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,,,,Lass' meine Saalthür offen stehn,
Meine Schlüssel liegen zur Erde;
Wo Ihr empfangen habt Eur Leid,
Dahin ich Euch folgen werde.”””

Er flog wohl ab, er flog wohl auf,
Die Wolken hingen so dichte,
Es brach herein die Dämmerung,
Sie verlor ihm aus dem Gesichte.

Alle die Vögel die sie im Fluge traf,

Die schnitt sie da in Stücken;

Nur dem wilden hässlichen Raben zu nahn, Das wollt ihr nicht gelücken.

Die stolze Jungfrau Adelutz,
Herunter flog zum Strand sie;

Sie fand nicht German den fröhlichen Held,
Seine rechte Hand nur fand sie.

Da schwang sie sich wieder erzürnt empor,
Zu treffen den wilden Raben,

Sie flog gen Westen, gen Osten sie flog,
Von ihr selbst den Tod sollt' er haben.

Alle die Vögel, die kamen vor ihre Scheer', Hat sie in Stücken zerschnitten;

Und als sie den wilden Nachtraben traf,

Sie schnitt ihn entzwey in der Mitten,

Sie schnitt ihn und zerrt ihn, so lang bis sie selbst
Des müden Todes gestorben.

Sie hat um German, den fröhlichen Held,

So viel Kummer und Noth erworben.

Höchst bedeutungsvoll ist in diesem Liede nicht bloss die Erwähnung des Federgewandes, sondern das Fliegen selbst. Zur Zeit des Heidenthums waren es Königinnen und edle Frauen von welchen man sagte, dass sie in 'den Lüften zu fliegen verstünden, und diese Zauberkunst, die damals für etwas Ehrenwerthes galt, wurde später, in christlicher Zeit, als eine Abscheulichkeit des Hexenwesens dargestellt. Der Volksglaube von den Luftfahrten der Hexen ist eine Travestie alter germanischer Tradizionen und verdankt seine Entstehung keineswegs dem Christenthum, wie man aus einer Bibelstelle, wo Satan unseren Heiland durch die Lüfte führt, irrthümlich vermuthet hat. Jene Bibelstelle könnte allenfalls zur Justifikazion des Volksglaubens dienen, indem dadurch bewiesen ward, dass der Teufel wirklich im Stande sey die Menschen durch die Luft zu tragen.

Die Schwanenjungfraun, von welchen ich geredet, halten Manche für die Valkyren der Skandinavier. Auch von diesen haben sich bedeutsame Spuren im Volksglauben erhalten. Die Hexen, die Shakespeare in seinem Makbeth auftreten lässt, werden in der alten Sage, die der Dichter fast umständlich benutzt hat, weit edler geschildert. Nach dieser Sage sind dem Helden im Walde, kurz vor der Schlacht, drey räthselhafte Jungfrauen begegnet, die ihm sein Schicksal

voraussagten und spurlos verschwanden. Es waren Valky en, oder gar die Nornen, dié Parzen des Nordens. An diese mahnen auch die drey wunderlichen Spinnerinnen, die uns aus alten Ammenmährchen bekannt sind; die eine hat einen Plattfuss, die andre einen breiten Daumen und die dritte eine Hängelippe. Hieran erkennt man sie immer, sie mögen sich verjüngt oder verältert präsentiren.

Ich kann nicht umhin hier eines Mährchens zu erwähnen, als dessen Schauplatz mir die rheinische Heimath wieder recht blühend und lachend in's Gedächtniss tritt. Auch hier erscheinen drey Frauen, von welchen ich nicht bestimmen kann, ob sie Elementargeister sind oder Zauberinnen, nemlich Zauberinnen von der altheidnischen Observanz, die sich von der späteren Hexenschwesterschaft, durch poetischen Anstand, so sehr unterscheiden. Ganz genau habe ich die Geschichte nicht im Kopfe; wenn ich nicht irre wird sie in Schreibers rheinischen Sagen aufs umständlichste erzählt. Es ist die Sage vom Wisperthale, welches unweit Lorch am Rheine gelegen ist. Dieses Thal führt seinen Namen von den wispernden Stimmen, die einem dort ans Ohr vorbey pfeifen und an ein gewisses heimliches Pist! Pist! erinnern, das man zur Abendzeit in gewissen Seitengässchen einer Hauptstadt zu vernehmen pflegt. Durch dieses Wisperthal wanderten eines Tages drey junge Gesellen, sehr frohgelaunt und höchst neugierig, was doch das beständige Pist! Pist! bedeuten möge. Der ältere und gescheuteste von ihnen, ein Schwertfeger seines Handwerks, rief endlich ganz laut: das sind Stimmen von Weibern,

die gewiss so hässlich sind, dass sie sich nicht zeigen dürfen! Er hatte kaum die herausfordernd schlauen Worte gesprochen, da standen plötzlich drey wunderschöne Jungfrauen vor ihm, die ihn und seine zwey Gefährten mit anmuthiger Gebärde einluden, sich in ihrem Schlosse von den Mühseligkeiten der Reise zu erholen und sonstig zu erlustigen. Dieses Schloss, welches sich ganz in ihrer Nähe befand, hatten die jungen Gesellen vorher gar nicht bemerkt, vielleicht weil es nicht frey aufgebaut, sondern in einem Felsen ausgehauen war, so dass nur die kleinen Spitsbögenfenster und ein grosser Thorweg von aussen sichtbar. Als sie hineintraten in das Schloss, wunderten sie sich nicht wenig über die Pracht, die ihnen von allen Seiten entgegenglänzte. Die drey Jungfrauen, welche es ganz allein zu bewohnen schienen, gaben ihnen dort ein köstliches Gastmahl, wobey sie ihnen selber den Weinbecher kredenzten. Die jungen Gesellen, denen das Herz in der Brust immer freudiger lachte, hatten nie so schöne blühende und liebreitzende Weibsbilder gesehen und sie verlobten sich denselben mit vielen brennenden Küssen. Am dritten Tage sprachen die Jungfrauen: wenn Ihr immer mit uns leben wollt, Ihr holden Bräutigame, so müsst Ihr vorher noch einmal in den Wald gehen und Euch erkundigen was die Vögel dort singen und sagen; sobald Ihr dem Sperling, der Elste und der Eule ihre Sprüche abgelauscht und sie wohlverstanden habt, dann kommt wieder zurück in unsere Arme.

Die drey Gesellen begaben sich hierauf in den Wald, und nachdem sie sich durch Gestripp und Krüppelholz

den Weg gebahnt, an manchem Dorn sich geritzt, auch über manche Wurzel gestolpert, kamen sie zu dem Baume worauf ein Sperling sass, welcher folgenden Spruch zwitscherte:

Es sind mal drey dumme Hänse
In's Schlaraffenland gezogen;
Da kamen die gebratenen Gänse
Ihnen just vors Maul geflogen.

Sie aber sprachen: die armen Schlaraffen,

Sie wissen doch nichts Gescheutes zu schaffen,
Die Gänse müssten viel kleiner seyn,

Sie gehn uns ja nicht ins Maul hinein.

Ja, ja, rief der Schwertfeger, das ist eine ganz richtige Bemerkung! Ja, ja, wenn der lieben Dummheit die gebratenen Gänse sogar vor's Maul geflogen kommen, so fruchtet es ihr doch nichts! Ihr Maul ist zu klein und die Gänse sind zu gross, und sie weiss sich nicht zu helfen !

Nachdem die drey Gesellen weiter gewandert, sich durch Gestripp und Krüppelholz den Weg gebahnt, an manchem Dorn sich geritzt, über manche Wurzel gestolpert, kamen sie zu einem Baume auf dessen Zweigen eine Elster hin und her sprang und folgenden Spruch plapperte: Meine Mutter war eine Elster, meine Grossmutter war ebenfalls eine Elster, meine Urgrossmutter war wieder eine Elster, auch meine Ur-Urgrossmutter war eine Elster, und wenn meine Ur-Urgrossmutter nicht gestorben war, so lebte sie noch.

Ja, ja, rief der Schwertfeger, das verstehe ich! das

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