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Gewiß nicht, aber sie gelten nicht dem fleischlichen, sondern dem geistlichen Israel (Röm. 2, 28. 29), dürfen auch nicht im fleischlichen Sinne verstanden werden.

18. Warum willst du nun getauft werden?

Weil Christus die Taufe zum Eingang in das Himmelreich für notwendig erklärt (Joh. 3, 5) und nach der Vollbringung seines Werkes feierlich gestiftet und befohlen hat (Matth. 28, 19. 20).

19. Wirst du aber durch deine Taufe nicht mit der ganzen Ge= schichte deines Volkes brechen?

Wie sollte ich das, da der, welcher die Erfüllung des Geseßes und der Propheten ist, die Taufe befohlen und ihr große Verheißungen gegeben hat?

20. Was nüket denn solch Waffertaufen? Es wirket Vergebung der Sünden, Teufel und giebt die ewige Seligkeit allen,

erlöset von Tod und

die es glauben, wie

die Worte und Verheißung Gottes lauten: Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden, wer aber nicht glaubet, der wird verdammet werden (Mrc. 16, 16).

21. So ist dir die Taufe mehr als eine äußerliche Handlung, die schon als solche die Seligkeit schenkt?

Freilich ist sie mir mehr. Wie mich die Taufe in die Gemeinschaft des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes verseßt, also daß der Vater im Himmel mich zu seinem Kinde, der Sohn mich zu einem Gliede seines Leibes, nämlich der Gemeinde, der heilige Geist mich zu einem Gefäße der Ehren macht, in welchem er seine heiligen Werke wirket, also muß auch ich in der Taufe an diesen dreieinigen Gott mich hingeben, auch entsagen dem Teufel, seinem Wesen und seinen Werken, oder ich würde die Gnade Gottes vergeblich empfangen (2 Cor. 6, 1).

22. Wenn du als Erwachsener getauft wirst, so mag solche Hingabe an den dreieinigen Gott wohl geschehen; wie aber, wenn, wie in der christlichen Kirche der Brauch ist, die Kinder getauft werden?

Der Heiland jagt: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes

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Rechte Gesinnung des Getauften.

(Mrc. 10, 14). So wollte ich, daß ich schon als Kind getauft wäre, denn jetzt muß ich doch wieder werden als ein Kind, um das Himmelreich zu empfangen (Mrc. 10, 15). Übrigens gründe ich meine Taufe nicht auf meinen Glauben, sondern meinen Glauben auf meine Taufe; denn Christus spricht zu seinen Jüngern: Ihr habt mich nicht erwählet, sondern ich habe euch erwählet (Joh. 15, 16).

23. Wenn du nun getauft wirst, gedenkest du, äußere Vorteile dadurch zu erlangen?

Nicht im geringsten, nur die Gnade Gottes, die Vergebung der Sünden und die ewige Seligkeit.

24. Weißt du auch, daß deine Volksgenossen dich verfluchen werden, wenn du getauft bist?

Ich weiß es, aber ich sage mit Jeremia: Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not (Jerem. 17, 17).

25. Welche Verpflichtung nimmst du mit deiner Taufe auf dich? Den alten Menschen in mir durch tägliche Reue und Buße mit allen Sünden und bösen Lüsten zu ersäufen, auf daß täglich herauskomme und auferstehe ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinigkeit vor Gott ewiglich lebe (Röm. 6, 4).

26. Wie wirst du nach deiner Taufe zum Gesetz des alten Bundes stehen?

In den heiligen zehn Geboten sehe ich den mich stets verpflichtenden Willen Gottes, und zwar so, daß er nicht nur das äußere Leben, sondern das innerste Herz angeht, wie Christus in der Bergpredigt (Matth. 5) lehret; in dem Ceremonialgesetz sehe ich nur eine Veranstaltung für die alttestamentliche Haushaltung Gottes (Col. 3, 16. 17), den Schatten des Zukünftigen (Hebr. 10, 1), eine göttliche Erziehung auf den Glauben, der da sollte geoffenbaret werden (Gal. 3, 23. 24).

27. Wenn du durch die Taufe in die christliche Kirche aufgenommen bist, willst du derselben auch treu bleiben bis ans Ende ? Ja, mit Hülfe Gottes.

28. Wodurch willst du deine Treue beweisen?

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Indem ich in meinem Leben Christo nachfolge, sein Kreuz auf mich nehme, zu der christlichen Gemeinde, zu ihren Gottesdiensten, auch zum heiligen Abendmahle mich treulich halte.

29. Was ist denn das heilige Abendmahl ?

Es ist der wahre Leib und Blut des Herrn Jesu Christi, welchen er unter Brot und Wein den Christen zu essen und zu trinken gibt, die Erfüllung des alttestamentlichen Passahmahles.

30. Aber als Christus in der Schule zu Kapernaum von dem Effen seines Fleisches sprach, da sagten doch die Juden: Wie kann uns dieser sein Fleisch zu essen geben (Joh. 6, 52)?

Sie dachten, daß der Herr solches auf fleischliche, natürliche und irdische Weise thun wolle, während er es doch thut auf geistliche, übernatürliche und himmlische Weise.

31. Was bewegt dich nun, zu glauben, daß du im heiligen Abendmahl den Leib und das Blut Christi unter Brot und Wein empfängst ? Das Wort Christi: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib; trinket alle daraus, das ist mein Blut (Matth. 26, 26--28). 32. Wozu dienet solches Essen und Trinken?

Zur Vergebung der Sünden, wie Christus sagt: Für euch gegeben und vergoffen zur Vergebung der Sünden (Matth. 26, 28). 33. Welche Bedingung mußt du deinerseits erfüllen, um diesen Segen zu empfangen?

Ich muß in bußfertigem Glauben kommen und den Leib des Herrn unterscheiden (1 Cor. 11, 28. 29).

34. Die christliche Kirche hat sich leider in verschiedene Kirchengemeinschaften gespalten. Ist dir dies kein Hinderungsgrund für deinen beabsichtigten Eintritt in die christliche Kirche?

Nein; ich sehe doch daß die ganze christliche Kirche in der großen Hauptsache einig ist. Das apostolische Glaubensbekenntnis halten alle Kirchengemeinschaften fest.

35. Warum willst du dich nicht lieber der römisch katholischen Kirche anschließen? Behauptet sie doch, die allein selig machende Kirche zu sein?

Die Kirche kann mich überhaupt nicht selig machen, sondern allein der Herr Jesus Christus. Die römische Kirche läßt mir

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Die Wahl unter den christlichen Confessionen.

aber den Herrn, den einigen Mittler, zu sehr in den Hintergrund treten und schiebt sich und ihre Einrichtungen zwischen die Menschen und Gott.

36. Warum aber willst du dich nicht der reformirten Kirche anschließen?

Diese Kirche verflüchtigt mir zu sehr die von dem Herrn eingesetzten Gnadenmittel, sie sind ihr wesentlich nur Zeichen, höchstens Pfänder der Gnade Christi, nicht eigentliche Gnadenmittel.

37. Oder möchtest du dich nicht der unirten Kirche anschließen? Hier fehlt es mir an dem einhelligen Bekenntnis; auch ist es mir bei der Entstehung dieser Kirche zu menschlich zugegangen, wenn ich auch die gute Absicht nicht verkennen will.

38. Warum willst du dich denn nicht einer der Sekten anschließen, den Baptisten, den Methodisten oder den Irvingianern?

Weil alle Sekten ein Lehrstück der christlichen Kirche herausgreifen, dies einseitig treiben, dadurch entstellen und stets das Bestreben haben, ihre Gemeinschaft als eine Gemeinschaft der Wiedergeborenen anzusehen, da doch nur der Herr die Seinen kennt (2 Tim. 2, 19) und Unkraut und Weizen mit einander wachsen muß bis zur Ernte (Matth. 13, 30).

39. Was hältst du von der evangelisch lutherischen Kirche ?

Sie ist die Kirche des reinen Worts und unverfälschten Sacraments. Ihr schließe ich mich mit ganzem Herzen an.

40. Gott gebe dir dazu seinen Segen und die Gnade seines heiligen Geistes. Weil wir aber alle gute Gabe uns von oben herab erbitten müssen, willst du auch treulich darum beten? und wie willst du beten?

Ich will im Namen Jesu beten und mein Gebet in die Ordnung des heiligen Vaterunsers fassen:

Vater unser, der du bist im Himmel, geheiliget werde dein Name. Zu uns komme dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden. Unser täglich Brot gieb uns heute. Und vergieb uns unsre Schuld, wie wir vergeben unsern Schul

Die national-jüdische Christentums-Bewegung.

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digern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Übel. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Worte hoffender Liebe über die südrufssische Christentums- Bewegung. Von F. J. *)

Als der unglückliche, wahnsinnig gewordene Dichter Nicolaus Lenau, der Dichter des Weltschmerzes, wie man ihn genannt hat, am 1. Mai 1847 mit seinem Wärter in dem Garten von Winnenthal auf und ab ging und an einen mit frisch aufgeblühten Veilchen dicht besäeten Rasenfleck kam, knieete er nieder, breitete die Arme aus und rief entzückt: Es wird Himmel!

Auch der Christ leidet an Weltschmerz. Es läßt ihn nicht gleichgültig, daß immer noch Finsternis weithin das Erdreich bedeckt und Dunkel die Völker. Und es giebt innerhalb des großen Gebiets der von dem Lichte des Evangeliums immer noch unaufgehobenen Finsternis einen Nachtpunkt ohne Gleichen, jene bis heute unaufgelöste Dissonanz, welcher das Johannesevangelium den tragischen Ausdruck giebt: „Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf." Eben der Jesus, der den Christen, wie sein Name besagt, als das persönlich erschienene Heil der Welt gilt, gilt dem Volke, aus welchem er hervorgegangen, als ein Frrlehrer und jeder, der ihm gläubig sich zukehrt, als ein Abtrünniger, um den man trauert wie um einen Toten. Nichts

*) Das Folgende wurde in unsrer Jahresversammlung am 2. Juni b. J., über welche das Michaelis-Heft berichten wird, vorgetragen; wir teilen es aber schon jest mit, weil es ein Spiegelbild unserer damaligen Stimmung ist und im Spätherbst teilweise überholt und vielleicht auch nicht ganz zutreffend sein würde; denn die Nachrichten aus Kischinew lassen uns bis jest über ein stetes Schwanken zwischen Bangen und Hoffen, Freude und Besorgnis nicht hinauskommen.

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