ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

brunn und in Miltenberg. Die Verse 1 bis 3 stimmen in all diesen
Fassungen, abgesehen vom Dialekte, mit den entsprechenden Versen bei
Meier überein. Die vierte Zeile erscheint mehr oder minder variiert:
Kreuzwertheim: Soll das Wehwehle widder vorbei sei'.
Steinmark: Soll ålles wieder gsund sei'.
Ruppertshütten: Wird es bald geheilet sein.
Mespelbrunn: Morgen muß vorüber sein.
Miltenberg: Muß scho wieder vergesse sein.

Auch in Amberg und in Türkheim (im bayr. Schwaben) kommt der Spruch in ganz ähnlicher Form vor.

Mit der von Teez angeführten Fassung aus Bremerhaven stimmt besonders die folgende überein, welche mir Herr J. Blum aus Seligenstadt mitgeteilt hat:

Hale, hale Sege,

Morje früh gebts Rege,
Übermorje Sonneschei',
Solls widder gehalt sei'.

Etwas umgestaltet erscheint der Spruch in der von Meier a. a. D. in Nr. 8 angegebenen Form:

Heile, heile Segen,

Drei Tage Regen,

Drei Tage Schnee,

Jest thut dir's nimmer weh.

Auch in dieser Gestalt ist der Reim weit verbreitet. Im Spessart habe ich ihn an mehreren Orten gefunden, so z. B. in Berg Rothenfels: Häle, häle Sege,

Drei Dog Rege,
Drei Dog Schnee,

Düet dersch nemmer weh.

Auch für Neustadt a. d. Hardt, sowie für Regensburg ist mir das Vorkommen dieser Fassung, mit geringen Abweichungen in der 4. Verszeile, bezeugt.

Vgl. E. Meier, a. a. D., Nr. 10; Baslerische Kinderreime (von Brenner), Basel 1857, Nr. 19; Simrock, D. d. Kinderbuch (2), Nr. 60; Kehrein, Volkssprache in Nassau, Bd. 2, S. 86; Stöber, Elsässisches Volksbüchlein (2), Nr. 59; Rochholz, Alem. Kinderlied, Nr. 948.

Eine weitere Variante bietet der folgende Spruch, welchen ich in Hafenlohr am Main aufgezeichnet habe:

Häle, häle Sege,

Drei Dog Rege,

Drei Dog willer") Wind,

Du bist unner) bös (liebs) Kind.

1)= wilder. 2) = unser.

[blocks in formation]

Eine weitere Gattung derartiger Segenssprüche knüpft offenbar an die Anwendung von Volksmitteln, namentlich Auflegen des Kotes ge= wisser Haustiere auf den Wehfinger“, u. ä. an.

Es folgt hier eine Reihe solcher Reime. Die aus Seligenstadt, Unterafferbach, Wertheim, Hofstetten, Amorbach, Neustadt a. d. H. und Dillingen verdanke ich schriftlicher Mitteilung, die übrigen habe ich an den betreffenden Orten selbst gesammelt.

[blocks in formation]

Fast ebenso in Röttbach (südöstl. Spessart), Obernau und Gailbach (bei Aschaffenburg).

[blocks in formation]
[blocks in formation]

Varianten und verwandte Reime siehe bei E. Meier, Nr. 9; Simrock, Seite 15; Stöber, Seite 18; Rochholz, Seite 341; Dunger, Kinderlieder aus dem Vogtlande, Nr. 50-52; Woeste, Volksüberlieferungen in der Grafschaft Mark, Seite 3.

Zum Schlusse teile ich noch einige andere Besprechungsformeln und Segen aus Unterfranken mit.

5)

[ocr errors]

Gegen das Angewachsensein:7)

1)

Bist du bewachsen an der Ripp,
Helf dir Jesus in der Kripp,

Hast du das Herz gespannt,
So hilf dir St. Johann.

=

Steg. 2)

=

Stiege. 6):

=

Im Namen u. s. w.

=

(Aschaffenburg.)

hinüber... darüber.

Dreck. 3) Jezt heilt es! 4) Niemand. 7) Bavaria, 4, Abt. 1 (Unterfranken), Seite 219: ,,Bruftentzündungen der Kinder nennt man ,,Angewachsensein", was dem Eingezogensein der Rippenmuskeln bei erschwertem Atmen entnommen ist.“ Beitschr. f. d. deutschen Unterricht. 8. Jahrg. 2. Heft.

9

[blocks in formation]

Gegen den Schußbloder" (Gerstenkorn am Augenliede):

München.

[ocr errors]

Schußbloder, der du dich erhobst,

Und die heilige Frau dich niederschlug,

Ich segne dich mit meinem rechten Daume,

Weich un mach immer mehr Raume!

Im Namen u. s. w.2)

2.

(Amorbach.)

Anton Englert.

Lüning, Lünken, ein Name für den Sperling.

Grimm sagt einmal in der Mythologie, daß man den Sperling in Westfalen auch Lüning nenne. Er konnte den Namen nicht erklären. Mir hat der Name viel Schwierigkeiten gemacht, als ich in dieser Zeitschrift über Tiernamen handelte. Belegen kann ich den Ausdruck jezt aus einem echten Meklenburger Schriftsteller. In John Brinckmans Kasper-Ohm un ik (3. Aufl. Rostock, Werther 1877) heißt es S. 33/34: Dor led ik mi denn sachting up den Buk dal un kröp vörsichtig na de Hofsid hen, as'n Kater, de Lünkens odder Swaelken beluren will. Lünken ist am Fuße der Seite auch als Sperling erklärt. Ich will diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, ohne auf die Werke von John Brinckman hinzuweisen. Sie sind interessant und für den Sprachforscher äußerst lehrreich. Heinrich Seidel hat über diesen leider zu wenig bekannten, hochbegabten meklenburgischen Schriftsteller im XXIX. Jahrgang des,,Daheim" 1893 Nr. 9 eine interessante Studie veröffentlicht.

Wismar i. M.

O. Glöde.

1) So hat mein Collega Dr. Link, der mir die Sprüche aus Amorbach mitgeteilt hat, den Segen wiederholt sprechen hören.

2) Einige andere Besprechungsformeln aus Unterfranken stehen in der Bavaria, a. a. D., Seite 222 und 223.

[merged small][merged small][ocr errors][merged small]

Btschr. VI, 442 habe ich geschrieben: „Mînlêde" steht also für hochdeutsch: Mein (dein, unser und euer, sein) Lebtage - jemals. Friz Reuter schien den Ausdruck nicht zu kennen, er schreibt „meindag" und seindag" im Sinne von jemals".

[ocr errors]

Von privater Seite wird mir geschrieben, daß meine Vermutung unzutreffend sei. Es heißt z. B. Stromtid Kap. 26 Mitte (als Jungjochen erklärt, er wolle mit Gottlieb fahren): „So was is mich doch mein Lebtag' noch nich passirt". Ich habe nicht sagen wollen, daß Reuter den hochdeutschen Ausdruck „Mein Lebtag' (Mein Lebtage)" nicht kannte, sondern daß die Verstümmelung,,Mînlêde" ihm unbekannt oder wenigstens nicht geläufig war, er würde sonst sicher oft Gebrauch davon gemacht haben. Die Fachgenossen werden es mir gestatten, daß ich in dieser Zeitschrift auf die vielen anerkennenden, berichtigenden und verbessernden Zuschriften antworte, die mir täglich zugehen. Mir ist es eine Freude, daß meine Bemerkungen überhaupt beachtet werden, Berichtigungen sind mir natürlich stets erwünscht, auch auf niederdeutschem Gebiet. Ich bin Mitglied unserer gelehrten Gesellschaften und verfolge die einschlägige Litteratur von Tag zu Tag. Wenn ich trotzdem meine speziellen Dialektstudien möglichst zurückdränge, so denke ich dabei stets an den allgemein germanistischen Charakter unserer Zeitschrift, die hauptsächlich dem hochdeutschen Unterricht und nicht Dialektforschungen dienen soll. John Brinckman braucht die Form ,,min Lere" sehr häufig, so 3. B.,,Kaspar-Ohm un ik" (3. Aufl. Rostock, Werther 1877) S. 11: Dat hadd ik von den Jungen doch min Lere nich dacht, dat möt ik gestan, Kasper!" Daneben braucht er auch: sin Lewdag, z. B. ebenda S. 5: Ob dat nu dorvon kem, dat he so oft in Batavia west wir, odder dat he sin Lewdag so vel veritablen Knaster smökt hadd etc.

Wismar i. M.

4.

O. Glöde.

Zu Matthias Sammlung „Das deutsche Volkslied“.

(Vgl. Ztschr. V, 693.)

19, 13. So sten die steglein auch allein. Die richtige Deutung findet sich in Uhlands Alten hoch- und niederdeutschen Volksliedern. 3. Aufl. 4. Bd. Seite 257 (Anm. 291):,, Steglein sind wohl die Stäbe, woran der Rosenstrauch aufgebunden wird. (Stalder II, 398: der Stiegel, Stigl, Stab, Pfahl; stiegeln, stäbeln, pfählen.) Vgl. Schmeller III, 624: die Steigen, Gitter aus Stäben oder Latten".

Northeim.

R. Sprenger.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »