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und Wiederherstellens" hat; vergl. Hes. 34, 4. 16. ,,Nach kurzer Zeit." Da Marcus hier den Ausdruck perà tqeïs ημégas („nach drei Tagen") gebraucht, statt daß er sonst „am dritten Tage" sagt, so sieht man deutlich, daß Jesus gleich dem Propheten Hoseas 6, 2 sich einer sprüchwörtlichen Redensart im Sinne von „nach kurzer Zeit“ bedient hat, die aber eine verschiedene Fassung erhielt. Das Nähere vergleiche man in meiner Kritik S. 185 f. -,,Er wagte es, ihm Vorwürfe 2c. zu machen.“ Das hebräische hoïl heißt beides: „anfangen“ und sich unterfangen“ oder „wagen", wie in 1 Mos. 18, 27., wo es die Alexandriner aber auch durch ägxouai übersezt haben. Weiche von mir, Widersacher." Das hebräische Wort satan ist soviel als „Widersacher“ oder „falscher Rathgeber", wie in 2 Sam. 19, 22., wo die Alexandriner das Wort durch Iníßovλos (,,einen Hinterlistigen“) übertragen haben. ,,Nehme seine Bürde auf 2c." Außer dem, was ich hierüber in der Erläuterung 25 gesagt habe, bemerke ich nur noch, daß auch Jeremias in seinen Klagliedern (c. 3, 67 f.) ermahnt:,,Wohl dem Manne, der das Joch in seiner Jugend trägt“ (ảɣadòv ¿vdoi, orav don Lvyòv ev veótηtɩ avrov). In wiefern das zweite ảxoλovdɛïv hier „nachstreben, nacheifern“ heißt, wird in Erläuterung 68 genauer erklärt werden.,,Und doch Schaden nähme an seiner Seele." Hier liegt das hebr. Wort nephesch zum Grunde, das bald,,Leben“, bald „Seele“ oder „Gewissen“ heißt. Bei den folgenden Worten schwebte Christo das Wort des 49. Pfalms v. 8-10 vor, wo nach den Alexanbriner (v. 7-8) von einem ἐξίλασμα, einer λύτρωσις τῆς ψυχῆς avrov d. h. von einem Lösegeld für das irdische Leben die Rede ist, das keiner für den andern geben könne. Vergl. meine Kritik des Alten Testaments S. 61. -,,Die mächtige Ankunft des Reiches Gottes." Pseudomatthäus hat in c. 16, 28 die persönliche Ankunft des Menschensohns an die Stelle gesetzt, obgleich der letzte Ausspruch offenbar eine feierliche Erklärung des vorangehenden prophetischen Bildes enthalten soll und deshalb auch nothwendig zu c. 8 gehört. Höchst merkwürdiger Weise hat man in der ältern Kirche diesen Vers zum folgenden Kapitel

geschlagen, gleichsam um die darin liegende geistige Deutung des Menschensohns abzuschneiden, was im 1sten Evangelium natürlich nicht nöthig war!!

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67.

Er führt sie auf ein hohes Gebirge." Hierunter ist unstreitig der Antilibanon zu verstehen, einmal, weil die zu Anfang angegebene Zeit von sechs Tagen wofür Lycas in c. 9, 28 die runde Zahl 8 gefeßt hat! ungefähr dazu erfor derlich war, um von Cäsarea Philippi, dem letzten Aufenthaltsort Jesu, dorthin zu gelangen; sodann weil der Libanon feinen Namen (,,Weißer Berg") von dem beständigen Schnee bekommen hat, mit dem die östliche, über 12,000 Fuß hoch in die Wolken sich erhebende, Bergkette desselben bedeckt ist, womit auch Jerem. 18, 14 übereinstimmt. Marcus erwähnt nämlich im Folgenden, daß Jesu Kleider „glänzten und ganz weiß wie Schnee wurden, sodaß kein Färber auf Erden sie so blendend machen konnte," was nur daraus zu erklären ist, daß die ersten Morgenstrahlen, durch nahe Schneelagen zurückgeworfen, auf ihn fielen. Den natürlichen Zusammenhang der Erzählung, der im Allgemeinen schon aus unsrer Uebersetzung hervorgeht, und daß Jesus die Zeit des Laubhüttenfestes, das er nach Joh. 7, 2-9 grundsäßlich nicht besuchte, auf diesem Gebirge zugebracht hat, haben wir in unsrer Kritik S. 128. ff. näher nachgewiesen. „Diese Aeußerung entfuhr ihm unwillkührlich." Obgleich Pe= trus wußte, daß das Laubhüttenfest nur in Jerusalem gefeiert werden konnte, so entlockte ihm doch die lebhafte Erinnerung an das sonst von ihm gefeierte Fest, verbunden mit der Erscheinung zweier Unbekannten, die gedachten: Worte, die also — auch in Beziehung auf Moses und Elias — nicht als das Resultat wirklicher Beobachtung und Ueberzeugung, sondern als · der Ausdruck eines momentanen Gefühls zu betrachten sind.

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„Bis der Menschensohn in dem Geiste der Wahrheit wiederauferstanden sei." Den Geist der Wahrheit, von dem Jesus bei Joh. 14, 17 spricht, müssen wir hier suppliren, da er wahrscheinlich seiner dabei gedacht hat, um

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verständlicher zu werden; später wurden die Worte von den Todten an seine Stelle gesetzt, seitdem man glaubte, daß Jesus am dritten Tage nach seinem Tode leiblich wiederauferstanden sei. Wenigstens gebraucht Jesus den Ausdruck avaorque sonst immer ohne den Zusatz ex vɛxowv, wie aus c. 8, 31; 9, 31; 10, 34; 14, 28 (wo dafür éyɛ09ñvai steht) deutlich zu ersehen ist; desgleichen geht aus Hof. 6, 2.; Hef. 37, 5-6 und Neh. 3, 34 zur Genüge hervor, daß sowohl das hebr. chajah („wiederaufleben") wie kum („aufstehen“) auch im bildlichen Sinne gebraucht wird, weshalb es auch möglich ist, daß Jesus ganz einfach gefagt hat: Bis der Menschensohn wiederauferstanden ist!" Sagen aber nicht die Schriftgelehrten." in v. 11 entspricht dem hebräischen haki, das hier nicht“ im bejahenden Sinne heißt, wie in 1. Mof. 29, 15., wo es die Alexandriner freilich ebenfalls durch on yào übersetzt haben; vergl. c. 27, 36; 2 Sam. 23, 19. Der 1ste Evangelist suchte die Unklarheit dadurch zu beseitigen, daß er wenigstens τí ovv dafür fette, wie Matth. 17, 10 zeigt. Daß er viele Leiden erdulden c. würde." Die Stelle der h. Schrift, die hier Jesus im Sinne hat, ist unfehlbar Jef. 53, 4., die aber ge= schichtlich nur auf die Schicksale des Propheten Jeremias bezogen werden kann, obgleich sie eine ideale Anwendung auf Jesum sehr wohl zuläßt. Höchst merkwürdiger Weise hat Pseudomatthäus in c. 17, 12. diese Berufung auf die Schrift gänzlich fortges lassen, weil er in c. 8; 17 jenen herrlichen und vielsagenden Ausspruch lediglich auf die Heilung körperlicher Gebrechen bez zogen und so den Sinn des Propheten gänzlich unterschäßt hat!! Ebenso hat er die Berufung Jesu auf die Schrift in Hinsicht des Täufers Johannes, die sich vornehmlich durch 2 Chron. 36, 15-16 (vergl. Luc. 11, 49) und Hes. 3, 7 rechtfertigen läßt, unbeachtet gelassen. Dessenungeachtet ist dieser, viel später schreibende, Evangelist bei vorliegender Erzählung der historischen Relation des Marcus weit treuer geblieben als Lucas, der in c. 9, 28 ff. den ganzen Vorfall entstellt, die Jünger als Schlafende betrachtet und die Eliasfrage gar nicht erörtert hat! ,,Un empfindlicher Geist." Der leidende Zustand bestand nur in

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Sprachlosigkeit; weil er aber hartnäckig war und den Bemühungen der Jünger nicht weichen wollte, darum nennt ihn Jesus hier xwyós d. h. unempfindlich oder hartnäckig. Taub konnte er schon deshalb nicht sein, weil ihn Jesus dann nicht angeredet haben würde, wie er wirklich thut. „Wie geht es zu." Hier hatten die Jünger im Hebräischen sich gewiß des Wortes maddua für öz bedient, das in 2 Sam. 19, 42 von den Alexandrinern genauer durch dión übertragen wird. „Der Kraft und dem Ansehen eines frommen und zurückgezogenen Lebens." So mußten wir die etwas dunkeln Worte des Textes übersetzen und den besten Commentar dazu liefert das Verhalten Jesu bei Marcus 1, 35-37. 39. Jedoch seßen wir noch zur Erläuterung hinzu, daß ein der Betrachtung geweihtes, einsames und den materiellen Genüssen entsagendes Leben sowohl die Kraft verlieh, der Geisteszerrüttung Stillstand zu gebieten und die daran Leidenden mit dem Troste des Evangeliums zu erfüllen, als auch das imponirende Ansehen gab, das bei solchen Geisteskranken vonnöthen war! - "Sie zogen eilends durch Galiläa." Mit dieser Notiz läßt sich der Aufenthalt auf dem Antilibanon gut vereinigen, indem sie, von dort zurückgekommen, das nördliche Galiläa durchwanderten. Er eilte und wollte unbekannt bleiben, weil er in diesem weniger bevölkerten Landstrich die Nachstellungen seiner Feinde fürchtete, aber auch nicht durch Krankenheilungen sich von seiner eigentlichen Lebensaufgabe abhalten lassen wollte; vergl. c. 1, 38. „Der liebt auch den, der mich gesandt hat." Da im Hebräischen wahrscheinlich das Wort razah gebraucht worden ist, so ist auch das Wort „lieben" hier. an seiner Stelle. „Wer nicht wider uns ist, der ist für uns." Dies herrliche Wort der Toleranz hat Pseudomatthäus an der parallelen Stelle in c. 18, 5 gänzlich fortgelassen! Es steht übrigens dieses Wort, das für jedermann der Wahlspruch im Reiche Gottes sein sollte, nicht im Widerspruch mit dem andern Worte Jesu beim Urmatthäus: „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer's nicht mit mir hält, der ist mein Feind." Denn dieses letztere ist ein militairisches

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Sprüchwort, das zunächst die Neutralität in Kriegszeiten verbietet und von Jesus dazu gebraucht ist, um die Feindschaft des Reiches Gottes gegen das Böse zu erweisen. Vergl. Abschnitt II, 35 und die Erläuterung dazu. Wo der Treulofen Wurm nicht stirbt." Hier hatte Jesus den prophetischen Ausspruch in Jes. 66, 24 vor Augen, wo von den Treulofen die Rede ist. Das „unauslöschliche Feuer" ist hier und an der folgenden Stelle weggelassen, weil es mehrere Handschriften nicht haben und nicht einzusehen ist, wie sie es weglassen konnten, wenn es ursprünglich dagestanden hätte. Dies Wort, das auch der 1ste Evangelist nicht hat, ist augenscheinlich aus den folgenden Worten rò ng où σßévvvrai componirt worden. — „Durch's Feuer der Trübsal geläutert werden. So haben wir dem Sinne nach die etwas dunkeln Worte überseßt: nas vρì áoýσeraι, da unfehlbar, wenn man Jef. 48, 10 damit vergleicht, durch diese bei einer andern Gelegenheit gesprochene Sentenz das irdische Feuer der Trübsal bezeichnet werden soll, das dem ewigen vorangeht und auch jetzt schon die Vorwürfe des Gewissens begleitet und verstärkt. Petrus hat später (in ep. I, 4, 12.) dieselbe dazu benutzt, um seine лúρwσs nos trigaoμòv yivouévn daraus zu machen. Die Bereitung des Speiseopfers mit Salz ist in 3 Mos. 2, 13 verordnet und bietet einen passenden Vergleich dar. - Es wäre übrigens sehr gut, wenn die Geistlichen, statt vorzugsweise der ewigen Strafen zu gedenken, viel öfter und eindringlicher das Feuer der Trübsal ihren Zuhörern vor Augen stellten, da jene gar zu oft bezweifelt oder von der Leidenschaft in eine zu weite Ferne gerückt zu werden pflegen. Der Evangelist Marcus scheint hier aber das Feuer der Trübfal von dem ewigen nicht zu unterscheiden, weil er sonst nicht die Partikel yág („denn") in v. 49 gesezt haben würde! Allein diefer Ausspruch ist, wie gesagt, ebenso zu einer andern Zeit gethan worden, wie der darauf folgende vom unkräftigen Salze, der mit Rücksicht auf den feierlichen Salzbund in 4 Mos. 18, 19 und 2 Chron. 13, 5 die Jünger ermahnt, den Bund brüderlicher Gemeinschaft nicht zu verleugnen nnd friedfertig unter einander

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