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Die Heimkebr.

(1823-1824.)

(Wir) hassen jede halbe Luft,
Hassen alles sanfte Klimpern,
Sind uns keiner Schuld bewußt,
Warum sollten wir denn zimpern?
Seufzend niederblickt der Wicht,
Doch der Brave hebt zum Licht
Seine reinen Wimpern.

Immermann.

1.

In mein ganzes dunkles Leben
Stralte einst ein süßes Bild;
Nun das füße Bild erblichen,
Bin ich gänzlich nachtumhüllt.

Wenn die Kinder sind im Dunkeln,

Wird beklommen ihr Gemüth,
Und um ihre Angst zu bannen,
Singen sie ein lautes Lied.

Ich, ein tolles Kind, ich singe
Jezo in der Dunkelheit ;

Klingt das Lied auch nicht ergöglich,
Hat's mich doch von Angst befreit.

2.

Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Daß ich so traurig bin ;

Ein Mährchen aus alten Zeiten,

Das kommt mir nicht aus dem Sinn.

Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;

Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.

Die schönste Jungfrau sizet
Dort oben wunderbar,

Ihr gold'nes Geschmeide blizet,
Sie kämmt ihr gold'nes Haar.

Sie kämmt es mit gold’nem Kamme, Und singt ein Lied dabei;

Das hat eine wundersame,
Gewaltige Melodei.

Den Schiffer im kleinen Schiffe
Ergreift es mit wildem Weh;
Er schaut nicht die Felsenriffe,
Er schaut nur hinauf in die Höh'.

Ich glaube, die Wellen verschlingen
Am Ende Schiffer und Kahn;
Und das hat mit ihrem Singen
Die Lore-Ley gethan.

3.

Mein Herz, mein Herz ist traurig,

Doch lustig leuchtet der Mai;

Ich stehe, gelehnt an der Linde,
Hoch auf der alten Bastei.

Da drunten fließt der blaue
Stadtgraben in stiller Ruh';
Ein Knabe fährt im Kahne,
Und angelt und pfeift dazu.

Jenseits erheben sich freundlich, In winziger, bunter Gestalt,

Lusthäuser, und Gärten, und Menschen,
Und Ochsen, und Wiesen, und Wald.

Die Mädchen bleichen die Wäsche,
Und springen im Gras' herum;
Das Mühlrad stäubt Diamanten,
Ich höre sein fernes Gesumm'.
Am alten grauen Thurme
Ein Schilderhäuschen steht ;
Ein rothgerückter Bursche
Dort auf und nieder geht.

Er spielt mit seiner Flinte,
Die funkelt im Sonnenroth,
Er präsentirt und schultert -
Ich wollt', er schösse mich todt.

4.

Im Walde wandl' ich und weine,

Die Drossel sigt in der Höh';
Sie springt und singt gar feine:
Warum ist dir so weh?

,,Die Schwalben, deine Schwestern, Die können's dir sagen, mein Kind z Sie wohnten in klugen Nestern,

Wo Liebchens Fenster sind.“

5.

Die Nacht ist feucht und stürmisch, Der Himmel sternenleer ;

Im Wald, unter rauschenden Bäumen, Wandle ich schweigend umher.

Es flimmert fern ein Lichtchen Aus dem einsamen Jägerhaus'; Es soll mich nicht hin verlocken, Dort sieht es verdrießlich aus.

Die blinde Großmutter sit ja Im ledernen Lehnstuhl dort,

Unheimlich und starr, wie ein Steinbild,
Und spricht kein einziges Wort.

Fluchend geht auf und nieder
Des Försters rothköpfiger Sohn,
Und wirft an die Wand die Büchse,
Und lacht vor Wuth und Hohn.

Die schöne Spinnerin weinet,
Und feuchtet mit Thränen den Flachs;
Wimmernd zu ihren Füßen
Schmiegt sich des Vaters Dachs.

6.

Als ich, auf der Reise, zufällig Meines Liebchens Familie fand, Schwesterchen, Vater und Mutter, Sie haben mich freudig erkannt.

Sie fragten nach meinem Befinden, Und sagten selber sogleich:

Ich hätte mich gar nicht verändert,
Nur mein Gesicht sei bleich.

Ich fragte nach Muhmen und Basen,

Nach manchem langweil'gen Gesell❜n,
Und nach dem kleinen Hündchen,
Mit seinem sanften Bell'n.

Auch nach der vermählten Geliebten Fragte ich nebenbei ;

Und freundlich gab man zur Antwort: Daß sie in den Wochen sei.

Und freundlich gratulirt' ich,

Und lispelte liebevoll :

Daß man sie von mir recht herzlich
Viel tausendmal grüßen soll.

Schwesterchen rief dazwischen:
Das Hündchen sanft und klein,
Ist groß und toll geworden,
Und ward ertränkt, im Rhein.

Die Kleine gleicht der Geliebten,
Besonders, wenn sie lacht;
Sie hat dieselben Augen,
Die mich so elend gemacht.

7.

Wir saßen am Fischerhause, Und schauten nach der See; Die Abendnebel kamen,

Und stiegen in die Höh’.

Im Leuchtthurm wurden die Lichter

Allmählig angesteckt,

Und in der weiten Ferne

Ward noch ein Schiff entdeckt.

Wir sprachen von Sturm und Schiffbruch,

Vom Seemann und wie er lebt,

Und zwischen Himmel und Wasser,

Und Angst und Freude schwebt.

Wir sprachen von fernen Küsten,
Vom Süden und vom Nord,
Und von den seltsamen Menschen,
Und seltsamen Sitten dort.

Am Ganges duftet's und leuchtet's,

Und Riesenbäume blüh'n,

Und schöne, stille Menschen
Vor Lotosblumen knie'n.

In Lappland sind schmuzige Leute,
Plattköpfig, breitmäulig und klein;
Sie kauern um's Feuer, und backen
Sich Fische, und quäken und schrei’n.

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