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Denkwürdigkeiten

aus der

Geschichte des Christenthums

und

des christlichen Lebens.

Herausgegeben

Dr. A. Ne ander.

Zweiter Band.

3weite vermehrte Auflage.

Berlin,

be i Ferdinand D û mmler.

1

Vorrede
zur ersten Auflage.

Ich übergebe hier der öffentlichen Mittheilung

den zweiten Band der von mir herausgegebenen Denkwürdigkeiten. Es folgt zuerst die Fortsehung der von mir in dem ersten Bande begonnenen. Darstellung des christlichen Lebens in den ver. schiedenen Zeitaltern der Kirche. Diese Fortset zung bezieht sich nur auf den Zustand der herr. schenden Kirche in dem römischen Reiche. Von den Wirkungen des Christenthums unter den Zerstörungen der Völkerwanderung und un ter den neubekehrten Völkerschaften des Abend, landes in dem fünften, dem sechsten, dem siebten und dem achten Jahrhunderte, davon wird die nächstfolgende Fortsehung dieser fortlaufenden Darstellung handeln. Die Schilderung in dens

hier erscheinenden Bände schließt sich in Rücksicht des Gegenstandes an meinen Chrysostomus an. Hierauf Rücksicht nehmend, habe ich bei dieser Darstellung mehr den Augustinus als den Chryfoftomus benugt. Die Betrachtung dieses Zeit abschnittes ist gewiß für alle Zeiten der Kirche, und vornåmlich solche,in-denen ein neues vom Geiste Gottes angeregtes Leben erwacht, lehrreich und warnend, denn es ist diejenige Zeit, in wel cher das tiefe 'altdeutsche Sprichwort, dessen Wahrheit freilich Jeder schon bei eigener Selbst=" prüfung nothwendig anerkennen muß, sich besons ders bestätigt zeigt, jenes inhaltreiche Wort: Wo Gott sich einen Tempel baut, baut der Teufel sich eine Kapelle daneben. In offenem Kampfe konnte die siegreiche Kraft des Christenthums sich immer nur desto gewaltiger offenbaren; aber am. fchädlichsten wurde immer der reinen Aussaat des göttlichen Wortes, der achten Wirksamkeit des Evangeliums eine unreine, eigenwillige mensch. liche Betriebsamkeit, welche das Werk des Geistes, der da wehet, wo Er will, mit Gewalt treiz ben wollte, eitles Menschenwerk an die Stelle des Werkes Gottes segte, durch leeres, den freien

Geist einzwängendes: Formenwesen, welches "ge? ' fährliche Selbsttäuschung befördert, das innere chriftliche Leben des durch die Liebe wirksa. men Glaubens doch weder schaffen noch er sehen konnte. Möchte es dem Verfasser gelungen seyn, dem lebendigen Worte der Geschichte zum Organ gedient zu haben, wie er wünschte, und möchte Der, von dem alles Gute kommt, dies Wort mit Seinem Segen begleiten, daß es dazu beitrage, Schein vom Wesen unterscheiden zu lehren.

Diese Abhandlung wird noch begleitet durch eine kleinere meines theuren Freundes, des Herrn Magister Kling aus Tübingen. Durch die gütige Verwendung des verehrungswürdigen Herrn Geh. Kirchenraths Doktor Paulus in Heidelberg erhielt ich von der dortigen Bibliothek die Handschrift der deutschen Predigten des Franciskaners Berthold aus Augsburg, der in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts lebte. Diese er. schienen mir in so vielfacher Hinsicht wichtig, daß ich sie in Auszügen öffentlich bekannt zu machen beschloß. Da nun aber andere Arbeiten mir dazu die Zeit nicht ließen, so war es mir

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