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in einem bestimmten Betrage eingefordert. Ich glaube, daß unser Gleichnis doch einen König voraussetzt, welcher als Bild für Gott beliebt ist. Knechte des Königs heißen in der Bibel und überhaupt im Orient seine obersten Diener. Es sind mehr oder weniger vornehme Beamte gemeint, die ihm den fest bestimmten Ertrag ihrer Ämter schulden. Die Unterpräfekten müssen an den Oberpräfekten zahlen, und dieser an den König. Daher die ungeheure Summe von 10000 Talenten, die er als Steuerertrag des Landes schuldet, daher die Strafe der Verkaufung des Knechtes" in Sklaverei, daher namentlich die Folterung, welche im Orient regelmäßig gegen ungetreue oder in der Ablieferung der Steuer saumselige Statthalter angewendet wird, um die zu fordernde Summe von ihnen selber

wenn sie sie auf die Seite gebracht haben oder von ihren Verwandten und Freunden zu erpressen. Es erklärt sich dann auch leicht, daß der Oberpräfekt von den Unterbeamten die Summen eintreibt, die sie für ihre Ämter oder Provinzen an ihn abführen müssen. Übrigens ist unsere Parabel ein Art Gegenstück zu der vom ungerechten Haushalter (Lc. 16); dieser macht es umgekehrt als hier der Oberbeamte, und wird dafür belobt. Die Redensart σuvapaι λóyov (18, 23. 25, 19) hat Th. Zahn in einem ägyptischen Papyrus nachgewiesen. Bei den 10000 Talenten im Vergleich zu den 100 Denaren wirkt natürlich die Moral ein, daß was der Mensch zu vergeben hat, gar nicht aufkommt gegen das, was Gott ihm zu vergeben hat.

§ 49. Mt. 19, 1-12.

Und als Jesus diese Rede geendet hatte, brach er von Galiläa auf und kam in das Gebiet von Judäa jenseit des Jordans. Und viele Leute aus dem Volke folgten ihm und er heilte sie dort. Und die Pharisäer traten an ihn heran, versuchten ihn und sprachen: darf jemand sein Weib aus beliebiger Ursache entlassen? Er aber antwortete: Habt ihr nicht gelesen, daß der Schöpfer am Anfang sie als Mann und Weib gemacht hat und gesagt: darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und werden. die zwei ein Fleisch sein. Also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zum Paar verbunden hat, soll der Mensch nicht scheiden. 'Sie sagten: wozu hat denn

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Moses geboten, einen Scheidebrief zu geben und zu entlassen? Er sprach zu ihnen: In Rücksicht auf eure Herzenshärtigkeit hat euch Moses gestattet, eure Weiber zu entlassen; von Anfang jedoch ist es nicht so gewesen. 'Ich sage euch aber: wer sein Weib entläßt, es sei denn wegen Hurerei, und eine andere freit, der bricht die Ehe. 10Da sagten die Jünger zu ihm: wenn es so steht zwischen Mann und Weib, ist es nicht geraten, zu freien. "Er sprach zu ihnen: Nicht alle fassen das Wort, sondern nur die, denen es gegeben ist. 1o Denn es gibt Verschnittene, die von Mutterleib so geboren sind, und es gibt Verschnittene, die von den Menschen verschnitten sind, und es gibt Verschnittene, die sich selbst verschnitten haben, wegen des Reichs des Himmels. Wer es zu fassen vermag, der fasse es.

19, 2. 'Exei (und exeidev 19, 15) fehlt in der Syra S.; sie hat es in 19, 3.

19, 3. Bei Mc wird die Frage nicht von den Pharisäern gestellt. Sie zeigt, daß die Juden doch schon über Deut. 24, 1 hin

aus waren.

19, 4.

Anders wie bei Mc sagt Jesus das Richtige gleich zuerst und erledigt den Einwurf hinterdrein (19, 7). Kríče (Vaticanus) ist jüngere Übersetzung von 7, als motiv; vgl. die Septuaginta zu Gen. 1,1 mit Aquila. Die Syra S. liest autós für autoós und übersetzt: der den Mann gemacht hat, der selbe hat auch die Frau gemacht vielleicht dem Bericht in Gen. 2 zu lieb, wo Gott den Menschen nicht als Mann und Weib zugleich schafft. 19, 9 wird in Verbindung mit dem Vorhergehenden gesetzt, gegen Mc. Der Vers Mc. 10, 12 fehlt hier, findet sich aber Mt. 5, 32, zu welcher Stelle ich den Zusatz pǹ ènì пopvsig beurteilt habe.

19, 10-12. Erst jetzt werden die Jünger angeredet, nicht wie bei Mc mit dem Spruch 19, 9, sondern mit einem ganz anderen, der sich sonst nirgend findet. Der Szenenwechsel (eis thy oixízv τὴν οἰκίαν Mc. 10, 10) fehlt.

19, 10 nach dem Muster von 19, 25. Wenn die Monogamie so streng genommen wird, läßt man das Heiraten lieber bleiben. 19, 11. Von Rechts wegen müßte Jesus über die naive Äußerung der Jünger sich entrüsten. Er läßt sie aber gelten, faßt sie nur absolut und benutzt sie als willkommenen Anlaß für die Mit

teilung eines Spruchs, welcher der wahren Absicht von § 49 wenig entspricht. Denn die Ehe soll da geheiligt und nicht diskreditirt werden. 'A' ois dédotat nach dem Muster von 20, 23. Es verdient Beachtung, daß nicht an jeden die höchsten Anforderungen der Nachfolge Jesu gestellt werden; seine Ehelosigkeit ist offenbar das Muster.

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§ 50. Mt. 19, 13-15.

Darauf wurden Kinder zu ihm gebracht, damit er die Hände auf sie lege und über ihnen bete; und die Jünger schalten sie. Jesus aber sprach: laßt die Kinder und wehrt ihnen nicht zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich des Himmels. 15 Und nachdem er die Hände auf sie gelegt, wanderte er von dannen.

Durch die Umwandlung der aktiven Konstruktion bei Mc in die passive wird es notwendig, das autoós am Schluß von 19, 13 auf die Kinder zu beziehen. Daß Jesus gegen die Jünger unwillig wird und die Kinder in den Arm nimmt, wird ausgelassen. Mc. 10, 15 fehlt hier, weil es schon in 18, 3 gebracht ist, wenngleich in veränderter Form.

§ 51. Mt. 19, 16-30.

Da trat einer auf ihn zu und sagte: Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? "Er sprach zu ihm: was fragst du mich um das Gute; Einer ist gut willst du aber zum Leben eingehn, so halte die Gebote. 18Er sagte: welche? Jesus sprach: du sollst nicht morden, die Ehe nicht brechen, nicht stehlen, nicht falsch anklagen, 19 Vater und Mutter ehren, und den Nächsten lieben wie dich selbst. 2o Der Jüngling sagte: das habe ich alles gehalten, was fehlt mir noch? Jesus sprach zu ihm: willst du vollkommen sein, so geh, verkauf deine Habe und gib es den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folg mir! 22 Als der Jüngling das hörte, ging er traurig von dannen, denn er hatte viele Güter.

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23 Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Amen ich sage euch, ein Reicher kommt schwer in das Reich des Himmels; Wellhausen, Evang. Matthaei.

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24 noch einmal sage ich euch: leichter kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in das Reich Gottes. 25 Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: wer kann denn gerettet werden! 26 Jesus blickte sie an und sprach zu ihnen bei den Menschen ist das unmöglich, bei Gott aber ist alles möglich.

27 Darauf hub Petrus an und sagte: wir, wir haben alles fahren gelassen und sind dir gefolgt, was wird uns dafür? 28 Jesus sprach: Amen ich sage euch, bei der großen Wiedergeburt, wenn der Menschensohn auf dem Thron seiner Herrlichkeit sitzt, werdet ihr auch auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels regieren. Und jeder, der Haus, Brüder, Schwestern, Mutter oder Äcker hat fahren lassen um meines Namens willen, wird hundertfach mehr empfangen und das ewige Leben ererben. 30 Viele Erste aber werden letzte werden und Letzte erste.

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19, 16. 17. Die Änderung, wodurch Mt den Protest Jesu gegen die Anrede guter Meister" vermeidet, erinnert an die des Hebräerevangeliums in der Taufperikope. Das eis àɣadós seiner Vorlage hat er aber beibehalten, obgleich es nun keinen Sinn mehr gibt. Es hätte konsequent heißen müssen: eins ist das Gute.

19, 18. 19. Die Frage noías, die an 22, 36 und Lc. 10, 29 erinnert, setzt voraus, daß es sich um eine Auswahl handelt. Jesus bestätigt das; er zählt nur die Gebote des Dekalogs auf. „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst" steht aber nicht im Dekalog, wird von Origenes beanstandet und fehlt in der Syropalästina (ed. Lagarde).

19, 20. 21. Das Ev σs úσTepet Mc. 10, 21 ist als Frage in den Mund des Jünglings verlegt, und das Wolgefallen, das Jesus bei Mc an ihm findet, mit Stillschweigen übergangen (vgl. § 63), ebenso auch das turvasas Mc. 10, 22. Der Begriff téλetos deckt sich nicht mit dem von tamim, sondern ist griechisch; er bezeichnet deutlich einen höchsten Grad. Der Gedanke des opus supererogatorium und des consilium evangelium schimmert auch in 19, 12 durch.

19, 23-26. Mt hat den Text des Mc, wenn er ihm schon in der gleichen Gestalt vorlag wie uns, dadurch in der Tat verbessert, daß er die beiden Aussprüche Jesu (allerdings durch nálev getrennt) unmittelbar nach einander bringt und das Stutzen der Jünger nur am Ende derselben, nicht auch in der Mitte.

19, 28 (Lc. 22, 29. 30) Zusatz des Mt. Ζι παλινγενεσία vergleicht man Joseph. Ant. 11, 66, wo die Restitution der jerusalemischen Gemeinde nach dem Exil eine Wiedergeburt des Vaterlandes heißt, und Philo Vita Mos. 2, 12. De mundo 15, wo von der Wiedergeburt der Erde nach der Sündflut oder nach dem Weltbrande die Rede ist. Als technischer Ausdruck im messianischen Sinn findet es sich nur an dieser Stelle des Neuen Testaments. Es bezeichnet das Eintreten eines schon gegenwärtigen Objekts in eine neue Phase; ob aber das Objekt die Welt ist (wie bei der renovatio creaturae in den jüdischen Apokalypsen) oder nur das Volk Israel, läßt sich nicht sicher entscheiden, obgleich allerdings Jesus hier als König von Israel erscheint, wie die zwölf Apostel als Fürsten der zwölf Stämme Israels. Kpívev ist regieren, wie oft im Alten Testament; an den einmaligen Akt des jüngsten Gerichts darf man nicht denken. Es heißt dóka autou, nicht d. to nаrpós. D sagt dexxdúo für dwdexa; ohne Zweifel auch da, wo die Zahl nicht ausgeschrieben, sondern nur durch die Ziffer bezeichnet ist, wie es gewöhnlich geschieht.

19, 29. Kai evexev toυ ebayyeλíov (Mc. 10, 29) fehlt hier so gut wie 16, 25. Ebenso wie Lc übergeht auch Mt die wiederholte Objektsreihe in Mc. 10, 30, behält aber den Schluß bei. Sie haben beide den Marcustext vor sich gehabt und nach sehr naheliegenden Gründen verbessert, doch nicht ganz in der selben Weise.

Mt. 20, 1-16.

Denn das Himmelreich gleicht einem Hausherrn, der früh morgens ausging, Arbeiter zu dingen für seinen Weinberg. "Und mit den Arbeitern eins geworden auf grund eines Silberlings für den Tag, schickte er sie in seinen Weinberg. Und um die dritte Stunde ging er aus und sah andere müßig auf dem Markt stehn und sagte zu ihnen: geht auch in den Weinberg, und was recht ist, will ich euch geben. Sie gingen hin. Wiederum ging er aus um die sechste und die neunte Stunde und tat ebenso. Um die elfte aber ausgehend fand er andere da stehn und sagte zu ihnen: was steht ihr hier den ganzen Tag müßig? 'Sie sagten: niemand hat uns gedingt. Er sagte: geht auch ihr in den Weinberg. Am Abend aber sagte der Herr des Weinbergs zu seinem Verwalter: ruf die Arbeiter und zahl

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