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V. 18

V. 19.

V. 20.

V. 21.

Ihr Heuchler, was versuchet ihr mich?

Weiset mir die Münze, und sie reichten ihm ein Stück Geld dar.
Und er sprach zu ihnen: Wessen ist das Bild und die Ueberschrift?
Sie antworteten: des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebet
dem Kaiser was des Kaisers und Gott was Gottes ist.

Solche Antworten sind natürlich nicht gegeben worden, um die Unwissenden über das Recht oder Unrecht der Forderung der Abgaben zu belehren, oder die Wißbegierigen zu befriedigen, sondern nur, um der gestellten Falle mit Anstand zu entgehen. Es waren der Form nach Antworten, aber sie ließen die Frage ungelöst. V. 24. Meister, Moses hat gesagt, so einer kinderlos stirbt, so soll der Bruder die Frau heirathen und seinem Bruder Samen erwecken. V. 25. Nun waren bei uns sieben Brüder. Der erste heirathete und starb, und weil sie keine Kinder hatten, nahm sie der andere Bruder. V. 26. Desgleichen der dritte, vierte und so fort bis auf die sieben. V. 27. Zuleht nach ihnen allen starb auch das Weib.

V. 28. Wessen Weib wird sie nun in der Auferstehung sein, denn sie haben sie ja alle sieben gehabt.

V. 29. Jesus aber antwortete und sprach: Ihr irret und wisset die Schrift nicht, noch die Kraft Gottes.

V. 30. In der Auferstehung werden sie weder freien, noch sich freien

lassen, sondern sie werden sein, wie die Engel Gottes im Himmel.

Das war nun freilich leicht gesagt, aber nicht leicht bewiesen; um jedoch seiner Antwort die volle Kraft zu geben, fand er im Augenblick eine trefflich passende Stelle im Gesetz, welche die Sadduzäer, die ihn mit der Frage fangen wollten, nicht erwartet hatten. V. 31. Habt ihr nicht gelesen von der Auferstehung der Todten, daß euch gesagt ist von Gott, da er spricht:

V. 32. Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Jsaaks und der Gott Jakobs. Nun ist Gott nicht ein Gott der Todten, sondern der Lebendigen.

Die Sadduzäer, welche alle Menschensatzungen verwarfen, und sich mit ihrer Freigeisterei weder auf Moses, noch auf die Propheten stügten, und deßhalb beim Volke verhaßt waren, ge= trauten sich nicht die Stelle des Gesetzes zu widerlegen, weil sie sich vor dem Volke fürchteten, und schwiegen.

Die Pharisäer, welche sich freuten, daß den Sadduzäern in Bezug auf die Frage der Auferstehung, an die auch sie glaubten, das Maul gestopft worden war, suchten nun ihrerseits ihren Todfeind, den essäischen Zimmermann, in der Rede zu fangen, indem sie ihn frugen:

V. 36. Meister, welches ist das Größte unter den Gesezen?

V. 37. Jesus sprach: Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit ganzem Gemüthe.

V. 38. Dies ist das erste und vornehmste Gebot.

V. 39. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Eine andere verfängliche Frage war die, welche die Aeltesten bei Gelegenheit der Zeichen und Wunderwirkungen Jesu an ihn richteten, um eine Ursache an ihm zu finden. Math. 21, V. 33 fragten sie ihn: Aus was für Macht thust du dies, und wer hat dir die Gewalt gegeben?

Auf diese Frage antwortete er wieder nicht direkt, wahrscheinlich weil er unter den Umstehenden wenig Anhänger zählte und man eine Gelegenheit finden wollte, das Volk aufzuwiegeln. Hätte er gesagt, das thue ich aus eigener Macht, aus meines Vaters Macht, so hätte man ihn verlacht und verspottet, oder hätte ihn für einen Zauberer gehalten. Hätte er gesagt, ich thue dies aus Gottes Macht, so hätten sie ihn als Gotteslästerer gesteinigt.

Er brach also von der Frage ab, und legte ihnen statt der Antwort eine andere Frage vor.

V. 25. Woher war die Taufe des Johannes, war sie vom Himmel oder von den Menschen? Und sie besprachen sich und sagten: Wenn

wir sagen vom Himmel, so wird er sagen, warum habt ihr ihm denn nicht geglaubt.

V. 26. Und wenn wir sagen von den Menschen, so haben wir das Volk zu fürchten, denn es hält Johannes für einen Propheten.

V. 27. Und sie antworteten Jesus und sprachen: Wir wissen es nicht. Da sprach er zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus was für Gewalt ich das thue.

So legten sich die Parteien, weil sie nicht mit der Farbe ihrer Lehre und den zur Verwirklichung derselben anzuwendenden

Mitteln öffentlich hervortreten konnten, einander Schlingen, theils um den Gegner durch die Nichtbeantwortung solcher Versucherfragen in der öffentlichen Meinung in Mißkredit zu bringen, theils um ihn durch seine Antwort zu kompromittiren.

Solche Fragen und Antworten bewiesen oft außerordentlichen Scharfsinn und Geistes gegenwart, insofern nämlich, als man ihren Werth nur nach ihrem Zweck abwägt, welcher mehr der war, die Personen zu gefährden, als der Wahrheit zu nüßen. Es waren Fechtereien auf Tod und Leben, bei denen man indeß nur immer mit Worten, und zwar von beiden Seiten so geschickt focht, daß darnach kein Blut floß.

Mitunter waren die Fragen so schwierig und zweideutig, daß gar keine direkte, richtige, unwiderlegbare Antwort möglich war. So frug Jesus die Pharisäer, Math. 22.

V. 42. Was dünket euch von Christus, wessen Sohn er ist? Sie sprachen: Davids.

V. 43. Und er sprach zu ihnen: Wie nennet ihn denn David im Geiste einen Herrn: da er spricht: 20. 20.

V. 44. Der Herr sagte zu meinem Herrn: Seße dich zu meiner Rechten, bis daß ich deine Feinde zum Schemel dir zu Füßen lege. V. 45. So nun David ihn Herr nennt, wie ist er denn sein Sohn? V. 46. Und Niemand konnte ihm ein Wort antworten, durfte ihn auch Niemand von selbem Tage an weiter fragen.

So trieb man sich einander mit Wortgefechten in die Enge, wenn die Parteien zusammen kamen. Jede vernünftige Diskussion war also hier, bei der Persönlichkeit, mit der man kämpfte, bei den Leidenschaften, die angeregt wurden, und bei der Vorsicht, mit welcher man die strengsten und radikalsten Dogmen der neuen Lehre verdecken mußte, sehr schwierig, daher diese Verdeckungen in Gleichnissen, um im Nothfalle seinen Worten eine andere Deutung geben zu können.

3mmer blieb Jesus in diesen Wortfechtereien nicht Meister auf dem Kampsplay, wie aus Lukas 11 zu sehen ist, wo es heißt: V. 53. Da er aber solches zu ihnen sagte, fingen die Schriftgelehrten und Pharifäer an, hart auf ihn zu dringen und ihm mit mancherlei Fragen den Mund zu stopfen.

V. 54. Und lauerten auf ihn, und suchten, ob sie etwas erjagen könnten aus seinem Munde, daß sie eine Sache zu ihm hätten.

Wir sehen aus V. 53, daß Jesus mit gewandten Gegnern zu thun hatte, denen es wirklich manchmal gelang, ihn mit ihren Fragen in die Enge zu treiben, oder ihm das Maul zu stopfen, wie sich der Evangelist ausdrückt, daß ihn die Fragen der Gegner bisweilen ermüdeten.

Noch ein Beispiel, wie man mit Worten zu spielen verstand, wenn es darauf ankam, die Wahrheit sagen zu wollen, ohne sich Verfolgungen auszusetzen, giebt die Geschichte mit der Zollforderung.

Math. 17. V. 24. Da sie nun gen Kapernaum kamen, gingen zu Petro, die den Zinsgroschen einnahmen, und sprachen: Pfleget euer Meister nicht den Zinsgroschen zu geben?

V. 25. Er sprach: Ja. Und als er heim kam, kam ihm Jesus zuvor, und sprach: Was dünkt dich, Simon? Von wem nehmen die Könige auf Erden den Zoll oder Zinse? Von ihren Kindern, oder von den Fremden.

V. 26. Da sprach Petrus zu ihm: Von den Fremden. Jesus sprach zu ihm: So sind die Kinder frei.

Von den Kindern oder von den Fremden will hier so viel heißen, als: von den Kindern oder von andern Leuten; denn wenn dem nicht so wäre, so hätte ja Petrus auch antworten können: von den Unterthanen; denn man kann Unterthan sein, ohne weder ein Kind des Königs, noch ein Fremder zu sein. Der Zweck der Frage war also in der Antwort zu hören, daß sie steuerfrei seien. Hätte Petrus geantwortet: von den Kindern, so hätte Jesus auch gesagt: so sind die Fremden frei; denn sie waren. gewiß, ihre Stellung zum König betrachtet, eher Fremde, als Kinder desselben.

Zeichen und Wunder.

Diese waren der Talisman, welcher damals Niemanden fehlen. durfte, der als Prophet auftrat, um der Welt eine neue Lehre zu

verkünden. Auch Jesus mußte sich dieses Mittels bedienen, um sich einen Einfluß beim Volke zu verschaffen.

3hm wurde dieß, als Mitglied der Essäer, nicht schwer.

Wirklich gehörte nichts weiter dazu, als das stille Wirken eines geheimen, der Verwirklichung eines Prinzips lebenden Bundes. Wenn derselbe will, daß eines seiner Mitglieder als Wundermann mit Zeichen und Wundern auftrete und bekannt werde, so stehen ihm dazu eine Menge Mittel zu Gebote.

Wenn ein unbekannter Bund die Gewandtheit, List, Wissenschaft, den Muth und die Fähigkeit aller seiner Mitglieder auf ein einziges Individuum konzentrirt, so daß die Menge diese Gesammtwirkungen für übernatürliche Kräfte eines Einzelnen halten muß, und ihr Glaube dadurch von eben jenen Bundesmitgliedern nicht allein hervorgerufen, sondern auch gestärkt wird, so werden uns alle Zeichen und Wunderwirkungen erklärlich.

Nichts ist leichter als mit Hülfe eines solchen Bundes 5000 Mann mit 5 Broden und 2 Fischen zu speisen und 12 Körbe voll davon übrig zu behalten, besonders wenn man das Volk sich schichtenweise in das hohe Gras sehen läßt und darauf vorbereitet ist.

Alle erwahrten Zeichen und Wunder, die man damals zur Ausbreitung der Lehre so nöthig hatte, als der Pfarrer seinen Chorrock, der auch nicht im Hemd und in der Blouse vor den Altar oder auf die Kanzel treten kann, sind unter Mitwirkung des gesammten Bundes leicht erklärlich.

Wir wissen hierüber freilich nichts Gewisseres, als was der jüdische Geschichtsschreiber Joseph davon erwähnt, welcher lediglich auf das Bestehen des essäischen Bundes aufmerksam macht; wir wissen, daß dieser Bund Niemanden unter sich ausschloß, daß Juden, Griechen, Römer darin aufgenommen wurden; wir wissen, daß dieser Bund zuerst zu den Zeiten, da Jesus lebte, bekannt wurde, daß aber in seine tiefsten Geheimnisse Niemand die Feder getaucht hatte.

Daß dieser Bund bestand, ist also gewiß, ebenso gewiß, daß er vorzüglich im jüdischen Lande seinen Sitz hatte und seine größte Thätigkeit zu Christi Zeit entwickelte. Johannes und Jesus

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