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Deutsches Lesebuch

für

höhere Töchterschulen

von

G. Wirth,

Lehrer an der höheren Töchterschule zu Guben.

Vierter Teil.

Mittelstufe: Zweiter Kursus.

Siebente Auflage.

Leipzig,

Druck und Verlag von B. G. Teubner.

1885.

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Vorrede zur fiebenten Auflage.

Der ehrenvollen Aufforderung des Herrn Verlegers, die Bearbeitung einer neuen Auflage des vorliegenden Buches zu übernehmen, bin ich um so lieber nachgekommen, als ich für dasselbe seit seinem Erscheinen ein lebhaftes Interesse gehegt und seine Einführung wiederholt befürwortet und veranlaßt habe, nachdem es sich in jahrelanger Praxis bewährt und nach gemeinsamer Prüfung in Vergleichung mit andern Lesebüchern immer wieder als ein für unsre Töchterschulen vorzüglich geeignetes Lehrmittel herausgestellt hat.

Diese Überzeugung sowie die Rücksicht auf den Gebrauch desselben in der Schulpraxis verbot es, an der Auswahl und Gruppierung des Stoffes im ganzen viel zu ändern, erregte aber auch den Wunsch, einigen begründeten Ausstellungen, welche hie und da der Einführung des Buches hindernd in den Weg getreten waren, gerecht zu werden. Diese richteten sich in erster Linie gegen Veränderungen, die sich der Verfasser im Text der Gedichte erlaubt hat, und es war daher bei der Bearbeitung der neuen Auflage meine vorzüglichste Aufgabe, einen dem Original entsprechenden Text der Gedichte herzustellen. Herr J. Sturm hatte die große Güte, die von ihm verfaßten Gedichte selbst durchzusehen und hat mich dadurch zu großem Danke verpflichtet. Die Gedichte unsrer Klassiker sind nach guten, zuverlässigen Ausgaben derselben revidiert. Die meisten der übrigen Gedichte sind mit Originaldrucken verglichen worden, welche mir größtenteils von der Kgl. Bibliotheksverwaltung zu Berlin freundlichst zur Verfügung gestellt wurden. Die wenigen poetischen Stücke, zu denen Originaldrucke nicht zu beschaffen waren, habe ich nach anerkannt guten Gedichtsammlungen (Goedecke, Echtermeyer, Wendt) oder ebensolchen Lesebüchern (Hopf und Paulsiek, Wackernagel, Paldamns, Döbelner Lesebuch) be= richtigt. Nur für Nr. 2, 72 und 113 habe ich keinerlei Autorität finden können und würde für einen Nachweis derselben sehr dankbar sein.

Bei der Berichtigung habe ich mich mit Bezug auf den Worttext streng an die vorliegenden Originale und Autoritäten gebunden und hoffe somit, daß die neue Auflage allen Wünschen in Bezug auf Korrektheit entspricht. Sollte der gegebene Text von der in der Hand eines Beurteilers befindlichen Ausgabe des betreffenden Dichters abweichen, so bitte ich bei der Beurteilung zu beachten, daß die verschiedenen, von den modernen Dichtern selbst besorgten Ausgaben vielfache Veränderungen darbieten, und daß eine kritische Sichtung dieser Ausgaben zur Zeit noch nicht stattgefunden hat. Für die nach den genannten Gewährsmännern berichtigten Stücke möchte ich doch nicht unerwähnt lassen, daß selbst so anerkannt gute Sammlungen wie die oben genannten sich nicht von Fehlern ganz haben frei halten können. Als Beleg führe ich nur an, daß in Goedeckes Deutschlands Dichter von 1813 bis 1843" das Gedicht Das Erkennen" von Vogl durch Auslassung von 6 Zeilen voll

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ständig entstellt ist. Jedenfalls hoffe ich, daß man in der neuen Auflage keiner Lesart begegnen soll, die sich nicht durch eine gute Autorität verteidigen lassen wird.

Die wenigen Gedichte, welche aus pädagogischen Rücksichten verkürzt werden mußten, oder deren voller, von Wirth verkürzter Text wegen der Stereotypierung des vorliegenden Teils in dieser Auflage noch nicht aufgenommen werden konnte, sind mit der Randbemerkung „gekürzt“ versehen.

So sorgsam ich bemüht gewesen bin, einen guten und korrekten Text der Gedichte zu liefern, so konnte ich nach den bestehenden Vorschriften nicht umhin, wenigstens in dem vorliegenden Teile, der keinen litterarhistorischen Zweck hat, die Orthographie nach der amtlichen Schreibweise zu ändern. In Johanna Sebus" habe ich aber ,,Turn" und in Nr. 9 Hoffnung" von Geibel des Reims wegen Geberden" stehen lassen. Auch die Interpunktion besonders älterer Dichter, wie z. B. Herder, war so eigenartig, daß ich mich zu einigen Änderungen berechtigt glaubte, um die Zeichensehung mit der in den Prosastücken einheitlich angewandten in einige Übereinstimmung zu bringen. Es handelte sich dabei meist um den Gebrauch des Kommas bei nebengeordneten Saggliedern und Säßen und um das von älteren Dichtern mit Vorliebe gebrauchte Semikolon. Doch habe ich auch nur da geändert, wo die Interpunktion des Originals mit den in den Prosastücken angewandten Grundsägen direkt in Widerspruch trat; was irgend stehen bleiben konnte, ist geblieben.

Auch die prosaischen Lesestücke sind einer genauen Durchsicht unterworfen worden. Die aus unsern Klassikern entnommenen Abschnitte find mit derselben Pietät gegen die Verfasser behandelt worden wie die Gedichte. In andern Lesestücken habe ich mir an einzelnen von der Kritik beanstandeten Stellen, welche dem Sprachgebrauch gar zu sehr zuwiderliefen, kleine Änderungen erlaubt. Vor allem ist der Versuch gemacht worden, eine einheitliche Interpunktion anzubahnen, für welche die in der Fechner'schen Grammatik und den Lesebüchern von Hopf und Paulsiek und Bellermann u. Gen. ausgesprochenen Grundsäge maßgebend gewesen sind. Bei der Entscheidung habe ich vielfach den Rat und die Meinung meiner Kollegen an der höheren Töchterschule in Anspruch genommen und sage denselben für das bewiesene Interesse meinen besten Dank. Freilich werden bei dem Mangel an festen, allgemein gültigen Normen die Meinungen über die Berechtigung dieser oder jener Interpunktion noch manchmal auseinandergehen.

Wie ich Herrn Oberlehrer Dr. Gärtner in Breslau für die mir gütigst überlassenen Monita meinen ebenso aufrichtigen als ergebenen Dank ausspreche, so werde ich allen Kollegen für die Mitteilung aufgefundener Druckfehler und Unrichtigkeiten in diesem oder den andern Teilen des Wirth'schen Lesebuchs in hohem Grade dankbar sein.

Potsdam.

E. Schmid,

Direktor der städtischen höheren Töchterschule.

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