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11, 16-19 folgt bei Le auf 11, 11; nur stellt er eine historische Einleitung (7, 29. 30) voran und statuirt darin einen Gegensatz zwischen Volk und Pharisäern, der zu yeved aty nicht paßt. Dem Volke gegenüber werden hier Johannes und Jesus auf eine Linie gestellt.

11, 17. Die Kinder auf der Straße sprechen nicht griechisch. Im Aramäischen liegt ein Reim vor (s'phadton, r'qadton), der freilich nicht beabsichtigt zu sein braucht. Es ist aber jedenfalls ein festes Kinderspiel. Die Kinder sind nicht Querulanten, sondern spielen sie nur; die Großen dagegen sind, was die Kinder spielen.

11, 18. 19. Nach 11, 17 muß der Sinn sein: Johannes hat zur Trauer aufgefordert, vergeblich; Jesus zur Freude, auch vergeblich. Die Tempora sind in 11, 18 und 11, 19 völlig gleich; die Participia és ív xai ívov müssen beidemal im selben Sinne verstanden werden. Wenn also Johannes hier der Vergangenheit angehört, so auch Jesus. Die Weisheit, absolut, ist die Weisheit Gottes (achamoth), ihre Kinder sind die Juden; sie werden nach ihrem Anspruch so genannt (wie in 8, 12 die Söhne des Reichs), obwol dieser Anspruch von ihnen in Wahrheit verscherzt und von den covetoí auf die výto (11, 25) übergegangen ist. 'Ano ist min q'dàm (2) und bedeutet: vor, gegenüber. Die Weisheit Gottes, vertreten durch Johannes und Jesus zugleich, wird gerechtfertigt vor oder gegenüber den Juden, indem deren Einwendungen oder Anklagen gegen sie sich durch Selbstwiderspruch aufheben. Die Lesung pra für rézva taugt nichts; was sie bedeuten soll, darüber wird mehr geredet als gesagt. Wie sie entstanden ist, läßt sich bis jetzt auch nicht ausmachen. Lagardes Versuch (Agathangelus 1887 p. 128), beides auf ✰✰ zurückzuführen, scheitert daran, daß dies nur mit duo! oder höchstens mit aides, aber nicht mit téxva wiedergegeben werden konnte.

Johannes war der Vorgänger Jesu und seine Jünger hatten in der Taufe, im Fasten, und im Gebet (Lc. 11, 1) die Priorität vor den Jüngern Jesu. Sie schlossen sich ihnen nicht an, sondern behaupteten die Selbständigkeit ihres Meisters und dann natürlich auch seinen Vorrang vor Jesus. Die Christen dagegen behaupteten, er sei bloß der Wegbereiter Jesu gewesen, habe auch weiter nichts sein wollen und in ihm den Messias erkannt. In unserem Kapitel wird nur so viel zugegeben, daß er von hinten nach ins Schwanken.

geraten sei, da er in Jesu faktischem Auftreten seine Idee vom Messias nicht verwirklicht gesehen habe (11, 2-6). Was ihn auszeichnet, wird gewürdigt, aber auch was ihm fehlt. Es ist eben das, daß er nicht in das Gottesreich eingetreten, d. h. kein Jünger Jesu Christi geworden ist. Der scharfe Unterschied, der dabei zwischen der alten und neuen Ära gemacht wird, ist merkwürdig (11, 7-15). Den Juden gegenüber erscheinen aber zum Schluß Johannes und Jesus als zusammengehörig (11, 16—19).

Q*. Mt. 11, 20-24. Lc. 10, 13-15.

Darauf begann er die Städte zu schelten, in denen seine meisten Wunder geschehen waren, weil sie doch keine Buße getan hatten. 21 Wehe dir Chorazin, wehe dir Bethsaida, denn wären in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen, die in euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche Buße getan. 22 Doch ich sage euch: es wird Tyrus und Sidon erträglicher gehn am Tage des Gerichts als euch. Und du Kapernaum, daß du nur nicht zum Himmel erhoben, zur Hölle herabgestürzt werdest! denn wären in Sodom die Wunder geschehen, die in dir geschehen sind, es stünde noch heute. 24 Doch sage ich euch, es wird dem Lande von Sodom erträgsicher gehn am Tage des Gerichts als euch.

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Das Stück steht bei Lc am Schluß der Apostelinstruktion, und der Vergleich mit Mt. 11, 24 mit 10, 15 scheint zu lehren, daß auch Mt es dort vorgefunden hat. Die historische Einleitung 11, 20 findet sich nur bei Mt, sie war aus dem Folgenden leicht zu entnehmen. Jesus schaut zurück auf eine bereits abgeschlossen vorliegende Wirksamkeit. Daß Kapernaum durch die Ehre seines Aufenthalts zum Himmel erhoben wurde, ist richtig; aber schwerlich empfand er selber so. Bei Mc ist auch nur von seinem Miserfolge in Nazareth die Rede, in Kapernaum aber hat er den größten Erfolg, so daß Antipas mistrauisch wird. Dagegen kann Q nicht aufkommen. Vielleicht hat in der apostolischen Zeit das Christentum in Kapernaum seinen Boden verloren, Petrus und die Jünger wanderten von dort aus nach Jerusalem.

11, 21. Chorazin lag dicht bei Kapernaum, auch Bethsaida nicht weit von da. Die Form Boadav steht sonst überall im Accusativ, und man könnte das für die Casusendung halten, wie

in xopẞavav (Mt. 27, 6). Hier aber steht es im Vokativ und das beweist, daß das zum Wort gehört.

11,23. Die Auffassung von μὴ ἕως οὐρανοῦ ὑψωθήσῃ, ἕως qov xaτaßýon als paralleler Fragen ergibt keinen Sinn. Nimmt man ein semitisches Original an, so scheint eine negative Parataxe vorzuliegen, in der die Negation logisch erst den zweiten Konjunktiv trifft.

Mt. 11, 25-30. Lc. 10, 21. 22.

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Zu jener Zeit hub Jesus an und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr Himmels und der Erde, daß du dies den Weisen und Klugen hast verborgen und den Einfältigen geoffenbart. 26 Ja Vater, so ist dein Wille gewesen. Alles ist mir überliefert vom Vater, und niemand kennt [den Sohn als nur der Vater und auch niemand kennt] den Vater als nur der Sohn, und wem der Sohn will, dem offenbart er es. 28 8 Kommt her zu mir, alle Mühseligen und Beladenen, ich will euch Erholung schaffen. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, der ich sanftmütig bin und leutselig, so werdet ihr Erholung für euch finden. 30 Denn mein Joch ist woltuend und meine. Last leicht.

11, 25. 26. Anders wie vorher dankt Jesus hier doch dafür, daß er Erfolg gefunden hat, freilich nicht bei den Kindern der Weisheit, sondern bei den Einfältigen. Er protestirt gegen die gelehrte Religion der Juden, vielleicht auch gegen anderweitigen Esoterismus. "Eμmроsáv au wie 18, 14; ähnlich im Daniel und stets im Targum.

11, 27. Es handelt sich in diesem Zusammenhange nicht um Macht, sondern um Erkenntnis, um Einsicht in die göttlichen Dinge, in das wahre Wesen der Religion. Alle Lehre und alles Wissen ist bei den Juden napádoots (as chlamta, synonym mit qabbàla und sch'ma'ta). Die napáòoots Jesu aber stammt unmittelbar von Gott, nicht von Menschen. Sie hat nur den Namen mit der jüdischen oder der mystischen gemein und unterscheidet sich davon im Wesen. Sie ist für die výtot bestimmt und keine esoterische Gnosis. Der Vater und der Sohn findet sich in diesem absoluten Sinn schon Mc. 13, 32, vorzugsweise allerdings erst im vierten Evangelium. Der Satz Der Satz und niemand kennt den

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Sohn als nur der Vater" halte ich für eine alte Interpolation. Er ist ein Corrolarium, darf also nicht an erster Stelle stehn und kann doch auch nicht an die zweite gesetzt werden, wo sehr alte patristische Zeugen ihn haben das Schwanken ist schon an sich bedenklich. Für dñoxaλóça ist das Finitum vorzuziehen, welches u. a. die Syropalästina bietet, damit ein vollständiger Satz entstehe.

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11, 28. 29 fehlt bei Lc, paßt aber zum Vorhergehenden ausgezeichnet die Gnosis für die Einfältigen ist durchaus praktischer Natur. Nach der altchristlichen Erklärung (z. B. in der Didaskalia Apostolorum) will Jesus den Seinen die schweren und unerträglichen Lasten der Menschensatzungen abnehmen und dafür das göttliche Gesetz zu Ehren bringen, das dem Gewissen entspricht und es befriedigt; vgl. 23, 4. Mc. 7, 6-13. Jedenfalls sind die schweren Lasten analog dem leichten Joch, dem sie entgegengesetzt werden; also nicht Sünden, sondern ebenfalls Forderungen, die auferlegt werden, aber das Leben ersticken und nicht zum Leben führen.

11, 29. Tòv Cuyov pov ist das Joch, das ich auferlege, nicht das Joch, das ich selber trage; in Sir. 51, 26 (worauf Spitta hingewiesen hat) ist es mit aidsía synonym. Der Satz mit u gibt nicht den Inhalt der Forderung an, sondern ist im Deutschen als Relativsatz zu fassen. Taлevós an sich heißt niedrig, erst zusammengenommen mit txapoia heißt es demütig. Oder vielmehr nicht demütig gegen Gott und noch weniger unterwürfig gegen Höherstehende, sondern sich herunterhaltend zu den Niedrigen. Ebenso ist auch рas hier eine humane und keine religiöse Eigenschaft. Jesus wendet sich an die zot und výtot, er lockt sie damit, daß er nicht hochmütig sei und das Volk, das nichts vom Gesetz weiß, nicht verachte wie die Schriftgelehrten. Von Paulinismus steckt in 11, 25-30 nichts, dvánavots ist bei Sirach beliebt.

§ 13. Mt. 12, 1-8.

Zu jener Zeit ging Jesus am Sabbat durch die Saatfelder, seine Jünger aber hatten Hunger und begannen Ähren zu raufen und zu essen. Und die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: siehe deine Jünger tun, was am Sabbat zu tun nicht erlaubt ist. Er aber sprach zu ihnen: habt ihr nicht gelesen was David tat, als ihn und seine Genossen hungerte? *wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrode aß, die er nicht

essen durfte noch seine Genossen, sondern nur die Priester. 5 Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, daß die Priester im Tempel den Sabbat brechen, ohne sich zu verschulden? "Ich sage euch aber: hier ist mehr als der Tempel. 'Wenn ihr aber verstündet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer, so hättet ihr die Schuldlosen nicht verurteilt. 8 Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.

Hier lenkt Mt wieder in Mc zurück, setzt aber zwei Verse (12, 5. 6) hinzu, die in dem Ausspruch gipfeln: hier ist mehr als der Tempel. Das müßte in diesem Zusammenhange besagen: so wie die Priester im Tempel den Sabbat brechen dürfen, so erst recht die Jünger in der Sphäre meiner heiligen Person vgl. Ioa. 2, 21. Aber der berufsmäßige Tempeldienst der Priester am Sabbat kann nicht gut auf eine Linie gestellt werden mit dem Ährenraufen der Jünger am Sabbat, das doch nicht im Dienste Jesu geschah; der Vergleich ist hier bei den Haaren herbeigezogen und die Moral entlehnt aus 12, 41. 42. Das Citat Osee 6, 6, welches 12, 7 folgt, ist auch schon 9, 13 verwandt. Darauf wird mit Auslassung der Prämisse Mc. 2, 27 sofort 12, 8 (= Mc. 2, 28) angeschlossen, durch ein yap mit unangeblicher Bedeutung. Nicht als Mensch, sondern weil er der Messias ist und größer als das Heiligtum, ist Jesus Herr des Sabbats. Vgl. dagegen zu Mc. 2,27.28.

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Und er ging von da weiter und kam in ihre Synagoge. 10 Und da war ein Mensch mit einem starren Arm, und sie fragten ihn ist es erlaubt am Sabbat zu heilen? in der Absicht, ihn zu verklagen. "Und er sprach zu ihnen: Wenn einem von euch sein Schaf am Sabbat in eine Grube fiele, würde er es nicht greifen und heraufholen? 12 Wie viel mehr wert ist nun ein Mensch als ein Schaf! Daher ist es erlaubt, am Sabbat wolzutun. 13 Darauf sagte er zu dem Menschen: streck deinen Arm aus! und er streckte ihn aus, und er ward wieder gut wie der andere. Die Pharisäer aber gingen hinaus und faßten Beschluß gegen ihn, ihn zu verderben.

Mc. 3, 2 wird zu einer direkten Anfrage an Jesus verändert, damit er mit dem Gleichnis 12, 11. 12 antworten kann, das sich bei Lc (14, 1—6) an einer anderen Stelle findet. Mc. 3, 3-6 wird

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