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Einleitung.

§ 1. Der Begriff der Eschatologie und die Begrenzung des Themas.

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Eschatologie heißt die Wissenschaft von den letzten Dingen (n, tà oxata, de novissimis). Unter diesem Namen faßte man früher alle die Anschauungen zusammen, die vom Ende - sei es des Einzelnen, sei es der ganzen Welt handelten. Die durch die Exegese Alten und Neuen Testamentes gewonnenen Resultate wurden von der Dogmatik systematisch zusammengestellt und für die Heilslehre verwertet. Neuerdings wird das Wort Eschatologie meist in prägnantem Sinne verwandt und auf den Ideenkomplex beschränkt, der mit dem Weltende und der Welterneuerung zusammenhängt, und nur in dieser engeren Bedeutung soll es für uns in Betracht kommen. Es werden also alle die Vorstellungsreihen ausgeschlossen, die an den Tod und die Auferstehung, kurz an die Endschicksale des Einzelnen anknüpfen. Sie sollen nur soweit mitbehandelt werden, als das Ergehen des Individuums von dem des Volkes und der Menschheit unablösbar ist. Überdies soll unsere Untersuchung rein historisch sein, ohne jede Rücksichtnahme auf die Dogmatik.

Das Material, das innerhalb des Alten Testamentes verhältnismäßig dürftig ist, schwillt innerhalb der Pseudepigraphen und Apokryphen so gewaltig an, daß eine bloße Sammlung des vorhandenen Stoffes ein umfangreiches Werk liefern würde. Ein großer Teil muß freilich von neuem klar herausgestellt werden, da er den notwendigen Ausgangspunkt und die Basis für unsere Untersuchung bildet, sodaß alles Wesentliche besprochen wird. Aber es soll davon abgesehen werden, jede einzelne Stelle zu

Forschungen zur Rel. u. Lit. d. A. u. NT. 6.

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notieren. Das kann um so leichter geschehen, als viele Anschauungen typisch sind. Lediglich Wiederholungen aufzuzählen, können wir uns ersparen, zumal diese Arbeit bereits von anderen (namentlich von HÜHN und VOLZ) geleistet ist. Unser Zweck ist vor allem, ein Verständnis der israelitisch-jüdischen Eschatologie zu gewinnen, und darum müssen wir uns vornehmlich in ihre Genesis versenken. Denn erst wenn wir diese kennen, ist es möglich, ihre Geschichte und Entwicklung zu schreiben.

Wollen wir konstatieren, welche Wandlungen die Eschatologie im Laufe der Jahrhunderte durchgemacht hat, wollen wir den Anteil abmessen, den die großen Männer Israels an ihrer Ausgestaltung gehabt haben, so müssen wir zunächst die Werkstatt besuchen, in der sie geschmiedet wurde. Es genügt für ein historisches Verständnis durchaus nicht, überall da wo eine Anschauung zum ersten Male auftaucht, herauszuheben, was der Verfasser an dieser Stelle hat sagen wollen, sondern es muß daneben auch die Frage aufgeworfen und beantwortet werden, ob die Idee älter ist und welche Entwicklungsreihe sie bereits hinter sich hat. Wenn man will, mag man diese Studien archäologisch nennen. Trotzdem sind sie keineswegs überflüssig oder gar nebensächlich, da ohne diese Art von »Archäologie«, die W. ROBERTSON SMITH in seiner »Religion der Semiten« so genial geübt und die auch WELLHAUSEN in den >>Resten arabischen Heidentums« so meisterhaft gehandhabt hat, die in der prophetischen Literatur uns entgegentretende, von den größten Männern des Volkes errungene Religionsstufe ein unbegreifliches Rätsel bleiben würde. Ohne eine Kenntnis der populären Vorstellungen ist eine historische Würdigung der Prophetie unmöglich.

§ 2. Die Methode der Untersuchung.

Der Stoff ist enthalten in den prophetischen Büchern des Alten Testamentes, nur teilweise sind seine historischen und poetischen Schriften zur Ergänzung heranzuziehen. Über die vorprophetische Eschatologie erfahren wir aus direkter Überlieferung so gut wie nichts, und doch ist dieser Ideenkreis zur Zeit des Amos, wie gezeigt werden soll, im Großen und Ganzen bereits fertig und abgeschlossen. Es muß deshalb der Versuch gemacht werden, durch Aufrollen von rückwärts her zu den

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