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Leuten, sowie zwei deutschen Herren, Herr A. Mollat und Herr C. Eyth, der römisch katholische Priester Pater Simon und dessen Begleiter John Hayes, beide von Bella und der hiesige Missionar Herr Carl Wandres.

Die hiesige Obrigkeit hatte die Situng anberaumt und zwar zu dem Zweck, daß Pater Simon über das, was er in den Jahrbüchern der Verbreitung des Glaubens 1890 Heft VI, Seite 48-51 gesagt hat, sich verantworten sollte.

Als der hiesige Missionar in den Sigungssaal trat, begrüßte er den Pater Simon, darauf begann die Situng.

Der oben genannte Bericht von Pater Simon wurde von Herrn C. Eyth in deutscher Sprache verlesen und von Herrn A. Mollat ins Holländische übersetzt.

Zunächst erklärte der Unterkapitän als Vorsitzender die Berichte des Pater Simon als unrichtig und unwahr und forderte denselben auf, sich zu verteidigen. Daraufhin erklärte Pater Simon, daß er die Jahrbücher der Verbreitung des Glaubens gar nicht kenne, räumte jedoch später während der weiteren Verhandlung ein, daß manches Wort der Berichte seine Worte seien, daß er aber die besonders schwer ins Gewicht fallenden Unrichtigkeiten und Unwahrheiten nicht geschrieben hätte; erklärte auch ferner, daß seine Mitbrüder über die Sachen geschrieben haben könnten; er selbst sei unschuldig daran. Auch als ` man ihm vorhielt, daß, weil die Berichte als Brief vom Hochw. Pater Simon 2c. 2c. betitelt seien, er für das Ganze verantwortlich wäre, sagte er: „Ich bin unschuldig."

Herr John Hayes warf die Bemerkung dazwischen, Pater Simon hätte so etwas nicht geschrieben, das könnte der andere Priester auf Pella sein, der noch etwas jung und wild wäre.

Der Bitte, eine Berichtigung in den Jahrbüchern der Verbreitung des Glaubens erscheinen zu lassen, wich Pater Simon aus; erklärte jedoch die Sache unter seinen Mitbrüdern untersuchen zu wollen, aber widerrufen würde er nicht.

Wiederholt erklärte Pater Simon, manche Worte der Berichte sind die meinen, manche nicht.

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Schließlich erklärte ihm der Unterkapitän vor versammelter Ratsversammlung, er fordere eine Berichtigung in den Jahrbüchern zur Verbreitung des Glaubens; im übrigen aber sagte er weiter zu Pater Simon im Namen des Kapitäns und der Ratsleute: Bleibe du jenseits des Flusses und laß uns auf dieser Seite in Ruhe." Der hiesige Missionar erklärte darauf, daß dies auch seine Meinung sei, welcher Herr A. Mollat und C. Eyth ebenfalls beistimmten, es sei am besten und ratsamsten friedlich-schiedlich zu bleiben; für die Arbeiten unter den Bondelzwarts wird die Rheinische Missions-Gesellschaft Sorge tragen.

Hierauf wurde die Situng aufgehoben.

Timotheus Sneuwe,
Unterkapitän der Bondelzwarts.

Daß obiger Bericht wahrheitsgemäß den Gang der Verhandlung darstellt, bezeugen hiermit :

A. Mollat. Carl Emanuel Eyth."

2. Wie in das Nama-Gebiet der Rheinischen Mission so haben sich die römischen Missionare auch in das Evhegebiet der norddeutschen Mission auf Afrikas Westküste feindlich eingedrängt und durch unwahre Berichterstattung die protestantische Mission verleumdet. Auf eine eingesandte Berichtigung haben die Jahrbücher bis heute mit Schweigen geantwortet. Ich gebe über den gesamten Vorgang dem Inspektor der norddeutschen Mission das Wort, derselbe schreibt:

,,Am 21. September starb in Keta (Quitta) der römisch-katholische Misfionar van Pawordt, einer der beiden Missionäre, die bei der Verwicklung Frankreichs mit dem Könige von Dahome von leßterem gefangen genommen wurden. Der Pater war zuletzt in Keta stationiert und ist dort in seiner Krankheit von den evangelischen Hamburger Diakonissen der Norddeutschen Missionsgesellschaft gepflegt worden. Der einsame Missionar hatte niemand als den englischen Dr. Power, der sich seiner auch aufopfernd annahm, aber zuletzt doch die Diakonissen bitten mußte, die Pflege zu übernehmen. Diese haben dies gerne gethan, bis ein Kollege des Kranken von Ague kommend die beiden lezten Tage bei seinem Glaubensgenossen sein konnte.

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Die heidnische Bevölkerung Ketas hat geglaubt, daß die Diakonissen diese Pflege nur gegen eine hohe Summe Geldes geleistet hätten; denn daß dieselben umsonst ihre Feinde" pflegen würden, begriff ihre heidnische Gesinnung nicht. Als Feinde nämlich waren die römisch-kath. Missionare nach Keta gekommen. Das Seminar für afrikanische Missionen in Lyon hat die Mission in der apostolischen Präfektur Dahome so nennen sie dieses Missionsgebiet zwar später als die evangelische Norddeutsche Missionsgesellschaft, aber doch schon vor langen Jahren angefangen. Da jedoch die evangelische Mission im Westen, die römisch-katholische Mission im Osten des Landes der Evheneger arbeiteten und beide noch große unbesezte Strecken vor sich hatten, so war ein Zusammenstoß fürs erste nicht zu befürchten, wenn man ihn nicht absichtlich herbeiführen wollte. In den letzten Jahren hat aber die römisch-katholische Mission sich nach Westen und ins Innere hinein sehr ausgedehnt, vielleicht veranlaßt durch die deutsche Besißergreifung Togos. Ins Innere hinein hat man 1886 die Stadt Atakpame besetzt, die als erster Europäer der protestantische Missionar Hornberger besucht hat. Es war nicht verständig, gleich so weit ins Innere mit einer Missionsstation vorzurücken. Wir vermuten auch, daß die Station nicht mehr besetzt ist. Wenigstens handelt der letzte Bericht über diese Station, den wir in römisch-katholischen Missionsblättern finden, vom ersten Halbjahr 1887. Später ist, so viel uns bekannt, nichts veröffentlicht. Nach Westen hin dehnten sie sich aus, indem sie Keta (Quitta) beseßten, wo die Protestanten seit 1853 arbeiten. Dagegen läßt sich nichts sagen, aber unnötig ist es, daß die beiden christlichen Konfessionen feindlich gegen einander auftreten in einem heidnischen Lande. Als Feinde aber gaben sich die Patres von Anfang an zu erkennen. Sowohl bei dem ersten Besuch im Januar 1890, als auch bei dem Beginn der Niederlassung im Mai 1890 haben dieselben die protestantischen Missionen nicht einmal besucht, was sonst unter Weißen in der afrikanischen Fremde zu geschehen pflegt.

Auch haben die römisch-katholischen Missionare sofort begonnen, unwahre Berichte zu schreiben. Der Präfekt Herr Lecron erzählt in den Jahrbüchern (1890 Heft IV) über seinen Besuch in Keta. Natürlich jubelt ihm alles entgegen. Schon in Lome findet er einen „Deutschen“, der die Missionare „mit Bier überschütten und mit Tabak einräuchern will. Er ist aufrichtig und offenherzig, und verdiente katholisch zu sein." In Keta ging es dann noch mehr nach dem: Ich kam, sah und siegte. Am 16. Januar wurde die erste Messe gelesen in Keta. Der Präfekt Lecron schildert, wie um 9 Uhr ,,die Glocke der Protestanten anschlug, um den Anfang ihres Gottesdienstes anzukündigen. Vergeblich!" Alles eilte zur Messe. Ein Viertel nach neun Uhr läßt die Glocke abermals einen verzweifelten Ruf ertönen: Vergeblich! Die protestantische Kirche wird an diesem Tage leer bleiben." So erzählt der Präfekt seinem Oberen, dem Generaloberen Herrn Planque in Lyon. Wahrheit ist an keinem Sonntag in 1890 die protestantische Kirche leer geblieben.

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Dieser Bericht schilderte Selbsterlebtes, dagegen der Bericht des Herrn Lecron an seinen Generalobern über den Anfang der Station (Les Missions Catholiques 1890 vom 12. September. S. 445 ff.) konnte nur bringen, was ihm die beiden Patres Wade und Thuet mitgeteilt hatten, die am 18. Mai 1890 in Keta einzogen. Sie müssen ihm berichtet haben, daß der Obere der protestantischen Mission, aufgeregt von der Ankunft der Patres, die Ältesten von dem Nachbarort Dschelukovhe gegen die römischen Missionare dadurch habe stimmen wollen, daß er die katholischen religiösen Gebräuche und Einrichtungen lächerlich machte. Dann sei er nach Akra gereist, um den Gouverneur gegen die Patres aufzubringen. Endlich habe er als leztes Mittel versucht, die Schulkinder auf die Bibel einen Eid ablegen zu lassen, daß sie nicht zu den römisch-katholischen Missionaren gehen würden. Und da alles umsonst, sei der protestantische Obere mit seiner Frau an dem Tage, an welchem die Patres die Schenkungsurkunde über ihren Grundbesiß unterzeichneten, an Bord gegangen, um heimzukehren.

So berichtet Herr Lecron an Herrn Planque nach dem, was ihm die Herren Wade und Thuet mitgeteilt haben müssen. Der angeschuldigte Obere, Missionar Binetsch, hat aber keines von den drei Stücken gethan. Es ist alles nicht wahr. Er konnte auch nicht an dem bezeichneten Tage Keta verlassen, da er an eben demselben Tage, an welchem die Patres ge= kommen sind, am 18. Mai mit einem Woermann-Dampfer heimgekehrt ist.

Der Inspektor der Norddeutschen Missionsgesellschaft hat den Generaloberen, Herrn Planque in Lyon in einem eingeschriebenen Brief auf diese Unwahrheiten aufmerksam gemacht. Dem Brief lag ein Schein der Woermann'schen Dampfschifffahrtsgesellschaft bei, daß Missionar Binetsch am 18. Mai Keta verlassen habe. Eine Antwort ist nicht erfolgt.

Der Bericht in den Miss. Cath. erwähnte auch, daß vor acht Tagen zwei andere Missionare abgereist seien, und daß die „Bevölkerung behauptete, daß, ehe zwei Jahre vergangen, alle abgereist sein würden.“ Die beiden hier erwähnten Missionare, die auf Urlaub nach Deutschland reisten, waren gar nicht von der Station Keta, und es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Bevölkerung, die seit Jahren die protestantischen Missionare gehen und kommen sieht,

solche Gedanken hegte. Die Patres haben auch wohl selbst nicht geglaubt, daß die Protestanten so leicht zu verdrängen seien und darum gebeten, man solle ihnen doch helfen, auch Nonnen nach Keta zu bringen, um so ihr „Werk zu vollenden", indem sie durch die Gegenwart einiger Religiösen eine protestantische Anstalt, die hier für Mädchen errichtet ist, zerstören."

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3. Diesen beiden Fälschungen, die eine längere Darstellung erheischten, füge ich für diesmal nur noch 2 falsche Notizen hinzu, welche sich in Heft 22 u. 23 der kath. Zeitschrift: „Gott will es" finden. Es heißt dort S. 648:

,,Die englischen Protestanten arbeiten hier (im Mombasdistrikt, wo sich die Patres jezt gleichfalls einzudrängen beginnen) mit Macht. Sir William Mackinnon hat das bescheidene Sümmchen von (es ist alles in Buchstaben ge= druckt, also ein Druckfehler ausgeschlossen) zweihundertfünfzigtausend Pfund Sterling, fünf Millionen Mark, gespendet, um eine Mission in Matschako zu gründen. Unsere Missionare thun es viel billiger; mit fünfzigtausend Mark würden sie schon eine herrliche Mission anlegen."

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Seite 541 des vor. Jahrgangs dieser Zeitschrift ist bereits gemeldet worden, daß 200000 Mt. für die betreffende Mission zur Verfügung gestellt worden sind! Die Tendenz der 25fachen Übertreibung liegt auf der Hand.

S. 690 von Gott will es“ stehet geschrieben:

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„In Uganda genießen unsere Missionare und die Katholiken noch immer keinen Frieden. Da die englischen Protestanten nicht stark genug waren, um die Katholiken vollständig von der Teilnahme an der Regierung des Landes auszuschließen, so haben sie jezt ein Bündnis mit den Muselmännern geschlossen, so daß die Katholiken in Zukunft gegen beide zusammen sich wehren müssen. Lieber der Türke als der Papst, das scheint die Losung der dortigen Protestanten zu sein."

Die wirkliche Thatsache, daß Kapitän Lugard mit Mühe die Katholiken bewogen hat, gemeinsam mit den Protestanten die nahenden Mohammedaner zu bekämpfen siehe 1891, 541 f. der A. M.-Z. Die traurige Störung des Friedens in Uganda kommt ganz wesentlich auf Rechnung der französischen Patres, und daß die Losung Roms es ist: lieber der Türke als der Protestant dafür liefert bekanntlich die Geschichte mehr als einen Beweis.

Wct.

Literatur-Bericht.')

1. Heilmann: „Missionskarte der Erde mit Begleitwort.“ Gütersloh 1891. 1 M. Eine sowohl hinsichtlich ihrer missionarischen Orien

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1) Die Anzeige einer Reihe größerer Werke mußte auf die nächsten Nummern zurückgestellt werden.

tierung wie ihrer technischen Ausführung überaus gelungene Arbeit. Die 83 cm. lange und 48 cm. breite Karte ist auf Grund sorgfältiger Missionsstudien mit großem Fleiß gearbeitet und bietet daher ein im ganzen zuverlässiges Bild von dem gegenwärtigen Stande der evangelischen Heidenmission. Zunächst veranschaulicht sie durch Farben die Verbreitung der Religionen (des Christentums, des Mohammedanismus und des Heidentums) auf der Erde. Von der Angabe der Dichtigkeit der Bevölkerung durch helleren und dunkleren Farbendruck ist abgesehen worden, weil das für eine Schulkarte leicht verwirrend wirken könnte. Zum andern sind durch farbige Grenzlinien die deutschen Schutzgebiete markiert; Deutsch-Ostafrika ist auch in einem Specialkärtchen dargestellt. Zum dritten - und das ist die Hauptaufgabe der Karte ist durch Farbendruck und farbige Kreuze zur Darstellung gebracht, wie weit in die nichtchristlichen Länder hinein durch den Dienst der Mission das Christentum verbreitet worden ist bzw. wie weit der durch diese Verbreitung geübte Einfluß geht, also der Erfolg der heutigen Mission kartographisch kenntlich gemacht. Die deutschen Missionen sind besonders hervorgehoben. Endlich sind auch vier Charakterköpfe auf der Karte angebracht. Das 31 Seiten umfassende und 7 Illustrationen bietende Begleitwort enthält zwei Hauptabschnitte: 1. eine Erklärung der Karte selbst und 2. einen Rundgang durch die Missionsgebiete - und ergänzt vielfach die betreffenden Abschnitte meiner „Mission in der Schule", auf welche es oft zurückweist; wie denn überhaupt die vorliegende Arbeit von Haus aus als eine Beigabe zu der genannten Schrift gedacht gewesen ist. Wir empfehlen sie daher in erster Linie den Besißern der bisherigen Auflagen dieses Buches und gedenken der 6. Auflage desselben die Karte einzuverleiben. Es ist wünschenswert, beide Hilfsmittel zusammen zu besigen; indes ermöglicht das Begleitwort den Gebrauch der Karte zur Not auch ohne mein Hilfsbüchlein. Jedenfalls ist die schöne Karte eine höchstwillkommene Gabe und ich zweifle nicht, daß es genügen wird sie zu sehen, um den Wunsch zu hegen sie auch zu besitzen.

2. Ludloff: „Nach Deutsch - Namaland." Reisebriefe. 1891. Koburg. Dietzsche Hofbuchdruckerei. Der bescheidene Verfasser hat diese 136 Seiten umfassenden Reisebriefe nur in kleiner Auflage für den Kreis seiner Freunde drucken lassen, und doch gehören sie wenigstens soweit meine Kenntnis der betreffenden Literatur reicht zu dem besten, was über die deutschen Schußgebiete, speciell über Deutsch-Südwestafrika neuerdings geschrieben worden ist. Wir wünschten daher, daß der Verfasser seine Arbeit getrost durch den Buchhandel weiteren Kreisen zugänglich machen möge. Was diese bescheidenen Reisebriefe so wertvoll macht, das ist die Nüchternheit und Anschaulichkeit, mit der sie geschrieben sind. Der uns unbekannte Herr Ludloff hat die Dinge gesehen, wie sie in Wirklichkeit sind und sie geschildert, daß man sie greifen. fann. Gerade die natürliche, von aller Künstelei und rhetorischen Überschweng= lichkeit freie Art seiner Darstellung ist in gleicher Weise malerisch wie sie packend und überzeugend ist. Wer Südwestafrika, speciell Namaland, kennen lernen will, der lese diese patriotischen Reisebriefe. Freilich mancher Kolonialenthusiast wird durch die Lektüre etwas abgekühlt werden, aber er wird den Gewinn haben, Realitäten kennen zu lernen, und unsre Kolonialpolitik

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