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abgesehen von dem persönlichen Verhalten des Empfängers? Auf diese Frage sind die meisten älteren Dogmatiker fast rathlos. Ihre Erwiederung: citra fidem nihil prodest baptismus gefährdet die Objektivität des Sakramentes und führt, konsequent verfolgt, zur reformirten Doktrin, ja sie stößt den Saß derselben Dogmatiker um: non ideo (weil der Glaube fehlt) ipsam virtutem et efficaciam baptismi everti; ihre weitere Antworts baptismus bona spiritualia offert sed non confert, reicht gleichfalls nicht aus und leidet an denselben Uebelständen; denn bringt die Taufe diese Güter blos von außen her an den Menschèn heran, so fehlt ihr der erhibirende Charakter; schon näher kommt der Sache Gerhard, wenn er sagt: spiritus s. concurrit in baptismo hypocritarum quoad obsignation'em foederis ex parte Dei, quamvis enim bypocritae, quandiu in inpoenitentia et incredulitate perseverent, fructum foederis non percipiant: tamen vi foederis semel facti, quod ex parte Dei semper est ratum, Deus gratiam sum baptizato promtam atque obviam exponit, ad quam per poenitentiam ipsis baptizatis perpetuo patet aditus, per quam baptismus eis incipit esse salutaris; also Aufnahme in das Bundesverhältniß zu Gott, - und noch dazu selbst bei Heuchlern; wohl, aber was wird sie dann an allen denen wirken, welche weder Heuchler noch Gläubige sind? Ich erinnere an jene Völkermassen, die zu Zeiten, halb gezwungen getauft wurden, an jene Menge, von denen die meis sten gar kein klares Bewußtseyn hatten über das, was mit ihnen. geschah, und die man deßhalb doch auch noch nicht Heuchler nennen kann; oder, wenn man mir den hier begangenen Mißbrauch entgegen hält, womit jedoch die vorliegende Schwierigkeit nicht gelöst ist, so stelle ich lieber die Frage so: was denn die Taufe an sich wirkt? - und darauf gibt es überhaupt keine genügende Antwort, so lange man ihre nächste Wirkung auf das persönliche Selbstbewußtseyn beschränkt. Bezieht man fie hingegen mit uns auf die Natur des Menschen, findet man

sie barin, daß sie diesen, als Glied der erlößten Gattung, seinem substanziellen Wesensbestand nach in Christum einpflanzt (u. s. w. s. oben), dann beginnt sich die Schwierigkeit zu löfen und die h. Taufe gewinnt dieselbe Objektivität, wie das h. Abendmahl. Von da aus gewinnen auch erst ihre volle Bedeutung jene eben so tröstlichen als trefflichen Worte Luther's im Katechismus: „Darnach sagen wir weiter, daß uns nicht die größte Macht daran liegt, ob der da getauft wird, glaube oder nicht glaube, denn darum wird die Taufe, nicht unrecht, sondern an Gottes Wort und Gebot liegt es Alles“ und abers mal: „darum fey beschlossen, daß die Taufe allezeit recht und im vollen Wesen bleibt, wenn gleich der Glaube fehlte, denn Gottes Ordnung und Wort läßt sich nicht von Menschen wandelbar machen noch ändern"; aber es erhellt auch eben so sehr," wie nothwendig die persönliche Aneignung der Taufgnade im Glauben nachfolgen müsse, wenn sich der Mensch ihrer mit Wahrheit getrösten soll; es erhellt, wie ich dem um sein Heil Befümmerten mit voller Wahrheit zurufen kann: das Heil, das tu suchst, ist dir bereits durch das Wasserbad im Wort thatsächs lich zugeeignet, du bist in Christi Tod und Auferstehung versenkt, und wie ich ihn zugleich, auf denselben Grund hin, vers. mahnen kann, Chriftum anzuziehen und in einem neuen Leben zu wandeln; wie ich ihn trösten kann, mit der Wiedergeburt, die an ihm geschah, und ihn ermahnen kann, ein Kind Gottes zu werden durch den Glauben, welcher auch die Getauften alleine selig macht. So dünkt mich, käme auch die praktische Seite der Sache zu ihrem vollen Recht.

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Gruß und Bitte eines norddeutschen Freundes kirchlichen Liedes und Gesangs an alle gleichgesinnten Freunde in den sangvollen füddeutschen Landen.

Ihr Liebhaber der Harfe Davids in Süddeutschland, herzlichen Gruß zuvor!

Es ist eine schwere Beit, liebe Brüder! Die süßen Liebeslieder verhallen und vertrocknen wohl im Munde Aller, die ihre Beit jest fennen und verstehen, wie die Nachtigall die ihre; und die schönen Vaterlandslieder von Deutschlands Größe, Kraft und Einz heit wollen jest auch nicht aus der Brust heraus, weil die Brust mit Schmerz und Sorge, weil das deutsche Herz mit Scham und Schande bedeckt und erfüllet ist. Aber Ein Genre des Liedes tür-. fen deutsche, dürfen evangelische, dürfen vor Allem lutherische Chriften auch jetzt nicht, ja gerade jegt erst recht nicht vertrocknen und verstummen lassen: das Kirchenlied. Darum Ihr füddeutschen Korachiten, die Ihr in den legten Jahren uns so manchen tröstli= chen Liederschatz nach unserem Norden herauf gesendet habt, nehmt von uns eine kleine Gabe der Dankbarkeit freundlich an. Ihr vol= ler Name lautet also:

Krieg und Sieg. Eine Sammlung von 100 älteren und neueren Liedern mit beigefügten Sangweisen im als teren Rhythmus. Der streitenden Kirche dargeboten von H. Volkening, Pastor zu Jöllenbeck und A. Rische, Predigtamtskandidat. Gütersloh 1848; in Kommission bei Carl Bertelsmann.

Das Büchlein lann schwerlich besser empfohlen werden, als mit den Worten der Herausgeber, die in der Vorrede also schrei= ben: Krieg und Sieg! wenn unter dem Titel diese Samme lung von älteren und neueren Liedern auftritt, so soll damit eine Forderung und eine Verheißung ausgesprochen seyn; die Aufforderung und Ermuthigung zu dem uns hier verordneten Kampfe und die Verheißung eines endlichen -Preis unserm Herzog und Durchbrecher Jesu Christo! — ebenso gewissen Sieges.

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Wie sehr eine solche Aufforderung an der Beit sey, lehrt ja die Beit schon und wird's wohl bald noch mehr thun; wie willfont= men die Verheißung das bezeugt uns reichlich unser Herz, dem es oft bange, sehr bange werden will in dem Kampfe, der sich immer ernster anläßt. Aber ohne Waffen kein ernstlicher, kein sie= gesgewisser Kampf; und unter den geistlichen Waffen unserer Rit= terschaft: - wir dürfen uns frei auf die Erfahrung der meisten Gottesfämpfer berufen ist das Glaubenslied und des Glaubensliedes Klang nicht die unbedeutendste. Manch Lied ist schon oft zum Echleudersteine geworden, dem in uns oder um uns her Hohn sprechenden Feinde an die Stirn geworfen zu dessen Sturze. Und als solche Schleudersteine seyen denn hier aus dem angeschwollenen Bache des evangelischen Kirchenliedes 100 eigens dazu ersehene und gesammelte Lieder dargeboten. Und die Schleuder? wir glauben nach mehrjähriger Erfahrung sie in der rhythmischen Singweise an und in die Hand gegeben. In ihrer Schwunghaftigkeit liegt ein Kraftgeheimniß! nicht daß sie an die Stelle der einzig durchschlagenden Kraft des heiligen Geistes treten fönnte, aber es liegt in ihr etwas geistweckendes, geisterfrischendes und geiststärkendes, was geeignet ist, den Bengenmuth zu beleben, den Beugenmünd zu öffnen zu immer fräftigerem, lauterem Zeugniß. Der Wunsch, daß fie immer weitere Verbreitung finde, hat die Herausgabe dieser Sammlung zum großen Theil mit veranlaßt und die Auswahl, oft get leitet. Mit dieser Andeutung ist denn auch den üblichen Vorredes Rechtfertigungen deren wir gern entrathen, schon hinreichend Gez nüge gethan. Ueberhaupt nicht als eine sonderliche Arbeit zur Beurtheilung, sondern zum gefegneten Gebrauch wird das Büchlein dargeboten. Und das schaffe der Herr zu seines Namens Nuhur! Du aber flinge und finge, friege und siege, du streitbare Ger meinde tes Herrn, bis aller Jericho's Mauern und Thürme fallen und du einnimmst das verheißene Erbe, das ewige Jerusalem; wo fern vom Kampf die ewigen Siegeslieder tönen zur Ehre des Lams mes, durch dessen Blût wir einzig werden überwunden haben!"

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Also nicht zur Beurtheilung ist das Buch geschrieben, sondern zum gesegneten Gebrauch. So will ich mich denn aller weiteren Beurtheilung enthalten und nur das sagen Gebraucht es und ihr werdet es mit Segen gebrauchen. Nur diese furzen Bemerkungen

noch: Es sind außer mehreren neueren Liedern manche unbekannte in der Sammlung, z. B. Du mächtigster Herr Zebaoth

von

Rist. Ein sehr liebliches, vielleicht noch nie gedrucktes Lied ist das eine aus dem 12. Jahrhundert: Schönster Herr Jesu, Herrscher aller Enden u. f. w. → Das Aeußere des Buchs ist so nett und rein wie Bielefelder Leinwand, und die Noten so klar und trefflich wie die oben mitgetheilte Vorrede. Die Preise sind sehr niedrig gestellt. Steif gebunden 13 Exemplare für 2 Rthlr. per Post und bei direkter Bestellung und baarer Einsendung praenumerando. Ju Buchhandel das Exemplar à 71⁄2 Sgr. brochirt. Laffet die Mufila hören!

R. B.

བ་རྒྱུན་མ་

Preisaufgabe.

In der Ueberzeugung, daß die Begriffe und Ansichten, die burch die politische und soziale Umwälzung in unserm Vaterlande geweckt und in Umlauf gesegt worden, am wirksamsten durch Ver= breitung guter Volksschriften im weitesten Sinne des Wortes be= kämpft und berichtigt werden, und daß wir an solchen noch keinen Ueberfluß besigen, glaubt der unterzeichnete Central-Ausschuß seiner Aufgabe zu entsprechen, indem er zur Abfaffung einer solchen Schrift durch Aufstellung eines Preises auffordert. Er bestimmt den Ges genstand nicht näher, sondern wünscht nur eine Schrift, die vom evangelisch-christlichen Standpunkte, mit Vermeidung politischer Pax= teifärbung, die sozialen Beitfragen beleuchtet, um dem Geiste sittlis cher Verworrenheit zu begegnen, welcher in Hinsicht auf die Grundlagen des gesellschaftlichën Lebens in der Tagspresse der herrschende ist. Auch die Form schreibt er nicht vor. Der Jndividualität des Autors bleibt es überlassen, ob er die volksthümlichere Form der Erzählung oder die der reflektirenden Abhandlung oder sonst eine andere vorzieht; doch wünscht der Central - Ausschuß, daß die soges nannten gebildeten Stände vorzugsweise in's Auge gefaßt würden,

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