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ber Freude über die Rückkehr des jungen Jahres zu schmücken, das Erntefest mit Aehrengewinden, wäre ges wiß eine schöne, Geist und Gemüthe entsprechende Sitte. Warum hat man sie an so vielen Orten abkommen lassen? Wo es thunlich ist, würde es gewiß zur Bes lebung der Andacht viel beitragen, wenn zu den vers schiedenen Zeiten des Kirchenjahres entsprechende Gemålde, darstellend die heiligen Thatsachen, welchen die Beit gilt, am Altarblatt aufgestellt, wenn der Altar, die Kanzel, der Taufstein anders an Sunn, anders an den verschiedenen Festtagen, anders am Bußtage und Todtenfeste bekleidet wurden ze. Ohne in den Ka tholicismus zurückzufallen, vielmehr dies sorgsam ver« meidend, vermöchte in der That auch in der Rücksicht, bie wir hier nehmen, die Kirche sehr Vieles zur Beles bung des Cultus zu thun. Wir haben seit einer Reihe von Jahren mehrere Jubelfeste begangen. Allein die dabei veranstalteten Feierlichkeiten haben ihrem Zwecke im Allgemeinen nicht immer entsprochen, zum Beweise, daß die evangelische Kirche in Hinsicht auf die äußere Repräsentation sehr zurück ist.” Und S. 93: „Bei Gelegenheit des Reformationsfestes hat man an mehre, ren Orten auf öffentlichen, durch die Geschichte der Reformation denkwürdigen Plägen religiöse Feierlichkeiten veranstaltet, und dieselben waren, wie noch júngst die Gedächtnißfeier von Gustav Adolph's Tod bei Lüzen, von mächtigen Wirkungen auf die Zuhörer begleitet, wenn schon das Locale nicht immer ästhetisch war. Hat man doch natürliche Theater angelegt, warum sollten sich nicht wenigstens gleich passend durch Hilfe der Gar tenkunst natürliche Tempel bilden laffen?" S. 95: „Wie unverantwortlich sind unsre meisten Kirchhöfe vers nachlässiget! Mit wie leichter Mühe, mit wie geringen Kosten ließe sich oft dem meist engen Raume ein seiner Bestimmung angemessener Schmuck geben, wenn nur Die Graber gehörig angelegt und mit Sinnblumen be pflanzt, Wege geebnet und reinlich erhalten, Steinhausen

und Todtengebeine, die dem Friedhof das Aussehen eines Richtplakes oder einer Mordståtte geben, weggeschafft, an passenden Plähen Gruppen von Trauerweiden, Fichten und andern angemessenen Baumarten an» gepflanzt und gepflegt würden!" B. Die Musik. S. 105: unserm Gottesdienste fehlen durchaus noch die Wechselgesånge, die schon die Ifraeliten kannten. Nichts kann mehr die lebendige Theilnahme aller Glieder der anbetenden Gemeinde wecken, als sie, nichts mehr die Andacht beleben. Die preußische Liturgie hat in dieser Hinsicht viele Vorzüge. C. Die Poesie. D. Die heilige Redekunst (mit Einschluß der Katechese des Diaslogs). E. Die Action und Declamation. Dabei wird gezeigt, daß es keine eigentliche geistliche Schauspielkunst geben könne. Auf die Literatur ist überall zweck-~ mäßig Rücksicht genommen, obgleich auch Selbstgedach tes und Eigenthümliches vorkommt, wie schon die angeführten Stellen über die religiöse Kosmetik und Gartenkunft beweisen. Möge nur auch, was hier gesagt, oder aufs neue zur Sprache gebracht ist, beherziget wer den! Es war dem Verf. hier mehr um die praktische Richtung, als um die Aufstellung eines Systems zu thun, und wir glauben, daß dieser Zweck erreicht sey. Obgleich auch reichliche historische Bemerkungen über den Cultus vorkommen; so könnte doch in einer künf tigen neuen Ausgabe, oder in einer ausführlichern Be arbeitung dieser Schrift, der Einfluß der schönen Kunst bei einzelnen Völkern auf Religion und Cultus, als wohlthätig, oder nachtheilig noch näher nachgewiesen werden, auch in Beziehung auf die Zeitperioden des Christenthums, woraus sich in praktischer Hinsicht bes deutende Resultate ziehen lassen, und wodurch die Theorie der Kirchengesetzgebung bereichert wird. So ließe sich z. B. ein eigenes Werk über den Einfluß der Kirchenlieder auf die christliche Andacht und Gesinnung seit der Zeit der Apostel, mit Angabe der wichtigsten

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Kirchenlieber, schreiben, was freilich nur von einer Monographie verlangt werden könnte.

Historische Theologie.

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1. Zeitschrift für die historische Theologie. In Verbindung mit der historisch theologischen Gesellschaft zu Leipzig herausgegeben von D. Christian Friedrich Jllgen, ordentlichem Professor der Theologie zu Leipzig. Fünften Bandes zweites Stück. Leipzig 1835. Verlag von Johann Ambrosius Barth. 294. IV. 8. 1. Thlr. 12 gr.

Dieses Heft enthält fünf Abhandlungen, wovon 2 in Lateinischer Sprache abgefasset sind. Die erste Abhandlung ist die von dem Candidaten Eduard Stolle aus dem Holländischen überseßte „Geschichte der Lehre des Christenthums, in ihrem Verhältnisse zur Kirchen- und Dogmengeschichte, als ein besonderer Theil der Theologie, dargestellt von D. Nicol Christian Kist, ordentlichem Prof. der Theologie zu Leiden,“ der uns schon als der Mitherausgeber eines historischen Archiv's der Theologie bekannt ist. Kist will durchaus die historia dogmatum, so wie historia doctrinae oder die allgemeine Geschichte der Lehre des Christenthums von der Kirchengeschichte. getrennt und als selbstständige Theile der historischen Theologie behandelt wissen. Die Werke Neander's und Gieseler's würden dann nicht so voluminds und dadurch einfacher und nühlicher werden. Allein bei einem methodischen Vortrage der allgemeinen christlichen Kirchengeschichte, deren Verf. weiß, daß er nicht in eine monographische Weitschweifigkeit und zwecklofe Detailkråmerei ausarten darf, scheint es doch gerathener und sachgemäßer zu seyn, die Geschichte der

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einzelnen christlichen Lehren, wie der christlichen Behre von der Kirchengeschichte nicht abzusondern und als eis nen ganz geschiedenen Theil vorzutragen. Kirchenthum und Christenthum, so wie Lehre und Lehrer lassen sich nicht, zweckmäßig, von einander abtrennen, und der Pragmatism würde ganz verloren gehen, wenn man eine so unnatürliche Scheidung vornehmen wollte. Eines greift in das Undere ein und erläutert das Anderet Wie kann man die politische Geschichte von der Kirs chengeschichte gänzlich trennen? Eben so wenig die Historie der Dogmen und der Doctrin überhaupt. ¡ Hiermit ist, wie sich von selbst verstehet, nicht gesagt, daß die Geschichte der Dogmen und die allgemeine Geschichte der christlichen Lehre, wie die der wissenschaft= lichen Darstellung der Dogment, nicht besonders bes arbeitet zu werden verdienen: nur soll die Geschichte der Dogmen, wie die allgemeine Geschichte der Lehre, und die der Dogmatik, nicht aus einer allge meinen Kirchengeschichte und aus dem akademischen Vortrage verbannt werden. Als eines der ältesten und besten dogmengeschichtlichen Werke führt, mit Recht, Hr. Kist die Geschichte der Pelagianischen Streitig keiten von dem Polyhistor Gerhard Johannis, oder, wie er sich selbst schrieb, Johannides *) Vossius † 1649, an. Den ganzen Umfang der chriftlichen Dogmenge. schichte bearbeiteten zu gleicher Zeit der französische Jesuit, Freund des Huig de Groot † 1645, Denis Petau 1652, und der Schotte **) Johann Fore befius 1648, aus Old- Uberdeen, zuerst.

Kist will die Dogmengeschichte in zwei besondere Wissenschaften trennen, in die allgemeine Geschichte der Lehre des Christenthums und in die Geschichte der besondern Lehrsähe. Die erstere gehet von dem evans gelischen Unterrichte aus, forscht nach den Schicksalen,

*) Nicht, wie S. 6, Johann, schrieb sich dieser Aristarchus, und Varro der Bataver, wie man ihn nannte.

**) Das Petavische Werk 1644, das v. Forbese, 1645.

welche die in diesem Unterrichte begriffene Lehre in ih rem ganzen Umfange und in allen ihren Verhältnissen erfahren hat. Die Geschichte der Lehre des Christen thums muß die Frage beantworten, wie es der christlis chen Lehre ergangen sey, nachdem sie das Eigenthum der Menschen und der Gegenstand ihrer Theorie und Praxis geworden war. Selbst das Abscheiden der Glaubens und Tugendlehre kommt bei ihr nicht in Betracht. Denn wie Beide, im evangelischen Unterrichte, auf's Genaueste verbunden waren, so sind sie es auch meistens in der Folge geblieben. Die Geschichte der christlichen Lehre soll uns eine Uebersicht über den ganzen Gang gewähren, den die Auffassung, Entwickelung und Anwendung des evangelischen Unterrichts durch alle Jahrhunderte hin unter den Menschen ge= nommen hat. Die Geschichte der christlichen Dogmen ist dagegen von einem beschränkteren Umfange. Sie hat ihre genau abgemessene Grånzen. Vorbereitet durch" die allgemeine Geschichte der Lehre des Christenthums, ziehet sie sich ganz auf die systematische Theologie zus rúck. Von den besondern Sägen oder Wahrheiten der christlichen Glaubenslehre ausgehend, forscht sie dem Ursprunge, den Veränderungen und Schicksalen derselben bis in die geringsten Einzelheiten nach, mit dem ausschließlichen Zwecke, zum besssern Verständnisse der chriftlichen Dogmen, und auf die Weise der Dogmatik, als Eines Ganzen der christlichen Lehrstücke, hinzuleiten. Die Geschichte der Dogmen ist also eine durchaus theologische Wissenschaft (?), während die Geschichte der Lehre des Christenthums mehr noch eine allgemeine historische Richtung hat.

Die allgemeine Geschichte der Lehre des Christenthums und der besondern christlichen Dogmen will Hr. Kift gänzlich separirt haben, was bei dem akademischen Unterrichte die Disciplinen zu sehr vervielfältigen würde. Die Periodeneintheilung in der Dogmengeschichte des Prof. Hagenbach in Basel (in

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