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schafft und sie rettet. Kadapòst xapôíg findet sich Psalm 24, 4. 73, 1.

5, 9. Εἰρηνοποιός wie pacificus zum Frieden und zur Versöhnung bereit; vgl. 5, 23. 24. Mc. 9, 49. Nach 5, 45 könnte man geneigt sein, vío Deo moralisch von der Gottähnlichkeit zu verstehn. Mit Rücksicht auf die durchgehende Sinnesgleichheit aller zweiten Sätze in den Makarismen muß es aber nach Lc. 20, 36. Apoc. 21, 7 verstanden werden, als Belohnung im Reiche Gottes. Heißen bedeutet sein (5, 19); der Name deckt sich mit dem Wesen und ist die Offenbarung des Wesens.

5, 10 wäre die achte Seligpreisung. Mt vermehrt aber die drei Seligpreisungen bei Lc nicht deshalb, um sie auf acht, sondern um sie auf sieben zu bringen; ebenso wie er es bei den Bitten des Vaterunsers macht. Er hat auch sieben Gleichnisse in Kap. 13 und sieben Weherufe in Kap. 23. Eingeschoben ist nun nicht der allerdings inhaltlich leicht wiegende Vers 10; denn er soll den Übergang zu den beiden folgenden Versen machen. Sondern vielmehr Vers 4, denn er ist mit Haut und Haar (th) aus Ps. 37, 11 übernommen, und er hat in den Hss. eine schwankende Stellung --was öfters ein Zeichen der Interpolation ist.

5, 11. 12 hebt sich durch die zweite Person ab, die bei Lc von vornherein durchgeht. Angeredet ist deutlich die zukünftige Gemeinde, die um Christi willen Verfolgungen erleidet und zwar von den Juden, oder vielmehr sie schon erlitten hat, wenn man auf das präteritale deôtoyuévot Gewicht legen darf. Das eudópevot ist neben Evexev éμoo zu viel, fehlt bei Lc und muß auch bei Mt gestrichen werden, mit D und den alten syrischen und lateinischen Versionen. „Euer Lohn ist im Himmel" würde in einer jüdischen. Schrift bedeuten: er ist im Himmel aufbewahrt, um von dort dermaleinst auf die Erde herabzukommen, mit dem Reiche Gottes und seinen Gütern. Ob dieser Sinn auch hier beabsichtigt ist, läßt sich nicht sicher entscheiden.

Bei Lc kommen die Seliggepriesenen in das Reich Gottes nicht wegen dessen, was sie sind und tun, sondern wegen dessen, was sie entbehren und leiden. Bei Mt treten an stelle der Entbehrungen. und Leiden meist innere Eigenschaften oder Tendenzen, durch die sie sich des Reiches würdig machen oder darauf hinstreben. Bei Le tritt die freudvolle Zukunft rein in Gegensatz zu dem Jammer der Gegenwart; bei Mt bereitet sie sich schon in den Herzen der

Auserwählten vor. Natürlich sind auch bei Lc innere Bedingungen vorausgesetzt, sie werden jedoch nicht hervorgehoben. Die Varianten bei Lc verdienen überall den Vorzug. Mt hat die Makarismen moralisirt, ihre Zahl auf sieben gebracht und ihre Adresse wenigstens formell über die Jünger hinaus erweitert auf alle, welche die nötige Qualifikation besitzen. Nur in dem Spruch 5, 11. 12 hat er das Ursprüngliche beibehalten. Da richtet sich die Anrede an die Jünger, und sie werden nicht für ihre Tugenden belohnt, sondern für die Verfolgungen, die über sie hereingebrochen sind.

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Mt. 5, 13-37.

Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade wird, womit soll es (selber wieder) salzig gemacht werden? es taugt zu nichts, als weggeworfen und von den Leuten zertreten zu werden. Ihr seid das Licht der Welt; eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter den Scheffel, sondern (man stellt es) auf den Leuchter: dann leuchtet es allen im Hause. 16 Also leuchte euer Licht vor den Leuten, daß sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

17Meint nicht, ich sei gekommen, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. 18 Amen ich sage euch, bis Himmel und Erde vergehn, soll kein Jota [oder kein Strich] vom Gesetz vergehn, bis alles geschieht. 19 Wer also eins von diesen geringen Geboten löst und so die Leute lehrt, wird gering heißen im Reich des Himmels; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Reich des Himmels. 20[Denn ich sage euch, wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, so werdet ihr gewiß nicht in das Reich des Himmels hineinkommen.]

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"1Ihr habt gehört, daß den Alten gesagt ist: du sollst keinen Mord begehn, wer aber einen Mord begeht, soll dem Gericht verfallen. 22 Ich aber sage euch: wer mit seinem Bruder zürnt, soll dem Gericht verfallen, und wer zu seinem Bruder Raka sagt, soll dem Hochgericht verfallen, und wer sagt: du Narr, soll der Geenna des Feuers verfallen. 23 Also

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wenn du dein Opfer zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas wider dich habe, so laß dein Opfer vor dem Altar und geh vertrag dich erst mit deinem Bruder, und dann komm, bring dein Opfer dar. 25Sei dem, der mit dir rechten will, zu willen und säume nicht, solange du noch mit ihm auf dem Wege bist, damit er dich nicht dem Richter übergebe und der Richter dem Büttel und du ins Gefängnis geworfen werdest. 26 Amen ich sage dir, du wirst nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast.

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"'Ihr habt gehört, daß gesagt ist: du sollst nicht ehebrechen. 28 Ich aber sage euch: wer ein Weib ansieht sie zu begehren, treibt schon Ehebruch mit ihr in seinem Herzen. 29 Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Straucheln bringt, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verloren gehe und nicht dein ganzer Leib in die Geenna komme.

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Es ist gesagt: wer sein Weib entläßt, gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: wer sein Weib entläßt, außer wegen Hurerei, der macht, daß sie die Ehe bricht, und wer eine Entlassene freit, der bricht die Ehe.

33 Weiter habt ihr gehört, daß den Alten gesagt ist: du sollst nicht falsch schwören, sondern dem Herrn deinen Eid erfüllen. **Ich aber sage euch, ihr sollt überhaupt nicht schwören, weder bei dem Himmel, denn er ist der Thron Gottes, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn sie ist die Stadt des großen Königs. 37 Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören, denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. 37 Sondern eure Rede sei ja für ja und nein für nein; was darüber ist, ist vom Unrecht.

5, 13-16. Die in 5, 11. 12 eingeleitete Anrede mit Ihr setzt sich nun fort. Während aber vorher eine andere Welt erhofft und verheißen wird, soll hier die gegenwärtige Welt durch die innere Macht der christlichen Gemeinde umgewandelt werden. Daran schließen sich dann die moralischen Anforderungen an die christliche Gemeinde, die viel höher sind als die an die Juden gestellten.

5, 13. Zu grunde liegt Mc. 9, 50, bestätigt durch Lc. 14, 34; das umgekehrte Verhältnis ist nicht denkbar. Nach Mc sollen die Jünger Salz bei sich haben, nach Mt sind sie selber das Salz der

Wellhausen, Evang. Matthaei.

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Erde oder der Welt.

Merkwürdig, daß nicht Jesus selber, sondern die Jünger (d. h. die Gemeinde) das Salz und das Licht der Welt genannt werden. In dem selben Sinne heißt das Reich Gottes der Sauerteig.

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5, 14-16. Zu grunde liegt Mc. 4, 21, bestätigt durch Lc. 8, 16. 11, 33; Mt deutet auch hier um. Das Licht ist nach ihm nicht die Lehre Jesu, sondern der gute Wandel seiner Jünger: fein, aber gesucht; denn die Lehre gehört auf den Leuchter, nicht der Wandel. Die Gemeinde soll ein sicheres Zutrauen haben zu der ihr innewohnenden göttlichen Kraft, die ohne Worte die Welt wirbt und von innen überwindet. „Unser (euer) Vater im Himmel" ist ein von den Juden übernommener Ausdruck, der seinen Hauptsitz bei Mt hat.

5, 17-20 sind eine möglichem Misverständnis vorbeugende Einleitung zu der folgenden Polemik gegen das Gesetz. Jesus will es trotz allem nicht auflösen, sondern erfüllen; seine Absicht ist nicht negativ, sondern positiv, sogar superlativ. Vgl. zu 5, 31. 32. Die gesetzgeberische Autorität, die er in Anspruch nimmt, setzt voraus, daß er sich an seine Gemeinde richtet. Die Stellungnahme des neuen Gesetzgebers zum Gesetz der Alten war die brennende Frage des jungen Christentums. Bei Mc. § 49 berührt Jesus sie nur gelegentlich, aber ganz unbefangen. Bei Mt greift er sie gleich in seiner ersten Rede prinzipiell an, aber viel befangener.

5, 17. Die Prophetie kommt als Ergänzung des Gesetzes in betracht, nicht als Weissagung; das oder (und) erklärt sich aus der vorangehenden Negation. Wie das Auflösen nicht durch Handeln, sondern durch Lehren geschieht, so auch das Erfüllen nicht durch das Tun der Gebote, sondern durch die Bestimmung ihres vollen Sinns, sodaß den Intentionen über den Wortlaut hinaus zum Ziel verholfen wird. Jesus gibt sich als Lehrer und vergleicht sich mit anderen jüdischen Gesetzeslehrern.

5, 18. Der Spruch findet sich auch bei Lc (16, 17) und zwar noch schroffer. “Ews äv návτa yévytai (Mc. 13, 30) muß aus dem vorhergehenden Satz mit Ews av erklärt werden. Es wird also ein Aufhören des Himmels und der Erde und damit auch des Gesetzes in Aussicht genommen anders wie Lc. 16, 17. In der Syra S. fehlt † vor uía xepaía, dann würde dies als Interpolation aus Lc erscheinen, wo es nicht neben iõta v, sondern statt desselben erscheint. Da es sich um die Schrift des Gesetzes handelt, so ist das Jota nicht

der griechische Buchstabe. In der hebräischen Schrift ist nun aber das Jod nicht besonders klein, sondern nur in der aramäischen, in die das A. T. damals also schon transkribirt gewesen sein muß, wie man mit Recht geschlossen hat. Vgl. Lidzbarski 192.

5, 19. Man sollte aus historischen Gründen denken, es handle sich hier um die jüdischen Schriftgelehrten. Aber das zweimal wiederholte im Reiche Gottes" führt mit Notwendigkeit auf die christliche Gemeinde (11, 11. 13, 52) und auf christliche Lehrer, die bei Mt stets mit den jüdischen Schriftgelehrten auf eine Stufe gestellt werden. Jesus setzt also auch hier die Zukunft als Gegenwart voraus. Er exkommunizirt zwar nicht diejenigen Lehrer seiner Gemeinde, welche eine oder die andere Bestimmung des Gesetzes aufheben, weist ihnen aber einen niederen Rang an als denen, die das ganze Gesetz aufrecht erhalten. Zwischen péyas und

λotos ist kein Unterschied des Grades, das Aramäische hat für den Superlativ keine besondere Form ausgebildet. Пloon ist unbequem; es müßte dem λón gegensätzlich entsprechen. In D fehlt die zweite Hälfte des Verses.

5, 20. Die Gerechtigkeit ist das pharisäische Ideal und bei Mt auch das christliche. Bei Me kommt δικαιοσύνη und δικαιοῦν überhaupt nicht vor, und díxatos nur einmal ironisch 2, 17, wenn man die große Parenthese 6, 17-29 außer betracht läßt. Im Folgenden wird jedoch nicht gegen die Gerechtigkeit der Pharisäer polemisirt. Auch zum Vorhergehenden steht unser Vers in schiefem Verhältnis; er schwebt einigermaßen zwischen zwei Stühlen. In D fehlt er.

5, 21-26 ist die erste von den wuchtigen Antithesen, die nun schlag auf schlag sich folgen. Jesus wirft sein Ich sage euch in die Wagschale gegen das, was den Alten gesagt ist, nicht gegen Moses (vgl. 5, 31 gegen Mc. 10, 3). Moses soll offenbar aus dem Spiel bleiben. Es gelingt jedoch nur formell; denn das, was zu den Alten gesagt ist, unterscheidet sich in Wahrheit nicht von dem Gesetze Moses. Vermutlich soll der Wortlaut des Gesetzes der jüdischen Religion gleichgesetzt werden, die aber in mancher Hinsicht doch ebenso darüber hinausging wie die christliche. Die Folie wird verdunkelt, um das Licht heller strahlen zu lassen. Es schimmert eine Stimmung durch, welche durch die Kreuzigung Jesu in den Jüngern erzeugt wurde und durch die Verfolgungen, die sie selber auszustehn hatten. Mt steckt als schriftgelehrter

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