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Die

Gegenfäße des heiligen Grales

und

VON RITTERS ORDEN.

Herausgegeben

von

San-Marte (A. Schulz).

Halle,

Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses.
1862.

Vorwort.

Nachdem es im vorigen Heft unsrer Parcivalstudien, wenn auch auf scheinbar weitem Umwege, gelungen, an der Hand des Evangelii den Schlüssel zum richtigen Verständniß der Bedeutung des heiligen Grals, der in der Dichtung Wolframs von Eschenbach dargestellten Heilslehre und der Einkehr bei Gott aufzufinden: so war es nicht schwer, auch zur entsprechenden Auffaffung der übrigen um den Hauptkern des Ganzen gelagerten Gruppen, des Reiches des Bösen und des Weltreiches, den geeigneten Gesichtspunkt zu gewinnen, und ihre innige Wechselbeziehung zu dem Gralreich klar und bestimmt zu erkennen. Dürfen wir hoffen, daß durch die bisherige Untersuchung das Suchen nach gnostischen und andern kezerischen oder heidnischen Elementen in der Sage und Lehre vom Gral, wie sie Wolfram uns giebt, nunmehr wird aufgegeben werden, so vertrauen wir auch, daß in der Geschichte des Zauberers Klinschor und der Abentheuer Gawan's und Orgelusens fernerhin etwas mehr als nur eine „romantische Schilderung des ritterlichen Weltlebens" und eine „bloße Folie des innern idealen Strebens Parcivals“ wird erkannt werden.

Allein Wolfram, so wenig er ein Theolog der Schule ist und ein Dogma lehrt, sieht noch weniger von der wirklichen Welt ab, oder gefällt sich in abstracten Begriffen und mystischen Anschauungen; im Gegentheil hat er das Weltleben in seiner ganzen Tiefe und Breite, in seinen guten wie schlechten Seiten, mit durchdringendem Scharfblick durchschaut und ihm in seiner Dichtung die ausdrucksvollste Gestaltung gegeben. Ihm lag dasselbe näher und verständlicher vor als uns heute, und deßhalb schien es nothwendig, unsrer theologischen Erörterung den Abschnitt vom Wesen des Ritterthums und ritterlichen Lebens

hinzuzufügen, in welchem mehrfach gewisse Ausführungen und Säße im ersten Abschnitt ihre weitere Begründung und Rechtfertigung finden. Es ist dabei wiederholt an die Einleitung zu unserer Parcival - Ueberseßung angeknüpft, um das dort gegebene allgemeine Bild des Lebens im Einzelnen zu vervollständigen, zugleich jedoch dabei der Dichter selbst fortwährend im Auge behalten und hervorgehoben, wo er mit den Ansichten und Richtungen seiner Zeit- und Standesgenossen sich in Einklang oder Widerspruch befindet. Es schien rathsamer die einzelnen Partieen des Ritterlebens gruppenweise zusammenzufassen, als durch Anheftung an einzelne Stellen des Gedichts einen Kommentar in zerbröckelten Anmerkungen zu liefern. Es sind Beiträge zur Sittenge= schichte, von Interesse zur Erläuterung nicht blos der Dichtung unsers Meisters, sondern auch der meisten andern Romandichter des Mittelalters, und in denen auch der Lerikograph nebenbei vielleicht einiges Nußbare findet, wie diesem und dem Grammaziker auch die kleinen Zusammenstellungen im Anhange willkommen sein mögen, die, bei der Ueberseßung gelegentlich gesammelt, ohne besondre Prätension eben nur als Collectaneen mitgetheilt werden.

Magdeburg.

A. Schulz.

Inhalt.

Die Gegenfäße des heiligen Grals.

Das Reich des Bösen. Heidenthum. Sekundille. Klinschor. Iblis. Orge-
luse. Gramoflanz. Feirefiß.

Das Reich der weltlichen Herrlichkeit. Artus und die Tafelrunde. Gawan
Lebensbilder. . Die Abentheuer Gawans und die unvermählten
Frauen: Obilot, Obie, Antikonie, Orgeluse, Itonie, Urepanse

Die vermählten Frauen: Belakane, Herzeloyde, Jeschute, Sigune,
Kundwiramurs

Verirrungen des Ritterlebens. 1) Ungezügelte Kampfluft.

2) Grillen der Ritterehre. 3) Schwächen des höfischen Lebens. 4) Ge-

meine Gesinnung

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