Geister hin im Augenblicke, Stürmend über meines Lebens Brücke,
Wenn ich dich erblicke?
Sprich! warum entlaufen sie dem Meister? Suchen dort die Heimat meine Geister, Oder finden die getrennten Brüder, Losgerissen von dem Band der Glieder,
Dort bei dir sich wieder?
Waren unsre Wesen schon verflochten? War es darum, daß die Herzen pochten? Waren wir im Strahl erloschner Sonnen, In den Tagen lang verrauschter Wonnen, Schon in Eins zerronnen?
Ja, wir waren's! Innig mir verbunden Warst du in Aeonen, die verschwunden; Meine Muse sah es auf der trüben
Tafel der Vergangenheit geschrieben,
Eins mit deinem Lieben!
Und in ewig festverbundnem Wesen, Also hab' ich's staunend dort gelesen, Waren wir ein Gott, ein schaffend Leben, Und uns ward, sie herrschend zu durchweben, Frei die Welt gegeben.
Uns entgegen goffen Nektarquellen Ewig strömend ihre Wollustwellen; Mächtig lösten wir der Dinge Siegel, Zu der Wahrheit lichtem Sonnenhügel
Schwang sich unser Flügel.
Weine, Laura! dieser Gott ist nimmer, Du und ich des Gottes schöne Trümmer. Und in uns ein unersättlich Dringen, Das verlorne Wesen einzuschlingen,
Gottheit zu erschwingen.
Darum, Laura, dieses Glutverlangen, Ewig starr an deinem Mund zu hangen, Und die Wollust, deinen Hauch zu trinken, In dein Wesen, wenn sich Blicke winken, Sterbend zu versinken.
Darum fliehn, wie ohne Widerstreben Sklaven an den Sieger sich ergeben, Meine Geister hin im Augenblicke, Stürmend über meines Lebens Brücke, Wenn ich dich erblicke.
Darum nur entlaufen sie dem Meister, Ihre Heimat suchen meine Geister, Losgerafft vom Kettenband der Glieder, Küssen sich die langgetrennten Brüder Wiederkennend wieder
da mich dein Auge spähte,
Was verrieth der Wangen Purpurröthe?
Flohn wir nicht, als wären wir verwandter, Freudig, wie zur Heimat ein Verbannter,
Melancholie an Laura.
Sonnenaufgangsglut
Brennt in deinen goldnen Blicken,
In den Wangen springt purpurisch Blut.
Deiner Thränen Perlenflut
Nennt noch Mutter das Entzücken
Wem der schöne Tropfen thaut,
Wer darin Vergött'rung schaut, Ach, dem Jüngling, der belohnet wimmert, Sonnen sind ihm aufgedämmert!
Deine Seele, gleich der Spiegelwelle
Silberklar und sonnenhelle,
Maiet noch den trüben Herbst um dich;
Wüsten, öd' und schauerlich,
Lichten sich in deiner Strahlenquelle; Düstrer Zukunft Nebelferne
Goldet sich in deinem Sterne;
Lächelst du der Reize Harmonie?
Und ich weine über sie.
Untergrub denn nicht der Erde Veste Lange schon das Reich der Nacht? Unfre stolz aufthürmenden Paläste, Unfrer Städte majestät'sche Pracht Nuhen all auf modernden Gebeinen; Deine Nelken saugen füßen Duft Aus Verwesung; deine Quellen weinen Aus dem Becken einer Menschengrust.
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