Zugesandte neue Schriften. 201 Monatsblätter für innere Mission. Herausgegeben im Auftrag der südwestdeutschen Conferenz für innere Mission durch den Agenten Pfarrer Kayser in Karlsruhe. Zweiter Jahrgang Nr. 1. Words of Reconciliation. A monthly Magazine, devoted to the Interests of the Church of the one Lord. L. C. Baker, Editor. Philadelphia 1845. Januar Juni. 8. 192 S. The Prophetic Times and Watch Tower, devoted to sacred literature and current events touching the coming and kingdom of the Lord Jesus, and related subjects. John G. Wilson, Editor. Philadelphia. Vol. II Nr. 12. Missionsblad från Palästina. Aarg. 1884. Falun, herausgeg. v. Herm. Hagberg. 8. 128 G. Mittheilungen des Vereins für Arbeitercolonien in Bayern. Schweinfurt, Morichsche Officin (W. A. Pollich). 8. 18 S. Wider den Trunk. Herausgegeben auf Veranlassung des deutschen Vereines gegen den Mißbrauch geistiger Getränke. Dresden, Minden 1885. 8. 92 G. W. Faber, Die Reformationsthesen von Luther und Claus Harms im Hinblick auf brennende Zeitfragen, besonders die Bibelrevisionsfrage neu herausgegeben. Leipzig, Dörffling und Franke 1885. 8. 29 G. Pr. 80 S. Große Deutsche Haus-Bilder-Bibel nach Dr. Martin Luther. Mit großer, deutlicher Schrift gedruckt in 4. Format. Mit Anmerkungen von Garnisonspfarrer Heinzeler und Einleitungen von Pfarrer Chr. Blumhardt. Mit 300 feinen Originalholzschnitten v. Julius Schnorr. Ulm, Ebner 1885. 250 Bogen, 2000 Seiten. 17 M. oder 34 Hefte à 50 Pf. Diese Bibelausgabe ist ein wahrer Hausschat, sie ist eine der am besten ausgestatteten Bibelausgaben und im Hinblick auf diese ihre reichhaltige Ausstattung geradezu beispiellos billig. Die Meisterhand Schnorr von Carolsfeld hat die Illustrationen geliefert. Seine Bilder sind wie die G. Königs nicht nur ein Schmuck, sie sind tiefe ans Herz greifende Auslegungen der gött lichen Gedanken, versichtbart mit dem Griffel geheiligter Kunst. Christoph Blumhardt in Boll, der Tausenden unvergeßliche Gottesmann, hat eine ausführliche Einleitung mit der ihm eigenen Frische und Ursprünglichkeit geschrieben, welche ein schönes Denkmal für den heimgegangenen Gottesstreiter ist. Die Geschichte Israels behandelt er in dieser Einleitung mit besonderer Liebe. Diese Bibel dürfte sich wie kaum irgend eine andere Ausgabe zum Geschenk bei Confirmationen, Trauungen und auch bei Taufen erwachsener Israeliten eignen. Eingegangen bei der Redaction 5 M. von Hrn. P. Grobe in Neukirch bei Königsbrück. 7 M. durch Hrn. Superintendenten Oder in Bremerverden, Ertrag einer von der Gemeinde Lamstedt gesteuerten Collekte für Judenmission. 26 M. von P. F. Kraus in Dreihausen bei Marburg (Provinz Hessen-Nassau), 16 M. für den Betsaal in Kischinew, 10 M. für die Colonie Artuf. 2500 M. von dem norwegischen Comité für Mission unter Israel durch Hrn. Prof. D. Paul Caspari. 25 M. durch Hrn. P. H. Gerhold in Verden a/Aller: 20 M. aus Tarnstedt von unbekann= ter Hand, 5 M. von dem Einsender. 27 M. 58 Pf. durch Hrn. Kirchenrat Hoffmann in Greiz vom Hrn. P. v. Samson, Collekte auf dem Missionsfest in Fraureuth. 5 M. aus Grimma nach dem Missionsfest am 14. Juni anonym eingesandt. 17 M. 40 Pf. durch Frau verw. P. Hochmut in Rochliß für Artuf. Bei Prof. Dr. Köhler in Erlangen: 5 M. von Ungenannt. - Palm 148. Halleluja! Ihr himmlischen Heere sollt loben den HErrn, Halleluja! XXII. (1885). 15 A. CI. Die Juden Roms in der neutestamentlichen Zeit. Die Griechen und Lateiner fühlten sich als die einzigen Nationen der antiken Welt, welche zum gemeinschaftlichen Herrschen im großen Römerreiche bestimmt seien. Von diesem Gedanken beseelt und geleitet hielten sie es daher auch für die erste und wesentlichste Aufgabe aller ihrer Politik, alle übrigen, sei es barbarischen oder barbarisch genannten, Volksstämme möglichst rasch aus ihrer politischen und kulturgeschichtlichen Machtstellung zu verdrängen und ihrer eigenen nationalen Freiheit, wo möglich, ganz zu be= rauben. Und doch dürfen wir in gewissem Sinne neben jenen beiden Nationen noch eine dritte Nationalität nennen, die, wenn auch in der ganzen damaligen Welt verachtet und gedrückt, doch auf Grund gleichen Prinzipes mit jenen Herrschernationen wetteiferte und eine nicht unwesentliche Rolle auf dem Schauplaz römisch-griechischer Geschichte zu spielen bestimmt war. Es sind dies die Juden. Dieses Volk, „überall und nirgends heimisch und mächtig", war wie geschaffen, um in dem auf den Trümmern von hundert kleinen und großen Staatswesen erbauten römischen Staate ein wirksames Ferment des Kosmopolitismus zu bilden. Es diente der Anbahnung des Reiches Gottes,daß griechische Kunst und Wissenschaft und römische Staatsweisheit und Feldherrngabe alle Nationen des Erdkreises zu einem großen Staatsorganismus zusammenzuschließen bestrebt waren. Aus den Ruinen der Völkerfreiheit und des Völkerglücks sollte, als die Zeit erfüllet war, wahre Freiheit und wahres Glück für alle Völker der Erde erstehen. Diesem großen göttlichen Endzwecke der Weltgeschichte diente in Die jüdische Diaspora in der Welthauptstadt. 205 noch höherem Grade als jene beiden anderen Nationen die Diaspora des Volkes, welches von der Vorzeit her Bekenner und Prophet des wahren Gottes gegenüber den Wahngebilden und Lastern des Heidentums war. Und wo anders konnte dieses Volk sich seiner universalen Bedeutung bewußter werden, und wo einen größeren Erfolg für seine göttliche Mission hoffen, als in der Metropole des großen römischen Reiches, in Rom selbst? " Seit die römische Republik ihrem Ende entgegen ging, strömten Menschen aus allen Ländern des römischen Reiches der Hauptstadt zu, der Königin der Nationen und der Beherrscherin der Welt. Hier in Rom, dieser Weltherberge, dem orbis in urbe wie Ovid, der Welt im Auszug“ (¿πiτoμỳ ty≤ oixovμévŋs) wie Athenaeus sie nennt, wo alle Völker des Erdkreises zu Haufen Wohnung fanden und alle Nationalgötter derselben in das Eine römische Pantheon wandern durften, bestand auch eine nach Tausenden zählende jüdische Gemeinde. Schon im Anfang des zweiten Jahrhunderts mögen in Folge des Krieges mit Antiochus III. von Syrien einzelne Juden gefangen nach Rom ge= bracht worden sein. Sodann wurde durch Gesandtschaften, welche Judas der Maccabäer und seine Brüder Jonathan und Simon Mitte des zweiten Jahrhunderts nach Rom schickten, um des römischen Staates Freundschaft und Schutz gegen ihre Bedrücker zu erbitten, Rom für jüdische Einwanderung geöffnet. Valerius Maximus berichtet aus dem Jahre 139 v. Chr., der römische Fremdenprätor Cneius Cornelius Hispallus habe die Chaldäer um ihrer betrügerischen Absichten willen, welche sie mit der Ausübung ihrer astrologischen Künste verknüpft hätten, aus der Stadt verwiesen und denselben binnen 10 Tagen Italien zu verlassen anbefohlen, und eben so auch die Juden, welche durch den Cultus des Juppiter Sabazius die römischen Gebräuche zu verunstalten, oder wie eine andere Lesart lautet: den Römern ihre Religion aufzudrängen versucht hätten. Die Nationalheiligtümer der Juden aber (aras privatas) habe jener Hispallus von den öffentlichen Pläzen entfernt. In dem Beinamen Sabazius, welcher allerdings |