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gemeinschaftlichem Wirken für unsere theuere lutherische Kirche, und eine Schaar von Bekennern unseres lutherischen Glaubeus hat sich ihnen angeschlossen. Wittenberg hat Tage erlebt, wie vor Alters, und die Liebe Chrifti dringet uns, Euch zu Genossen unserer Freude. zu machen, daß Ihr als die rechten Mitstreiter nicht müde werdet, für die heilige Sache heilige Hände aufzuheben ohne Furcht und Zweifel. So bekennen wir denn vor Euch wie Ein Mann mit freudigem Aufthun unseres Mundes:

1. Wir stehen auf dem Bekenntniß der evangelisch-lutherischen Kirche. Das ist das gute Bekenntniß, welches unsere Väter abge= legt haben zu Augsburg vor Kaiser und Reich, dasselbe, was unseres Dr. Martin Lutheri Katechismen uns und unseren Kindern in die Herzen predigen alle Tage. Weil nun dieses Bekenntniß wohl und fest gegründet ist auf Gottes Wort, so laffen wir uns davon nicht abtreiben, noch hin- und her wiegen und wägen von allerlei Wind der Lehre, sondern wollen treulich wandeln in unserer Väter Glauben bis an unser Ende, gleich wie ihr; dazu soll uns Gott helfen.

2. Wir halten auch, und wollen es beweisen mit Waffen der Gerechtigkeit zur Rechten und zur Linken, daß unsere Gemeinden niemals aufgehört haben, lutherische Gemeinden zu seyn, und daß die theuren Schäße unseres lutherischen Bekenntnisses ihr rechtmäßiges Eigenthum sind. Weil nun aber Etliche dieser Beit sind, die da meinen, daß das Werk der Union, welches von unserem hochfeligen föniglichen Herrn in redlicher Meinung begonnen ist, uns unser Bekenntniß gar nehme, oder doch in etlichen Stücken åndere und breche, was doch gegen unseres Königs ausdrückliches Wort wäre, so begehren wir wider solche mit aller Kraft unsere wohler= worbenen und verbürgten Rechte zu vertreten, und rufen Euch, liebe Gemeindsgenossen, zu: haltet mit uns, was Ihr habet, daß Niemand Euch Eure Krone raube.

3. Wir halten weiter, daß der lutherischen Gemeinden gutes Recht sey, alle ihre Kirchensachen geordnet seyn zu lassen nach Got: tes Wort und ihres Glaubens Bekenntniß; - begehren demnach die volle ungefärbte Herrlichkeit der lutherischen Gottesdienste, lu= therisches Kirchenregiment und lutherische Gemeindeordnung, damit die Gemeinde eine rechte Braut Christi werde, die nicht habe einen

Flecken oder Runzel oder des etwas. Weil nun aber solches ein großes und hohes Biel ist, das zu erlangen mancher Schritt noch wird zu thun seyn, so sollen wir's

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4. vor Allem und zunächst unser Streben seyn lassen, daß das Wort Gottes lauter und rein unter uns geprediget und die Safra= mente recht nach unseres Herrn Einseßung verwaltet werden. Weiter, weil wir ja Berechtigte, nicht blos Geduldete in der Kirche unseres Landes sind, wollen wir darauf aus sein, daß unser theurer König, den Gott segne, in unseren Konsistorien und sonstigen kirchlichen Behörden etliche treue Leute unseres Bekenntnisses bestelle, welche die Angelegenheiten unserer lutherischen Gemeinden von Amts= wegen leiten. Desgleichen auch, so unsere Obrigkeit ja unsere Kirchenordnung ändern wollte, daß sie es fein thue auf Grund göttli= chen Wortes mit Wahrung unseres Bekenntnisses und nimmer zu= laffe, daß Gottes Kirche Jedermanns Spielwerk und aller Gelüste ein Tummelplag werde, sondern daß alles drin ehrlich und ordent= lich zugehe, also daß Niemand anders ihr diene ohne nach dem Maße der Gaben, die Gott gegeben hat, wie geschrieben stehet 1 Kor. 12 und Eph. 4.

5. Wir bekennen, und das mit sonderlichem Nachdrucke, vor Euch, theure Brüder, daß wir dieses Ziel nicht erreichen wollen auf dem Wege des Austritts aus der Landeskirche, wie Etliche unsere Versammlung verlassen haben. Denn wir sind nicht gemeint das gute Recht der lutherischen Kirche durch solchen Austritt aufzugeben, sondern fest entschlossen, uns zu leiden als die guten Strei= ter Christi und zu fämpfen bis auf's Blut nach dem Worte unseres Herrn. Wir wissen wohl, daß es nicht mit unserer Macht gethan ist, wir wären bald verloren, doch streitet für uns der rechte Mann, denn Gott selbst hat erforen. Ihr wißt, wer der ist, er heißt Jesus Christ. Auf den stellen wir unser Vertrauen. Wer glaubet, der fleucht nicht. Und nun ermahnen wir Euch, hierinnen zu uns zu stehen und Euch in solchem christlichen Vornehmen zu ́stärken, da= mit daß Ihr Eure Augen aufhebet auf den Anfänger und Vollender unseres Glaubens, der noch je und je gemacht hat, daß unsere evangelisch-lutherische Kirche nimmer nicht ohne Mund geblieben ist, um Beugniß abzulegen von ihrer Herrlichkeit. Der hat's auch hier zu Wittenberg gethan.

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Lieben Brüder, als der Feind in unserem Lande herrschte, da find des Königs treue Unterthanen ja nicht ausgewant ert, haben sich auch keine neuen Lande erobert, der alten vergessend, sondern haben geduldet, gewartet, gehofft, geliebt, gekämpft, gebetet, bis die Beit erfüllet ward. Haben sie das gethan an ihrem irdischen Könige, wohlauf, liebe treue Brüder, lasset Euch nicht irren, noch ist der himmlische König bei uns drinnen, wird es auch blei= ben, der da herrschet mitten unter seinen Feinden, drum wollen wir nicht von Ihm lassen, noch von seinem Erbe und Lande; das aber sind unsere Kirchen und Gemeinden, darin wir, seine Kinder, geboren und getauft sind und mit Gottes Wort und Sakrament genähret bis dahin. Hier ist unser Plag, hier lasset uns stehen und streiten; und ob wir auch hart angefochten würden von dem Teufel, der Welt und unserem Fleische, wir werden ja gewinnen und den Sieg behalten; denn unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwindet.

Liebe Brüder, Ihr wisset nun unseres Bundes Grund, sein Biel und den Weg zu solchem Ziele. Prüfet wohl, ob es also recht sey und vor Gottes Wort bestehe. Ist's aber, dann schlaget Eure Hände mit ein und lasset uns in einem Muth wie Ein Mann ste= hen. Der Herr, der treue barmherzige Gott, helfe Euch und uns durch Jesum Christum. Amen!

Wittenberg, am 12. September 1849.

Bitte um Unterstützung.

Die evangelisch-lutherische Gemeinde zu Greifenberg in Pommern hat bis jest ihren Gottesdienst in einer Privatwohnung ab= halten müssen. Dies Lokal, ein Ecfzimmer, nach zwei Straßen und zu ebener Erde gelegen, ist vielen, für den Gottesdienst sehr widri= gen Störungen ausgesezt und reicht auch für die gegenwärtige Bahl der Gemeindeglieder nicht mehr aus.

Wiederholte Bitten der Gemeinde um Bewilligung des Mitge= brauchs der fleinen, fast ganz unbenußt dastehenden Hospitalkirche vor dem Thor sind von Seiten des städtischen Patronats auf das Bestimmteste abgeschlagen worden.

Es bleibt der Gemeinde, da es an anderen geeigneten Lokalitäten mangelt, kein anderer Ausweg, als den Bau einer eigenen Kirche zu versuchen. Nun besteht aber die Gemeinde der Mehrzahl nach aus völlig unbemittelten Gliedern und kann diesen Bau, auch wenn er noch so einfach veranschlagt wird, nur dann ausführen, wenn sie dazu durch milde Gaben bemittelter Menschenfreunde unterstügt wird.

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Der unterzeichnete Seelsorger dieser Gemeinde richtet daher, im Vertrauen auf den Herrn, der Herzen lenkt, wie Wasserbäche, an Christen nah und fern, welche dieser Welt Güter und ein Herz für derartige Noth haben, die herzliche Bitte, den gedachten Kirchenbau durch milde Gaben zu fördern, den Lohn aber von Gott zu nehmen.

Für die Darreichung solcher Gaben stellt er seine Adresse zur Disposition und wird über die eingegangenen Unterstüßungen zu seiner Beit hier dankbar quittirt werden.

Trieglaff, bei Greifenberg in Pommern,

den 18. August 1849.

Nagel, Pastor.

Nachträglich ist für die Schlesischen Lutheraner eingegangen: Durch Hrn. Pf. Schmidt von Rothenhausen 4 fl. 34 fr.; aus Erlangen 2 fl. 42 fr.; it. v. B. G. 1 fl.; durch Hrn. Pf. Popp in Guttenberg 1fl. 24 kr.; aus Dispeck bei Neustadt a/A. 10 fl. 24 fr.; von Hrn. Pf. Jorns in Hersbruck 7 fl. 42 fr.;

Durch Hrn. v. Tucher: von Hrn. Kandid. Schmidt 3 fl. 27 fr.; Hrn. Buchbind. Groß 1 fl. 3 fr.; einem Ungenannten 30f r.; von der Gemeinde Loinek durch Hrn. Pf. Born in Bayreuth 8 fl. 18 fr.; durch Hrn. Assess. Hommel 1 ft. 30 fr.; von der Gemeinde Seefeld durch Hrn. Sippel 1 fl.; von Hrn. Pf. Eyßer in Sülzdorf 3 fl. 30 fr.; von Hrn. Pf. Bischoff in Manau 2 fl. 42 fr.; von Hrn. Pf. Schmidt in Hissingen 9 fl. 34 fr.; it. 1 fl, 30 fr. ;

19 fr.

Summa: 58 fl. 8 kr. Dazu vom Monat September 13 fl.

Gesammtsumma der Nachträge 71 fl. 27 fr.

Hunc tu Romane caveto!

Wir haben die Selbstständigkeit der Kirche, welche durch die jüngsten Umwandlungen auf staatlichem Gebiete herbeigeführt worden ist, oder herbeigeführt zu seyn schien, von demjenigen Theile der römischen Christenheit, welcher in den historisch-politischen Blättern den Ausdruck seiner Sinnesweise fins det, mit einem zuversichtlichen Jubel begrüßen hören, welcher dem schweren Ernst unserer Zeit gegenüber auf jeden einen widrigen Eindruck machen mußte, der seine Augen nicht vor der Thatsache verschloß, daß jene Entlassung der Kirche aus der Abhängigkeit vom Staate nicht zum kleinsten Theile einer Entfremdung vom Christenthum zu danken ist, welche der römischen Kirche nicht weniger als der protestantischen die bittersten Erfahrungen in Aussicht stellt. Würdiger und besonnener war das Wort der Ansprache, welches die zu Würzburg versammelten Bischöfe an die ihnen anbefohlene Christenheit, namentlich aber an die ihnen untergebene Geistlichkeit haben ausgehen lassen: doch vermißte man an demselben, freilich ohne sich dessen zu verwundern, daß nur an Versäumnisse erinnert wurde, welche die Einzelnen gut zu machen haben, um der Gefahr dieser Zeit zu begegnen, ohne daß auch nur eine leise Ahnung laut gewor= den wäre, es möchte dem Bestande der Kirche selbst in ihren Ordnungen und Bräuchen eine Besserung Noth thun, damit fie der heiligen Aufgabe, welche ihr gesezt ist, mehr als bisher

N. F. Bd. XVIII.

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