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Echte, weil es nicht gelehrt und gebildet ist. Unsere heutigen Rabbinen, z. B. Dalmann, können sich freilich nicht vorstellen, daß zwischen der Redeweise Jesu und des Talmud ein Unterschied bestehe.

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3, 3. Im letzten Satz wird bei Mt, Lc und Me to Deo uv (Isa. 40, 3) gleichmäßig in autou verändert, damit Jesus als derjenige erscheine, dem der Täufer die Wege bereiten soll, nämlich nicht als der Verkünder, sondern als der Bringer des Reiches Gottes.

3, 4. 5. Über autós vor folgendem Substantiv s. zu Mc. 6, 17. Τότε, (καὶ) ιδού und οὖν sind Lieblingsworte des Mt. Die bei Mt zu Jerusalem und Juda hinzugefügte Umgegend des Jordans entspricht sachlich nicht dem Kikkar des A. T.; denn dieser befaßt nur die Landschaft von Jericho (und das Tote Meer), nicht aber die Araba und das Jordantal.

3, 7-10 fehlt bei Mc, stimmt dagegen fast wörtlich mit Lc. 3, 7-9. Nur läßt Mt die Rede nicht an das Volk gerichtet sein, sondern an die Pharisäer und Sadducäer, die er öfters (16, 1. 6. 12) zu hauf wirft. Er meint, Johannes wende sich hier gegen die, welche heuchlerisch zur Taufe kommen, und wehre ihnen. In 3, 7.8 scheint er in der Tat gegen ein falsches Vertrauen auf das Wasserbad als Palliativ gegen das Gericht zu protestiren; es komme lediglich auf die Moral an. Aber in 3, 9. 10 protestirt er gegen ein ganz anderes falsches Vertrauen, nämlich derer, die da glauben, schon durch ihr Blut gesichert zu sein und einer Taufe, wie die heidnischen Proselyten, gar nicht zu bedürfen. Er mahnt die Kinder Abrahams, d. h. alle Juden, dieser falschen Sicherheit zu entsagen. „Wie könnt ihr glauben, daß ihr als Juden dem Gerichte entrinnen würdet! Ihr traut darauf, daß ihr Kinder Abrahams seid; die Geburt aber hilft hier nichts, es kommt nicht auf den Stamm an, sondern auf das Fruchttragen. Auch die Juden bedürfen eines neuen Anfangs, einer durchgreifenden, wirksamen Umkehr, deren Initiation die Taufe ist." Diese Abweisung der angeborenen Prärogative der Juden und ihre Aufforderung zur Taufe der Buße ist die Hauptsache und der eigentliche Zweck der Rede. Der Vers 3, 7 verträgt sich auch damit. Er kehrt in 23, 33 wieder und bedeutet darnach einfach: wie könnt ihr entrinnen! Man darf also nicht verstehn: wer hat euch die Taufe angeraten sondern allgemeiner: wer hat euch Mittel und Wege angegeben..., oder vielleicht, da únoôstxvóstv Äquivalent von hebr. higgid oder aram.

chavvi (Esther 2, 10. 20.

daß . . . (Judith 8, 33).

Tobit 4, 2. 18) ist: wer hat euch gesagt, Nur der Vers 3, 8 liegt nicht recht im Wurfe des Zusammenhangs. Man erwartet zunächst erst einmal die einfache Aufforderung: also tut Buße; und dann hernach die nähere Bestimmung: und zwar fruchtbare, werk tätige Buße.

3, 9. 10. Durch téxva to 'A. (Kinder Abrahams) wird der Status cstr. und die Determination vermieden. In der Syra S. fehlt xaλóv hinter xрnóv, und zwar mit Recht. Denn der Unterschied ist hier nicht zwischen guten und schlechten Früchten, sondern wie in Lc. 13, 6-9 zwischen fruchtbaren und unfruchtbaren Bäumen; der Nachdruck, der auf das Substantiv fallen soll, wird durch das Attribut abgeschwächt.

3, 11. 12 (Lc. 3, 16. 17) gehört auch noch zu Q. In 3, 11 zeigt sich aber ein Einfluß aus Mc, in mehreren Spuren, namentlich in dem Zeugma: mit heiligem Geist und Feuer. Vorab sei bemerkt, daß Feuer und Geist hier nicht mit dem Wasser vereinigt oder gar gemischt, sondern dem Wasser entgegengesetzt werden. So wenig wie das Taufen mit Geist (Mc. 1, 8) hat das Taufen mit Feuer etwas zu tun mit der wirklichen Taufe. Was es bedeutet, erhellt aus 3, 12 verglichen mit Malachi 3, 2s. und Amos 7, 4, nämlich die Läuterung durch das Feuer des messianischen Gerichtes. Aber obwol die Verleihung des Geistes und die Vernichtung der Unreinigkeit durch Feuer den Gegensatz gegen die eigentliche Taufe mit einander gemein haben, erscheint die Verbindung dennoch hybride. Mit heiligem Geist tauft Jesus Christus (Mc. 1, 8), mit Feuer aber der eschatologische Messias, von dem in Mt. 3, 12 die Rede ist. Johannes wird nun in Wahrheit den eschatologischen Messias als Vollstrecker des Zornes im Auge gehabt haben, und nicht den historischen Jesus. Man könnte darum geneigt sein, in 3, 11 bloß das Feuer für echt zu halten und den Geist auszumerzen, als aus Mc. 1, 8 eingedrungen. Allein so einfach darf man nicht verfahren. Denn auch in Q steht der Täufer am Anfang des Evangeliums, und an den Anfang des Evangeliums gehört er nur, wenn er wie bei Mc (und auch bei Q Mt. 11, 3) auf Jesus als seinen größeren Nachfolger hinweist. Es scheint also, daß in Q (Mt. 3, 11. Lc. 3, 16) eine nichtchristliche Tradition über Johannes, die von dessen Jüngern stammen mag, mit der christlichen bei Mc verschmolzen ist, auf grund einer späteren Identifizirung Jesu Christi mit dem Feuerrichter des Täufers.

3, 11. Mt macht zum Subjekt, was bei Mc und Le Prädikat ist, und umgekehrt. Statt „den Schuhriehmen lösen“, sagt er „die Schuhe nachtragen". Durch die Auslassung von лíów μoʊ in D bekommt ó épxóuevos den absoluten Sinn von 11, 3. Der Syropalästina fehlt das stiv nicht, welches Blaß angeblich nach ihrem Zeugnis streicht. Autó; ist hu.

3, 12. Die Tenne ist natürlich die volle Tenne, wie 4 Esdr. 4, 30 ss.; der Messias fegt nicht die Tenne, sondern reinigt die darauf liegende Ernte (Ps. 1, 4). O5... autoù ist semitisch; man wundert sich, daß nicht auch in 3, 11 das Pronomen auf das Relativum folgt.

§ 2. Mt. 3, 13-17.

Darauf kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. 14 Der wehrte ihm aber und sprach: ich bedarf von dir getauft zu werden, und du kommst zu mir? 15 Jesus aber antwortete und sprach zu ihm: laß für erst, denn so ziemt es sich uns alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Da ließ er ihn. 16Als aber Jesus getauft war, siehe Ida tat sich ihm der Himmel auf und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabfahren und auf sich kommen. 17Und eine Stimme vom Himmel sprach: dieser ist mein geliebter Sohn, den ich erwählt habe.

3, 13. Sowohl Mt wie Lc lassen Nazareth (Mc. 1, 9) hier weg, weil sie es schon vorher als Heimat Jesu erwähnt haben. Es wird also in dem Hauptteil auf die Vorgeschichte Rücksicht genommen.

3, 14. 15. Mc kümmert sich nur um die unbeabsichtigte Wirkung der Taufe und fragt nicht darnach, in welchem Sinn Jesus selber zu ihr gegangen ist. Mt aber nimmt Anstoß daran, daß Jesus als Täufling sich dem Täufer unterordnet. Diesen Anstoß sucht er hier zu heben: laß für jetzt; später wird sich schon herausstellen, daß ich der Größere bin; es geziemt sich vor der Hand für uns (für mich und dich) alle Gerechtigkeit zu erfüllen. Im Unterschied von Mt sieht das Hebräerevangelium einen Widerspruch darin, daß Johannes zur Vergebung der Sünden tauft und Jesus doch keine Sünde getan hat. Vielleicht hat freilich auch Mt diesen Widerspruch empfunden, aber dadurch beseitigt, daß er 3, 1 die allgemeine Zweckbestimmung der Taufe εἰς ἄφεσιν ἁμαρτιῶν (Mc.

1, 4) ausläßt, um die Konsequenz für den besonderen Fall Jesu vorsorglich abzuschneiden.

3, 16. Ein locus vexatus in den Hss. und Versionen. Die gewöhnliche Lesart, „als Jesus getauft war, stieg er sofort aus dem Wasser" ergibt einen recht schlechten Sinn; das a tempo sollte sich auf die Theophanie beziehen, wie bei Mc, nicht auf das Aufsteigen. Ανέβη ἀπὸ τοῦ ὕδατος ist neben βαπτισθείς vollig überflüssig, und wenn es davon ausdrücklich unterschieden wird (was bei Mc nicht geschieht), so fällt in offenbar verkehrter Weise Gewicht darauf, daß Jesus erst auf dem Trocknen sein mußte, bevor der Geist erschien und die Stimme erscholl. In Wahrheit ist beides identisch. Ich möchte als ursprünglichen Text vermuten: zzì βαπτισθεὶς ὁ Ἰησοῦς ἰδοὺ ἀνεῴχθησαν αὐτῷ οἱ οὐρανοί, so ketzerisch auch ein solches Griechisch für Mt scheinen mag. Der Satz eb0b5 ἀνέβη ἀπὸ τοῦ ὕδατος ist aus Me nachgetragen, um den Nominativ Bantodeis nicht in der Luft schweben zu lassen. Es ist aber ein Nominativus absolutus; vgl. D. 5, 40. 17, 2. 9. 14. Er wird durch αὐτῷ hinter ἀνεῴχθησαν wieder aufgenommen, welches äußerlich durch B und D und die Syropalästina, innerlich aufs sicherste durch zal sidev bezeugt ist. D liest xataẞaívovta im Masculin. καταβαίνοντα

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3, 17. Den Geist sieht bei Mt nur Jesus, aber die Stimme richtet sich nicht an ihn, sondern an die anderen. Umgekehrt ist es bei Lc. Durch ihre Inkonsequenz bestätigen beide den Mc; Mt legt durch sidev Zeugnis für ihn ab und Lc durch où ɛi.

§ 3. Mt. 4, 1-11. Q*.

Darauf wurde Jesus von dem Geist hinaufgeführt in die Wüste, um von dem Teufel versucht zu werden. Und als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, hungerte ihn nachdem. Und der Versucher trat heran und sprach zu ihm: bist du Gottes Sohn, so sag, daß diese Steine Brote werden. Er aber antwortete und sprach: nicht von Brot allein lebt der Mensch, sondern von jedem Worte Gottes. Da nahm ihn der Teufel mit nach der heiligen Stadt und stellte ihn auf einen Vorsprung des Heiligtums und sprach zu ihm: bist du Gottes Sohn, so wirf dich hinab, denn es steht geschrieben: er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben und sie werden dich auf Händen tragen, daß du deinen Fuß nicht an einen

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Stein stoBest. Jesus sagte zu ihm: wiederum steht geschrieben: du sollst den Herrn deinen Gott nicht versuchen. Weiter nahm ihn der Teufel mit auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach: das will ich dir alles geben, wenn du niederfällst und mir huldigst. 1o Darauf sprach Jesus zu ihm: heb dich fort, Satan, denn es steht geschrieben: dem Herrn deinen Gott sollst du huldigen und ihm allein dienen. "Darauf ließ ihn der Teufel und siehe die Engel kamen heran und brachten ihm zu essen.

Wenn die Versuchungsgeschichte bei Mt und Le aus Q stammt, so muß Q auch die darin vorausgesetzte Taufgeschichte enthalten haben. Dann haben die ersten drei Perikopen des Mc in der selben Reihenfolge auch in Q gestanden; an gegenseitige Unabhängigkeit ist also nicht zu denken. Mt und Lc weichen hier zwar mehr von einander ab als in § 1, stimmen aber doch im ganzen überein. Im Unterschied von Mc wird die Versuchung als eigentlicher Zweck des Wüstenaufenthalts stärker hervorgehoben und in drei Absätzen ihrem Inhalt nach eingehender beschrieben. Ihr Inhalt wird daraus abgeleitet, daß Jesus durch die Taufe der Sohn Gottes geworden ist. Daher ergeben sich die von Jesus als teuflische Verführungen abgewiesenen Ansprüche auf Erweisung wunderbarer Kräfte und namentlich auf irdische Herrschaft. Diese gebührt nach jüdischen Begriffen dem Messias, der Sohn Gottes bedeutet demnach den Messias.

4, 1. Avý vom Jordan in die höher gelegene Wüste. In dem unsemitischen Passivsatz erscheint der Geist weniger handgreiflich als in dem Aktivsatz bei Me und im Hebräerevangelium.

4, 2. Bei Mc hält sich Jesus zwar vierzig Tage in der Wüste auf, fastet aber nicht während dieser ganzen Zeit. Daß Mc abgeschwächt habe, läßt sich weniger leicht annehmen, als daß Q gesteigert habe. Wenn aber in dem vierzigtägigen Fasten eine Fortentwicklung der Tradition gesehen werden muß, so auch in der davon abhängigen Versuchung, die durch den Hunger veranlaßt ist. Vgl. zu 4, 11.

4, 3. 4. Als Subjekt steht immer ὁ υἱὸς τοῦ θεοῦ, ὁ ὑ. τοῦ ρóñoυ. Als Prädikat aber Mt. 14, 33 denù víós, Mc. 15,39. Joa. 19,7 víòs 9., Joa. 16, 36 und an unserer Stelle viòs to 9., ebenso wie Joa. 5, 27 viòs dvdpónov. Der Unterschied ist also nur grammatisch. Vgl. D 16, 13. In 4, 4 folge ich der Syropalästina und D.

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