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ist. Trotzdem sind die Abweichungen des Mt sehr beachtenswert, wenn man sie für sich nimmt und von dem Zusammenhang absieht, in den sie gebracht sind. Ich habe zu zeigen gesucht, daß in dieser Partie des Mc die alte Tradition völlig umgearbeitet ist. Bei Mt schimmern nun noch Spuren derselben durch. Dahin gehört, daß die Rückkehr der Apostel bei Mt überhaupt nicht erwähnt wird. Das ist ganz in der Ordnung, da auch die Erzählung von ihrer Aussendung ein isolirtes und nachgetragenes Stück ist, dessen Verbindung mit dem Folgenden bei Mc zu einem ganz verschrobenen Zusammenhang führt. Dahin gehört ferner, daß Jesus nach Mt vor Herodes flieht. Ursprünglich gewiß nicht deshalb, weil dieser den Täufer umgebracht hat; denn dadurch werden die Tempora vollkommen verwirrt. Sondern weil er ihm selber nach dem Leben trachtet. Auf Johannes bezogen schlägt die Angabe 14, 5 dem Folgenden total ins Gesicht. Sie ist von einer anderer Stelle hierher versetzt, wo sie sich, wie bei Lc. 13, 31, vielmehr auf Jesus bezog. So gut wie Le kann auch Mt die alte echte Tradition noch gekannt haben. Er hat sie dann dadurch verdreht, daß er sie mit dem (interpolirten) Bericht des Mc zu verbinden suchte.

§ 31. 32. Mt. 14, 13-21.

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Da Jesus das hörte, entwich er von da zu Schiff an einen einsamen Ort, um allein zu sein. Aber die Leute erfuhren es und gingen zu Fuß ihm nach, aus den Städten. Und als er ausstieg, sah er eine große Menge, und ihn jammerte ihrer und er heilte ihre Kranken. 5 Am Abend aber kamen die Jünger zu ihm und sagten: der Ort ist öde und die Zeit schon vorgerückt, entlaß die Leute, daß sie in die Dörfer gehn und sich Speise kaufen. 16Jesus sprach zu ihnen: sie brauchen nicht zu gehn, gebt ihr ihnen zu essen. 17Sie sagten: wir haben hier nur fünf Laibe Brot und zwei Fische. 18Er sprach: bringt sie mir her. 19Und er hieß die Menge sich lagern auf dem Grase, nahm die fünf Laibe und die zwei Fische, sah auf gen Himmel und sprach den Segen, und brach und gab den Jüngern das Brot; die Jünger aber gaben es den Leuten. 20 Und sie aßen alle und wurden satt. Und man hub die übrig gebliebenen Brocken auf, zwölf Körbe voll. "'Die aber aßen, deren waren fünftausend Männer, ungerechnet Weiber und Kinder.

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Der Neigung des Mt, zu kürzen, ist auch hier das malerische Detail des Mc zum Opfer gefallen. Die Fische werden zwar 14, 17 erwähnt, aber hinterher vergessen. Am Schluß kommen zu den fünftausend Männern noch die Weiber und Kinder hinzu, so daß die Zahl sich erheblich vergrößert. Das sonhayxviodŋ als Motiv zu lehren hat Mt in 9, 36 verwendet, hier macht er es zum Motiv zu heilen. ПapDev 14, 15 muß bedeuten: ist vorgerückt. Es scheint, daß auch napáуev (wie y) öfters weitergehn heißt und nicht vorübergehn.

§ 33. 34. Mt. 14, 22-36.

Und er trieb die Jünger in das Schiff zu steigen und voraus zu fahren an das andere Ufer, während er inzwischen die Leute entließe. 23 Und als er sie entlassen hatte, ging er auf einen Berg, um für sich allein zu sein und zu beten. Und am Abend war er dort allein, 24 das Schiff aber schon meilenweit entfernt vom Lande, in Not vor den Wellen, denn der Wind war widrig. 25 In der vierten Nachtwache aber kam er auf dem See wandelnd zu ihnen. 26 Wie nun die Jünger ihn auf dem See wandeln sahen, entsetzten sie sich und sagten: es ist ein Gespenst und schrien vor Furcht. "Alsbald aber redete er sie an und sprach: seid getrost, ich bin es, fürchtet euch nicht! 28 Da hub Petrus an und sagte zu ihm: Herr, bist du es, so heiß mich zu dir kommen auf dem Wasser. 29 Er sprach: komm! Und Petrus stieg aus dem Schiff und wandelte auf dem Wasser und kam zu Jesus. 30 Da er aber den Wind sah, ward ihm bange, und er begann unterzusinken und schrie: Herr, hilf mir! Alsbald streckte Jesus die Hand aus und ergriff ihn und sprach: Kleingläubiger, warum zweifelst du! Und wie sie in das Schiff einstiegen, legte sich der Wind. 33 Die im Schiff aber warfen sich vor ihm nieder und sagten: du bist wahrhaftig Gottes Sohn.

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34 Und sie fuhren über und kamen ans Land nach Gennesar. 35 Und die Menschen dort erkannten ihn und schickten Boten in die ganze Gegend, und sie brachten ihm alle Kranken 36 und baten ihn, daß sie nur den Zipfel seines Kleides anrühren dürften, und wer daran rührte, wurde gesund.

14, 22.

Mt läßt Bethsaida an den beiden Stellen aus, wo es bei Mc vorkommt, nennt es hingegen 11, 21.

14, 24. Subjekt zu Basavicsoda ist bei Mt (außer in Syra S. und C.) das Schiff, nicht wie bei Mc die Insassen; das Verb wird also passivisch verstanden und bedeutet in der Tat nirgend im N. T.: sich plagen, d. h. anstrengen.

14, 25. Und er wollte vorübergehn (Mc. 6, 49) fehlt bei Mt. 14, 28-31. Dieses schöne Beispiel von der Macht des Glaubens und der Wirkung des Zweifels findet sich nur bei Mt. Das Präteritum íoradas 14, 31 ist semitisch, wie ẞántoa Mc. 1, 8.

14, 33. Bei Mt merken die Jünger, daß Jesus der Sohn Gottes sei; bei Mc merken sie nichts, weil ihr Herz verstockt ist. Vgl. Mt. 13, 16. 17 mit Mc. 4, 13.

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Darauf kamen von Jerusalem Pharisäer und Schriftgelehrten zu Jesus und sagten: 'warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? denn sie waschen die Hände nicht, wenn sie Brot essen. Er antwortete ihnen: Warum übertretet hinwieder ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? Denn Gott hat gesagt: ehre Vater und Mutter, und wer Vater oder Mutter schmäht, soll des Todes sterben; ihr aber sagt: wer zum Vater oder zur Mutter sagt: Opfer sei, was du von mir zu gut haben könntest, der solle seinen Vater oder seine Mutter nicht ehren; und ihr macht das Gesetz Gottes ungiltig um eurer Überlieferung willen. 'Ihr Heuchler, mit Recht hat Esaias von euch geweissagt: dies Volk ehrt mich mit seinen Lippen, ihr Herz ist aber weit weg von mir, nichtig verehren sie mich mit ihren Lehren von Menschengeboten. 10Und er rief das Volk herbei und sprach: Hört und vernehmt! "Nicht das verunreinigt den Menschen, was in den Mund hineinkommt, sondern was aus dem Munde herausgeht, das verunreinigt den Menschen.

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12Da traten die Jünger herzu und sagten ihm: weißt du, daß die Pharisäer Anstoß genommen haben, als sie das Wort hörten? 13 Er antwortete: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgereutet werden. "Laßt sie, sie sind blinde Blindenführer, und wenn ein Blinder den anderen führt, fallen sie beide in die Grube. 15 Petrus aber hub an und sagte zu ihm: deute uns das Gleichnis.

16 Er

sprach: Seid ihr auch noch immer verständnislos? "Seht ihr nicht ein, daß alles, was in den Mund hineingeht, in den Bauch tritt und zum Darm hinausgeworfen wird? 18 Aber was aus dem Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen und das verunreinigt den Menschen. 19 Denn aus dem Herzen kommen die bösen Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, falsche Anklage, Lästerung. 20 Das ist es, was den Menschen verunreinigt; aber mit ungewaschenen Händen essen, das verunreinigt den Menschen nicht.

15, 1. Bei Mc sind die Pharisäer nicht auch aus Jerusalem gekommen.

15, 2. Mt übergeht die Erläuterung Mc. 7, 7—5, die für jüdische Leser überflüssig ist. Er vermeidet auch den Ausdruck xovais xepoív, an den sie sich knüpft, gebraucht aber hernach das davon abgeleitete Verbum κοινοῦν.

15, 3-9. Mt weiß die beiden bei Mc (7, 6--13) noch unverbundenen Antworten geschickt zu vermischen und den Zusammenstoß von Mc. 7, 8 und 7, 9 zu vermeiden. Für Moses setzt er 15, 4 Gott ein und erzielt dadurch formelle Kongruenz mit dem vorhergehenden Verse. Den Schlußsatz von Mc. 7, 13 „und dergleichen tut ihr viel“ läßt er aus, in dem richtigen Gefühl, daß eine solche unbestimmte Verallgemeinerung bei dieser Gelegenheit nicht in den Mund Jesu passe, sondern dem Referenten angehöre, der eine ähnliche Bemerkung auch Mc. 7, 4 (xai äλλa пoλhá) gemacht hat.

15, 11. Die Deutung von in den Menschen und aus dem Menschen durch in den Mund und aus dem Munde ist zwar richtig, darf aber nicht schon hier erfolgen, da der Ausspruch, der erst hernach erklärt werden soll, dadurch an Erklärungsbedürftigkeit verliert.

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15, 12-14. Zusatz des Mt, vgl. Lc. 6, 39. Die Pflanzen sind natürlich Menschen, nicht Satzungen, wie Weiß dem Kontexte" entnimmt, der ihm oft merkwürdige Dinge offenbart. Und zwar werden unter den auszureutenden ávia hier speziell die Pharisäer verstanden. Diese Sündenböcke soll Jesus immer gemeint haben, auch in ganz allgemein lautenden Aussprüchen. Statt „mein Vater“ 15, 13 liest die Syra S. „der Vater“.

15, 15-20 deckt sich wieder mit Mc. 7, 16-20, nur daß Mt (15, 15) den Petrus voranschickt und (15, 16, im Gegensatz zu

13, 16. 14, 33) die Verständnislosigkeit der Jünger hervorhebt, die dem Mc nicht mehr auffällt. Zu 15, 17 muß ich hier etwas nachtragen, was ich zu Mc. 7, 19 vergessen habe. 'ExBalletat ist das selbe wie éxпopsústaι (Mc. 7, 19, vgl. zu Mt. 8, 12), nämlich p, welches, wie auch das hebräische sy, mit dem Akkusativ, d. h. mit konstruirt werden kann. Man sagt: das Tor hinausgehn, für: aus dem Tor h. Das ist aber misverständlich mit eiç übersetzt; besser wäre gewesen: ἐκπορεύεται τὸν ἀφεδρῶνα vielleicht auch im Griechischen sagen kann.

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§ 37. Mt. 15, 21-28.

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was man

Und Jesus ging weg von da und entwich in die Landschaft von Tyrus und Sidon. Und eine kanaanäische Frau aus der Gegend kam hervor und schrie: erbarm dich mein, Herr, Sohn Davids! meine Tochter wird von einem Dämon geplagt. Er antwortete ihr aber kein Wort. Und die Jünger traten herzu und baten ihn: fertige sie ab, denn sie schreit hinter uns her. 24 Er antwortete: ich bin nur zu den verlorenen Schafen vom Hause Israel gesandt. 25Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir! 96Er antwortete: es gehört sich nicht, den Kindern das Brot zu nehmen und es den Hündlein vorzuwerfen. Sie sagte: doch, Herr, denn auch die Hündlein essen von den Brosamen, die von dem Tisch ihrer Herren fallen. 28 Darauf antwortete Jesus und sprach zu ihr: o Weib, dein Glaube ist groß, dir geschehe, wie du wünschest. Und ihre Tochter ward von dem Augenblick an gesund.

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15, 21. Sidon ist hier zugesetzt, dagegen 15, 29 ausgelassen. 15, 22. Xavaavata ist biblisch und archaistisch. Während die Frau bei Mc das Haus aufzufinden weiß, wo Jesus sich verborgen hält, schreit sie hier auf der Straße längere Zeit hinter ihm her. Das geschieht, um ihn laut und öffentlich als Messias proklamiren zu lassen, und um das Eingreifen der Jünger zu motiviren.

15, 23. 24 fehlt bei Mc. Ausnahmsweise verkürzt Mt nicht, sondern erweitert. Das kananäische Weib hat für ihn das selbe Interesse wie der Hauptmann von Kapernaum. Der Ausspruch Jesu (15, 24) ist aus 10, 6 wiederholt; er antwortet nicht dem

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