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fie Vortheil gewährt, der Geist wird umnachtet, das Gemüth, da es au mit den Tugenden, von Finsternissen erfüllt.“

Ja jene Weltherrlichkeit ist Nichts als ein prachtvolles Mausoleum die in den lezten Zügen liegende Menschheit und jene weisheitsvollen W sind die Stimmen des verdammenden Gewissens. Und mitten aus und dieser vergehenden Welt entsteht auf stille geheimnißvolle Weise aller C die Gemeinde der Christen. Ich will zur Kennzeichnung dieser Gemein nur Eins hervorheben. Ihr wißt, daß sie allenthalben ein Gegenstand Hohnes und der Verfolgung war, daß sie recht und schußlos durch feindliche Welt ihre Bahn brechen mußte, wie hoch nun der Lebensgei dieser Gemeinde gestimmt war, mögen wir daraus abnehmen, daß in ihr Traurigkeit als ein Laster gebrandmarkt werden konnte. Hier sind nicht neue Menschen, hier ist eine neue Menschheit, welche sich des Vermögens wußt ist, den Fehlgang des alten Geschlechtes wieder gut zu machen dadurch die verlorene Welt zu retten. Wir verstehen nun die Stimmfül der verfolgten Gemeinde wenn sie ihren Feinden zurufen: „es bedari unserer Vertheidigung der Worte nicht, schauet her und sehet die Werke d sen, den ihr nur kennt in der Schmach seines Kreuzes, dieser ist in die ewige auf sich selbst ruhende, sich selbst beweisende, Alles überwinden Kraft Gottes." So hat hat sich vor den Augen der Welt das Geheimn der Kraft, von welcher Paulus zeuget, entfaltet, die Weltgeschichte hat es zeugen müssen, daß mit Christus die Kraft ohne Gleichen, von welcher anderen Kräfte nur Schatten find, in die Menschheit eingetreten ist. Und da muß es bleiben, daß wo es sich handelt um die Theilnahme am Reiche Gotte der Beweis für den lezten Spruch nicht mit Worten zu führen ist, sonder durch Offenbarung der Kraft. Dabei muß es auch in unseren Lagen se Bewenden haben, in denen der paulinische Gegensatz von Wort und Kr eine eigenthümliche Gestalt angenommen hat. Dadurch nämlich ist Chris die die Menschheit erneuernde Kraft geworden, daß er das, was sonst für de menschliche Denken und Handeln auseinander liegt, zu der ungetrübten Ei heit eines gottmenschlichen Lebens erhoben hat. Ich will einige dieser Geges fäße namhaft machen: das Göttliche und das Menschliche, das Himmlische un das Frdische, das Ewige und das Zeitliche, das Wunderbare und das Natio liche, und anders gewandt das Glauben und das Wissen, die Frömmigke und die Sittlichkeit, das Beten und das Arbeiten. Die Aufgabe der Christes heit besteht nun darin, die lebensmäßige Einheit dieser Gegensäße, die i Christo beschlossen ist, sich zu eigen zu machen. In den ersten Zeiten geschal nun dieses auch im Ganzen und Großen vermöge eines erhaben kindlichen un einfältig kräftigen Sinnes: und jene Einheit des Lebens Christi im Zusammen fassen der Gegensäge offenbart sich in dem seligen Hauch des Friedens und de Freudigkeit, der mitten in der todesmatten oder der in Wahnsinn rasender

elt über die ersten Christen ausgegossen ist. Denken wir uns nun einen zelrechten Gang der Kirche, so wird sie, indem sie sich durch die Völker und rch die Zeiten verbreitet, jene Gottesfülle des einheitlichen Lebens Christi immer neuen und immer vollkommneren Weisen entfalten, bis die ganze tenschheit in dieses Leben Christi gestaltet ist und das ist die Vollendung. un aber sind seit lange große Hemmungen und Störungen in das kirchliche eben eingebrochen und wir leben mitten in der ungeheuern Schmach, daß, ährend alles Andere fortschreitet, die Kirche, welcher die Führung in dem öchsten Geistesleben gebührt, mit ihren Ordnungen und Einrichtungen durch jerne Bande an längst überlebte Zeitalter gefesselt liegt. Eine Wirkung eser unnatürlichsten und verderblichsten aller Hemmungen ist nun diejenige Spaltung der Christenheit, nach welcher die Einen sich an die eine Seite ner Gegensäge halten, aber außer Stande sind, der Gegenseite die nothendige Gleichberechtigung zu Theil werden zu lassen, während die Anderen as grade Gegentheil thun und an dem entgegengeseßten Unvermögen leiden. Indem nun beide Theile in der Gefahr stehen zu wähnen, daß jeder das anze Leben Christi umfaßt, droht die Einheit und Ganzheit des Lebens Christi verloren zu gehen und zerrissen zu werden und damit der überwundene Lod, das besiegte Chaos wiederzukehren. Es bilde sich Niemand ein, daß er ich nur hinzuseßen brauche, um die einigende Formel auszuklügeln, auch der Zegabteste und Erleuchteste bleibt ein Kind seiner Zeit und diese unsere Zeit teht unter dem Banne jener mehrhundertjährigen Hemmung und der durch ›ieselbe bedingten Spaltung. Eine Einigungsformel ist nicht möglich, aber eine Seisteseinigung ist sehr wohl möglich, wenn die auseinandergehenden Seiten er Spaltung sich nur ernstlich erinnern, daß nicht nur der höchste Meister ›es Wortes in der Neuzeit gesagt hat: „das Beste wird durch Worte nicht eutlich,“ sondern auch der gottberufene Lehrer der Völker geschrieben hat: nicht in Worten, sondern in Kraft steht das Reich Gottes." Wie werden wir nun aber dieser Kraft uns bewußt und wie merkt Einer, daß diese Kraft in dem Andern wohnt? Das Wahrzeichen ist dieses, daß Einer jene geisthemmenden Mächte nicht blos als einen Druck seines innersten Lebens empfindet, sondern auch die lebendige Hoffnung hegt, daß diese feindlichen Gewalten überwunden werden müssen und können. Dieses Bewußtsein erhebend und schmerzlich zugleich ist ein Theil jener Kraft, welche einst die Welt überwunden hat. An dem Zeichen dieses Bewußtseins haben wir uns erkannt, geliebte Brüder, und auf Grund dieses Erkennens uns die Hände gereicht, zum gemeinsamen Wirken an der Befreiung der Kirche von allen verderb lichen Banden. Demnach spreche ich es aus, mit voller Klarheit meiner Seele, mit ganzer Freudigkeit meines Gemüthes: unser paulinisches Wort ist das apostolische Siegel unserer Gemeinschaft, in ihm ist enthalten die göttliche Berechtigung unseres Seins und Wirkens. Es ist nicht ein unerlaubter Weg,

auf dem wir wandeln, es ist auch nicht ein Seitenpfad, den wir etwa Verlegenheit uns ausgesucht hätten, es ist die gebahnte und gepflasterte H straße für die unter den gegebenen Verhältnissen einzig mögliche und ein gedeihliche Entwickelung der Kirche Christi zum Ziel ihrer Vollendung.

Doch es wird wohl Niemand unter uns entgehen, daß, wenn wir mit getroster Zuversicht auf die göttliche Berechtigung berufen, welche in de sem apostolischen Siegel beschlossen ist, wir eben so rückhaltlos die hei Verpflichtung anerkennen müssen, welche dasselbe uns auferlegt. Und diese verpflichtende Seite unseres apostolischen Wortes wollen wir nunme unsere Aufmerksamkeit richten. Wie gesagt, ich seße voraus, daß in Jede der unserer Vereinigung beitritt, die heilige Kraft, welche das Reich Got gegründet hat und erhält, irgenwie sich geregt haben muß. Soll aber Mitgliedschaft eine richtige sein, so muß dicse Kraft in Jedem sich mehr sie muß immer mehr das ganze Leben durchdringen und heiligen. Nicht als ob es bei uns stände, der göttlichen Kraft aus unserem Vermögen E hinzuzuthun, aber allerdings ist es in unserer Freiheit gestellt, den heilig Geist zu dämpfen und zu betrüben und dadurch seine Wirkungen zu hemma Und wodurch ist dieses unselige Thun wohl mehr befördert worden, als t durch, daß man vergaß, „nicht in Worten, sondern in Kraft besteht Gott Reich", daß man sich an Worte flammerte, wenn der Geist aus den Tiefe der Gottheit bisherige Schranken des Denkens und Handelns durchbreche wollte? Darum wache ein Jeder unter uns über das Geheimniß seines inner Lebens, daß er sich nicht für fertig und vollendet halte, daß er nicht dur eine neue oder alte Formel die Regungen und Triebe des göttlichen Geis unwirksam mache, auf daß ein Jeder unter uns fortschreiten möge von eine Kraft zur anderen. Die von uns übernommene Verpflichtung bezieht aber nicht blos auf das Einzelleben, sondern auch auf unser Zusammenleben Es ist eine neue Weise des christlichen Verkehres, welche wir einführen wolle Bisher trat man nur durch die enge Pforte einer irgendwie bestimmten Gla bensformel in den Kreis christlicher Verhandlungen, wir haben unsere The so weit aufgethan, daß die geschichtlich gewordenen und thatsächlich vorha denen Gegensäße des christlichen Denkens freien Zutritt haben. Soll die nun nicht ein abenteuerndes Wagstück sein, so müssen wir die uns erfüllend Kraft Gottes, welche höher ist als Worte, in einer dieser neuen Verkehrswe entsprechenden Art zu offenbaren uns bestreben. Bequemer ist allerdings di hergebrachte Weise, ob aber auch heilsamer? Wie oft ist es erlebt, daß di herrschenden Parteiworte alle geistige Freiheit erstickt haben! Wie oft hate sich wiederholt, daß die einigende Formel so wenig die Gemeinschaft de Geister verbürgte, daß die künstlich Geeinigten bald um so heftiger aus ein ander fuhren! Bei unserer offen erklärten Verschiedenheit kann sich kein Sti wort, keine Partei die Herrschaft anmaßen, nur Christus der Herr soll Meiste

1 und bleiben und Keiner soll mehr, Keiner aber auch weniger gelten, als in Jedem die Kraft Gottes wirksam beweist. Die Unterschiedlichkeit, die ter uns nicht etwa nur stillschweigend geduldet wird, sondern offen und frei Iten soll, ist ein heiliges Salz, welches unsere Gemeinschaft frisch und ge= id erhält, wenn wir nur nicht selber dieses Salz dumm machen. Allergs werden diese Verschiedenheiten nicht immer ohne Kampf neben einander hen, aber dieser Kampf ist ein sittliches Ringen um die Wahrheit, welches Zorn und Zank nicht ausarten kann, so lange wir uns unseres gemeinnen Grundes und Zieles bewußt bleiben. Und wenn ich es nicht erreichen in, daß der mir gegenüber Stehende sich zu demselben Worte, welches für ch die christliche Wahrheit ausspricht, bekenne, ich aber an dem mit mir ngenden die Bliße des Geistes gewahre, welcher das Eigensüchtige und indhafte im Menschen tödtet, habe ich da nicht viel mehr gewonnen, als enn ich aus dem Anderen mein eigenes Echo vernehme? Gewinne ich nicht f diesem Wege die selige Gewißheit, daß ich dem Reiche des ewigen Geistes gehöre, welches die Ueberschrift führt: hier thront das Geheimniß der unssprechlichen Kraft? Da kommt es nun darauf an, daß wir unsere Verschienheit in der heiligen Kraft und Zucht des Geistes behandeln, dann wird 8 Schwierige und Befremdliche in diesem Verkehr sich in eine überschwängh wohlthuende Steigerung des eigenen Lebens verwandeln. Aber unsere erpflichtung greift noch höher, wir, die wir uns verbunden haben, an der neuerung der deutsch-evangelischen Kirche zu arbeiten, wir sollen in offenndigen Thaten die uns innewohnende Gotteskraft vor allem Volke beweisen. ie ganze Fülle der Verpflichtungen, welche in dieser Aufgabe liegt, zu entIten, ist hier nicht möglich, aber auch nicht nöthig, wenn wir nur das, was dieser Beziehung vor Allem Noth thut, beherzigen. Der leßte freie Geist s alten Griechenvolkes sagte seinen Zeitgenossen: „ihr habt nicht mehr die raft das Böse zu hassen.“ Und bald darauf hauchte dieses edle hochbegabte olk seinen Lebensgeist aus. Es giebt in unserer Zeit unstreitig viel Gutes nd auch viel Christliches, aber dieser Schaz kommt nirgends zu einem recht deihlichen Austrag. Die Ursache ist, daß der Haß gegen das Böse so ußerordentlich schwach geworden ist. Wollt Ihr nun wissen, da das Reich es Bösen ein sehr weites ist, welches Böse den Abscheu der Christen vorzugseise wach rufen soll, so schauet Christum an. Er, der die Sünde der Welt etragen hat, ist an vielem Bösen mit dem stummen Wehe seines Herzens orübergegangen, aber ein Böses öffnet seinen Mund und seßt seine Hand in Bewegung. Als er die Verweltlichung des Heiligthums schaute, da ergriff er ie Geißel, und als er der scheinheiligen Lüge Derer gedachte, welche auf dem Stuhle Moses saßen, da ergoß er die volle Zornschale seines lauten Wehes ber die Meister in Israel vor allem Volke, ja der Eifer um seines Vaters haus ist die Seele des Kampfes, in welchem er sein Blut vergossen hat. Hier

ist die heilige Spur der Fußstapfen Jesu Christi zur Nachfolge für Ab welche seinen Namen mit Ehren tragen. Einem durch die Anschauung Chr geläuterten und geübten Blick kann es nicht entgehen, daß seit lange un allgemein das strenge Gefeß der Wahrhaftigkeit in der Kirche nicht mehr handhabt wird, daß in Folge dieser Schlaffheit an dem Ort, wo kein Wor sich vernehmen lassen soll, das nicht wie „siebenmaldurchläutertes Silber die Probe bestanden, Mangel an Ehrlichkeit, Gradheit, Aufrichtigkeit, Einfah Lauterkeit und Keuschheit sich nahezu heimisch gemacht hat. Es gilt dieses freild vorzugsweise von uns Allen, die wir das Wort handhaben, aber auch die welche das Wort hören, sind nicht frei von dieser Schuld. Da nun de heilige Kraft der öffentlichen Verkündigung, welcher von Gott die Zügel de Seelenlenkung anvertraut sind, durch diese eingeschlichene Unwahrhaftig an ihrem innersten Nerv geschädigt wird, so wächst vornehmlich dadurch de Mißtrauen gegen Alles, was kirchlich und christlich ist, riesengroß, und jena höllische Wurm, der Zweifel an Gottes Liebe und Heiligkeit zehrt an der Lebensmark der Menschheit. Im weiteren Gefolge entwickelt sich die träg dumpfe Millionen beherrschende Gleichgültigkeit, die offenbare Gottlosigke und Christusverleugnung. Diese geistlichen Seelenfeinde unterwühlen de Boden, auf welchem die gegenwärtige Menschheit wandelt. Darum bleift alles Rathen und Thaten an der Wohlfahrt der Menschheit und für die Ein heit und Freiheit unseres Volkes Flick- und Stückwerk, wenn nicht Gotte furcht und Gottesliebe wieder hergestellt werden. Wer daher ganze Arbei thun will an der Zukunft unseres Volkes, der muß Hand legen an der Bau dieses Heiligthums im Geiste. Aber hier scheiden sich unsere Wege von den Wegen Terer, welche unaufhörlich Klagen über die gotilose Welt, aber nicht den Muih besigen, eine der vonchmsten Ursachen dieser Gottlosigkei auch nur mit ihrem rechten Namen zu nennen. Seit die Kirche in da Heilig hum der Freiheit, den Zwarg eingelassen, haften an dem kirchlichem Wort tausend ährige Sünden und Lügen. Wer daher dem zweifelskranten und gotivergessenen Gemüth der heutigen Menschheit wiederum Vertrauer zu der christlichen Rede einflößen will, der muß der geistlichen Lüge der heiligen Krieg erklären. Und was uns betrifft, so hat entweder unser gans zes Unternehmen keinen Einn, eder wir sind bereits eine angeworbene und eingeschworne Streiterschaar Christi für diesen heiligen Kricg: dann aber auch die erste Pflicht, daß wir unter uns selbst Manneszucht halten, alle leeren und hohlen Worte, alle Zweideutigkeiten und Hintergedanken müssen wir meiden und bannen und unser ernstliches Bemühen mus es sein, daß Wort und That, Leben und Reden bei uns einen Her schlag habe. Blicken wir sodann nach außen, so genügt es nicht, im Allgemeinen nur das Uebel der geistlichen Unwahrhaftigkeit zu bekämpfen, wir müssen uns auf die Warte stellen, um zu schauen, wo sich die schein

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