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Divinity School

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Die „johanneische" Stelle bei Matthäus und Lucas und das Messiasbewußtsein Jesu».

Bon

Professor D. Paul Wilh. Schmiedel in Zürich.

„Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater, und niemand erkennt den Sohn, außer der Vater, noch erkennt den Vater jemand, außer der Sohn und der, dem (ihn) der Sohn offenbaren will" (Mt. 11,27; über die Parallele bei Lc. 10, 22 f. u. S. 12, Fußnote).

1. Wie oft mag diese Stelle schon citiert worden sein zum Beweise dafür, daß es nichts sei mit dem Unterschiede der beiden Gestalten Jesu, wie sie uns einerseits in den drei ersten Evangelien und andrerseits im vierten entgegentreten. In jenen glaubt man zu sehen, daß Jesus von sich selbst wenig und desto mehr von den Wegen zum Gottesreich für seine Zuhörer spricht, daß er diese Wege in einer Gesinnung gegenüber Gott, nicht gegenüber seiner eignen Person erblickt, daß er die Lästerung seiner Person für vergebbar und nur die des heiligen Geistes für unvergebbar erklärt (Mt. 12, 32), daß er nicht bloß mein Vater", sondern ebenso oft, in der „Bergpredigt" bei Mt. 5-7 sogar überall außer 7, 21 „dein Vater" oder „euer Vater" sagt, und nie ein Bewußtsein davon verrät, daß sein Leben anders als auf menschliche Weise entstanden sei, oder daß er vor seiner irdischen Laufbahn schon ein Leben im Himmel geführt habe. Im Johannes, evangelium ist das stete, unermüdlich wiederholte Thema seiner Reden seine Person und deren Würde, im Glauben oder Unglauben an sie liegt die Entscheidung über Seligkeit oder Verdammnis, seine Zuhörer, die Juden als ganzes Volk, haben nicht Gott, sondern den Teufel zum Vater (8, 42-44), er dagegen steht mit Gott in einem allen Menschen. versagten Verhältnis, und dies deshalb, weil er vor Grundlegung der Welt als Einziger von ihm gezeugt ist, sodaß er mit jenem verblüffenden und doch so treffenden Präsens sagen kann: „bevor Abraham ins Leben trat, bin ich" (8,58). Man braucht nur einmal die Bergpredigt und etwa das 8. Kapitel des Johannesevangeliums direkt hintereinander zu lesen, um diesen Unterschied in seinem vollen Umfange zu empfinden.

Und doch wissen zahllose Theologen, er existiere nicht, da die johanneische Auffassung durch das oben an die Spiße gestellte Wort Jesu zugleich als die der sogenannten synoptischen" Evangelien erwiesen werde. Was wir aus diesen Entgegenstehendes angeführt, kann dann nur als Ergänzung des Christusbildes, als die nach außen sichtbare Seite seines Wesens, erscheinen. Zugegeben wird natürlich, daß diese 3 Evangelien von

1) Die schon auf S. 150, Anm. 1 des vorigen Jahrgangs dieser Hefte angekündigte Besprechung der neuesten Aeußerungen über den Namen „Menschensohn“ und das Messiasbewußtsein Jesu von Liezmann, Dalman, Wellhausen, Gunkel, Klöpper u. a. mußte auf eins der nächsten Hefte verspart werden. Unsre heutigen Ausführungen haben aber den Nebenzweck, ihr von einer andern Seite her vorzuarbeiten.

Brotestantische Monatshefte. 4. Jahrg. Heft 1.

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