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I'mappâqu (Nöldeke § 286), die in älteren syrischen Schriften vorkommt, z. B. in dem Brief an Serapion.

10, 2-4. Das Verzeichnis der Zwölf ist auch bei Mt parenthetisch nachgetragen, aber an passenderer Stelle als bei Mc; in Wahrheit gehört es freilich erst in den Anfang der Apostelgeschichte. Sie heißen ursprünglich nur οἱ δώδεκα, nicht οἱ δώδεκα ἀπόστολοι. In den Namen stimmt Mt mit Mc überein; bei ihm fällt es nicht auf, daß Levi nicht genannt wird, da er ihn in Matthäus verwandelt hat. Die Reihenfolge ist zwar ähnlich, aber nicht gleich; in Act. 1 weicht sie wiederum ab.

§ 29. Mt. 10, 5-15. Q*.

Diese Zwölf sandte Jesus und befahl ihnen also: Nehmt nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, geht vielmehr zu den verirrten Schafen vom Hause Israel. 'Geht aber und verkündet: das Reich des Himmels steht nah bevor. Kranke heilt, [Tote weckt auf], Aussätzige reinigt, Dämonen treibt aus. Umsonst habt ihr empfangen, umsonst gebt. Beschafft euch kein Gold, kein Silber und Kupfer in eurem Gürtel, 10keine Reisetasche auf den Weg, keine zwei Röcke, keine Schuhe, keinen Stab; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Und wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf eingeht, so zieht Kunde ein, wer darin es wert ist, und da bleibt, bis ihr von dannen geht. Wenn ihr aber in das Haus eintretet, so grüßt es. 13 Und wenn das Haus es wert ist, so wird euer Friede darauf kommen; sonst wird euer Friede zu euch zurückkehren. Und wo ihr keine Aufnahme und kein Gehör findet, da geht hinaus aus dem Hause oder aus der Stadt, und schüttelt den Staub von euren Füßen. 15Amen ich sage euch, dem Lande von Sodom und Gomorrha wird es erträglicher ergehn am Tage des Gerichts als jener Stadt.

Mt verschmilzt die Varianten von Mc und Q, während Le (9, 1–6. 10,1-16) sie aus einander hält.

10, 5. 6. vgl. 10, 23. 7, 6. 15, 24. Bei Lc verbietet Jesus die Mission unter Heiden und Samaritern nicht, vermeidet auch selber, bei seiner Reise nach Jerusalem, den Weg durch Samarien nicht, im Gegensatz zu Mc und Mt und in Übereinstimmung mit Joa.

10, 7. 8 wie Lc. 10, 9; véxpous eyeípete ist unsicher bezeugt. Nach Mc. 6, 12 sollen die Apostel Buße predigen. Die Möglichkeit, daß ihre Tätigkeit ihnen Gewinn bringt, wird von Mt ins Auge gefaßt; vgl. 7, 15.

10, 9. 10 stimmt in der Form mehr mit Mc. 6, 8. 9, im Inhalt aber mit Lc. 10, 4. Mỳ xτýoyode hängt nicht mit dem letzten Satz von 10, 8 zusammen, sondern bedeutet: schafft euch nicht für die Reise an; wegen der in 10, 10 folgenden Objekte und wegen Mc. 6, 8. Weite Reisen sollen ja die Jünger nicht machen. Stab und Sandalen, die Mc erlaubt, werden verboten; zum Kupfer kommt Gold und Silber hinzu merkwürdig. Die beiden Röcke sind natürlich Rock und Mantel, ein Dual a parte potiori; denn der Rock war notwendig, der Mantel entbehrlich. Übrigens heißt es bei Mt. 26, 65 tà íμátix für toùs xɩtovas bei Mc. 14, 63. Den Schlußsatz bringt Lc (10, 7) passender an einer anderen Stelle.

10, 11 wie Mc. 6, 10, doch mit Hinzufügung der Erkundigung. In D heißt es: ἡ πόλις εἰς ἣν ἂν εἰσέλθητε εἰς αὐτήν semitisch.

10, 12. 13 wie Lc. 10, 5. 6. Der Übersetzer hätte entweder Aéyste sipývyv (Lc. 10, 5) sagen müssen für donάoaode 10, 12, oder ὁ ἀσπασμός für ἡ εἰρήνη 10, 13; er durfte aber den Ausdruck nicht wechseln. Sch'lâm bedeutet beides, Friede und Gruß.

10, 14 wie Mc. 6, 11. Aber darin, daß neben dem Hause die Stadt zur Wahl gestellt wird, zeigt sich ein Einfluß von Q (Lc. 10, 8 ss.); der Fall in 10, 11 liegt anders. Ursprünglich handelt es sich um Aufnahme in das Haus, der Gast kann zunächst unbekannt sein, entpuppt sich aber dann als Missionar und erfährt darauf eine wechselnde Behandlung. Daß die Jünger Jesu nicht einmal in die Stadt aufgenommen werden (Q), scheint auf ein späteres Stadium zu weisen, wo man schon um sie Bescheid wußte. Vgl. 10, 23.

10, 15 steht bei Lc. 10, 12 in größerem Zusammenhange, in welchem es Mt. 11, 24 wiederholt wird.

Mt. 10, 16-42.

Siehe ich sende euch wie Schafe unter die Wölfe, seid also klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben "Nehmt euch in acht vor den Menschen, denn sie werden. euch an die Synedrien übergeben und euch geißeln in ihren

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Gemeindegerichten, und vor Statthalter und Könige werdet ihr geführt werden um meinet willen, um ihnen und den Heiden Zeugnis abzulegen. 19 Wenn sie euch aber vorführen, so sorgt nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. 20 Denn nicht ihr seid die Redenden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der durch euch redet. Es wird aber ein Bruder den anderen zum Tode übergeben und der Vater das Kind, und Kinder werden gegen Eltern aufstehn und sie zu Tode bringen. "Und ihr werdet allen verhaßt sein wegen meines Namens. Wer aber ausharrt bis an das Ende, der wird gerettet werden. 23 Wenn sie euch aber in einer Stadt verfolgen, so flieht in eine andere; Amen ich sage euch, ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende sein, bis der Menschensohn kommt. 24 Ein Jünger ist nicht über seinen Meister, wie ein Knecht nicht über seinen Herrn. "Es genügt für den Jünger, daß er ist wie sein Meister, und der Knecht wie sein Herr. Haben sie den Hausherrn Beelzebul geheißen, wie vielmehr seine Leute! 26 Also fürchtet sie nicht.

Denn nichts ist verhüllt, das nicht enthüllt wird, und nichts verborgen, das nicht zu Tage kommt. 27 Was ich zu euch sage im Dunkeln, das verkündet im Licht, und was ihr ins Ohr zu hören bekommt, das redet auf den Dächern. 28 Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können; vielmehr fürchtet euch vor dem, der Leib und Seele verderben kann zur Geenna. 29 Sind nicht. zwei Sperlinge feil um einen Heller? und nicht einer von ihnen kommt zu Boden zu fallen ohne euren Vater. 30 Bei euch sind aber sogar die Haare des Hauptes alle gezählt. 31 Also fürchtet euch nicht, ihr seid viel mehr wert als Sperlinge. 32 Wer sich also zu mir bekennt vor den Menschen, zu dem werde auch ich mich bekennen vor meinem Vater im Himmel; 33 wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel.

34 Wähnt nicht, ich sei gekommen Frieden zu bringen auf das Land, ich bin nicht gekommen Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Ich bin gekommen, Vater und Sohn zu entzweien, Mutter und Tochter, Schwieger und Schnur, 36 und eines Feinde sind die eigenen Hausgenossen. 37 Wer Vater

oder Mutter mehr liebt als mich, ist mein nicht wert, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist mein nicht wert. 38 Und wer nicht sein Kreuz nimmt und folgt mir nach, ist mein nicht wert. 39 Wer seine Seele findet, wird sie verlieren, und wer seine Seele verliert um meinetwillen, wird sie finden. 40 Wer euch aufnimmt, nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt als Propheten, wird eines Propheten Lohn empfangen, und wer einen Gerechten aufnimmt als Gerechten, wird eines Gerechten Lohn empfangen. Und wer einem dieser Geringen als einem Jünger einen Becher frischen Wassers reicht, wird nicht um seinen Lohn kommen.

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Diesen langen Anhang an die Reiseinstruktion hat Mt aus verschiedenem Material zusammengesetzt. Vorher sollen die Zwölf angeredet sein, hier sind es sicher die Jünger überhaupt. Vorher wird ihnen gesagt, daß sie in dem Hause, wo sie anklopfen, entweder gastliche Aufnahme finden würden, oder wenn nicht, das Haus verlassen sollten; hier ist ihnen die Feindschaft aller Welt gewiß. Schon vorher ist zwar die Zukunft antezipirt, hier aber blickt sie weit deutlicher durch und ist in ein Stadium getreten, das an der Schwelle „der Endzeit" liegt und Mc. 13, 9 als „Wehen“ derselben bezeichnet wird. Überall läßt sich der wahre Hintergrund leicht erkennen; es ist ebenso wie in der Bergpredigt die Zeit der Verfolgung der palästinischen Gemeinde, die sich naturgemäß hauptsächlich gegen die Führer und Apostel richtet (23, 34). Den Jüngern wird es nicht besser ergehn wie dem Meister, das Martyrium droht auch ihnen. Sie sollen sich nicht fürchten, das wird dreimal nachdrücklich wiederholt. Sie sollen insonderheit, wenn sie vor die Behörden geführt werden, den Mund auftun und sagen, was ihnen der Geist eingibt. Doch dürfen sie, in einer Stadt verfolgt, in eine andere fliehen; sie sollen die Gefahr nicht herausfordern, sondern sich klug benehmen wie die Schlangen: wenn sie entkommen, um so besser. Der Geist der ersten Zeugen, der uns hier anweht, hat nichts Überschwängliches oder Fieberhaftes an sich. Er ist nicht trotzig und fanatisch, sondern gedrückt, aber gefaßt. Im Vergleich zum Buch Daniel, wo die Situation ganz ähnlich ist, tritt die Erwartung der baldigen Parusie sehr zurück. Mt dämpft sie auch sonst und läßt Jesus erst kurz vor seinem Tode davon reden. Sie dient in den Evangelien überhaupt mehr als Sporn wie als Trost.

10, 16. Wie im Hebräischen nur b'tôk und nicht l'tôk gesagt wird, so in der Septuaginta nur ἐν μέσῳ und nicht εἰς μέσον. 10, 17-22 steht bei Mc (13, 9ss.) in der apokalyptischen Rede Jesu und fehlt dort größtenteils bei Mt. Man darf aber darum bei Mt nicht mit 10, 17 absetzen. Der Absatz beginnt mit 10, 16, und dieser Vers steht trotz dé nicht im Gegensatz zu dem folgenden, sondern sagt das selbe mit anderen Worten.

10, 17. Die avvaywyaí (Gerichtsversammlungen) scheinen hier wie in Mc. 13, 9 synonym mit ouvéòpia zu sein, während in Mt. 5, 22 das Synedrium im Singular als oberste Instanz über den lokalen Gerichten erscheint.

10, 18. Autois (wie autov 11, 1) sind die Juden. Die Heiden (xai tois édveoiv) befremden. Sie scheinen wegen der Könige hinzugesetzt zu sein, aber die Antipatriden waren auch Könige. Sonst beschränkt sich hier der Gesichtskreis durchaus auf Judäa.

10, 19. 20 wie Mc. 13, 11. Lc. 12, 11. 12. Den heiligen Geist nennt Mt den Geist des Vaters.

10, 21 hat seinen richtigen Platz in der jüdischen Eschatologie; s. zu Mc. 13, 12. Hier wird der Vers christlich verstanden (10, 34 ss.).

10, 23 findet sich nur bei Mt und müßte sich nach dem Zusammenhang auf die allgemeine Flucht der Christen vor der Verfolgung beziehen. Der Satz mit Amen scheint freilich nur gezwungen bedeuten zu können: ihr werdet die Zahl der jüdischen Städte auf der Flucht von einer zur andern nicht erschöpfen

er scheint sich eigentlich auf die Mission zu beziehen. Aber die Themata Mission und Verfolgung mischen sich hier. Die Christen werden eben besonders durch ihre eifrige und erfolgreiche Propaganda den Haß der Juden erregt haben; und gerade die Missionare werden 23, 34 von Stadt zu Stadt verfolgt. Der Menschensohn ist nach der Absicht des Konzipienten nicht Jesus. Überall wird das jüdische Gemeinwesen als noch bestehend vorausgesetzt, ebenso wie in der Bergpredigt. - Im D und Syra S. folgt auf den ersten Satz noch ein paralleler, welcher leichter ausgelassen als zugesetzt werden konnte.

10, 24. 25. Hier hat Mt einen älteren Spruch in seiner Komposition so verwertet, daß er bedeuten muß, was er in der Tat (vgl. Lc. 6, 40) nicht bedeutet: ihr verdient kein besseres Geschick als euer Meister. Nur läßt er Jesus nicht sagen: so wie sie mich

Wellhausen, Evang. Matthaei.

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