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gelisten, wenn auch nicht ausdrücklich davon die Rede sey, dennoch über die Erhabenheit Christi Lehren vorgetragen und Vorstellungen mitgetheilt haben, die ganz (!!) mit den Johanneischen übereinstimmen, ünd beruft sich dabei im Besondern auf Luk. 2, 49. ook ᾔδειτε, ὅτι ἐν τοῖς τοῦ πατρός μου δεῖ εἶναι με; Sutth. 12, 41. πλεῖον Ἰωνᾶ ὧδε κ. τ. λ., wie auf Matth. 5, 17. 19, 7. u. a. St. Reine de giebt in feiner bereits gedachten comment. de constanti cet. p. 59. ff. eine tabellarische Uebersicht übereinstimmenber Aussprüche im Johannes und den übrigen Evangelien, wobei jedoch die angeführten Hauptstellen, welche eine Práexistenz Chrifti ausdrücken, bis auf die einzige Stelle Joh. 1, 27., welche sich allerdings, falls das Euspoodev K. v. A. interpolirt seyn sollte, mit Matth. 3, 11. parallelisiren läßt, ganz übergangen wird, "obs gleich p. 40. die Behauptung aufgestellt war, daß Matth. 26, 64., Mark. 16, 62., 16, 19. und Luk. 124, 51. in Uebereinstimmung mit Joh. 3, 13. 6, 38. 7, 38. 16, 5. 10. 28. eine Rückkehr Chrifti in den »Himmel gelehrt werde, und daß bei Matth. 16, 27. 19, 28. 24, 30. ff. an eine recuperatia pristinae gloriae zu denken sey. Auch Schott stellt in seiner Isagoge cet. p. 124. die Behauptung auf: in allen Evangelien werde gelehrt: Jesum in mundum invisi>bilem, ex quo venerit, rediturum et pristinam majestatem et gloriam recuperaturum, wobei auf Matth. 16, 27, 19, 28., 24, 30. ic. bingewiesen wird, obwohl sich in allen diesen Stellen von einem vorweltlichen Seyn Jesu auch nicht die leisefte Un

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*) Was würde Hemsen gesagt haben, hätte ihm der in diesen Annalen Jan. 1834. S. 99-106. befindliche Auffah von Körner, wonach Jesu Verbleiben in Jerusalem ein una absichtliches war zu Gesicht kommen oder hätte er gar in Rohr's christolog. Predigten (Weim. 1831.) S. 25. lesen können: daß die kindliche Unbedachtsamkeit, durch welche Jesus seinen Eltern ein Paar forgenvolle Tage machte, mehr liebens- als tadelns wúra big erscheine?

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deutung findet. Wohl ist in den ersteren Evangelien mehrmals von einer künftigen Herrlichkeit Jesu, die Rede, wohl wird ihm auch in jenen eine an die Macht der Gottheit gråânzende Uuctoritåt beigemessen, allein von einem präeristirenden Messiasgeiste und dessen vorweltlicher dokα geschweige von einem weltschöpferischen Aoyos, ist hier so wenig die Rede, daß in dieser Be ziehung die socinianische Dogmatik den Geist der ersteren Evangelien ziemlich richtig aufgefaßt, eine nicảisch-athanasianische Christologie aber nur dem Evangelio des Johannes genügend entsprechen möchte.

Un mancherlei Versuchen, die eigenthümlichen Büge der Christologie, bei Johannes auszutilgen, hat es freis lich nicht gefehlt, vielmehr hat man häufig, um nur keinen verschiedenen Lehrtypus der Evangelien zugestes hen zu müssen zu einer gewaltthätigen Hermeneutik seine Zuflucht genommen. Manche neuere Theologen haben in den hier in Frage stehenden Stellen bei: Johannes bald nur einen moralischen Sinn, bald nur metaphorische Bedeutung, um Theil nur ein Paradoron erkennen wollen. Bald sollte λóyos und яveŬNA nur als verschiedene Bezeichnung ein und desselben ·Subjects angesehen werden; bald, entschied man sich dafür, Christo sey nur im Sinne einer socinianischen Exegese, die Weltschöpfung beigelegt; bald glaubte man das vorweltliche Seyn Jesu, auf die Präscienz Gottes zurückführen und als rein ideell nehmen zu können, fo daß man der Erklärung des Grotius: fuerat ante Abrahamum Jesus divina constitutione, vollen Beifall gab.

Während man bei der zuerst gedachten Behauptung vergaß, daß schon der eine Umstand, daß Christus (= λόγος ἔνσαρκος, over nad ben Matern προφορικός) feine Jünger versichert, für sie vom Vater daß яvεõμa erbitten zu wollen, einen Unterschied zwischen dem Aóyos und пvévμa (von welchem lehtern ohnehin niemals, daß es caps geworden sey; behauptet wird) deutlich

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erfènnen läßt, 'und während die Idee einer durch Christus verwirklichten neuen m'oralischen Schöpfung wegen be3 πάντα δι' αὐτοῦ ἐγένετο (30). 4, 3. vgl. Kol. 1, 16.), welchem noch eine bestimmtere Periphrase δες κόσμος (καὶ χωρὶς αὐτοῦ ἐγένετο οὐδὲ ἐν ὃ yeyover Joh. 1, 2.), ja sogar V. 10. die offene Bebauptung ὁ κόσμος δι' αὐτοῦ ἐγένετο nad)folgt, nur von der größten dogmatischen Willkühr in unser Evans gelium hineingetragen werden kann, erheben sich gegen die erwähnte Deutung der mehrfach behaupteten Prås eristenz Jesu besonders folgende Schwierigkeiten.

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Würde die Präexistenz Jesu etwa nur in einer einzigen Stelle gelehrt, wäre namentlich Joh. 8, 58. der einzige Ausspruch Jesu, worin er sich selbst ein vorirdisches Daseyn beimißt, so würden vermuthlich alle Interpreten in der Ansicht übereinstimmen, Jesus habe, um mit D. Paulus zu reden, überkluge Beurtheiler durch Räthsel und Paradorien zum Schweigen bringen wollen. Aber wir hören Jesum mit hohem Ernste, im feierlichsten Gebete (Joh. 17, 5. 24.) dasselbe ausspre chen, und nun bleibt uns nur die eine Wahl übrig, entweder die Versicherung Jesu für authentisch zu nehmen und in ihrem wörtlichen Sinne aufzufassen, oder aber ein Mißverständniß des Referenten, dem 1 feinem Prologe nach daran gelegen war, Jesum als vorweltliches Wesen anerkannt zu wissen, anzunehmen. Daß nemlich Johannes im Eingange seines Evangeliums den Christus als einen Geist aus höhern Welten zu uns herabgesandt darstellen wolle, darüber ist bei : den Auslegern, die sich von jedem Bestreben durch künstliche Deuteleien den biblichen Schriftstellern ihre eigenen Ideen unterzuschieben fern gehalten haben, gegenwärtig nur Eine Stimme. Nach niancherlei fruchtlosen ereges · tischen Operationen ist man zu der Ansicht, die 1788 schon Joh. Fr. Flatt in seiner berühmten commentatio de Deitate Christi p. 25. ausspricht, daß, wenn der Noyos nicht, als ein concretum anzusehen sey, dem

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Johannes eine inepta loquacitas et molesta in tautologiis cumulandis sedulitas fchuld gegeben werden müsses zurückgekehrt. Dem Apostel ist fein Glaube, daß Chriftus im eigentlichen Sinne ein Geist aus höhes ren Welten sey, so wichtig, daß er sein Evangelium mit keiner andern, als dieser Bemerkung eröffnen will, und, um von seinen nächsten Lesern wohl verstanden zu werden, sich eines terminus bedient, unter welchem man bereits gewohnt war, sich eine besondere göttliche Hypostase zu denken. Ein nicht geringeres Gewicht legt nach ihm der Täufer diesem Glauben bei; denn warum hebt er in seiner kurzen Hinweisung auf Jesum gerade diesen Punct, und zwar zu wiederholten Malen, hervor?- In dem, was Christus oft andeutet, und mit hohem Ernste, selbst im feierlichen Gebete, offen ausspricht, in dem, was dem Jünger so wichtig ist, daß er sein Evangelium gerade hiermit eröffnet, und was auch der Laufer, freilich in ånigmatischer Kürze, aber zu wiederholten Malen behauptet, wird eine unbefangene Exegese keinen bildlichen Sinn, am wenigftën aber bloße Accommodation finden wollen, zumal da unsere Archäologen einen Beweis, daß ein vorweltlicher Messias jüdische Volksidee gewesen sey, noch schuldig verblieben sind.

Daß aber diefer besondere Zug der Johanneischen Christologie dogmatisch von hoher Bebeutsamkeit ist, ist auch ohne unsere Erinnerung klar. Nach den synoptischen Evangelien steht ja Jesus nur als der erste unter den Propheten da, als Mensch, über den der Geist Gottes im ausgezeichnetsten Maaße herabgekommen war. Nach Johannes ist er ein göttliches Wesen, der sogar selbst göttliche Ehre in Anspruch nimmt. 5, 23. Der synoptische Jesus schwingt sich von der Menschheit zur Gottheit empor, der Johanneische steigt -von der Gottheit zur Menschheit herab. Jener steht nur auf der ersten Stufe menschlicher Wesen, dieser gehört der höchsten Ordnung der Geister zu, ist ewig,

und hat selbst an der Weltschöpfung Theit. Folgende Gründe bestimmen uns, das, was über die Lehre der ersten Evangelien hinausgeht, als eigenthümliche Idee des Johannes anzusehen!

1) Während die Synoptiker sich in den engen Schranken der Relation bewegen, ohne irgendwo, es sey denn, daß sie auf die Erfüllung alttestamentlicher Drakel und Typen aufmerksam machen, ein eigenes Urs theil beizufügen, beginnt Johannes sein Evangelium mit der Induction eines Begeisterten, und läßt den Leser von vorn herein erkennen, daß ihm der besondere Zweck einer apologetisch-dogmatischen Darstellung vorgeschwebt sey. Warum soll nun nicht auch hier de Grundsaß, daß bei abweichenden Relationen die Befangenheit oder Unbefangenheit der Referenten die grós Bere oder geringere Glaubwürdigkeit bestimme, als die richtige, und die einfachste Darstellung als die treueste angesehen werden?

2) Bei ähnlichen Differenzen würden wir den Umstand nicht ganz aus den Augen verlieren, daß die von der Mehrzahl der Zeugen vertretene Ansicht im Allgemeinen das Präjudiz vollerer Wahrheit für sich habe. Wie man nun auch über das Abhängigkeitsvers hältniß, worin die ersteren Evangelien zu sich selbst oder zu einer älteren Relation gestanden seyn mögen, denken mag, immerhin dürfen jene als die Repråsentanten der ursprünglichen und vorherrschende Ansicht über die Lehre und Person des Erlösers angesehen werden.

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3) Johannes Evangelium ift conftanter Tradition gemäß spåter geschrieben, als die übrigen Evangeliën (f. oben), Je långer aber der Zeitraum ist, der zwis schen dem Leben Jesu und der Aufzeichnung des Evangeliums des Johannes in der Mitte liegt, um so nåher. liegt auch die Vermuthung, daß im Geiste des Referenten eigene Ansicht und Deutung fich mit der Erin nerung gemischt haben möge. Bei abweichenden Beug

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