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Evangelischer Kalender.

Jahrbuch für 1859.

Mit Beiträgen

bon

Barth, Cosack, Erdmann, v. Grüneisen, Hagenbach, Hundeshagen,
Kind, Kling, Lange, Ledderhose, Moll, Nitzsch, Sack, Schmidt,
Schmieder, Steinmeyer, Stirm, Trechsel, Ullmann.

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Da die Lebensbilder zum Evangelischen Kalender, welche mit dem gegenwärtigen Jahrgang die Zahl 227 erreichen, jedesmal aus den verschiedenen Perioden der Kirche ausgewählt worden sind; so gelanger einige minder umfängliche Abtheilungen bereits zu ihrem Abschluß.

Nehmlich die Lebensbilder aus dem Alten Testament, aus dem als prophetisch-evangelische Namen Abraham, Moses, David, Jesaias und die Maccabäischen Märtyrer in den Kalender aufgenommen worden, sind mit der Schilderung des Jesaias, welche diefen Jahrgang eröffnet, nunmehr vollzählig.

Die Schilderungen aus dem Leben Jesu nehmen ihren Fortgang: es sind seit dem siebenten Jahrgang (wo damit der Anfang gemacht ist) mit den beiden diesmal erscheinenden: der zwölfjährige Jesus im Tempel und die Verklärung Christi, zusammen sieben. Dazu kommt hier auch schon als Schlußstein dieses Lebens und der ganzen Offenbarungsgeschichte in einer Trinitatisbetrachtung die Darstellung der wesentlichen Dreieinigkeit.

Von den Aposteln gelangen diesmal zur Darstellung: Petrus, Philippus und Matthias, mit dem leztern auch die Nachtseite des Apostolats an dem verlorenen Jünger, so wie vermöge der Ergänzung, Zahl und Kennzeichen der Apostel überhaupt. Hiernach sind nur noch drei (Jacobus der jüngere nebst Simon und Judas) rückständig; und außerdem von allen dem Neuen Testament entnommenen Namen nur Maria, die Mutter des Herrn (15. August), die jedoch schon bei Darstellung der Verkündigung, im Jahrgang 1856, eine Charakteristik erhalten hat.

Um die Grundlagen der evangelischen Kirche insbesondere zur Sprache zu bringen, waren zwei Namen und Epochen für den Kalender ausgewählt, deren Schilderung der vorliegende Jahrgang bringt einestheils die Märtyrer der heiligen Bücher aus der diocletianischen Verfolgung (feit dem 3. 303), von denen zwei Bischöfe hervorgehoben werden, welche in zwei Welttheilen dieses Märtyrerthum repräsentiren (vergl. Evang. Kal. für 1850, 1. Aufl. S. 20. Nr. 11. 2. Aufl. S. 24. Nr. 89 und nach Nr. 105.); dasselbe läßt erkennen, wie in der alten Kirche die heilige Schrift als ein Kleinod bewahrt und wie theuer dasselbe erkauft ist. Auf den 2. Januar aber sind in dem verbesserten evangelischen Kalender,

nach dem Vorgang des Baronius (der zuerst die Märtyrer der heil. Bücher in das Martyrologium aufgenommen hat), diese BibelZeugen gelegt, damit unmittelbar nach dem allgemeinen christlichen Princip, welches am 1. Januar, als dem Namenstage des Herrn durch seinen Namen Immanuel angezeigt ist, das eine Princip der protestantischen Kirche, ihr Bekenntniß zur heiligen Schrift vorangestellt werde. Anderntheils in den reformatorischen Inhalt dieses Bekenntnisses leitet die Betrachtung der 95 Thesen Luthers (31. October) ein, welche die Lebensbilder aus der Reformation zu eröffnen bestimmt ist.

Unter einer neuen Rubrik folgen zum Schluß die Lebensbilder zweier gottseligen Theologen, die der gegenwärtigen Generation noch angehören: Schleiermacher und Neander (von dem leßtern für diesmal erst das Jugendleben). Nehmlich unter die Lebensbilder zum Ev. Kalender sind sie nicht gerechnet, nachdem auch in den Entwurf desselben ihre Namen nicht aufgenommen worden. Nicht als ob gegen manche andere minder bedeutende Zeugen diese Kirchenlehrer zurückgestellt werden sollten, welche in einer Zeit des Uebergangs und des neuen Aufbaus Väter des Glaubens und Führer zu einer gläubigen Wissenschaft für Viele geworden sind. Sondern weil es sich ziemt, wenn dieser Kalender als Verzeichniß von Wahrheitszeugen nicht bloß, wie im christlichen Alterthum, nach localem Bedarf ausgewählt sein, sondern der gesammten evangelischen Kirche angeeignet werden soll, mit der Aufnahme von Namen neuester Zeit zu warten, sofern nicht ein specieller und zugleich allgemein gültiger Anspruch, wie bei einigen fremdländischen Namen: dem Joh. Williams und dem Wilh. Wilberforce, dem Aufschub entgegentritt. Denn je eingreifender die Bedeutung der Personen gewesen, desto mehr ist abzuwarten, daß sowohl ihr Wirken die Läuterung der Geschichte bestehe als über ihre Person aus dem Eifer und der Gährung der Partheien, die solcher Namen in ver= schiedenem Sinne sich zu bemächtigen pflegen, ein lauteres Urtheil sich abkläre, bevor sie der Gemeinde (die nicht ohne Noth in den Zwiespalt der Theologen hineingezogen werden darf) als Vorkämpfer und Vorbilder gezeigt werden. Gleichwohl ist es Pflicht der Zeitgenossen, das Bild ihrer Lehrer nicht verbleichen zu lassen und die Züge zu sammeln, so lange noch ein persönliches Gedächtniß fie frisch erhält. In diesem Sinne werden hier jene beiden Lebensbilder dargeboten.

Die voranstehende Rubrik der vermischten Auffäße enthält eine Abhandlung über den Rathschluß der Menschwerbung

und Erlösung, die vornehmlich einen Beitrag zu der Lehre von der stellvertretenden Genugthuung geben soll. In deren Geschichte befand sich eine Lücke in der nächsten Zeit nach Anselm, die nun ausgefüllt wird durch eine Doctrin des h. Bernhard (verschieden von seiner bekannten Schrift gegen Abälard), die in neuerer Zeit ganz unbeachtet geblieben ist, selbst in den beiden Hauptschriften, über sein Leben von Neander und über die Lehre von der Versöhnung von Baur. Gleichwohl ist sie von großer Bedeutung, da sie in den folgenden Jahrhunderten bis über das Zeitalter der Reformation hinaus tief eingedrungen ist und eine Reihe nicht allein literarischer, sondern auch Kunst-Denkmäler aufschließt, wovon hier Rechenschaft gegeben wird. Ich habe kein Bedenken gehabt an diesem Ort so weit auf die Geschichte der Lehre einzugehen, da bei der Mehrzahl der Leser ein geschichtliches Interesse an den evangelischen Grundlehren vorausgesetzt werden darf. Für solche Glieder der Gemeinde jedoch, denen die geschichtliche Betrachtung ferner liegen möchte, unterlasse ich nicht aufmerksam zu machen auf den Mittelpunkt derselben, die in deutscher Uebersetzung mitgetheilte Parabel Bernhards (S. 25—30), die für sich vollkommen verständlich und eben so erbaulich als lehrreich ist. -Das beigegebene Bild, welches die göttliche Berathung über die Erlösung darstellt, nach einem Miniaturgemälde in einer Turiner Handschrift, wo es eine italienische Bearbeitung dieser Parabel begleitet (f. S. 30), wird zum erstenmal hier publicirt. Auch dies Bild kann, wie so manche andere, einen Beweis geben, welche Bedeutung die Kunstdenkmäler namentlich für die Dogmen Geschichte haben.

Schließlich bemerke ich für diejenigen, welche den geschichtlichen Grundlagen für die Erneuerung des Evang. Kalenders Beachtung zuwenden, daß eins der wichtigsten Documente dieser Art, das Kalendarium Karls des Großen vom 3. 781 (dessen ich im vorigen Jahrgang gedachte) mit Erläuterungen, namentlich über die Kalendarien und die Festordnung der fränkischen Kirche von der ältesten Zeit bis auf diese Epoche, seitdem von mir herausgegeben ist').

1) Karls des Gr. Kalendarium und Ostertafel, aus der Pariser Urschrift herausgegeben und erläutert nebst einer Abhandl. über die lat. u. griech. Ostercykeln des Mittelalters, von Dr. F. Piper. Berlin, 1858. Verlag der K. Geh. Oberhofbuchdruckerei (R. Decker).

Berlin, den 28. Juli 1858.

Piper.

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