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gesundet erst, wenn sie anfängt, mit den Realitäten zu rechnen, statt sich in Illusionen zu wiegen. Besonders wohlthuend sind auch die zahlreichen Passagen, in denen der Verfasser in seiner prunklosen Art schildert, was er von den deutschen evangelischen Missionen gesehen hat, die seit einem halben Jahrhundert in diesem so lange weltvergessenen Winkel der Erde ihr stilles Werk zum Segen der Eingebornen gethan haben. Auch in bezug auf dieses Werk hat der landwirtschaftliche Beobachter vorurteilslose offene Augen gehabt und wir wünschten, daß viele Reisende mit diesen Augen es sehen möchten. „Lorbeer und Palme heißt es S. 77 - werden daheim so manchem Unwürdigen; möchten unsrer evangelischen Mission doch zum mindesten statt des Nörgelus und Tadelns die wohlverdiente, liebende und lobende Anerkennung und eine voll vertrauende Unterstüßung werden, denn sie ist deren wohl würdig."

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3. Schneider: Die gute Botschaft. Missionstraktate der Brüdergemeine. Nr. 3: Ein Besuch in Paramaribo." Stuttgart, Roth. 1891.Mit einem Titelbild: Missionshäuser und Kirche in Paramaribo und einem Plan des dortigen Missionsplatzes der Brüdergemeine. S. 260. Eine neue Schrift von Schneider darf man immer mit einem guten Vorurteil zur Hand nehmen; auch die vorliegende rechtfertigt diese vorgefaßte Meinung. Allerdings bietet der Verf. diesmal nicht eine erbauliche Missionsgeschichte im gewöhnlichen Sinne des Worts, sondern eine Art missionstechnischer Arbeit, die den Leser in den gesamten Betrieb des Missionswerkes einführt, wie er sich auf einer großen Missionsstation gestaltet, deren Gemeindeleben bereits den Charakter der werdenden Volkskirche trägt. Das Buch ist also für gereiftere Missionsleute, die gern eine Einsicht in einen größeren Missionsorganismus mit seinen äußeren Ordnungen und innerem Getriebe gewinnen wollen, für solche aber ist es sehr lehrreich. In einer längeren Einleitung, die auf eine spätere Fortseßung, auch auf die Plantagen- und Buschnegermission in Suriname angelegt ist, schildert der Verfasser Land und Klima, Bevölkerung und Sprachen Gesamtsurinames abschließend mit einem Bilde von der Stadt Paramaribo, wie es seine Art ist: frisch und anschaulich, dann folgt „das Missionswerk in Paramaribo“ in drei Hauptkapiteln: „Äußere Verhältnisse“, „kirchliche Gemeindeämter" und „kirchliche Pflege und kirchliches Leben“ alles nicht in toter, verblaßter Allgemeinheit, sondern lebendig, konkret, detailliert, auch durch Einzelbilder illustriert, so daß man wirklich einen Einblick nicht bloß in das ganze missionarische Triebwerk sondern auch in die ganze Fülle der Schwierigkeiten bekommt, mit denen es zu kämpfen hat. Licht und Schatten find in dem Gemälde getreulich verteilt, so daß auch der Missionskritiker zufrieden gestellt wird. Auf das Kapitel: „die ehelichen Verhältnisse“ sei besonders aufmerksam gemacht.

4. Lorbeer, bearbeitet nach dem Englischen von Burg: „der Held von Ghazipur". Leipzig, Böhme 1892. 1,60 M.—Mit einer Reihe von Illustrationen. S. 102. Ghazipur ist eine Goßnersche Missionsstation am Ganges und der Missionar, der sie begründet und 38 Jahre lang in Indien unter Hindus und Mohammedanern segensreich gewirkt hat: der ehrwürdige Bater Ziemann, ist der Gegenstand der vorliegenden Biographie. Er war einer von der alten ungelehrten" Goßnergarde, die sich im fremden Lande selbst durchschlagen mußte. Nicht allen ist es geglückt, aber Ziemann ist ein Missionar

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nach dem Herzen Gottes geworden und seine Station Ghazipur hat er unabhängig von der Goßnerschen Missionskasse aus Beiträgen, die er selbst in Indien sammelte, bis zu seinem 1881 erfolgten Tode erhalten. Der Mann, der ihm dies biographische Denkmal geseßt, Lorbeer, ist sein Nachfolger in Ghazipur, der das Werk des Heimgegangenen in seinem Geiste fortführt.

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5. Dukes, bearbeitet nach dem Englischen von L. Dehler: „Alltags: leben in China. Bilder aus dem chinesischen Volksleben." Basel, Missionsbuchhandlung 1892. 2,40 M. Mit vielen Illustrationen. - Diesem lehrreichen Büchlein, welches uns mit dem täglichen Leben eines im christlichen Abendlande noch immer wenig gekannten und noch weniger verstandenen Volkes, des größten der Erde, bekannt macht, ist der Hauptsache nach eine Übersetzung der englischen Schrift: Everyday Life in China, von Dukes, ergänzt durch einige das Innere des Familienlebens schildernde Kapitel aus der Schrift von Fräulein Fielde: Pagoda Shadows. Die Darstellungen des ersten Autors sind wesentlich dem Volksleben in der Provinz Fukiehn entnommen, doch sind dieselben typisch auch für eine Reihe andrer Provinzen des ausgedehnten Reiches. Das Ganze umfaßt 18 Kapitel, deren Überschriften den reichen Inhalt des interessanten Buches charakterisieren: Ein Gang durch die Straßen; Reisen zu Land und zu Wasser; Chinesische Wirtshäuser; das chinesische Neujahr; Sitten und Bräuche der Chinesen; die Frauen; eine chinesische Hochzeit; zwei Selbstbiographien; Kinderleben; die Wohnungen; Tagebuch einer Missionsreise; über das Gebirge von Fukiehn; Fung Schui das größte Schreckgespenst; noch allerlei vom Aberglauben und Gößendienst; Schulen und Akademien; ein Buddhistenkloster; der Missionar bei der Arbeit; eingeborne Evangelisten.

6. Folgende empfehlenswerte Traktate sind jüngst im Verlage der Baseler Missionsbuchhandlung erschienen:

"Der Sieg des Evangeliums auf der Südseeinsel Aniwa". 15 Pf.
Alexander Mackay, der Held von Uganda“. 10 Pf.

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„Missionsweltkarte" mit Beilage: „Ein Ruf an das Christenvolk“. 7. Aufl. 20 Pf.

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7. Biblisch-topographische Karte von Palästina. Nach den engl. topo= graphischen Aufnahmen und unter Mitwirkung von Prof. Dr. Furrer in Zürich bearbeitet von Leuzinger mit besonderer Berücksichtigung der Zeit Christi. Im Maßstabe von 1,500 000. Bern. Schmidt, France u. Co. 1892.

1,60 M. Sehr übersichtlich, technisch schön, empfehlenswert.

Berichtigung.

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In dem Notschrei für die Kolsmission (1891, 305) hatte ich auf Grund von Mitteilungen, die mir von einer andern Station zugekommen waren, gesagt, daß im Gebiete von Govindpur der Abfall durch die Verführung der Sardare fortschreite. Dies beruht auf einem Irrtum. In neuster Zeit sind gerade dort viele der früher Verführten zu den Gemeinden zurückgekehrt. Grundemann.

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Mandala - Blantyre.')

Eine Stätte christlicher Kultur im Innern Afrikas. An Ort und Stelle geschildert

von A. Merensky.

Mandala - Blantyre, 24. August 1891.

Es ist gerade ein Jahr her, daß die Wogen der Erregung hoch gingen im deutschen Vaterlande, weil schwere Anklagen gegen die evangelische Mission ihren Weg in die Tagespresse gefunden hatten. „Die evangelische Mission hat in Afrika keine Erfolge aufzuweisen" wurde wieder und immer wieder ausgesprochen und dann von den Kennern und Vertretern der Mission in sachkundiger, eingehender Weise widerlegt. Als von dieser Seite auf die unleugbar großartigen Erfolge der evangelischen Missionsarbeit in Süd-Afrika hingewiesen wurde, erwiderten die Gegner, daß nicht von Süd-Afrika, sondern von dem eigentlichen tropischen Afrika, von Inner-Afrika, die Rede sei. Der Schreiber dieser Zeilen begegnete damals diesem Einwand durch den Hinweis auf das, was die Mission am Nyasasee und im Süden dieses Sees auf dem Schire-Hochland geschaffen hat, aber der Gedanke lag ihm noch fern, daß er ein Jahr später Gelegenheit haben werde, das, was hier Großes geleistet ist, an Ort und Stelle zu schauen. Diese Zeilen nun schreibe ich aber in dem auf dem Schire-Hochlande, 450 Kilometer von der östlichen Meeresküste entfernten Mandala-Blantyre, der großartigen Schöpfung begeisterten evangelischen Missionsfinnes, welche, vereint mit dem, was weiter nördlich an dem westlichen Ufer des Nyasa geleistet ist, als ein Beiweis dafür dasteht, daß der Missionssinn nicht vor den gewaltigsten Hindernissen zurückschreckt und Arbeiter findet, ausrüstet und ausgehen läßt, deren treue, opferfreudige Arbeit mit Gottes Segen Großes unter den mißhandelten Völkern des dunklen Erdteils schafft.

Die Unternehmungen, welche in diesen Gebieten zur Begründung evangelischer Missionsarbeiten führten, sind von dem Namen des unvergeßlichen Dr. Livingstone unzertrennlich. Er hatte nicht vergeblich seinen schottischen Landsleuten das Wort zugerufen: „Ich habe Bahn gebrochen, an euch ist es, das angefangene Werk fortzusetzen und zu vollenden!" Freilich zeigte es sich, daß das Innere Afrika nur unter großen Schwierig

1) Daheim 1892. Nr. 14.

Miff.-3tschr. 1892.

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