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Tinnemeli 212 f.

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Unwan, Erzbisch. 231 ff. 278. Wilhelm von Roeskilde, Bisch.

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Vancouver-Insel 438.
Vaterlandsstiftung, schwedisch-
evangelische 73 f. 80 ff.
Verden, Bistum 150.
Vereinigte Staaten 494 ff.
Vicelin, Bisch. 519 ff.

Tlinkit, die (Koloschen) 437 f. Viktoria, Missionsstat. (Kame-

Togoland 540 f.
Toscanelli, Paul 489 f.
Tozer, Miss. bisch. 346. 350 ff.
Traktatliteratur der Chinesen
499 ff.
Tremel 38.

run) 536.
Volkszählung 194 ff.

Waisenhaus, Syr. zu Jerusa-
lem 290 ff.
Walfischbay 593.

316.

Willebrord 149.

Williams, Kapitän 327 f. 330.
429 ff.

Miss. 459. 468.
Winland 283. 495.

Witbooi, Hendrik 391.

Witmar 151.
Woodward 418 f.
Wohlrab, Miss. 595.

Yao 452 ff.

York, Halbinsel 216.
Yuille, Miff. 572.

Hün-nan 433.

Zahn, Miss.-Insp. 393 ff. 485.
Zeitz, Bistum 515.

Ziemann 47 f.

Zinzendorf, Graf 358 ff. 474 f.
Zululand 387.

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Die Südküste der Insel Trinidad bildet die Form einer gigantischen Sichel. Die halbmondartig ausgeschnittene Bucht von Paria, welche sich von der Nordspige der Insel bis La Brea im Süden hinstreckt, ist die Sichelklinge, der übrige Teil, von La Brea bis Cedros, der Südspige, ist der Stiel. Der vorerwähnte Teil der Küste ist fast durchweg sumpfig und ungesund, daher wenig bewohnt und bebaut. Im vollsten Gegensat zu derselben ist der letterwähnte südliche Teil trocken, hoch gelegen, von prachtvollen Waldungen bewachsen und gesund; er wird daher mit VorLiebe von Pflanzern und Ansiedlern, welche in den kultivierteren Teilen der Insel keinen Plaß mehr finden, zur Anlegung von Zuckerplantagen, Cacao- und Kokosnußpalmen-Anpflanzungen verwertet. Wenn man auf dem Postdampfer an der Küste entlang fährt, so trifft das Auge überall auf neue Ansiedelungen. Geschmackvoll angelegte Baulichkeiten gehen rasch ihrer Vollendung entgegen, die hohen Schornsteine von neuen Faktoreien ragen aus den dichteren Waldgruppen hervor, zierliche Villen im arabeskenhaften westindischen Stil gebaut, schimmern in ihren bunten Farben aus dunkelgrünem Strauchwerk hervor; hie und da aufsteigende Rauchsäulen und vereinzelte Blockhäuser zeigen die Stellen, wo man neue clearances1) macht, und die zahlreich dem Postdampfèr entgegenkommenden Boote, welche von kräftigen Negergestalten gerudert werden, beweisen, daß man auch hier schon geschäftliche und gesellschaftliche Bedürfnisse hat, denn sie alle nehmen Vorräte, Briefe, Zeitungen und Besuche ans Land.

Auf diesem kleinen, der Kultur sich erst erschließenden Stückchen Erde suchte nun auch ich ein Plätzchen, und zwar um eine Schule für Heidenkinder daselbst anzulegen. „Aber wie kommen Heidenkinder auf die bereits christianisierte Insel Trinidad?“ wird der Leser hier fragen. Die Antwort ist: durch die jährlich zu Tausenden auf der Insel einwandernden Indier. Wie auf vielen andern westindischen Inseln, so ist auch hier das Hauptprodukt der Zucker. Der Anbau des Zuckerrohrs, sowie die Verarbeitung desselben erfordern bedeutende Arbeitskräfte. Die Neger und Kreolen, welche den Hauptbestandteil der Bevölkerung bilden, wären an Zahl hinreichend genug, um die erforderliche Arbeit zu leisten, sie sind aber, offen

1) Lichtungen, urbarzumachende Waldstrecken.

gesagt, zu träge und zu hochmütig, um dergleichen schwere Arbeit zu übernehmen. Seitdem die Sklaverei aufgehört hat, wollen sie den Herrn spielen, sie sind ladies and gentlemen" geworden, die graben und hacken unter ihrer Würde halten.

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Die Pflanzer müssen sich also für enorme Kosten von außenher Arbeiter verschaffen, und sie thun dies, indem sie Leute aus Indien importieren. Das Riesenreich Indien ist in vielen Provinzen so übervölkert, daß es einen großen Prozentsaß seiner Bevölkerung abgeben kann, es -versorgt demnach alle Plantagendistrikte in Westindien, Demarara, Mauritius u. a. m. mit Kulis.1) Diese Kulis, von denen jedes Jahr etwa 2000 in Trinidad allein einwandern, sind natürlich alle Heiden. Auch Mohammedaner finden sich unter ihnen, Christen nur vereinzelt. Man treibt also Missionsarbeit unter ihnen, und legt Schulen für den Unterricht ihrer Kinder an.

Eine solche Schule wollte ich nun auch hier, im Distrikt von Cedros anlegen. Es waren nach und nach mitten in den oben beschriebenen Waldstrecken an der Westküste entlang Kolonien von Hindus entstanden. Kulis, welche ihre kontraktlich festgesetzte Zeit abgearbeitet haben, erhalten, im Fall sie auf der Insel bleiben, und nicht nach Indien zurückkehren wollen, von der Regierung ein Stück Land als eine Art Freilehen angewiesen, auf welchem sie sich anbauen dürfen. Eine Familie kommt da zur anderen, und auf diese Weise entstehen ganz ansehnliche Hindudörfer in den abgelegeneren Waldungen und Thälern.

Auf ein solches Dorf hatte ich es abgesehen, es hieß Taraganj. „Wie aber hinkommen?" fragte ich meinen Gastfreund, Dr. Simpson, der mir bei meinen Reisen in diesem Teil der Insel sein Haus aufs liebenswürdigste zur Verfügung gestellt, und mir in jeglicher Weise mit Rat und That beistand.

„Ja, Wege haben wir nicht," antwortete er achselzuckend, „mein Koch sagt mir, das Dorf sei etwa 5 Meilen (engl.) entfernt von hier, und es führe ein für Fremde kaum passierbarer Pfad durch den Hochwald dahin. Das ist also nichts für Sie; es bleibt nur der Strand oder die See übrig, und für beides stelle ich Ihnen mit Freuden „Horace" (Horaz) und den Coffin" (Sarg) zur Verfügung.“

Horaz und ein Sarg, zwei etwas rätselhafte und ungewöhnliche Fortbewegungsmittel, nicht wahr! Und doch hatte es mit beiden seine Richtigfeit. Unser guter Doktor war nämlich in vielen Punkten ein Original, und liebte es besonders, Personen und Gegenständen in seiner unmittelbaren Umgebung auffallende, aber irgend eine ihrer Eigentümlichkeiten charakterisierende Namen zu geben. So hatte er seinen Leibdiener Tiger genannt, nicht etwa, weil derselbe etwas Tigerhaftes an sich gehabt hätte, im Gegenteil, er war lammfromm, sondern weil er aus dem Lande der Tiger, Bengalen, fam. Seinem Lieblingspferde, welches ihn auf seinen täglichen Ritten durch die Zuckerplantagen zum Besuch der kranken Kulis trug, hatte er den Namen seines Lieblingsdichters, Horaz, gegeben. Mit dem

1) Indischer Name für „Arbeiter".

Namen Coffin (Sarg) endlich hatte er die allerliebste kleine Gondel ge= tauft, welche an einen Baumstumpf angekettet, sich unten am Strande auf den Wellen schaukelte, und die bei den waghalsigen Fahrten des Doktors auf stürmischer See schon mehr als einmal beinahe sein Sarg geworden wäre.

Ich konnte also entweder per Boot gehen, in welchem Falle ich Taraganj gegen Abend erreicht hätte. Da ich aber nicht die geringste Idee hatte, ob ich dort ein Unterkommen für die Nacht finden würde, so entschloß ich mich, Horaz zu nehmen, d. h. auf dem Strande entlang zu fahren, bis ich die Grenze der Niederlassung erreicht, und dann die kurze Strecke bis zu den Häusern, welche auf den sich vom Ufer hinaufziehenden Höhen angelegt waren, zu Fuß zurückzulegen.

Der Strand wird hier in Ermangelung von Landstraßen allgemein als öffentlicher Reit- und Fahrweg benut. Und einen schöneren und interessanteren Weg kann man sich kaum wünschen. Die regelmäßig innerhalb 24 Stunden zweimal auf und abwogende Flut und Ebbe erhält den Strand spiegelglatt und so rein, als wenn es polierter Marmor wäre, die nivellierende Wucht der Wassermassen verwischt sofort jede Spur des Rades oder der Hufe, und macht außerdem den Sand so hart, daß man glaubt, auf einer Chaussee zu fahren. Und zu alle dem kommt die in ihrer Art einzige Umgebung! Zur Linken das auf und abwogende Meer mit seinen rastlos heranrollenden Wellen. Am Horizonte desselben die im blauen Duft verschwindenden kühnen Bogenlinien der Berge Venezuelas. Zur Rechten die im üppigsten Grün emporwuchernden Busch- und Waldstrecken der sanft ansteigenden Ufer, unterbrochen von gewaltigen Felsbildungen, in denen die Wellen tiefe Höhlungen ausgewaschen hatten. Über uns der tiefblaue Himmel der Tropen, der heut ganz besonders freundlich auf uns herablächelte; und vor uns der breite, glänzendweiße Strand! Sogar Jack Robinson, des Doktors schwarzer Kutscher, welcher neben mir saß, und Horaz lenkte, konnte nicht umhin, sein ehrerbietiges Schweigen mit der Bemerkung zu unterbrechen, daß es ein schöner Nachmittag sei, and that, it we looked sharp we should get back before the tide set in, (und: wenn wir uns tüchtig „sputeten", wir zurück sein würden, ehe die Flut wieder käme).

Ich habe schon vorher erwähnt, daß Flut und Ebbe an dieser Küste innerhalb 24 Stunden zweimal wechseln, die jedesmalige Flut dauert also 6 Stunden, ebenso die Ebbe. Die Zwischenzeit nun, in welcher die Flut wegebbt, und ehe sie aufs neue herankommt, also ein Zwischenraum von etwa 5 Stunden ist die Zeit, während welcher allein der Strand passierbar ist, alle Ausflüge oder Touren auf demselben müssen dementsprechend abgemessen sein. Eine halbe Stunde Verspätung kann, besonders für Fußgänger, höchst unbequem, ja lebensgefährlich werden, denn die rapide Schnelligkeit, mit welcher die Wassermassen zurückkehren, wenn die Flut anfängt, ihren Höhepunkt zu erreichen, macht ein Fortkommen am Strande unmöglich. Wir hatten denn auch demgemäß alles berechnet. Wir fuhren um 2 Uhr nachmittags ab. Horaz, der ein guter Traber war, mußte uns in anderthalb Stunden an den Landungsplaß von Taraganj bringen.

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