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Distrikts- und Lokalschul-Inspektoren nichts Besseres thun und sich durch nichts mehr die Gunst der Regierung erwerben zu können, als wenn sie diese Schulen organisirten. Da wurden, ohne die Leute ordentlich zu fragen und ohne auf die klimatischen und lokalen Verhältnisse Rücksicht zu nehmen, zwei und mehrere dergleichen Schulen in eine zusammengezogen, wurde die Natural-Verköftigung in Geld firirt, das Schulgeld, besonders für die leidigen Sonntagsschulen, erhöht; ein Haus gebauet oder doch nothdürftig hergerichtet; und hatte man hundert Thaler, oft durch Zuschuß von Seite der hierin immer genereufen. Regierung zusammengebracht, ein im Seminar gebildeter, oder gar oft, ja gewöhnlich, verbildeter Lehrer angestellt, und das große Werk war vollbracht! Aber, was war damit gewonnen? was war die Folge? Die Leute, die sonst viel Liebe für das Schulwesen hatten, verloren sie immer mehr und mehr, weil es ihnen weit mehr Geld kostete, die Lehrer ihnen weit ferner standen, sie durch ihren Hochmuth, oft sogar durch ihren Unglauben, ihr leichtsinniges Leben ärgerten und weil, die Hauptsache, ihre Kinder weit weniger lernten als sonst; denn sie können im langen Winter bei dem tiefen Schnee und argen Schneewehen gar oft wochenlang nicht in die, wenn auch nur 1⁄4 Stunde weit entfernte Schule gehen besonders im Christenthume weniger lernen, das ja leider! in gar vielen organisirten Schulen immer mehr und mehr in den Hintergrund als Nebensache, als um der Schwachen willen leider! noch nothwens diges Uebel, gestellt wird! O! möge doch der Herr, der Hers zenslenker unsre Oberen leiten und regieren, daß sie wenigstens die noch übrigen Nebenschulen, und ihrer mögen wohl noch circa 100 seyn, schon um der, durch alle Verordnungen nicht zu verändernden klimatischen Verhältnisse willen belassen, damit doch noch im rauhen, aber nur in klimatischer Rücksicht rauhen Ober- und Vogt-Lande ein lebender Zeuge der guten alten Zeit bleibe, wo die Schullehrer nicht glaubenslose oder gar un gläubige, seichte, von Allem Etwas aber Nichts gründlich wis

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sende und darum nothwendig aufgeblasene und mit ihren Verhältnissen unzufriedene Lehrer, sondern gläubig gottesfürchtige, in Gottes Wort festbegründete und im Lesen, Schreiben und Rechnen, so viel man für's Haus und das sich ohnehin weiter bildende Leben, braucht, geübte, einfach zufriedene, dem Volke ganz nahe stehende Schulhalter, oft wirkliche Schulmeister was ren, und es bei dem lieben Volke rücksichtlich christlicher Zucht und Sitte und Gottseligkeit unendlich besser stand, als in dieser jezigen, jammervollen Zeit!

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Geschrieben von einem alten Distrikts Schuleninspektor.

Berichtigung. *)

Erst in diesen Tagen kam mir der Aufsatz des Herrn Dr. Ströbel, vormaligen Inspektors des Schullehrer - Seminars in Altdorf,,,zur Entgegnung auf den Auffah im Oktoberheft 1848 dieser Beitschrift: Ueber die Stellung der Kirche zur Schule," in dieser Beitschrift, im Hefte für den Juli 1849, zu Gesichte. Ich konnte mich darüber nur freuen, daß ein ehemaliger Vorstand des Schullehrer Seminars in Altdorf ungerechte und lieblose An= flagen eines unberufenen Anflägers dieses Seminars gebührend be= leuchtet und zurückgewiesen hat, obwohl ich mich in dem erwähnten Aufsage nicht getroffen fühlte und neben vielem Falschen darin auch Einiges als wahr anerkennen mußte. Wenn aber Herr Dr. Ströbel S. 64 schreibt:,,Sollte ein Lehrer das Auswendiglernen zu ängstlich betrieben haben, wie das in den lettern Jahren in Bezug auf die Geschichte wird zugegeben werden müssen, wer wird deßhalb diesen Lehrer, und wer vollends alle andern öffentlich angreis

**) Indem die Redaktion auf Verlangen diefe Erklärung noch aufs nimmt, erklärt sie, daß sie künftig kein Wort in dieser Sache mehr zulassen kann.

fen?" so muß ich gegen diese spezielle Hindeutung auf mich, als einen Lehrer, der das Auswendiglernen zu ängstlich betrieben, doch Verwahrung einlegen; denn ich, und kein Anderer, habe als Se= minar - Präfekt von 1843 bis 1847, in den legten Jahren der Wirksamkeit des Herrn Inspektors Dr. Ströbel im Seminar zu Aldorf, die Geschichte daselbst gelehrt. Nun muß er sich aber doch wohl deffen selbst noch recht gut erinnern, wie gerade ich immer gegen das mechanische Auswendiglernen mancher Seminaristen, das fie sich vor ihrem Eintritt in das Seminar angewöhnt hatten, ge= eifert und mir in meinem ganzen Unterrichte alle Mühe gegeben habe, fie zu einem denkenden Erfassen und Verarbeiten des Lehrstoffes anzuleiten und zu ndthigen. Daß man sich in der Geschichte die nöthigen positiven Kenntnisse nicht anders, als durch Lernen, fest aneignen kann, daß versteht sich ja doch wohl von selbst. Aber nur ein freies Reproduziren des Gelernten in zusammenhängendem Vortrag oder im Gespräche war es, was ich von allen Seminaristen wünschte und viele auch leisteten; mechanisches Auswendig= lernen habe ich stets nach Kräften bekämpft. Wohl möglich, daß folchen Seminaristen, die sehr geringe Vorkenntnisse in's Seminar mitgebracht hatten und sich leiner besonderen Geistesgaben erfreuten, das Geschichts Pensum schwer wurde, das in zwei Jahren zu be= wältigen war, als 1) allgemeine, 2) deutsche und 3) bayerische Geschichte, und zwar in einer einzigen Lehr- und einer ein= zigen Lern-Stunde wöchentlich. Oberflächliches Lernen für das Eramen, und jenes flägliche in omnibus aliquid, in toto nihil ist mir von jeher höchst zuwider gewesen. Wollte ich nun doch unter diesen Umständen mit den Seminaristen etwas Gründliches in der Geschichte leisten, so mußte ich sie mehr anstrengen, als mir selbst lieb war. Der freilich erklärbare Grundfehler liegt im Regulatis über die Bildung der Schullehrer in Bayern vom 31. Januar 1836, worin von den Seminaristen bei sehr geringer Vorbildung, in der sehr kurzen Zeit von nur zwei Jahren, in der viel mehr schädlichen, als förderlichen Seminar Klausur, nicht nur alles Mögliche, sondern auch einiges Unmögliche gefordert wird. Die Vorbildung für das Seminar (Unterricht und Erziehung) muß organisirt und viel gründlicher und besser werden, als sie bis daher sehr häufig war; das Seminar selbst bedarf einer gründlichen

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Reorganisation; im Unterrichte ist mehr auf das wirklich Nothwendige und auf gründliche Bildung zu sehen; in der Erziehung halte ich nach meinen Beobachtungen das Zusammenleben so vieler junger Leute gerade in dem gefährlichsten, freiheitslustigsten Lebensalter in einer geschlossenen Anstalt für einen wahren Krebsschaden. Auf mich wenigstens hat das Seminar immer den fatalen Eindruck einer Schullehrer - Bildungs- Kaserne gemacht. Wenn die Bedingungen, unter denen die Schullehrer - Seminarien bis daher wirken mußten, besser werden, werden es die Leistungen auch werden. Möge es nur nicht auch in Bukunft am Besten fehlen, nämlich am nervus rerum gerendarum. Hätte es nicht an diesem gefehlt, so würde das Regulativ, und in Folge davon die Vorund Ausbildung der Schullehrer ganz anders ausgefallen seyn, als bisher. Man mußte eben aus der Noth eine Tugend machen. Wer das aus eigener Anschauung weiß, wird billig urtheilen und an= erfennen, wie dies Viele auch thun, daß die Leistungen unserer Schullehrer Seminarien unter den drückenden Verhältnissen, mit denen sie zu kämpfen hatten, keineswegs gering waren. Vielleicht wird es noch nothwendig, mit den Thatsachen hervorzutreten, die Herr Dr. Ströbel S. 68 andeutet. Gewiß, man würde staunen, aber es würde heilsam seyn. „Das Vertuschen“ (S. 67) ist nir= gends gut. Uebrigens wollen wir alle, die wir an Schullehrer= Seminarien gearbeitet haben, oder noch arbeiten, allen unsern Böglingen und allen, die es mit dem hohen Berufe eines christ= lichen Lehrers und Erziehers wohl meinen, von ganzem Herzen alles Gute wünschen und uns im Bewußtseyn eines redlichen Strebens nach treuer Pflichterfüllung über ungerechte und lieblose Ans griffe in einer in jeder Beziehung leidenschaftlich aufgeregten Zeit weder wundern noch grämen.

B., den 24. Oftober 1849.

Dr. Hechtfischer, Pfarrer.

Korrespondenz.

Durch den Direktor unseres Kollegiums ist uns, als von Ihnen übersandt, die Summe von 1016 Thlr. 17 Sgr. als ein durch den Nothruf unserer vorjährigen Synode veranlaßter Beitrag der Glaubensbrüder in Bayern, Schwaben und Meiningen nebst Umgegend zur Befriedigung der Bedürfnisse unserer verarmten preu= Bischen lutherischen Kirche übergeben worden.

Mit herzlicher Freude über diese so bedeutende Handreichung brüderlicher Liebe, sagen wir (Ihnen und) Allen, deren Liebeshand sich dabei betheiligt hat, unsern innigen Dank im Namen aller unserer Gemeinden, namentlich auch derjenigen, denen nach der Bestimmung einiger theuern Geber, spezielle Unterstüßungen zufließen sollen, d. h. der Gemeinden Saagle, Ratibor und See= feld, wie auch des Pastors zu Seefeld, Dr. Besser.

Ganz besonders erquicklich ist uns diese Liebessteuer noch da= durch geworden, daß mit Darreichung derselben, wie Ihr Schrei ben mittheilt, die Brüder in Schwaben und Memmingen, wie auch viele Andere uns zugleich ihrer vollsten Bekenntnißeinhelligkeit versichern lassen, und die brüderliche Ermahnung zugefügt ha= ben, daß wir unsrer gegenseitig vor dem Herrn gedenken und im Gebet und Fürbitte für einander anhalten wollen, bis der Herr allenthalben seiner Kirche ausgeholfen hat.

Mit doppelter Freude und Preis gegen den Herrn, der als das Haupt sich in den Gliedern Seines Leibes nicht unbezeugt läßt, nehmen wir daher diese Gabe nicht blos als ein gewöhnliches Op= fer der Nächstenliebe gegen Bedürftige, sondern als ein theures, tröstliches Unterpfand unsrer gegenseitigen Einheit im Bekenntniß unseres allerheiligsten Glaubens, und als einen Beweis, daß die Brüder dort mit uns vereint am Baue der Kirche, welche am reinen Bekenntnisse festhält, mitwirken, und in dieser schweren kampfreichen Beit für ihre Erhaltung und Ausbreitung hier wie dort in ihrer Heimath, Opfer darzubringen bereitwillig sind.

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