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oder reschit (Anfang) zum Grunde, die aber adverbialisch zu deuten sind.

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33.

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Die Kinder der Bosheit." Die vioi tov novηooỡ haben υἱοὶ τοῦ πονηροῦ wir so überseßt, weil hier offenbar das hebr. bene belijaal zum Grunde liegt, das die Alexandriner in 1 König. 21, 10 u. a. Stellen ungenau durch vioì nagavóucov übertragen haben. Der verführerische Mensch." Sowie der Verfasser des ersten Evangeliums in demselben Kapitel v. 19 vielleicht aus Mißverständniß der vioì τov novηgov den Bösen an die Stelle des Satans oder Widersachers gesezt hat, von dem doch bei Marcus 4, 15 die Rede ist: so substituirt er auch hier den Teufel für den Versucher oder den verführerischen Menschen, wie er bereits in c. 4, 3. 5. 8 gethan hatte. Daß aber nur der lettere hier gemeint ist, geht aus dem Vergleich mit dem feindlichen Menschen (exdoòs ¿vdowños) in v. 28 deutlich hervor! Jesus hat sich offenbar der Ausdrücke Widersacher“ (hebr. satan), „Versucher" (hebr. menasseh) und „Verführer“ (hebr. macschil) bedient, um das Böse in und außer uns seinen Zeitgenossen vor Augen zu stellen, sodaß wir ihm Unrecht thun, wenn wir seinen Aussprüchen den Glauben an die chaldäischzoroastrische Teufelslehre unterlegen, wie das gewöhnlich geschieht. Zu bemerken ist noch, daß Jesus die Verführer bei Matth. 13, 41 die hier mit den „Uebelthätern“ zusammengestellt werden nach hebräischem Idiom nicht macschilim, sondern micscholim (oxárdala, Aergernisse) genannt hat, daß aber seine sonstigen Aussprüche beim Urmatthäus (Matth. 18, 6-7. 10-14) und bei Marcus (c. 9, 42-48) deutlich und ausführlich genug sind, um uns ein vollständiges Bild von innerer und äußerer Verführung zu geben!

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34.

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„Eines reisenden Kaufmanns." Der vowлos Europos ist die Uebersetzung des hebr. isch socher, wie in 1 Mos. 37, 28. Ebenso ist aber auch der avdownоç olxоdeσлóτηg im Hebräischen der isch boël, nicht baal, wie der erste Evangelist, nach seiner Uebersetzung zu urtheilen, gelesen haben muß; denn so gut

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ἔμπορος ein bjectivum ift, fo bätte auch οικοδεσποτων ftehen müssen, was wir freilich durch „weltlichen Hausherrn“ übertragen haben. Derselbe Fall tritt bei Matth. 20, 1; 21, 33 ein.

35.

Daß der vorliegende Ausspruch an eine andere Stelle gehört, beweist nicht allein Lucas, der ihn in eine ganz andere Umgebung gesetzt hat, sondern auch der erste Evangelist selbst, der die aus Marcus 7, 15 entlehnte Belehrung dadurch unterbricht und gleichsam den Ausruf bei diesem in v. 16 („Wer Ohren hat zu hören, der höre“) durch die Bemerkung der Jünger 2c. erläutern will, ohne zu bedenken, daß bei ihm v. 15 sich unmittelbar an v. 11 anschließt, weil sonst das Deuten der Parabel sich auf das Bild von der Pflanze und den Blindenführer beziehen müßte.

36.

„Es wird heiter werden." Dem vdá liegt das hebräische or zum Grunde, das aber der Evangelist für das Substantiv or hielt, statt es als das Zeitwort or (,,es wird heiter“) anzusehen. Derselbe Fall tritt bei xequoór ein, das eigentlich das hebr. saar ist („es wird stürmisch“), das aber vom Evangelisten als das Hauptwort (,,Heute Sturm") betrachtet wurde!

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Den Charakter eurer Zeit." Hier stand im Hebräischen gewiß otot haittim d. h. die Abzeichen oder die Eigenschaften, die Signatur der Zeiten (vergl. Hesek. 20, 12. 20); allein der Evangelist hielt die otot für „Wunder" oder „Beweise", wie in Matth. 12, 38 f., Jerem. 10, 2. und Richt. 6, 17., und vermischte daher die sonstigen Aussprüche Jesu über das Zeichen des Propheten Jonas hiermit! Lucas dagegen hatte den Urtext freier, aber richtiger übertragen: „Warum beurtheilt ihr denn diese Zeit nicht?" ohne der Zeichen Erwähnung zu thun, worin ihm aber der erste Evangelist nicht nachgefolgt ist. Man vergleiche hterbet 1 Chron. 13 (12), 32: γινώσκοντες σύνεσιν εἰς τοὺς και govs; auch Efth. 1, 13. Jesus meinte also, die Pharisäer ze. müßten es wohl erkennen, daß die damalige Zeit andere Bedürf

nisse und Anforderungen enthielte als die früheren, daß es jezt darauf ankomme, das Evangelium vom Reiche Gottes zu ver kündigen und eine sittliche Wiedergeburt der Welt zu bewirken!

37.

„Wenn ihr nur Vertrauen habt so groß wie ein Senfkorn 2c." Lucas hat diesen trefflichen Ausspruch dahin verändert, daß er an die Stelle des Berges einen „, Maulbeerfeigenbaum" gesetzt hat, wahrscheinlich, um der von ihm fortgelassenen Geschichte vom verdorrenden Feigenbaum bei den zwei ersten Evangelisten einigermaßen Rechnung zu tragen. Der Pseudomatthäus nahm ihn in die Geschichte vom sprachlosen Geiste auf in c. 17, 20., weil ihm die Aeußerung des besorgten Vaters (,,Hilf meinem Unglauben") bei Marcus 9, 24 die er auffallender Weise in eine Aeußerung Jesu über den Unglauben der Jünger umgewandelt hat eine Aehnlichkeit zu haben schien mit der Aeußerung der Apostel: Stärke unsern Glauben!" Jesus hat wol zu wiederholten Malen sich dieser Sentenz bedient, wie aus Marcus 11, 23 hervorgeht.

38.

Die Seckel." Schon die Alexandriner übertragen den Seckel durch didoaxuov, von dem aber nur die Hälfte an den Tempel entrichtet wurde nach 2 Mos. 30, 13. „Den ersten Fisch, der heraufkommt und sich fangen läßt." Nach andern Mißverständnissen zu schließen, die sich der erste Evangelist bei der Uebersetzung des Hebräischen hat zu Schulden kommen lassen, liegt auch hier eine Mißdeutung des Grundtextes por, insofern er die Worte poër piv (,,seinen Mund aufthuend“) nicht auf den Fisch, sondern auf Petrus bezogen hat; vergl. Hiob 29, 23; Pf. 119, 131. Diese Mißdeutung war aber um so leichter, da statt des griechischen ɛvońoss das hebr. thimza gestanden hat, futurum von maza, das in seiner ersten Bedeutung finden" heißt, also recht gut mit dem Oeffnen des Fischmaules von Seiten des Petrus zusammenstimmt. Wir nehmen es jedoch in seiner zweiten Bedeutung:,,bekommen“ oder „erhalten", die z. B.

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in 1 Mos. 26, 12 stattfindet, wo freilich die Alexandriner ebenfalls unrichtig svoɛv übersetzt haben. Lucas hat diesen Abschnitt gänzlich weggelassen, theils weil er das zum Grunde liegende Motiv von dem nahen Verhältniß Jesu zum Himmelreich nicht durchschauen mochte, theils weil ihm die Erzählung kein sog. Wunder zu enthalten schien. Pseudomatthäus dagegen ließ sich durch die feine Menschenkenntniß Jesu, vermöge der er den Vorfall mit den Einnehmern aus den Mienen des Petrus und vielleicht aus einzelnen Aeußerungen des Unwillens errieth, dazu verleiten, noch zulezt ein Wunder zu statuiren, das gar nicht in den Worten Jesu und auch nicht in dem Berichte des Apostels Matthäus lag, wie unsere Uebersetzung kundthut. Wir erblicken in dieser Geschichte die Pflichttreue Jesu, die auf ihre Rechte freiwillig verzichtet und keinen Anstoß geben, sondern arbeiten will, um allen Anforderungen zu genügen!

39.

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Es versteht sich von selbst, daß hier die Stücke wegblieben, die aus Marcus entlehnt sind, wie v. 1-5. 8—9. — „Es ist unvermeidlich." Pseudomatthäus hat áváyxn rág šotiv ἀνάγκη γάρ ἐστιν d. h. es ist nöthig; allein Lucas hat wol das Richtige getroffen, wenn er sagt: ávévdextóv čoti toũ μǹ ₹2dɛiv, d. h. es ist unmöglich, daß sie nicht kommen, als Uebersetzung des hebräischen nipleat bilti bo d. h. eigentlich: „es ist die Unmöglichkeit des Nichtkommens", woraus sich auch der Genitiv ro≈ μn deiv nach ȧvévdextov als Substantiv betrachtet erklärt, was die Handschriften gewöhnlich übersehen haben, indem sie statt dessen bloß un ₹29ɛiv setzen! -,,Weilen in der Nähe." Das Angesicht sehen, wie es hier wörtlich heißt, ist die Uebersetzung des hebr. raah pene, wie in 2 König. 25, 19 und Esth. 1, 14., und bezeichnet „ein Vertrauter sein, in der Nähe weilen."

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40.

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Melde es dem Gemeindegericht." Unter der ixxλŋola ist hier zunächst die politische Gemeinde (hebr. edah) und zwar ihr engerer Ausschuß zu verstehen, der in Ps. 1, 5 die

Gemeinde der Gerechten (Sovan tar dixalar) heißt und zu Gericht (xglois) faß! Der erste Evangelist übersetzte aber das Wort edah durch Exxλŋolɑ, einmal weil z. B. der Uebersetzer von Sir. 15, 5 darin vorangegangen war, sodann weil die politische Gemeinde mit der religiösen (kahal) größtentheils zusammenfiel, von welcher z. B. in den exilischen Psalmen 22, 23 (22) und 35, 18 sowie - mit dem Zusatz Gemeinde der Heiligen" (xxhyola ὁσίων) in dem nacherilischen Psalm 149, 1 die Rede ist. Daß übrigens vorzugsweise die religiöse Gemeinde xxλyola genannt wurde, hatte wol darin feinen Grund, daß schon von Alters her die Sabbath- und Festversammlung die mikra kodesch, griechisch Enixλntos oder xλŋtǹ åríɑ hieß, nach 4 Mos. 28, 18: 25.

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Was ihr für verbindlich haltet." Das Wort déuv („binden, für verbindlich halten“) ist die Ueberseßung des hebr. chasak, wie in 5 Mos. 12, 23., wo es durch лçoσéxew ioxvows, und in Jos. 23, 6., wo es durch zarioxvev oyódqa übertragen wird; das λúɛv („erlassen“) dagegen die Uebersetzung des hebr. para, wie in 2 Mof. 32, 25., wo es durch diaoxedάsev, und in Hes. 24, 14, wo es durch decore22ev wiedergegeben ist. Beide Ausdrücke beziehen sich auf die Beurtheilung und Bestrafung des fremden Vergehens, da Jesus seinen treuen Anhängern, von denen er noch besonders in v. 20 spricht, aber auch der politischen Gemeinde, insofern sie mit der religiösen zusammenfällt, in streitigen externis überhaupt eine vollgültige Autorität beilegen will. Später, als man den Fels Christi vorzugsweise bei Petrus suchte, hat man diesem nach Matth. 16, 19 irrthümlich eine Autorität ad interna zugeschrieben, die in Joh. 20, 23 - wahrscheinlich nach dem Vorbilde des Stephanus in Apostelgesch. 7, 60 ausdrücklich auf die Vergebung der Sünden ausgedehnt, aber freilich auf alle Apostel bezogen wurde! Allein schon der Verfasser von Matth. 16, 19., der aus dem Verschließen des Himmelreichs in c. 23, 14 und. aus dem daraus gefolgerten Schlüssel der Erkenntniß bei Lucas 11, 52 seine Schlüssel zum Himmelreich componirte, hat wahrscheinlich auch an unsrer Stelle die Wörter „binden“ und „lösen“ in der Bedeutung von verschließen" und öffnen" verstanden

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