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72ff.), bald aber auch der Menschensohn (I Hen. 618) in dieser Weise dargestellt.

So dürfte BoUSSET mit seiner Auffassung Recht behalten, der Mensch sei eine Abkürzung für den ersten Menschen. Wenn wir nun aber weiter fragen, woher diese eschatologische Gestalt des Urmenschen stamme, so können wir darauf keine Antwort geben. Zwar weist manches, wie BOUSSET mit Recht betont, nach Persien hin. Die Übereinstimmungen zwischen der jüdischen und iranischen Eschatologie sind so groß und so frappant, daß eine Analogie ausgeschlossen ist, daß vielmehr eine Abhängigkeit der einen von der anderen notwendig angenommen werden muß: Hier wie dort haben wir eine mit Dualismus verbundene Eschatologie, hier wie dort einen Weltuntergang, der speziell als Weltbrand gedacht wird, hier wie dort eine Auferstehung der Toten, ein allgemeines Gericht, ein neuer Äon. Die kleinen Differenzen, die namentlich von SÖDERBLOM herausgestellt sind, werden völlig aufgewogen durch die zahlreichen Berührungen im Einzelnen. Neuerdings hat DARMESTETER die These durchzuführen versucht, die iranische Eschatologie sei von der jüdischen abhängig. Diese Anschauung ist unmöglich, da die jüdische Eschatologie nicht autochthon sein kann, wie ich an vielen Stellen zu beweisen mich bemüht habe. BOUSSET möchte speziell den persischen Urmenschen (Gayōmart) für das mythische Vorbild des Menschensohnes halten. Aber Gayōmart hat, so weit wir wissen, niemals eine eschatologische Rolle gespielt. Die Umbiegung dieser Gestalt ins Eschatologische kann aber nicht auf jüdischem Boden vollzogen sein. BOUSSET muß mit einer Unbekannten rechnen, indem er auf die allerdings bedeutsame Tatsache aufmerksam macht, daß >>es unter den iranischen Religionsanhängern eine Sekte gab, die sich nach dem Urmenschen Gayomarthier nannte<< (Rel. S. 348). Gayōmart muß in ihrem System eine besondere, hervorragende Stelle eingenommen haben, aber leider erfahren wir aus der Notiz Šahrastânis nichts Genaueres darüber1. Es ist möglich, es ist auch nicht möglich, daß der Urmensch bei

1. THEODOR HAARBRÜCKER: Abu-'l-Fath' Muhammad asch-Schahrastânis Religionspartheien und Philosophenschulen. Halle 1850. Teil I, S. 276 f.

ihnen eine eschatologische Größe war. Wer will das entscheiden?

Dazu

Ich verzichte einstweilen auf genauere Aussagen und begnüge mich mit der Tatsache, daß der Urmensch nicht-jüdischen Ursprungs ist. Später hoffe ich Gelegenheit zu finden, die Gestalt des Urmenschen im Zusammenhang und im Unterschied von der Adams weiter durch die gnostischen, manichäischen, mandäischen, kabbalistischen Schriften hindurch zu verfolgen. Man wird es begreifen, daß ich hier abbreche. Denn eine solche Einzeluntersuchung hat nur dann Wert, wenn sie in den breiten Rahmen der »Gnosis« überhaupt hineingestellt wird. müssen die einzelnen »gnostischen« Systeme und Schriften zergliedert und auf ihre heterogenen Bestandteile hin analysiert werden. Ehe aber diese Arbeit in Angriff genommen werden kann, wird es mein erstes Ziel sein, einen kritischen und einigermaßen lesbaren Text der jüdisch-christlichen Pseudepigraphen zu schaffen, an dem es bisher trotz der mancherlei schätzenswerten Vorarbeiten vielfach noch fehlt, und ihn mit fortlaufenden Einzelerklärungen und zusammenfassenden Untersuchungen zu

versehen.

In den synoptischen Evangelien ist, um noch in Kürze auf das Neue Testament einzugehen, an manchen Stellen & viòs tov av qúлov einfach Messiastitel, nicht mehr und nicht weniger, z. B. Luk. 1831: Und es wird alles in Erfüllung gehen, was geschrieben ist durch die Propheten über den Menschen«. An vielen anderen Stellen aber ist der Mensch deutlich als der eschatologische Weltrichter und Weltherrscher geschildert. Man vergleiche z. B. Matth. 1341: »Der Mensch« wird seine Engel ausschicken, und sie werden aus seinem Reiche zusammenlesen alle Ärgernisse und die den Frevel tun, und werden sie in den Feuerofen werfen, da wird sein Heulen und Zähneknirschen. Oder Matth. 1928: Wahrlich, ich sage euch, ihr, die ihr mir folget, werdet in der neuen Welt, wenn der Sohn des Menschen sitzt auf dem Thron seiner Herrlichkeit, ebenfalls auf zwölf Thronen sitzen und richten die zwölf Stämme Israels. Dagegen ist der Gedanke der Präexistenz des Menschen bei den Synoptikern verloren gegangen, er hat sich nur bei Johannes erhalten: Und es ist niemand in den Himmel aufgestiegen, außer der vom Himmel herabgekommen ist, der Sohn des Menschen,

der im Himmel ist (Joh. 313). Wenn ihr nun schauet des Menschen Sohn dahin aufsteigen, wo er zuvor war (Joh. 662)?

Während

Paulus gebraucht zwar den Ausdruck Menschensohn nicht, er kennt aber diese Gestalt unter anderem Namen. ferner bei den Synoptikern (ebenso wie in den Pseudepigraphen) Messias- und Menschensohntradition nur lose mit einander verknüpft sind, ist bei Paulus eine organische Verbindung beider hergestellt. Nach ihm ist der Christus aus Davids Samen nach dem Fleisch, aber gesetzt zum Sohn Gottes mit Macht nach dem Geist (Röm. 13). Der Sohn Gottes wird hier als ein höheres, himmlisches Wesen (nach Art des Menschensohnes) vom Davididen unterschieden, aber Christus war eben beides: auf Erden ein Davidide, vor seiner Menschwerdung (Phil. 25ff.) und nach seiner Erhöhung Sohn Gottes. Paulus scheint auch den Zusammenhang der himmlischen Messiasgestalt d. h. des Titels Menschensohn mit dem Urmenschen noch zu kennen, da er I Kor. 1545 nicht einfach beide parallelisiert und gegenüberstellt: es ward der erste Mensch Adam zu lebendiger Seele, der letzte Adam zu lebendig machendem Geist, sondern sogar polemisierend hinzufügt: Nicht das Geistliche kommt zuerst, sondern erst das Seelische, und hernach das Geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch, der zweite Mensch ist vom Himmel. Es muß also noch zu seiner Zeit Leute gegeben haben, nach deren Theorie der erste Mensch ein himmlisches Wesen war.

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270; -straße 223. 306.
Gudea 271

Hadad-Rimmon 109. 332 f.

Heer des Himmels 72
Heidenorakel 147 f.

Heiland 311. 350

Hermon 103

Heuschrecken 91 ff. 187 f.

Himmel: aus Metall 107 ff.; Woh-

nung Jahves 99 f.

Himmelsbaum 28

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-motive im A.T.

187 f.

Merodach baladan II. 251

Messias 7. 259 ff.

stalten 285.
rechtigkeit des

-

Verschiedene Ge-

Demut und Ge-

- 286 ff. Geburt

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des - 278 ff. Mutter des 283 ff.
Parallelen zum -, vgl. Ebed Jahve
und Menschensohn

Metalle 108 ff.

Milchberge 210 ff.
Vgl. Honig.
Mitra 111

Moloch 34. 39. 83
Mysterien 322 ff.

Mythisch 120 f. 127

Nabel der Erde 183 f.
Nabu 56

Naturgesetz 206

Nebiim 155 f.

Nergal 52

Norden 113 ff.
Nördliche 177 ff.
Ölsalbung 258 f.
Ominaliteratur 168
Opfertheorie 331
Osiris 166

Ostwind 20 ff. 93
Paradies 198 ff.
186. 225. =

-straße 223.

-strom 112.

goldenes Zeitalter,

Ur-

Götterland 198 ff.

Paran 63

223.

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-

der

-

141. Be-

152 ff. Ethik der

Libanon 103 ff.

Pyriphlegeton 33

Quellen: mythische - 225ff.; heiße
33. 39

251 ff. Rešeph 27. 84f. 87

Kultlieder 326 ff.

Lade 72 ff.

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Rest 229 ff. 242 f.

Salmanassar II. 263

Sargon 271. 307
Šear-Jašub 234. 242
Šeol 80. 87. 96 ff. 188

serua 143

Schrecken Isaaks 16

Schreiberengel 52
Schwefel 32 ff.

Schwerterschlagene 80 ff.

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