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Jesus lehrt die Abschaffung des Geldes.

Es ist nicht zu verlangen, daß die Geheimnisse des essäischen Bundes damals alle Tiefen der heutigen kommunistischen Lehre vollständig aufgefaßt, noch daß Jesus in seinen eigenen Ideen die seiner Bundesmitglieder bedeutend überragt habe.

Der Kommunismus, wie er damals unter der Gestalt der essäischen Schule, die sich später die christliche Schule nannte, crschien, war den Bedürfnissen seiner Zeit und den Fortschritten der Wissenschaften in derselben anpassend und deßhalb in der Form vielleicht dem babeuvistischen am ähnlichsten, insofern nämlich, als dieser letterer noch wenig Form angelegt hatte, ebenso wenig wie der esssäische.

Alle diese Lehren, die der Essäer, der Christen und Kommunisten, sind über Eines einverstanden, nämlich über das Prinzip. der Gemeinschaft der Arbeiten und der Güter. Die Organisation dieser Gemeinschaft, sowie die Mittel zur Ausführung derselben, dies waren immer diejenigen Fragen, nach deren Lösung am meisten geforscht wurde, und noch geforscht wird.

Weder von Jesus, noch von den Essäern ist uns ein Organisationsplan bekannt geworden, den hatten sie, wie zu vermuthen ist, entweder sehr unvollkommen oder gar nicht angefertigt.

Daß in einer Gemeinschaft der Arbeiten und der Güter, wenn diese die Einwohner eines ganzen Landes begreifen, das Beibehalten des heutigen Geldsystems eine Unmöglichkeit ist, wenigstens unter der Form von heute, scheint ausgemacht; daß aber Jesus das Volk nicht positiv auf die Abschaffung des Geldes im Allgemeinen aufmerksam machte, war entweder, um dadurch die schwachen Begriffe desselben nicht zu verwirren, oder, weil er selber noch nicht wußte, was an die Stelle des Geldes zu sehen sei. Sage man den mit den Tagesbegebenheiten unbekannten Bauern eines von Städten entfernten Landstrichs: das Geld müsse abgeschafft werden, so wird man sehen, welchen Unglauben und Zweifel diese Behauptung selbst heute noch bei vielen unter ihnen erregen wird,

ohne daß sie deßwegen gegen das Prinzip selbst wären. Es ist nicht zu erwarten, daß ein jeder, der sich für das Prinzip der Gemeinschaft erklärt, auch die Möglichkeit schon vorher studirt habe. Wer einsieht, daß in der heutigen Organisation der Gesellschaft schlechte Ordnung gehalten wird, wer einsicht, daß es darin für alle besser sein könnte, wenn Jeder angehalten wäre, in seinen Arbeiten und Genüssen mit den Uebrigen im Gleichgewicht zu bleiben, wer für sich keine besseren und keine schlechteren Verhältnisse will, als für alle anderen Menschen, wer das was er will, für alle auf gleiche Weise will, der ist ein Christ, der ist ein Kommunist.

So war auch Jesus ein Kommunist, er lehrte das Prinzip der Gemeinschaft, sowie die Nothwendigkeit dieses Prinzips; die Verwirklichung desselben, und die Form, unter welcher es verwirklicht werden würde, überließ er der Zukunft. Möglicherweise, daß man im essäischen Bunde über alles dieß einverstanden war, doch wurde der Plan einer christlichen Republik damals nicht gegeben.

Wenn nun auch Jesus nicht ausdrücklich die Worte: „Das Geld muß abgeschafft werden“ ausgesprochen hatte, so hat er doch gesagt: ihr sollt es nicht bei euch tragen, es nicht sammeln, es denen geben, die nichts haben u. f. w. Das aber ist augen= scheinlich nur für die Apostelzeit und während der Uebergangsperiode anwendbar. Wenn ich das Geld nicht bei mir tragen. und nicht sammeln soll, und wenn ich viel habe, es andern, die mir abborgen wollen, geben muß, dann ist es besser, man schafft es ganz ab, wenn es in einer vollkommeneren Gesellschaft überflüssig wird; ohne dieses ist überhaupt keine wahre Gemeinschaft, feine Harmonie und Freiheit für Alle in der Gesellschaft denkbar. In nachfolgenden Stellen spricht sich Jesus deutlich über diesen Punkt aus:

Math. 10, V. 9. Ihr sollt nicht Gold noch Silber, noch Erz in euren Gürteln haben.

Math. 6, V. 19. Ihr sollt euch nicht Schäße sammeln auf Erden, da sie der Rost und die Motten fressen und da die Diebe nachgraben und stehlen.

B. 24. Niemand kann zweien Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

So kannte 3ejus auch die inneren Triebe der menschlichen Seele und wußte recht gut, das Geld und Eigenthum zu Verbrechen und Gräueln führte; dieß beweist er in:

B. 21. Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.

Wenn die Menschen ihre Schätze zu Privateigenthum machen, so muß Einer gegen den Andern im Aufsuchen dieser Schätze seindlich verfahren, indem ihre Interessen einander entgegen laufen, dadurch scheuet die Freundschaft und die Liebe verwundet sich; machen die Menschen dagegen gemeinschaftliches Interesse, so lebt und webt Einer für den Andern, indem das Herz seine Neigung in den Schatz legt, der Allen ist, ist der gegenseitige Beistand die nächste Folge davon. Die Abschaffung des Geldes ist also die natürliche Aufhebung der Vergehen.

Trotz diesen christlichen Bibelsprüchen und der eifrigen Verbreitung derselben, nimmt die Gewalt und Macht des Mammons unter uns immer mehr überhand. Zahlreiche Heere von Mammonsdienern haben sich unter dem Namen Kapitalisten über diese Erde gelagert und fordern unter dem Namen Zins die besten Produkte derselben. Fragt sie einmal, warum sie als Christen Zins verlangen, warum sie vorgeben vom Zins zu leben, während es doch ausgemacht ist, daß Niemand vom Zins, sondern nur durch die Befriedigung der Bedürfnisse des Lebens leben kann, welche ohne Arbeit Niemand anders sich verschaffen kann, als indem er andere um ihren Theil listiger Weise mit dem Pfänderspiel der geprägten Stücke betrügt. Der Christ soll nicht Zins fordern.

Luf. 6, V. 35.

Doch aber liebet eure Feinde; thut wohl und leihet, daß ihr nichts dafür hoffet; so wird euer Lohn groß sein, und werdet Kinder des Allerhöchsten sein. Denn er ist gütig über die Undankbaren und Boshaften.

Jesus lehrt die Abschaffung der Strafen.

Dieses spricht sich klar und deutlich in folgender Stelle aus: Math. 5, V. 38. Ihr habt gehört, daß da gesagt ist: Aug um Aug und Zahn um Zahn.

V. 39. Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Uebel; sondern so dir Jemand einen Streich giebt auf deinen rechten Backen, dem biete den andern auch dar.

V. 40. Und so Jemand mit dir rechten will, und deinen Rock nehmen, dem laß auch den Mantel.

V. 41. Und so dich Jemand nöthigt, mit ihm eine Meile zu gehen, so gehe zwei mit ihm.

V. 42. Gieb dem, der dich bittet, und wende dich nicht von dem, der dir abborgen will.

V. 43. Ihr habt gehört, daß gesagt ist, du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.

V. 44. Jch aber sage euch: Liebet eure Feinde, segnet die euch fluchen; thut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolg en.

Daraus geht hervor, daß nach den Grundzügen des Christenthums der Christ weder Geseze machen, noch Strafen dekretiren kann, weil Gesetze und Strafen nur gegen solche angewandt werden, welche sich feindselig gegen die Individuen der Gesellschaft stellen. Diese aber sollen nicht mehr bestraft werden, sondern die Ursachen sollten weggeräumt werden, durch welche sie zu Feinden der Gesellschaft werden.

Darüber finden wir noch mehr sehr deutlich ausgesprochene Stellen:

Math. 7, V. 1. Richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.

Jesus sagte also hier nicht, wie dieß unter uns zur Regel geworden ist: Vergehe dich gegen Niemanden, damit du von Niemanden bestraft wirst, sondern: Richte Niemanden, damit man dich nicht wieder richte.

V. 12. Alles, was ihr wollt, das euch die Leute thun sollen, das thut ihr ihnen; das ist das Gesez und die Propheten.

Dieß aber ist nur in der Gemeinschaft der Güter möglich, darum ist ohne dieselbe gar kein Christenthum im Prinzip herzustellen.

Lukas 7, V. 47. Ihr sind viele Sünden vergeben, denn sie hat viel geliebet (gefündigt), welchem aber wenig vergeben wird, der liebet (sündigt) wenig.

Man lese das Gleichniß von dem verlornen Sohn, Luk. 15. Dieser hat sein Gut mit Prassen durchgebracht und kam, als er ins Elend gerieth, wieder zu seinem Vater zurück, welcher ihm vor Freuden ein Festmahl bereitete, was er dem andern ordnungsliebenden fleißigen Sohne nie bewilligt hatte. Als ihm dieser darüber Vorwürfe machte, sagte der Vater zu ihm:

V. 31. Mein Sohn, du bist allzeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein.

V. 32. Du sollst aber fröhlich und guten Muthes sein; denn dieser, dein Bruder war todt und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wieder gefunden.

Math. 18 frägt Petrus Jesus, wie oft er denn seinem Nächsten verzeihen müsse, ob siebenmal genüge.

V. 22. Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir, nicht siebenmal, sondern siebenzigmal siebenmal.

Auch in Bezug auf diesen Lehrsatz der Abschaffung der Geseze und Strafen, paßten die Schriftgelehrten und Pharisäer die Gelegenheit ab, um Jesum eine Schlinge zu legen. Sie brachten ein auf frischer That, auf dem Ehebruch betretenes Weib vor ihn geschleppt, wohl wissend, daß er dieselbe nicht verurtheilen würde, und also sich vor den Augen des Volkes einer Gesetz= losigkeit oder Lästerung des Gesetzes werde zu Schulden kommen lassen müssen.

Sie sagten ihm Joh. 8, V. 5:

Moses hat uns ein Geseß geboten, solche zu steinigen. was fagst du?

Nun bückte sich Jesus, statt aller Antwort, nieder und schrieb

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