Blick empor die schwimmenden Planeten, Laß dir, Laura, seine Welten reden! Unter ihrem Cirkel flohn Tausend bunte Lenze schon, Suche ihre Spuren! Früher, später reif zum Grab, Laufen, ach, die Räder ab An Planetenuhren. Blinze dreimal und der Sonnen Pracht Löscht im Meer der Todtennacht! Frage mich, von wannen deine Strahlen lodern! Mit der Wangen frischem Purpurblut, Wucherad fürs geliehne Roth, Wuchernd, Mädchen, wird der Tod Schwere Zinsen fodern! Rede, Mädchen, nicht dem Starken Hohn! Ist doch nur des Todes schönrer Thron; Spannt den Vogen der Verderber schon Glaub' es - glaub' es, Laura, deinem Schwärmer: Nur der Tod ist's, dem dein schmachtend Auge winkt; Jeder deiner Strahlenblicke trinkt Deines Lebens farges Lämpchen ärmer; Schillers sämmtl. Werke. I. 2 Meine Pulse, prahlest du, Schlagen tückisch der Verwefung zu. Auseinander bläst der Tod geschwind Ewig fruchtlos suchst du seine Spur; Weh'! entblättert seh' ich deine Rosen liegen, Deiner Wangen wallendes Rund Düstrer Jahre Nebelschein Wird der Jugend Silberquelle trüben, Dann wird Laura Laura nicht mehr lieben, Laura nicht mehr liebenswürdig seyn. Mädchen stark wie Eiche stehet noch dein Dichter; Stumpf an meiner Jugend Felsenkraft Niederfällt des Todtenspeeres Schaft; Meine Blicke brennend wie die Lichter Seines Himmels feuriger mein Geist, Denn die Lichter seines ew'gen Himmels, Kühn durchs Weltall steuern die Gedanken, Glühft du, Laura? Schwillt die stolze Brust? Laura Unglückselig! unglückselig! die es wagen, Und der lohe Aetherstrahl Genie Frohnt ihm jeder Wächter schon! Ach! schon schwören sich, mißbraucht zu frechen Flammer, Meine Geister wider mich zusammen! Laß ich fühl's laß, Laura, noch zween kurze Lenze fliegen und dieß Moderhaus Wiegt sich schwankend über mir zum Sturze, Weinst du, Laura? Thräne, sey verneinet, Die des Alters Straf-Loos mir erweinet! Lösch', o Jüngling mit der Trauermieue Wie der Vorhang an der Trauerbühne Fliehn die Schatten und noch schweigend horcht das Die Kindesmörderin. Horch die Glocken hallen dumpf zusammen, Und der Zeiger hat vollbracht den Lauf. Nun, so sey's denn! Nun, in Gottes Namen! Fahret wohl, ihr Freuden dieser Sonne, Weh'! sie starben schon im Morgenkeime, Schön geschmückt mit rosenrothen Schleifen, Wehe! die Geopferte der Hölle Weinet um mich, die ihr nie gefallen, Wehe! menschlich hat dieß Herz empfunden! Ach, vielleicht umflattert eine Andre, Joseph! Joseph! auf entfernte Meilen |