Lieber Edgar! da auch das Reine den Reinen nicht unrein ist, so macht es mir befondre Freude, Dir diese Blätter zu widmen. Den 21. August 1840. it Vorrede. Es lag ursprünglich im Plane des Verfassers, seine Kritik der Geschichte der Offenbarung durch die Darstellung der geschichtlichen Voraussehungen des Christenthums zu der kritischen Betrachtung der neutestamentlichen Offenbarung fortzuführen. Wenn es ihm aber nicht gleichgültig seyn konnte, ob er mit seinem Buche gegen unzählige Vorurtheile oder gegen wenigere anstoße, und wenn ihm die Wahl frei stand, dem, was ihm als Wahrheit gewiß ist, einen leichteren Eingang zu verschaffen und die Menge der Vorurtheile in gelinderer Weise zu beseitigen, so wird es Niemand` ihm verdenken, wenn er jenen Plan aufgab und den entgegengefeßten Weg vorzog. Die Geschichte des jüdischen Bewußtseyns, wie es sich seit dem Abschluß des Kanon's bis zum Auftreten Jesu entwickelt hatte, ist, so sehr sie die Meinung für sich hat, daß sie so ziemlich, wenn nicht völlig bekannt sey, ein noch unbekanntes Gebiet und schon durch die Fragen, die der Verfasser hier hätte aufwerfen müssen, würde er Anstoß erregt haben was würde ihm die Beantwortung derselben zugezogen haben? Niemand hat z. B. die Frage beantwortet, wie die prophetische unmittelbare Unschauung vom Messias zu einem festen Reflexions-Begriff |