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nachher, im 20sten seines Lebens, wurde er Hauslehrer beym Baron Hardwick, dem nachs maligen Grafen von Devonshirë, dessen åltester Sohn, welcher fast nicht jünger war, als er selbst, von ihm unterrichtet wurde. Auf seinen Reisen mit diesem jungen Herrn durch Frank. reich und Italien, wo er viel große Männer kennen lernte, machte er die Entdekkung; seine erlernte Philosophie sen so gut als gar keine. Er fing also nach seiner Zurükkunft in England an, die Philosophie für sich selbst zu studiren; daher findet man in seinen Schriften alle Vorzüge und Mångel eines Autodidakten.

Im Jahre 1629 führte er einen jungen Herrn Clifton nach Frankreich auf Reisen, wo er die Gelegenheiten nuzte, sich mit der Mathe, matik bekannt zu machen. 1631 wurde er wies der von der nun verwittweten Gräfin von Devonshire von neuem zum Hauslehrer bey ihrem dreyzehnjährigen Sohne verlangt, mit welchem er 1634 gleichfalls nach Frankreich und Italien ging; auf welcher Reise er sich von der Physit in allen ihren Theilen Kenntniß verschafte. 1637 kam er nach England wieder zurük. Mit eben diesem Jahre fingen die Unruhen auf dieser Ins

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fel an, die so viel Greuelthaten hervorbrachten, und erst nach drey und dreissig Jahren, nemlich 1660 aufhörten. Da er nach seinem persönli chen Charakter wol freylich seine Gedanken über das Verfahren der Partheyen, nicht stets in sich •verschlossen behalten hatte; so glaubte er sich in England nicht sicher, und begab sich 1640 nach Paris, wo er sein Studiren in aller Absicht auch mit Bezug auf sein Vaterland, fortsezte, auch das Buch de Ciue 1642 vollendet herausgab ·wovon er übrigens nur wenige Exemplare in London für seine Freunde in Paris abdrukken ließ und diese unter sie austheilte. Dieses Werk, wozu ihm das Elend seines Vaterlandes die Ver. anlassung gab, und durch welches er, so viel an ihm war, den völligen Umsturz desselben ver. hüten wollte, ist als der Vorläufer seines Levia, thans anzusehen, welchen er 1651 in Englåns discher Sprache herausgab. Ob er nun gleich hierinn die Gewalt der Fürsten überhaupt, und insbesondre deren Gerechtsame in Ansehung des eingeführten Gottesdienstes gründlich und mit vieler Wärme vertheidigte; so wurde doch der damalige Prinz von Wallis und nachherige Kö nig von England, der ihn vorhin sehr geschäzt, und sich von ihm in der Mathematik hatte uns

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terrichten lassen, durch die Geistlichkeit, dieses

Buches wegen, so sehr wider ihn aufgebracht, daß er ihm den Hof verbot, und ihn nöthigte, Paris zu verlassen, und in England seine Sichers heit zu suchen. Hier hielt er sich in dem Hause feines ehemaligen Zöglinges, des jungen Gra fen von Devonshire verborgen auf; bis endlich 1660 Carl, der Zweyte, nach England zurük bes rufen und in die königliche Würde eingesezt ward. Nun waren dem Könige in Ansehung des Hobbes die Augen aufgegangen, und er übers Häufte ihn mit königlichen Wohlthaten; wozu auch der Seltenheit wegen das gehört, daß er `ihn durch einen geschikten Meister malen, und das Gemälde in seinem Zimmer aufhängen ließ. Indeß zog Hobbes dennoch 1674 von London wieder aufs Land, wo er bei seinem hohen Alter sich immer mit den Wissenschaften beschäftigte, bis er 1679 den 1sten December in einem Alter von 91 Jahren am Schlagflusse starb.

Noch bey seinen Lebzeiten fingen einige Ges lehrte an, feine Säzze auf den Hohenschulen zu lehren. Es wurde ihnen aber untersagt; und schwerlich werden die Engländer, vor der Hand wenigstens, ihres Landsmanns Arbeiten nicht weiter als höchstens in der Studirstube nuzzen.

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Obs wahr sey, was Semler, in der von ihm herausgegebenen Baumgartenschen Ges schichte der Religionspartheyen S. 69. in der · Anmerkung sagt: daß Hobbes die lateinische Ue bersezzung vom Leviathan nicht selbst verfertiget habe, kann ich nicht untersuchen. Das Erems plar, welches zu dieser Uebersetzung gebraucht worden, ist in Quart und führt den Titel: Leviathan five de Materia, Forma, et Poteftate Civitatis Ecclefiafticae et Civilis. Authore Thoma Hobbes Malmesburienfi. Londini. Apud Iohannem Tomfoni. MDCLXXVI. In dem lezten Absazze des lezten Abschnittes von diesem gans zen Werke heißt es: -,,explicui fermone Anglico, und gleich darauf Latine extare volui. «So viel Mühe ich auch angewandt has be, noch eine andre Ausgabe, sey es in der Eng. ländischen oder in der lateinischen Sprache, zu bekommen, so ist es mir doch nicht geglüft; und ich muß hieraus schliessen, daß dieses Werk ziem, lich selten geworden ist.

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Kann gleich das alles, was Hobbes von der Macht des bürgerlichen Staates sagt, nicht in jedem Lande grade so, wie er es sagt, statta finden; so ist dennoch viel Wahres in feinen Buche

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Buche enthalten, und mag sonderlich dazu die nen, daß manche, die von dem Freyheitsschwin. Del ergriffen sind, ohngefähr sehen, wohin der felbe zulezt nothwendig führen muß. Wenig stens wird durch die neueste Geschichte Frank reichs ein großer Theil der Hobbesischen Grund, fäzze gerechtfertiget.

Dieser erste Band enthält die Uebersezzung des ersten und zweyten Theiles vom Leviathan. Der zweyte Band, welcher hoffentlich auf Mis chaelis erscheinen wird, soll den dritten und vierten Theil liefern.

Der Uebersezzer.

Kurze

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