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Blick empor

die schwimmenden Planeten,

Laß dir, Laura, seine Welten reden!

Unter ihrem Cirkel flohn

Tausend bunte Lenze schon,
Thürmten tausend Throne sich,
Heulten tausend Schlachten fürchterlich.
In den eisernen Fluren

Suche ihre Spuren!

Früher, später reif zum Grab,

Laufen, ach, die Räder ab

An Planetenuhren.

Blinze dreimal

und der Sonnen Pracht

Löscht im Meer der Todtennacht!

Frage mich, von wannen deine Strahlen lodern!
Prahlst du mit des Auges Glut?

Mit der Wangen frischem Purpurblut,
Abgeborgt von mürben Modern ?

Wucherad fürs geliehne Roth,

Wuchernd, Mädchen, wird der Tod

Schwere Zinsen fodern!

Rede, Mädchen, nicht dem Starken Hohn!
Eine schönre Wangenröthe

Ist doch nur des Todes schönrer Thron;
Hinter dieser blumigen Tapete

Spannt den Vogen der Verderber schon

Glaub' es

- glaub' es, Laura, deinem Schwärmer:

Nur der Tod ist's, dem dein schmachtend Auge winkt;

Jeder deiner Strahlenblicke trinkt

Deines Lebens farges Lämpchen ärmer;

Schillers sämmtl. Werke. I.

2

Meine Pulse, prahlest du,
Hüpfen noch so jugendlich von dannen
Ach! die Creaturen des Tyrannen

Schlagen tückisch der Verwefung zu.

Auseinander bläst der Tod geschwind
Dieses Lächeln, wie der Wind
Regenbogenfarbiges Geschäume.

Ewig fruchtlos suchst du seine Spur;
Aus dem Frühling der Natur,
Aus dem Leben, wie aus seinem Keime,
Wächst der ew'ge Würger nur.

Weh'! entblättert seh' ich deine Rosen liegen,
Bleich erstorben deinen füßen Mund,

Deiner Wangen wallendes Rund
Werden rauhe Winterstürme pflügen,

Düstrer Jahre Nebelschein

Wird der Jugend Silberquelle trüben,

Dann wird Laura

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Laura nicht mehr lieben,

Laura nicht mehr liebenswürdig seyn.

Mädchen stark wie Eiche stehet noch dein Dichter;

Stumpf an meiner Jugend Felsenkraft Niederfällt des Todtenspeeres Schaft; Meine Blicke brennend wie die Lichter

Seines Himmels

feuriger mein Geist,

Denn die Lichter seines ew'gen Himmels,
Der im Meere eignen Weltgewimmels
Felsen thürmt und niederreißt;

Kühn durchs Weltall steuern die Gedanken,
Fürchten nichts als seine Schranken.

Glühft du, Laura? Schwillt die stolze Brust?
Lern' es, Mädchen, dieser Trank der Lust,
Dieser Kelch, woraus mir Gottheit düftet
ist vergiftet!

Laura

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Unglückselig! unglückselig! die es wagen,
Götterfunken aus dem Staub zu schlagen.
Ach! die kühnste Harmonie
Wirft das Saitenspiel zu Trümmer,

Und der lohe Aetherstrahl Genie
Nährt sich nur vom Lebenslampenschimmer
Wegbetrogen von des Lebens Thron,

Frohnt ihm jeder Wächter schon!

Ach! schon schwören sich, mißbraucht zu frechen Flammer, Meine Geister wider mich zusammen!

Laß

ich fühl's laß, Laura, noch zween kurze Lenze fliegen

und dieß Moderhaus

Wiegt sich schwankend über mir zum Sturze,
Und in eignem Strahle lösch' ich aus.

Weinst du, Laura?

Thräne, sey verneinet,

Die des Alters Straf-Loos mir erweinet!
Weg! versiege, Thräne, Sünderin!
Laura will, daß meine Kraft entweiche,
Daß ich zitternd unter dieser Sonne schleiche.
Die des Jünglings Adlergang gefehn?
Daß des Busens lichte Himmelsflamme
Mit erfrornem Herzen ich verdamme,
Daß die Augen meines Geists erblinden,
Daß ich fluche meinen schönsten Sünden?
Nein! versiege, Thräne, Sünderin!
Brich die Blume in der schönsten Schöne,

Lösch', o Jüngling mit der Trauermieue
Meine Fackel weinend aus;

Wie der Vorhang an der Trauerbühne
Niederrauschet bei der schönsten Scene,

Fliehn die Schatten und noch schweigend horcht das
Haus.

Die Kindesmörderin.

Horch die Glocken hallen dumpf zusammen,

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Und der Zeiger hat vollbracht den Lauf.

Nun, so sey's denn! Nun, in Gottes Namen!
Grabgefährten, brecht zum Richtplag auf.
Nimm, o Welt, die lezten Abschiedsküsse !
Diese Thränen nimm, o Welt, noch hin!
Deine Gifte o, sie schmeckten süße!
Wir sind quitt, du Herzvergifterin!

Fahret wohl, ihr Freuden dieser Sonne,
Gegen schwarzen Moder umgetauscht!
Fahre wohl, du Rosenzeit voll Wonne,
Die so oft das Mädchen luftberauscht!
Fahret wohl, ihr goldgewebten Träume,
Paradieseskinder, Phantasten!

Weh'! sie starben schon im Morgenkeime,
Ewig nimmer an das Licht zu blühn.

Schön geschmückt mit rosenrothen Schleifen,
Deckte mich der Unschuld Schwanenkleid,
In der blonden Locken loses Schweifen
Waren junge Rosen eingestreut.

Wehe! die Geopferte der Hölle
Schmückt noch ist das weißliche Gewand;

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Weinet um mich, die ihr nie gefallen,
Denen noch der Unschuld Liljen blühn,
Denen zu dem weichen Busenwallen
Heldenstärke die Natur verliehn!

Wehe! menschlich hat dieß Herz empfunden!
Und Empfindung soll mein Richtschwert seyn!
Weh'! vom Arm des falschen Manns umwunden,
Schlief Luisens Tugend ein.

Ach, vielleicht umflattert eine Andre,
Mein vergessen, dieses Schlangenherz,
Ueberfließt, wenn ich zum Grabe wandre,
An dem Puztisch in verliebtem Scherz?
Spielt vielleicht mit seines Mädchens Locke,
Schlingt den Kuß, den sie entgegenbringt,
Wenn, versprigt auf diesem Todesblocke,
Hoch mein Blut vom Rumpfe springt.

Joseph! Joseph! auf entfernte Meilen
Folge dir Luisens Todtenchor,
Und des Glockenthurmes dumpfes Heulen
Schlage schrecklich mahnend an dein Ohr
Wenn von eines Märchens weichem Munde
Dir der Liebe sanft Gelispel quillt,
Bohr' es plötzlich eine Höllenwunde
In der Wollust Rosenbild!

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