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und ließ den Geladeten sagen: ich habe mein Mahl gerüstet, meine Ochsen und Mastkälber sind geschlachtet und alles ist bereit, kommt zur Hochzeit. Sie aber achteten darauf nicht und gingen der eine nach seinem Acker, der andere auf seinen Handel, die übrigen griffen seine Knechte, mishandelten und töteten sie. Da erzürnte der König, schickte seine Heere aus und brachte jene Mörder um und verbrannte ihre Stadt. Darauf sagte er zu seinen Knechten: die Hochzeit ist bereit, die Geladeten aber waren unwürdig, geht nun dahin, wo die Straßen sich kreuzen, und wen ihr findet, ladet zur Hochzeit. 10 Und die Knechte gingen aus auf die Straßen und brachten alle zusammen, die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen. Da nun der König eintrat, sich die Gäste anzuschauen, sah er dort einen Menschen, der kein Hochzeitskleid angezogen hatte, und sprach zu ihm: Freund, wie bist du hergekommen und hast doch kein Hochzeitskleid? Er aber verstummte. 13 Da sagte der König zu den Aufwärtern: packt ihn an Händen und Füßen und werft ihn in die Finsternis draußen dort wird Gejammer sein und Zähneknirschen. Denn viele sind geladet, wenige aber erwählt.

12.

Den Quidam bei Lc. 14, 16, der für die Veranstaltung eines Gastmahls genügt, verwandelt Mt in einen König, weil Gott gemeint ist, und zieht daraus die Konsequenzen, besonders in 22, 6. 7. Das Mahl, welches allerdings das messianische ist, faßt er auf als Hochzeit für den Sohn des Königs, d. i. für Jesus Christus. Dadurch wird er verhindert, Jesus als den Überbringer der Einladung zu betrachten; er verwandelt den singularischen Knecht des Lc in einen Plural von Knechten, worunter dann nur die Apostel verstanden werden können. Sie laden die Juden durch die Predigt des Evangeliums ein, in das Reich Gottes einzutreten, stoßen aber bei den oberen Schichten auf geringschätzige Gleichgiltigkeit und finden nur bei den niederen Gehör, den utxpoí und výtot, den Bedürftigen und Hungrigen. Die gegenwärtige christliche Gemeinde wird mit der künftigen, verherrlichten zu einer Einheit zusammengefaßt; nur zum Schluß macht Mt einen Unterschied.

22, 2. Der Übergang von devov (Lc. 14, 16) zu ráμos oder japo ist leicht, in Lc. 12, 36 steht eins für das andere, und das aram. maschtiâ bedeutet beides; vgl. die Septuaginta zu Gen. 19, 22. Esther 1, 5. 2, 18. Aber Mt versteht hier wirklich die Hochzeit

für den Sohn, ohne freilich an die Braut zu denken, an deren Stelle hier vielmehr die Gäste stehn.

22, 4. 5. Die Großartigkeit der Schlachtung schickt sich für den König; indessen fehlen die Ochsen und Mastkälber in der Syra S. Die Hochzeit ist gewöhnlich ein Abendmahl; aptotov mag seine Bedeutung abgeschliffen haben. Iotos ist bloßes Possessiv; so auch sonst, z. B. 25, 14.

22, 6. 7 fehlt bei Lc und fällt einigermaßen aus dem Bilde. Die Ablehnenden erscheinen bei Mt als Rebellen, weil der Einladende der König ist. Die Juden sind gemeint und ihre Stadt ist Jerusalem. Sie wird zerstört wegen der Rebellion nicht gegen den Kaiser, sondern gegen das Evangelium, wodurch Gott sie zu seinem Reich einladet. Es ist aber nicht einfach von ihrer Zerstörung, sondern von ihrer Verbrennung die Rede. Das deutet darauf hin, daß diese beiden Verse erst nach dem Jahre 70 geschrieben sind.

22, 8-10 lenkt wieder ein in das durch 22, 6. 7 durchbrochene Gleichnis und in Lc. Durch den Zusatz πονηρούς τε καὶ ἀγαθούς 22, 10 bereitet Mt den Anhang vor, den er folgen läßt.

22, 11-14 fehlt bei Lc und gehört nicht zu dem vorangehenden Gleichnis. Die Leute hinter den Hecken sollen doch in ihren Lumpen kommen und nicht in Gala. Das Hochzeitskleid ist also eine inkonsequente Forderung. Es bedeutet natürlich die moralische Würdigkeit. Aber vorher wird der Unterschied gemacht zwischen den Juden, und zwar zwischen solchen, die Juden bleiben wollen, und solchen, die in die christliche Gemeinde eintreten. Hier dagegen zwischen den Christen selber, und zwar zwischen würdigen und unwürdigen Mitgliedern der Gemeinde das ist nachgetragen. Daß nur an einem Gast ein Exempel statuirt wird, genügt im Bilde. Außerhalb des Bildes entspricht dem Einzelnen eine Mehrheit von Unwürdigen, aber es sind immer Ausnahmen.

22, 13. Die Lesart von D und Syra S., der ich in der Übersetzung gefolgt bin, empfiehlt sich formell durch die Parataxe der Sätze und inhaltlich dadurch, daß, wer in die Hölle geworfen werden soll, nicht erst noch lange gebunden zu werden braucht. Es ist eine im Kitâb al Aghani oft bezeugte morgenländische Sitte, daß ein Gast bei Hof, der sich misliebig macht, bei den Füßen gepackt und hinausgeschleift wird; daß er hier bei Füßen und Händen gepackt wird, ist kein Unterschied, an dem man sich zu stoßen braucht. Die Aufwärter beim Mahl werfen den schmutzigen Gast

gleich in die Hölle; ein Übergang wird hier so wenig gemacht wie in 25, 30. Es wird auch kein Übergang gemacht von den Worten des Königs zu den Worten Jesu oder des Schriftstellers: dort wird Gezeter sein usw. Alles liegt sorglos auf Einer Ebene.

22, 14 ist eine Deutung, die nur auf 22, 11-13 und nicht. auf das ganze Gleichnis paßt und zielt. Die xλytoí sind nicht die xexλquévoι von 23, 3. 4, sondern die Zaungäste, d. h. die Mitglieder der Kirche, die aber zum Teil durch das Gericht ausgesichtet werden.

§ 61. Mt. 22, 15-22.

Darauf gingen die Pharisäer hin und faßten Beschluß, ihm mit einem Worte eine Falle zu stellen. 16 Und sie sandten ihre Jünger zu ihm mit den Herodianern, die sagten: Meister, wir wissen, daß du wahrhaftig bist und nach Wahrheit den Weg Gottes lehrst; denn du nimmst auf niemand Rücksicht und siehst keine Person an 17sag uns also, was dünkt dich: ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu geben oder nicht? 18 Jesus aber erkannte ihre Gedanken und sprach: 19 was versucht ihr mich, ihr Heuchler! bringt mir die Steuermünze! Sie brachten ihm einen Silberling. 20Und er sprach zu ihnen: wessen ist dies Bild und die Aufschrift? 21Sie sagten: des Kaisers. Darauf sprach er zu ihnen: entrichtet also dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gotte, was Gottes ist. "Und da sie es hörten, verwunderten sie sich, ließen ihn und gingen ab.

Bei Mt sind die Pharisäer Subjekt zu drooτéλλovov (22, 15). Da sie aber nach der Vorlage auch das Objekt sein müssen und sich doch nicht selber schicken können, so schicken sie ihre Jünger". Den letzten Satz vor § 60 (Mc. 12, 12) bringt Mt erst 22, 22, weil die Pharisäer bei ihm schon seit 21, 45 auf der Szene sind und erst am Schluß von § 61 für eine Weile abtreten können. Ähnlich 22, 46 im Vergleich zu Mc. 12, 38. In 22, 16 verdient der Nominativ λéyovtes durchaus den Vorzung vor dem scheinbar korrekteren Akkusativ λérovtas, vgl. zu Mc. 7, 19.

§ 62. Mt. 22, 23-33.

An dem selben Tage kamen die Sadducäer zu ihm, die da sagen, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn: **Meister,

Moses hat gesagt, wenn jemand ohne Kinder stirbt, so soll sein Bruder die verwitwete Schwägerin nehmen und seinem Bruder Nachkommen erzeugen. 25 Nun waren bei uns sieben Brüder, der erste heiratete und starb, und da er keine Nachkommen hatte, hinterließ er sein Weib seinem Bruder. 26 Ebenso auch der zweite und der dritte und alle sieben. 27 Zuletzt nach allen starb auch das Weib. 28 Bei der Auferstehung nun, wessen Weib wird sie sein, von den sieben? sie haben sie ja alle gehabt. 29 Jesus antwortete ihnen: Ihr irrt und kennt weder die Schriften, noch die Macht Gottes. 30 Denn in der Auferstehung freien sie nicht und werden nicht gefreit, sondern sie sind wie die Engel im Himmel. "Habt ihr aber über die Auferstehung der Toten nicht gelesen, was euch von Gott gesagt ist in dem Wort: ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist nicht Gott von Toten, sondern von Lebendigen. Und da das Volk es hörte, staunte es über seine Lehre.

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In 22, 24 fehlt der letzte Satz (xai dvasτýset xtλ.) in der Syra S. Das hält Blaß für richtig, aber der Beweis dafür, den er in der Vorrede zu seiner Ausgabe des Mt führt, ist misglückt. Er sagt, avioτáva stehe nicht im Lexikon des Mt. Indessen als transitives Verb kommt es auch bei Mc und Le nur an dieser Stelle vor, wo es der Septuaginta entlehnt ist. Dort wird es nämlich regelmäßig gebraucht in der Wiedergabe der hebräischen Redeweise heqim zera oder schem. Die Septuagintastelle, welche speziell zu grunde liegt, ist nicht Deut. 25, 5, wie man gewöhnlich annimmt, sondern Gen. 38, 8: ἐπιγαμβρεύσαι αὐτὴν καὶ ἀνάστησον σπέρμα τῷ ἀδελφῷ σου. Mt gibt sie wörtlicher wieder als Mc und Lc, indem er auch den eigentümlichen Ausdruck Entуaußрeós übernimmt, der in der Septuaginta nur hier in der Genesis, bei Aquila auch im Deuteronomium vorkommt. 'Ev tavasτácst 22, 30 in dem Zustand des Auferstandenseins.

§ 63. Mt. 22, 34-40.

Da aber die Pharisäer hörten, daß er die Sadducäer zum Schweigen gebracht hatte, versammelten sie sich, 35 und einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, versuchte ihn mit der Frage: "Meister, welches Gebot ist das größte im Gesetz? 37 Er sprach Wellhausen, Evang. Matthaei.

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zu ihm: Du sollst den Herrn deinen Gott lieben mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele und mit ganzem Gemüte. 38 Dies ist das größte und oberste Gebot. 39 Das zweite gleichwertige ist: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 4° In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Nach der Unterbrechung § 62 führt Mt trotz 22, 22 seine Pharisäer in § 63 und 64 doch wieder ein, gegen Mc. Er denkt sich den Schriftgelehrten hier νομικός, nicht γραμματεύς) von ihnen angestiftet, um Jesus zu versuchen. Die zweite Hälfte seiner Vorlage (Mc. 12, 32-34), wo der Mann sein Wolgefallen an Jesus und Jesus sein Wolgefallen an ihm ausspricht, übergeht er; gleich als ob er einen unparteiischen und verständigen Rabbi sich nicht vorstellen könnte.

§ 64. Mt. 22, 41-46.

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Wie aber die Pharisäer beisammen waren, fragte Jesus sie: 43was dünkt euch von dem Christus, wessen Sohn ist er? Sie sagten: Davids. Er sprach: Wie kann ihn denn David im Geist Herr nennen in dem Worte: der Herr hat gesagt zu meinem Herrn: setz dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde unter deine Füße lege! 45 Wenn also David ihn Herr nennt, wie ist er denn sein Sohn? Und niemand konnte. ihm ein Wort erwidern, und es wagte auch keiner von jenem Tage an noch weiter zu fragen.

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Auch hier erscheinen noch die Pharisäer, darum wird der Schluß von § 63 (Mc. 12, 34) an den Schluß von § 64 (Mt. 22, 46) versetzt, obwol in § 64 Jesus gar nicht mehr gefragt wird, sondern selber fragt. Daß die Jünger die Wiederkunft des Elias als rabbinisches Theologumenon bezeichnen, hat Mt (19, 10) sich gefallen lassen; daß aber Jesus selber die Abkunft des Messias von David für eine bloße Meinung der Schriftgelehrten ausgibt (Mc. 12, 35), läßt er (22, 42) nicht hingehn.

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§ 65. Mt. 23.

Darauf redete Jesus zu dem Volke und zu seinen Jüngern und sprach: Auf Moses' Stuhl sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, das tut

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